Wann ist es Zeit für Plan B?

Hallo zusammen,
- schon jetzt sorry für den langen Text - ich hoffe auf eure Erfahrungen -

Seit heute wissen wir, dass auch IVF Versuch Nummer 5 gescheitert ist. 3* negativ, 2* biochemische SS.
Es liegt nur an mir, das Spermiogramm meines Mannes ist super. Wir haben auch immer 2 toll entwickelte Blastos transferiert.

Dieses Mal nun auch mit Intralipidinfusion und Heparinspritzen - auch das hat nichts gebracht.

Wir sind 29 und 33 - also eigentlich noch nicht sehr alt.

Ich selbst habe keinen Zyklus, also auch keinen Eisprung - die Spritzen haben immer gut angeschlagen (12-25 Follikel, Befruchtungsrate 50 - 80 Prozent)

Da mein Körper aber entweder keine Einnistung zulässt oder schnell wieder abstößt, überlege ich nun, ob eine Eizellspende der richtige Weg ist?

Was meint ihr? Immer noch weiter so versuchen (wir haben noch 10 auf Eis, also 2 Kryoversuche, diese sollten wir auf jeden Fall noch nutzen) oder weiter zu Plan B?

Danke fürs lesen und eure Meinungen

Eine verzweifelte "Zukunftsmama"

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Hallo,

tut mir sehr leid, dass Du bis jetzt keinen Erfolg hattest.

Wir haben, so lange wie noch nicht alles an Diagnostik gemacht wurde, weiter gemacht.
Was habt ihr denn an Diagnostik schon gemacht?

Wenn ich lese, dass Dein Körper es abzustoßen scheint, sollte mal dahingehend geschaut werden. Eine Eizellspende könnte dann eventuell auch problematisch werden.
Habt ihr schon eine Bauch und Gebärmutterspiegelung gemacht? Vielleicht gibt es Hindernisse, die den Embryo stören.

Bei biochemischen Schwangerschaften oder Einnistungsversagen, könnte eine aktive Partnerimmunisierung helfen.
Diese würde ich vor einer Eizellspende noch in Betracht ziehen. Google mal, sa findest Du ganz viel drüber.

LG

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Das ist ein guter Ansatz, ich werde mal mit unserer Ärztin reden, ob die Partnerimmunisierung in Frage kommt - bislang war sie immer der Meinung, es wird wohl an der Genetik der Embryonen liegen.

Bauch und Gebärmutterspiegelung hatten wir vor 3 Jahren - sollte das eventuell wiederholt werden?

Ich weiß ja auch nicht, ob es an den Embryonen oder mir liegt - so langsam glaube ich schon, es ist alles verloren...

Danke für deine Antwort auf jeden Fall! :)

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Warum denken sie, dass es an der Genetik liegt? Mit 29 müssten im Schnitt 60% deiner Embryonen genetisch okay sein, besser geht es kaum. Oder liegt bei einem von euch eine Translokation vor?

Um die genetische Komponente auszuschließen, könntet ihr über eine PID in Tschechien nachdenken. Da könntet ihr ggf. auch auf eine Eizellspende umsatteln, wenn sich herausstellt, dass das erforderlich ist.

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Also ich finde es ist noch viel zu früh um auszugeben. Du bist auch noch viel zu jung. Hast du denn schon alles untersuchen lassen, wie z.B. die Gerinnung, Plasma- und Killerzellen, Einnistungsfenster, Gebärmutter(spiegelung). Das würde ich machen. Dann würde ich mir eine kurze Auszeit von dem Thema gönnen, mein Leben etwas mehr auf selfcare ausrichten und es dann entspannter erneut versuchen.

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Die Ärzte haben immer wieder gemeint, das sei aktuell nicht nötig - haben ja "gegengesteuert" mit Intralipid (Killerzellen), Heparin (Gerinnung), ...

Ich werde nun aber mal Druck machen, dass wir alles untersuchen lassen können - so macht es ja auch irgendwie keinen Sinn.

