Hallo ihr Lieben,
ich hätte gerne mal eure Meinung zur Embryonenspende.
Wir sind bereits zweifache Eltern dank ICSI und haben noch eine Blastozyste auf Eis. Ich bin mir nicht sicher ob wir ein drittes Kind stemmen (wir hatten einige Schicksalschläge in den letzten zwei Jahren, die uns an den Rand der Belastungsgrenze gebracht habe). Ich möchte das Eisbärchen nicht verwerfen und spiele daher mit dem Gedanken einer Embryonenspende. Da ich ich mich gut daran erinnere, wie unglücklich ich in meinen Kinderwunschjahren war, weiß ich, dass ich eine andere damit Frau sehr, sehr glücklich machen könnte. Ich habe aber die Sorge, dass mein Kind -ähnlich jemandem der zur Adoption freigegeben wurde- einmal sehr unter diesem Umstand leiden wird. Vielleicht wird es uns den (berechtigten?) Vorwurf machen: "Hattet ihr nicht noch Kapazität für EINES mehr? Habt ihr mich wirklich weggeben müssen?"
Ich liebe meine Kinder über alles und auch dieses ungeborene Kind liebe ich, daher möchte ich ihm diesen Schmerz nicht zufügen. Aber ich tue mich auch schwer damit, es einfach "zu uns zu holen", wo ich doch die Befürchtung habe, dass wir nicht die Kraft dafür nicht haben. Irgendwie wurde uns mit diesem "überzähligen" Embryo die Entscheidung, ob wir ein drittes Kind wollen oder nicht, genommen, ist es ja jetzt schon da... Ich bin so fürchterlich ambivalent und hoffe, dass mir eure Sicht der Dinge vielleicht ein wenig Klarheit verschafft. Vielleicht habt ihr ja schon Erfahrung mit der Spende oder dem Empfang eines Embryos. Danke schonmal vorab.
Embryo spenden - was meint ihr?
Hallo 🌸🌸🌸🌸
ich habe zwar eine „andere“ Meinung zu dem Thema (ich persönlich könnte „Meins“ nicht weggeben), kann deinen Gedankengang & Hintergrund aber sehr gut nachvollziehen…..
Könntest du denn mit dem Gedanken leben, dass du später vielleicht doch noch Sehnsucht nach dem Embryo entwickelst, nachdem es gespendet wurde ?
Ich hab mir darüber eigentlich noch gar keine Gedanken gemacht, aber mein erstes Gefühl würde sagen: Nein, ich kann es nicht.
Aber ich verstehe auch deine Überlegung dazu.
Was spricht denn dagegen diese Entscheidung zeitlich etwas nach hinten zu verlegen? (Alter, Kosten etc.?) Momentan klingen deine Worte für mich von außen wirklich sehr ambivalent und das heißt ja, dass für beide Seiten gute Argumente vorhanden sind. Guck mal wie es dir vielleicht in einem halben Jahr damit geht.
Was sagt eigentlich dein Partner dazu?
Also ich persönlich würde spenden, wenn ich eins übrig hätte. Darüber habe ich letztens erst mit dem Arzt gesprochen. Aber wir haben auch nur noch eine auf Eis und wir sind uns mit unserer Familienplanung noch nicht sicher. Die anderen im Vorkernstadium dürfen leider nicht gespendet werden und ich finde es schade, sie zu "verwerfen"...ich denke nämlich auch, dass man eine andere Familie damit sehr glücklich machen könnte und kann mir nicht vorstellen, dass es diese Probleme gibt, vor denen du sorgen hast 🤷🏼♀️ aber die Entscheidung muss trotzdem jeder für sich treffen und es ist ein individuelles Gefühl, wo es kein richtig oder falsch gibt, meiner Meinung nach
Ich verstehe deine Gedanken und finde dies ist wirklich ein Nachteil bei den heutigen Kinderwunschbehandlungen, über den viel zu selten diskutiert wird.
