Medizinisch notwendige Pause, rechtliche Lage?

Hallo,

bei mir wurde vor ein paar Tagen eine Follikelpunktion vorgenommen. Zum Glück haben sich die ganzen Strapazen der letzten Wochen und Monate gelohnt, es konnten 10 Eizellen erfolgreich befruchtet werden.
Leider muss ich einen Monat Pause machen bis zum nächsten Schritt, da ich eine Überstimulation habe.
Mein Mann und ich haben extra für die Kinderwunschbehandlung geheiratet und haben deswegen auch die Krankenkasse gewechselt und haben eine gewählt, die "100%" der 3 IVF Versuche bezahlt.

Die befruchteten Eizellen müssen jetzt erst einmal eingefroren werden, da es medizinisch gesehen nicht verantwortbar gewesen wäre mir in diesem Zustand eine eine Blastozyste einzusetzen.
Gibt es eine Chance, die Kosten für das Einfrieren usw. wieder zu bekommen von der Krankenkasse? Ich hatte ja jetzt keine Wahl, es war medizinisch notwendig und es gab keine Alternative. Sollte ich ansonsten etwas beachten?

Viele Grüße

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In dem Fall sollte die KK den Kryo-Zyklus übernehmen.

Ich bin privat bzw. über Beihilfe versichtert, da ging das mehrmals problemlos, soweit ich weiß, machen es die GKVen auch.

Wenn sie sich erst quer stellen, gut begründen, hartnäckig bleiben und den Doc mit ins Boot holen.

LG Luthien mit ⭐⭐

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Ich habe das selbe Problem. Meine Ärztin hat auch ein Attest geschrieben. Bin in "Verhandlungen" mit der gesetzlichen Krankenkasse. Die Chancen stehen schlecht. Bisher habe ich immer nur die Auskunft bekommen, dass es tatsächlich nicht übernommen wird. Ebenso der Transfer nicht. 😪

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Hallo Courtney,

probier es!

Ich würde vorher aber noch mit eurer Kiwu-Klinik darüber sprechen. Bestimmt gibts da schon Erfahrungswerte und sie können euch ggf. unterstützen.

Viel Glück und gute Besserung!#klee

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Hallo CourtneyX,

probiere es. Leider hat es bei mir damals die GKV nicht bezahlt (das Einfrieren), die Untersuchungen und Transfer im ersten Kryozyklus aber schon.

Liebe Grüße

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Bei mir wurden das Einfrieren als auch der Kryotransfer komplett bezahlt, weil ja eine medizinische Indikation vorlag. Das habe ich mir per Arztbrief bestätigen lassen.
Ein Versuch geht ja von Stimulation bis einschließlich Transfer, daher muss in diesem Fall ein Kryotransfer ausnahmsweise von der Kasse bezahlt werden.

Gute Besserung #klee

Du weißt ja sicherlich: viel trinken (min. 2,5 Liter), kleine Spaziergänge (nicht zu viel liegen!), eiweißreich essen (alternativ: 2 Shakes pro Tag), Unterbauch kühlen (dann arbeiten die Eierstöcke nicht weiter und die Schmerzen gehen weg)

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Ich würde es zumindest auch versuchen und zwar noch in diesem Jahr! Vielleicht ist in einem geldtopf gerade noch was drin 😉
Aber richte dich mental auf eine Ablehnung ein, oft wird es nicht übernommen.

Aber nur wer fragt und 100x erklärt warum wieso weshalb kann auch was kriegen ...

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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! :-)

Ich habe in ein paar Tagen einen Ultraschalltermin in der Klinik (zur Kontrolle) und werde das dann ansprechen.

Ich bin ehrlich gesagt nach wie vor fassungslos, wie teuer es sein kann, wenn man ein Kind haben möchte und medizinische Hilfe dabei benötigt.

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Wollte dir auch noch eben antworten... Manche GKVs kennen ja durchaus Kulanz... Meine hat ne Riesen-Klappe, wie toll sie unterstützten Kiwu angeblich unterstützen, was sich wenn man drin steckt leider als völlig falsch erweist. Riesen Klappe, NICHTS dahinter.

Mein Arzt hat mir direkt nach Abbruch mit der Rechnung ein Schreiben mitgeschickt, in dem der medizinische und "alternativlose" Abbruch beschrieben wurde. Der Arzt ist der Ansicht, dass zumindest der nachfolgende Transfer eine Kassenleistung sein muss, und dass evtl. auch Blastokultur + Kryokonservierung drin sein sollte, weil alternativlos...

Hab auch noch ein eigenes Anschreiben mit dazu gepackt mit meinem Standpunkt dazu... Aber KEINE CHANCE.

Meine Krankenkasse hat das (mangels eigenem Fachwissen) an den Medizinischen Dienst weitergeleitet, und deren Standpunkt ist, dass die unterstützte Reproduktion "möglichst nahe an der natürlich Fortpflanzung" sein muss. Dem "entsprechen gefrorene Eizellen leider nicht". Deren Verwendung "kann daher nicht unterstützt werden".

Wohl gemerkt nicht nur deren Erzeugung (Blastokultur) und Lagerung (Einfrieren) nicht, sondern auch deren VERWENDUNG. Das heißt, laut medizinischem Dienst ist (im Gegensatz zur Meinung meines Arztes) auch der Transfer keine Kassenleistung.

Ist medizinisch natürlich völliger Unfug, und kostentechnisch eine Katastrophe, die müssten mir ja schließlich jetzt noch ne volle ICSI zahlen statt nur ner Kryo, würde ich die Kosten nicht selbst tragen.

Aber der Standpunkt des medizinischen Diensts basiert nun mal auf unsrer völlig bananen Rechtslage.

Die Kiwu-Klinik hat mir den Transfer trotzdem zum Kassensatz abgerechnet. Finde ich sehr fair. Hab für Auftauen, Assisted Hatching & Einsetzen rund 350€ gezahlt.

War leider nix, die nächste Kryo zahl ich dann auch voll (müssten ca. 650€ werden...)