2. IVF gescheitert

Hallo zusammen.

Erstmal sorry, es ist doch etwas lang geworden.

Ich bin neu hier im Forum. Gelesen hab ich schon lange immer mal wieder, bin aber nun an einem Punkt, wo ich denke, dass der direkte Austausch ganz gut tut.

Kurz zu mir und meiner Vorgeschichte. Ich bin mittlerweile 38, mein Mann 42, Kinderwunsch seit über 10 Jahren (damals noch mit einem anderen Partner)

2012 ELS rechts (EL blieb erhalten)
2017 FG 6. SSW
2019 Bauchspiegelung mit Entfernung des rechten EL und Eierstocks (aufgrund festgestellter Endometriose)
2021 ELS links (linker EL musste entfernt werden)

Seit 2019 befinden wir uns in Behandlung. Angefangen mit 3 oder 4 Versuchen GVnP, Ende 2019 dann 1 IUI, die in einer biochemischen Schwangerschaft endete. Danach Pause bis diesen Jahres, dazu Klinikwechsel. Während vor 2 Jahren mein AMH noch bei 1,3 lag, war er Anfang diesen Jahres nur noch bei 0,33. Die Ärztin zum Erstgespräch in der neuen Klinik wolllte uns am liebsten gleich ins Ausland schicken zur Eizellspende, da unsere Chancen ein eigenes Kind zur Welt zu bringen laut ihrer Aussage bei unter 5% liegen. Wir haben uns daraufhin entschieden spontan zu heiraten und wenigstens die 3 von der KK genehmigten Versuche zu machen. Auch weil ein 2. Arzt uns nicht ganz so schlechte Chancen in Aussicht stellte. Da das Spermiogramm meines Mannes super war (die Ärztin meinte tatsächlich, dass er sich zu einem tollen Samenspender eignen würde #aerger ) entschieden wir uns für die IVF. Im September erfolgte dann der erste Versuch. Im Ultraschall waren vor Punktion lediglich 2 Follikel zu sehen. Umso glücklicher waren wir als im Endeffekt 6 Eizellen punktiert werden konnten. 2 wurden verworfen, 4 wurden ins Rennen geschickt. Davon liesen sich 2 befruchten, die wir als 8-Zeller auch zurück bekommen haben. Leider hat sich keins der beiden eingenistet. Ende Oktober dann der Start für den 2. Versuch. Diesmal habe ich im Vorfeld Testogel genommen, allerdings nur 11 Tage, da wir nicht noch einen Zyklus pausieren wollten. Letzten Mittwoch im Ultraschall waren dann 6 Follikel zu sehen (2 mit 19-20mm, 4 mit 16-18mm), dazu noch ein paar kleinere. Dem Arzt war es zu riskant übers Wochenende zu warten, so dass wir Freitag Punktion hatten. Die Ernüchterung kam als uns mitgeteilt wurde, dass lediglich 2 Eizellen gefunden wurden. Die anderen waren Fehlanlagen. Heute früh dann der Anruf, dass sich keine der beiden befruchten ließ. :-( 2. Versuch somit beendet bevor er überhaupt richtig begonnen hat. Nun sitze ich hier und warte auf den Anruf vom Arzt, da er nochmal mit mir reden wollte. Die Gedanken kreisen darum, wie es jetzt weiter geht, was wir hätten anders machen können oder was wir machen können, damit es beim letzten Versuch klappt. Ob es überhaupt noch Sinn macht oder wir doch den Rat mit der Eizellspende in Angriff nehmen sollen, obwohl ich mich schwer tue mit dem Gedanken, dass es genetisch nicht mein eigenes Kind sein wird. Mir fällt es gerade echt schwer positive Gedanken zu fassen.

Vielleicht hat von euch jemand eine Ratschlag, wie man am besten damit umgeht bzw was macht ihr so, dass die negativen Gedanken verschwinden?

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Hallo Es tut mir sehr leid.

Ich kann verstehen das ihr die 3 Versuche noch machen wolltet. Ich würde den 3ten auch noch machen da er ja gratis ist. Gleichzeitig würde ich jetzt keine Zeit mehr verlieren und mich für die Eizellspende mal informieren und auch vorbereiten. Bei den guten Kliniken wartet man nicht selten Monate bis eine passende Spenderin gefunden ist.

Hast du zufällig eine Jüngere Schwester? Sie könnte auch dir ihre Eizellenspenden.
Ich sehe es wie der Erste Arzt. Ich würde da keine Zeit mehr verlieren. Die Chancen sind bei einer Eizellspende Riesen gross. Meine Nachbarin wurde mit 42 im ersten Versuch sofort schwanger. Sie hatte Jahre lang Krebs und wurde bestrahlt inkl Chemo. Die Schwangerschaft verlief ohne Probleme.