Ehrlich gesagt, wäre es für mich sogar der kleinere Anteil am Zweifel, ob das Kind Identitätsschwierigkeiten hat oder nicht. Für mich wäre es eher der stetige Zweifel, ob mein Kind es wirklich gut hat. Auch wenn Eltern, die eine Embryonenspende annehmen, idR einen langen Leidensweg bzgl des Kinderwunsches hinter sich haben, so gibt es doch keine Garantie dafür, dass es sie zu guten Eltern macht. Was, wenn die Mutter die Mutter psychisch schwer erkrankt und das Kind schon im jungen Alter drunter leiden muss? Was wenn der Vater eher zur "alten Garde" gehört und "dein" Kind/Embryo fortan unter strengen Regeln und dem ein oder anderen "erzieherischen Klaps" leiden muss. Was, wenn ein Alternteil nach ein paar Jahren feststellt, dass so ein Kind aus Embryonenspende gefühlt für denjenigen doch nicht so wie ein eigenes ist... Das sind nur ein paar "Bad Case" und nichteinmal worst case Szenarios.
Ich könnte es nicht, das merkt man wohl. Es ist aber sicherlich eine Frage, inwiefern man sich emotional lösen kann von dem Gedanken, dass das, was dort tiefgekühlt schlummert, wirklich auch schon sein eigenes Kind ist.
Für mich ist auch der Unterschied zu einer Adoption gross, aber das ist ein anderes Thema.
Klar, ist auch verwerfen oder vernichten keine ideale Lösung (schliesslich weiss man, so denke ich, bis heute nicht an welchem Punkt der Entwicklung die Seele Einzug in den Körper hält - es ist sicherlich eher eine spirituelle Frage).
Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurer Entscheidungsfindung und dass ihr einen Weg findet, der euch nicht euer restliches Leben lang geistig verfolgt, sondern euch Frieden mit der Situation finden lässt.
Hi,
wir stecken in einer ähnlichen Situation, haben ein Kind an der Hand, aber eine erneute Schwangerschaft wäre wegen einer Erkrankung meinerseits zu risikoreich.
Grundsätzlich ist das Netzwerk Embryonenspende eine gute Anlaufstelle für Informationen, die rufen dich auch an, wenn du sie online kontaktierst.
Wir haben inzwischen die Entscheidung getroffen, die Blasto zu verwerfen und auch dieses Kind noch - sozusagen - zu unseren vier Sternchen ziehen zu lassen. Aber noch zahlen wir brav für die Kryo, zwischen Entscheidung und Umsetzung klaffen noch mal Welten :-/
Nach langen Gedanken und Gesprächen über die ganzen eher emotionalen Themen - was sagt das Kind später dazu, geht es ihm gut in seiner Familie, wie steht unser Sohn dazu -, sind wir am Ende an der rechtlich leider nicht eindeutigen Situation gescheitert. Es ist nicht abschließend geklärt, ob die Unterhaltspflicht tatsächlich, wie etwa bei der Samenspende, wegfällt. Es gibt Einschätzungen wie "man kann aufgrund der Situation bei der Samenspende davon ausgehen" etc, aber das ist uns für alle direkt und indirekt Beteiligten zu heikel, selbst wenn das hart klingt.
Ich wünsche euch, dass ihr eine für euch alle gute Entscheidung trefft, mit der ihr jetzt und auch in der Zukunft noch im Reinen seid.
Liebe Grüße!
Wir haben noch 3 auf eis, bin auch gerade mit dem 2 kimd schwanger.
Wir lassen es uns noch offen, 10 jahre dürfen sie auf eis liegen bei uns.
Wir haben letztens auch darüber geredet aber wenn wir wirklich fertig sind nach 2 kindern, könnten wir beide keine enbryospende machen.
Nein das wäre uns zu krass zu wissen dass da vielleicht irgendwo unser biologisches kind rumläuft. Vielleicht sogar ganz in der nähe.
Nein das käme für uns persönlich niemals in frage. Sie werden bei uns dann einfach verworfen.
Klar kann ein baby daraus werden, aber ea ist noch keins.
Bei den negativen versuchen haben wir ja auch kein baby verloren.