Danke für deine Antwort :)

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Mach das. Es ist total merkwürdig, dass man beim Thema Kinderwunsch sich selbst so informieren muss und einforfern muss und überall anders wollen sie einem jeden Mist verkaufen.
Die Untersuchungen bringen zumindest Gewissheit.

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Tut mir leid! Was ist eure offizielle Diagnose und was habt ihr an Diagnostik durch? Wenn tatsächlich deine Gebärmutter das Problem ist (was nicht bewiesen ist, aber bei zehn Fehlschlägen mit 29-jährigen Blastos gut sein kann), dann bringen euch gespendete Eizellen erst mal nicht weiter.

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Unsere Diagnose sind Hormonstörungen - ich habe keinen Zyklus auf Grund von Hormonstörungen (konnte schon als Kind keine Wachstumshormone produzieren) - mit Spritzen konnte ich aber immer 12-25 Follikel nun erreichen (ohne gibt es bei mir kein Follikelwachstum)

Ich werde schauen, dass wir nun noch mehr Diagnostik gemacht bekommen.

Danke für deine Antwort :)

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Ok jetzt nehme ich meine Aussage von unten zurück.

Meine Schwester hat selbe Problem, sie wurde als Kind schon gespritzt weil sie mit 6 Monaten nicht mehr gewachsen ist.
Zu ihr haben 3 Kliniken gesagt, das sie keine IVF machen würden. Weil die Eizellen meistens nicht okay sind. Derzeit wartet sie auf mich. Ich spende Ihr Eizellen sobald wir fertig sind mit dem Kinderwunsch und sie spart derweil. Bin nämlich 8 Jahre Jünger. Bei uns liegt es nur an meinen Mann der Azzospermie hat.

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Irgendwann wussten wir einfach, dass es vorbei ist.
Kann ich tatsächlich nicht erklären.
Nach acht Versuchen war bei uns Schluss.
Das war dann wirklich ok.
Es machte nur eine neue Baustelle auf. Die Verarbeitung und Trauer
Aber im Herzen wusste ich einfach, dass es nun vorbei ist. Das war im Herbst.

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Und wie bist du damit zurecht gekommen? Beschäftigst du dich nun garnicht mehr gedanklich dami? Aktuell kann ich noch nicht loslassen, ich suche irgendwie nach Plan B....

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Natürlich ist der Kinderwunsch nicht weg.
Aber ich weiß, dass er sich nicht erfüllt.
Bzw will ich dafür auch nichts mehr tun weil ich es nicht mehr kann.
Es bleibt schrecklich und traurig.
Viele hier sagen, dass ich dich dann sicher noch nicht abgeschlossen habe damit...
Doch !
Aus dem Strudel bin ich raus.
Und da will und kann ich nicht mehr rein.
Es ist ok.

Jetzt gilt es das zu verarbeiten.
Die Trauer.
Und das was kommt anzunehmen.
Es wird immer immer traurig bleiben.
Es ist sicher falsch zu hoffen, dass man Kinderlosigkeit dann plötzlich "voll toll" findet.
Das ist ja Quatsch.

Jetzt muss ich loslassen.
Und den Schmerz des Verlusts annehmen.
So wie ich den Tod von Haustieren oder Familienmitgliedern annehme.
Für immer werde ich meine Tiere und töten Verwandten vermissen.
Aber es wird leichter.
Es ist nicht mehr wie kurz nach dem Tod.

..
So würde ich das erklären .
Ist schwierig rüber zu bringen.

Da stehe ich nun aber.
Heute habe ich alle Klinikunterlagen für die Steuer sortiert und mir ist fast übel geworden bei dem ganzen Mist den ich da gesehen habe... Was ein Theater für nichts und wieder nichts...


Du siehst, wütend bin ich auch.
Aber nicht mehr "weil es dich Klappen muss", sondern weil es nicht geklappt hat...

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Huhu,

fühl dich gedrückt ❤️

Es muss jeder selbst für sich entscheiden, wann Schluss ist.

Ich hatte gestern den 9. TF insgesamt, den 2. aus der 6. IVF. Davor hatte ich 7 GVNP-Zyklen und 5 IUI, bin seit insgesamt 4 Jahren in Behandlung.