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Vielen Dank für deine Antwort.
Eine jüngere Schwester habe ich leider nicht, nur einen älteren Bruder.
Die Eizellspenge haben wir immer vor uns her geschoben. Zum einen, weil der 2. Arzt, der uns jetzt auch behandelt, kein Wort davon gesprochen hat und zum anderen auch meine Frauenärztin der Meinung ist, dass wäre nicht notwendig. Ich habe entwickel auch ohne Stimu Eizellen und habe normale Eisprünge (ist in Zwischendurch von ihr kontrolliert wurden. Und da sie selber jahrelang Oberärztin in einer KiWu in Prag war, vertrau ich ihr da eigentlich auch. Irgendwie können wir nicht glauben, dass es bei mir so schlecht aus sieht. Vor allem, da es ja im April diesen Jahres ohne Hilfe geklappt hatte, nur leider an der falschen Stelle. Untypisch für eine ELSS war, dass diese intakt war, heißt man konnte im US einen Herzschlag sehen. Deswegen klammern wir uns eigentlich an den Gedanken, dass es doch irgendwie klappen muss. :-(

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Es tut mir sehr leid :-(

Ich kann dir gar nicht sagen, was wir gemacht haben. Unsere 1. IVF lief ähnlich. Zwar viele Eizellen (14), aber nur 7 reif. Nullbefruchtung. Bei uns lag es dann am Spermiogramm.
Ich habe einfach nur tagelang geheult. Die Kiwu-Behandlung ist so anstrengend, ich nahm so viele Diagnosen mit. Dass es dann an den Schwimmern lag und die ganzen Spritzen und alles für die Katz war... Der Frust und die Wut mussten einfach raus.
Ich musste dann einen Monat Pause machen wegen Überstimulation.
Es ging dann mit ICSI weiter.
Hast du vielleicht die Möglichkeit, mit dem Biologen aus dem Labor zu telefonieren? Vielleicht lag es an einer dickeren Eizellhaut, dass trotz guter Schwimmer keine Befruchtung statt fand. Eine ICSI ist zwar teuer, aber die Befruchtungschancen sind durch die "Hilfestellung" halt höher und das Risiko einer Nullbefruchtung niedriger. Wenn allerdings das SG gut ist, würdet ihr das wohl selbst zahlen müssen. Bei uns waren das 3000€, ist halt schon happig...
Vielleicht kannst du die Chance auf mehr Eizellen durch PME und ein anderes Stimu-Medikament erhöhen? Also quasi mit PME anfangen, somit drei Monate Pause einlegen, damit die Wirkung eintritt, und dann nochmal starten? Bei niedrigem AMH kenne ich mich nicht so aus, ob da das lange oder kurze Protokoll besser wäre. Nur eine Idee.

Ich drück euch jedenfalls fest die Daumen!! #klee #herzlich
Mir hat es immer geholfen, wenn ich bei jemandem die Frust und Enttäuschung herauslassen konnte und ich auch aufgefangen wurde. Wir sind da glücklicherweise mit einem sehr verständnisvollen Umfeld gesegnet. Familie als auch einfach nur Nachbarn.
Fühl dich gedrückt #herzlich

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Auch dir vielen Dank für die Antwort.
Die Biologin hab ich nur 1 mal gesehen und das war beim der IVF vor dem Transfer, als sie uns ein Bild von den beiden Embryonen gezeigt hat. Ich hatte ja gehofft, dass der Arzt was dazu sagt, aber bisher hat er sich noch nicht gemeldet. Werde wohl nachher selber nochmal anrufen.

Was das Protokoll angeht so machen wir das Antagonistenprotokoll. Haben mit 300 i.E. Pergoveris stimuliert und ab so ca. 8-9 ZT zusätzlich Orgalutran. Ausgelöst mit Ovitrelle und 35-36h danach war Punktion.

Mit pimp my eggs habe ich mich noch nicht beschäftigt. Nehme aktuell metformin wegen erhöhter Blutzuckerwerte. Die Ärztin meinte das würde sich auch positiv auf die Qualität auswirken. Kannst du mir vielleicht genaueres dazu sagen? Pause wollen wir ja eh erstmal machen. Über Weihnachten brauche ich diesen Stress nicht.

Nach der erneuten ELSS haben wir unsere Freunde eingeweiht, unsere Eltern und mein Bruder wussten vorher Bescheid. Im Freundeskreis ist das Thema nicht unbekannt. Verständnis ist da schon da, aber es hat keiner am eigenen Leibe durchmachen müssen. Es ist halt was anderes sich mit jemanden auszutauschen, dem es genauso geht.

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Da hast du Recht. Aber einfach schon die Bereitschaft, aufmerksam zuzuhören, hilft oft! Viele schalten halt doch irgendwie im Kopf ab, weil wir dann mit Fachbegriffen um uns werfen, die keiner versteht ;-)

Infos zu PME findest du hier: https://www.wegweiser-kinderwunsch.de/geheimrezept-fuer-bessere-eizellen/
Das hilft auch der Eizellqualität. Ob man damit den AMH ein wenig austricksen kann, weiß ich leider nicht. Allerdings habe ich hier im Forum schon öfter von Frauen gelesen, bei denen der AMH auch wieder gestiegen ist :-)
Metformin ist definitiv eine gute Sache, wenn der Blutzucker auffällig ist und es Richtung Insulinresistenz geht.

Pergoveris ist eigentlich der Ferrari unter den Stimu-Medikamenten. Eine schwangere Freundin hatte aber z.B. bei Pergoveris nur eine Ausbeute von 2 Eizellen, mit Gonal-F tatsächlich dann 8 Eizellen. Man kann das einfach nicht verallgemeinern.

Ich hoffe sehr, dass ihr noch einen Weg zum Erfolg findet. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben, auch, wenn es wirklich kräftezerrend ist. Für die Psyche noch mehr als für den Körper, zumindest in meinen Augen.

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