ICSI: Kryozyklus notwendig, wie ist das mit der Krankenkasse?

Guten Morgen zusammen,

zuerst einmal möchte ich euch die Rahmenbedingung erklären und mich auskotzen, danach kommt meine Frage. Falls ihr nicht so viel lesen wollt, scrollt gerne direkt zur Frage.

Wir hatten 2018 drei ICSI, Transfer jeweils im Stimulationszyklus, Langzeitkultur, keine Kryo, Krankenkasse zahlte die vorgeschriebenen 50%.
Da ich mit einer sehr hohen Dosis stimulieren musste (300 IE), hatten wir pro Versuch ca. 2.500 Euro Eigenanteil zu zahlen.

Für unsere ICSI fürs Geschwisterchen haben wir die Krankenkasse gewechselt. Die IKK Nord wirbt damit, bis zu 100% der Kosten zu übernehmen.
Nach Genehmigung des Behandlungsplans kam dann die Ernüchterung: sie erstatten höchstens den verbleibenden Eigenanteil laut Behandlungsplan. Bei uns sind das zusätzlich „nur“ 1.612,48 Euro. Wir müssen also trotzdem ca. 1.000 Euro selbst zahlen, was mich sehr ärgert. Aber ich hab mich damit abgefunden. Besser 1.000 Euro als 2.500 Euro…

Heute war die Punktion. Beim letzten US am Freitag sah die Schleimhaut super aus. Heute allerdings nicht mehr. Laut Ärztin hat sich die Schleimhaut zu schnell entwickelt. Kommt in ca einem von 20 Fällen vor. Da meine Blutwerte zusätzlich einen sehr hohen Wert zeigen der auf eine drohende Überstimulation hindeutet möchte meine Ärztin den Transfer nicht in diesem Zyklus machen, sondern erst im nächsten. Die Eizellen werden befruchtet und morgen eingefroren, der Kryo-Transfer erfolgt im natürlichen Zyklus.
Zu den Kosten mit denen wir bereits rechnen kommen also nochmal mind. 1.200 Euro dazu:
- Kryokonservierung ab 355 Euro
- Sach- und Materialkosten mind. 46 Euro
- Lagerungsmiete 150 Euro
- JE! Ultraschall und Blutentnahme ca. 119 Euro (ich rechne mit mind. 2-3)
- Auftauen, Kultivierung, Vorbereitung und Durchführung Transfer mind. 539 Euro

Ich weiß dass Kryokonservierung keine Kassenleistung ist. In unserem Fall ist es aber zwingend notwendig weil ein Frischtransfer nicht möglich ist. Ich kann ja schlecht hier abbrechen, die Eizellen verwerfen und sagen „kann ich mir nicht leisten…“

Besteht da irgend eine Chance, dass die Krankenkasse doch noch Teile davon übernimmt oder müssen wir tatsächlich alles selbst zahlen?
Wie ist das mit „Kultivierung, Vorbereitung und Durchführung des Transfer“? Das würde ja auch im Frischzyklus erfolgen und zu 50% von der Kasse gezahlt werden.
Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?
Ich bin grad total frustriert und mach mir mal wieder total Sorgen ums Finanzielle… Es ist halt schon ein Unterschied ob wir „nur“ 1.000 Euro selbst zahlen müssen oder plötzlich über das Doppelte.

Danke für eure Geduld beim Lesen und eure Erfahrungen.

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Ich kann dir leider nicht sagen, wie es bei der gesetzlichen Krankenkasse ist, da ich privat versichert bin.
Ich habe von der Kiwu-Klinik einschreiben bekommen, indem klar stand, dass die Kryo inkl. Einfrieren und Transfer notwendig ist, weil eine hohe Gefahr besteht, dass ich ins OHSS rutsche. In der Überstimulation war ich schon tief drin. Auch die Risiken des OHSS haben sie aufgeführt.
Die PKV und die Beihilfe haben bei mir dann alle Kosten übernommen, Einfrieren, Lagern und sogar die Blastokultur, die wir vor Einfrieren gemacht haben.

