Hallo, vielleicht eine komische Frage, aber ich suche Austausch mit Christen zum Thema Kinderwunsch, künstliche Befruchtung, vielleicht auch Kinderlosigkeit. Wie geht ihr damit um? Wo ist für euch die Grenze? Kennt ihr Bibelstellen? Viele Grüße
Sind hier Christen unterwegs?
Wir sind beide durchaus gläubig und ich unterrichte auch Religion. Das Thema künstliche Befruchtung stand für uns noch nie im Gegensatz zum Glauben. Wir leben diesen aber auch modern und die Bibel ist für uns auch kein Buch, das wortwörtlich ausgelegt werden muss. Dafür ist es nämlich viel zu alt
Glaube ist etwas sehr Individuelles. Ich denke, dass es schwierig wird, da zu einem Meinungsbild zu kommen
Für uns stand immer fest, dass es bei all der Entwicklung, die die Medizin durchlebt, nicht Gottes Wille sein kann, dass wir kinderlos bleiben. Er hat alles erschaffen und somit auch dafür gesorgt, dass der Mensch sich soweit entwickelt, dass es diese medizinischen Möglichkeiten gibt.
Hallo,
sowohl mein Mann als auch ich sind durchaus gläubig. Für uns war die künstliche Befruchtung kein Problem, im Gegenteil, im Vorfeld zu unserer kirchlichen Trauung nimmt der Pfarrer einem ja sogar das Versprechen ab, Nachwuchs zu zeigen. Daher stand es für uns auch nicht im Widerspruch, hier weitere medizinische Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen, als es nicht natürlich klappte.
Dir alles Gute 🍀
Hallo Wir2021,
ich habe mich zu Beginn unserer Kinderwunschreise auch sehr mit dem Thema auseinandergesetzt. Mir hat ein ähnlicher Gedanke wie der Gedanke von schnatti geholfen, dass Gott uns ja mit dem Verstand ausgestattet hat, die heutige Medizin zu entwickeln.
Auf biologischer Ebene haben wir mit IUI, IVF und ICSI auch schon den ein odwr anderen Schritt gewagt.
In letzter Instanz glaube ich, dass es nicht in meiner Hand (oder in der der Embryologen) liegt, ob ich ein Kind bekommen werde. Die Seele gibt Gott dazu und wenn eine Kinderseele für mich vorgesehen ist, dass wartet dieses Kind auch auf mich.
Aber ich habe für mich entschieden, dass ich nicht nur darauf hoffen will, dass es irgenwann kommt. Ich will darum kämpfen und alle Möglichkeiten nutzen, die ich für vertretbar halte. Wenn es nicht sein soll, kann ich mich eh auf den Kopf stellen. Es wird nichts passieren.
Aber manchmal erwartet Gott vielleicht auch von uns, dass wir was tun für unser Glück.
Solange ich die Kraft dafür habe, werde ich kämpfen. Aber wenn ich sie mal nicht mehr habe, dann kann ich mir auch nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben.
Und dann kann ich den Kinderwunsch vielleicht auch etwas versöhnlicher ziehen lassen. (Aber das werde ich dann ja sehen. oder besser hoffentlich nicht müssen!!)
Liebe Grüße
Becky mit ⭐
Wir 😊
Allerdings hadere ich beim Thema Kirche & künstliche Befruchtung etwas, seitdem mir jemand familienintern sagte "Bei einer künstlichen Befruchtung hat der liebe Gott wohl nicht gewollt, dass es diese Kinder gibt"
Das hat mich schon arg getroffen.
Wenn ich darüber nachdenke was medizinisch heutzutage alles möglich ist.... Wie viele Christen haben einen Herzschrittmacher? Ohne den wären sie vermutlich nicht mehr unter uns. 🤷🏼♀️
Wie geht's euch denn mit dem Thema?
Also, ich habe in meiner eigenen Familie die Aussagen gehört: „das ist unnatürlich“, „das sollte dann halt nicht sein“ und noch vieles mehr. Unser erstes Kind entstand „nur“ durch Geschlechtsverkehr. Das Zweite wollte nie bis nach der 8./9. Woche bleiben. Jetzt durch IVF bin ich in der 32. Woche angelangt und unendlich dankbar, dass diese Möglichkeiten bestehen.
Ich persönlich bin christlich erzogen, aber aus Gründen ausgetreten, aus denen ich mich nicht mehr mit der Kirche als solches identifizieren kann.
Für mich persönlich ist nichts unnatürliches an den Behandlungen in einer Kinderwunschklinik /-praxis.
Es geht doch immer noch darum, dass eine natürliche (also nicht künstlich erzeugte) Eizelle mit einem oder mehreren, ebenfalls natürlichen, Spermien zusammengebracht wird und daraus ein Kind entsteht, manchmal auch mehr als eines.
Nur weil manche Paare/Personen dafür Unterstützung von der Medizin benötigen, sehe ich das nicht im Gegensatz zu meinem Glauben oder der Natürlichkeit der Welt an sich.
Es gibt viele medizinische Errungenschaften. Die unterstützte Befruchtung ist nur eine davon. Wenn man diese radikal ablehnt, müsste man auch alles andere ablehnen: Herzschrittmacher, Bluttransfusionen, Organspende, Medikamente, Chemotherapie, Operationen jeglicher Art, Untersuchungen wie Ultraschall/Röntgen/MRT, … eben alles, was mit der modernen Medizin zu tun hat.
Diese Leute gibt es durchaus. Und sie sterben schon an einer Blinddarmentzündung oder einer Blutvergiftung, weil sie sich geschnitten haben.
Wäre dies Gottes Wille, wie hätten wir diese Errungenschaften dann als Menschheit dann überhaupt entwickeln können?
Grundsätzlich bin ich inzwischen gerne dabei, einen Spruch wiederzugeben, den ich mal aufgeschnappt habe: „da hatte jemand eine gute Idee, den Menschen das Leben und Leiden zu erleichtern. Und dann wurde diese Idee mit einer Religion kaputt gemacht.“
Glaube hängt für mich nicht an der Religion oder deren Oberhäupter und Bücher. Sondern Glaube hängt in einem selbst. Und das kann dir kein Anderer nehmen.
Wenn du eine IVF oderandere medizinische Unterstützungen nicht mit deinem persönlichen Glauben vereinbaren kannst, lass es sein. Wenn du es kannst, mach es.
Huhu!
Für mich war der Weg anfangs auch schwer und wir haben lange probiert, aber wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass jedes Kind ein Wunder und ein Geschenk Gottes ist. Die Entstehung sollte da irrelevant sein.
Hey!
Ja, hier 😀 ich bin Relilehrerin.
"Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn ihnen gehört das Reich Gottes." Mk 10, 13.
"Dein Wille geschehe." Mt 6, 10. Somit wäre KB auch Gottes Wille.
Womit genau haderst du?
Liebe Grüße
Schoko
Hey :)
Ich bin an einem ähnlichen Punkt wie du und stelle mir zur Zeit auch solche Fragen. Es ist wirklich schwierig. Wenn du Lust hast, können wir uns mal privat austauschen. Schreib mich gern einfach an