Eine Bekannte von mir hatte "nur" 2 erfolglose ICSI und ist nervlich völlig am Ende. Sie machen erst einmal eine längere Pause und überlegen, wie es weiter gehen kann.

Für meinen Mann und mich war klar, dass es der letzte eigene Versuch ist. Uns kann keiner vorwerfen, dass wir es nicht ausreichend versucht haben (vor allem wir selbst nicht)

Bis auf Endometriose gibt es keine wirkliche Diagnose (wir haben so ziemlich alles untersuchen lassen, was geht).

Meine Befruchtungsrate ist noch gut, die Entwicklung der Eizellen und deren Qualität höchstens durchschnittlich.

Bin fast 36 und hätte theoretisch noch ein paar Jahre, aber es reicht jetzt einfach.

Wenn es jetzt nicht klappt, geht es mit Eizellspende in Dänemark weiter. Wir haben schon eine passende Spenderin, die im März oder April mit der Stimu anfangen könnte.

LG Luthien mit ⭐⭐⭐

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Hallo,

Da es ja anscheinend an der Einnistung liegt, würde ich auf jeden Fall die Genetik checken lassen von euch beiden.

Bei uns wurde schon vor Beginn der ersten Isci die Genetik gecheckt. Ich habe eine balancierte Translokation. Die Risiken einer FG oder genetisch defekten Embryonen, die sich nicht einnisten, ist dadurch erhöht. Wir haben uns dafür entschieden vor dem Einsetzen die Embryonen mit PID untersuchen zu lassen. Leider ist das sehr teuer und wir wohnen in Österreich, da ist das glaube ich etwas leichter als in Deutschland.

Momentan bin ich in der Warteschleife des zweiten Transfers mit untersuchten Embryonen. Habe jetzt beim 2. Versuch eine Igvena Infusion bekommen, also Immunglobuline. Leider auch sehr teuer aber ich hoffe es hilft.

Wünsche dir alles Gute
Liebe Grüße
Happygirl

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Hallo,

Das ist wirklich eine gute Frage! Ich denke, man spürt einfach wenn es Zeit wird loszulassen. Zumindest den "Traum" ein eigenes Kind zu bekommen.
Ich persönlich kann mir ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen, daher habe ich mich relativ früh (bereits nach der 2. ICSI) schon mit einem Plan B beschäftigt. Plan B kann ja auch alles mögliche sein. Für uns ist der Plan B Pflegeeltern zu werden.

Wir sind inmitten der 4. ICSI und uns gibt es ein Gefühl von Sicherheit, einen Plan B zu haben. Sollte dieser Versuch und gegebenenfalls die kyros nicht erfolgreich sein, dann ist das so. Es ist ok.

Da du und dein Mann aber noch sehr jung seid, würde ich euch auch unbedingt zur Diagnostik raten. Sprich Bauch und Gebärmutterspiegelung, biopsie der Gmsh auf Killer-und Plasmazellen, Gerinnung und Genetik. Das waren die Dinge, die ich habe abklären lassen.

Ich wünsche euch viel Erfolg🍀

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Das frage ich mich aktuell auch.

Ich kämpfe um jede einzelne Eizelle, die oft Monate lang auf sich warten lässt.
Eine Blastozyste hatte ich noch nie.🙈
Dann denke ich mir wieder wie viele Monate willst du noch verstreichen lassen? Und langsam habe ich keine Lust mehr zu warten und die ganzen Medikamente, dieses auf und ab. Ich will jetzt mein Baby und nicht in 5 Jahren. Dann bin ich fast schon trotzig und wütend🙈

Ich denke es ist ein längerer Prozess. Etwas dass jedes Paar für sich entscheiden muss. Irgendwann wird es sich Plan B richtig anfühlen. Denke ich.

Herzliche Grüße ♥️🧡💛💚

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Hallo wurde schon Prednisalon oder wie man das schreibt schon versucht? Also das Kortison.

Das Problem ist, das bei der Eizellenspende der Körper viel lieber die Embryonen abstösst. Ich würde das nur machen wenn es an der Eizellen Qualität liegt.