Wie viele befruchtete Eizellen habt ihr denn? Möchtet ihr keine Blastokultur wagen? Die Auftaurate von Blastos ist viel höher als von PN...

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Danke für deine Antwort.
Am besten frag ich bei der Praxis nochmal nach wie sie das handhaben.

Es wurden 9 Eizellen punktiert und wir haben von vornherein gesagt dass wir eine Langzeitkultur machen, wenn es sich von der Befruchtungsrate anbietet. Der Biologe ruft uns morgen an und teilt mit wieviele sich haben befeuchten lassen.
Dass alle befruchteten morgen eingefroren werden hat mir heute die Ärztin gesagt. Ich frage dann morgen beim Biologen nochmal nach ob sie es vor oder nach Langzeitkultur einfrieren wollen. Wenn die Auftaurate bei Blastos besser ist würde ich das auch so machen lassen wollen.

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Update: Gerade hat die Biologin angerufen und mir mitgeteilt dass alle 9 entnommenen Eizellen reif waren und 7 befruchtet werden konnten.
Sie müssen sie heute einfrieren und dürfen sie nicht zu Blastos entwickeln. 🤷‍♀️
Wie viele dann aufgetaut und entwickelt werden muss ich mit der Ärztin besprechen. Von den Erfahrungen aus unseren ersten drei Behandlungen würde ich davon ausgehen dass von den 7 befruchteten Eizelle 2-3 zu Blastos werden. Ich muss erst mal nachfragen ob es dann überhaupt Sinn macht die in die Langzeitkultur zu geben (z.B einmal 3 und einmal 4) oder immer 2 davon früher einzusetzen.

Über die gute Reife- und Befruchtungsrate bin ich froh, aber trotzdem etwas verunsichert weil sie heute schon eingefroren werden und unsicher wie es dann weiter geht.

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Also ich hatte auch einen freeze all aus medizinischen Gründen, die Kasse hat das nicht übernommen (Bahn bkk), nicht mal den Transfer, den sie ja sozusagen gespart haben. Was aber ging, war die Medis für die Kryo noch auf Kasse zu bekommen, denn alles, was innerhalb 14 Tage nach punktion verschrieben/angewandt wird, zählt wohl noch zur icsi Behandlung (so hat mir das die kiwu erklärt). Da ich kryo immer im künstlichen Zyklus habe, hat das einiges gespart.

Was ich nicht ganz verstehe sind die 1000eur, die deine Kasse von der icsi nicht übernimmt. Wir haben ja auch 100%, und bis auf die hcg unterstützung nach Transfer, das ist ein offlabel Medikament auf privatrezept, haben wir unseren eigenanteil für alles (medis und Behandlung) wieder bekommen - gut 2000eur (meine stimu ist auch sehr hoch). Wenn du allerdings extraleistungen hast (blastokultur, embryoglue und co), sind das keine kassenleistungen, die sind bei keiner Kasse in den 100% mit drin, ausser es ist extra so ausgewiesen.

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Das macht mir grad keine große Hoffnung dass ich für die Kryo noch was bezahlt bekomme…

Da wir den Transfer im natürlichen Zyklus machen kommt an Medikamenten nicht mehr viel. Für die Ovitrelle für den Kryozyklus hab ich ein Privatrezept, da die Krankenkasse wohl nur eine Auslösespritze pro Versuch bezahlt. Das sind allerdings auch nur ca 50 Euro. Utrogest und Prednisolon hab ich schon, evtl kommt noch Progynova dazu, aber auch die ist nicht so teuer.

Ich häng die Formulierung der IKK mal als Foto dran. Ich beziehe mich konkret auf folgende Formulierung:
„…maximal in Höhe der mit dem Behandlungsplan genehmigten Kosten…“

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Bei medizinischer Indikation müssten die Kosten eigentlich übernommen werden, habe ich hier auch schon öfter gelesen.

Ich bin auch privat versichert, da ging das immer problemlos.

LG Luthien mit ⭐⭐