Hallo liebe Foris,
ich war bisher eher stille Mitleserin, jetzt muss ich mich doch einmal an euch wenden. Bestehen bei mir überhaupt noch Chancen auf eine intakte Schwangerschaft?
Hier unser bisheriger Weg:
Anfangsdiagnose:
Gelbkörperschwäche, ein Eileiter zu, herzförmige Gebärmutter mit kleinem Septum, PCO (AMH 5,5-7,5)
Blutzucker: unauffällig, Schilddrüse: unauffällig, Normalgewicht
Nach ein paar erfolglosen Versuchen mit Clomifen hatten wir 2020 (da war ich 36 Jahre alt) die erste IVF.
1. Punktion: IVF 21 Eizellen punktiert, 12 reif, 8 befruchtet, kein Frischtransfer
1. Kryo mit einem Zeller Tag 3: negativ
2. Kryo mit einer Blasto: Kurze biochemische Schwangerschaft (HCG war aber von Anfang an niedrig)
3. Kryo mit zwei Zellern Tag 3: Negativ
Danach weitere Diagnostik:
SDI: Leicht erhöhte Fragmentierung
EndomeTRIO: ALICE: unauffällig, EMMA: etwas zu wenig Lactobazillen (86%), ERA: 12 h verschobenes Einnistungsfenster
Genetik: unauffällig
Gerinnung: unauffällig
2.Punktion ICSI ):
20 Eizellen punktiert, 10 reif, nur 3 befruchtet (Schock), kein Transfer, da es kein Embryo bis dahin geschafft hat
3. Punktion ICSI (dieses mal mit Gonal F, statt Pergoveris und Calciumbad), niedriger stimuliert, dafür 1 Tag länger:
14 Eizellen punktiert, 12 reif, 9 befruchtet, 5 wurden in die weiterführende Kultur gegeben und daraus wurden 3 Blastos, 4 Eizellen im Vorkernstadium sind noch eingefroren. Kein Frischtransfer.
4. Kryo mit einer Blasto: Negativ
Danach noch Diagnostik bei Pfeiffer mit auffälligem Werten. Ich habe bei den folgenden Versuchen deswegen Prednisolon genommen, Infusionen waren leider nicht möglich, da ich dafür keine Überweisungen von meiner Klinik bekomme. Ich muss dazu sagen, dass ich eine starke Allergikerin mit Asthma bin und mein Immunsystem deswegen schon immer in Aufruhr ist.
Erneute Gebärmutterspiegelung mit Septumentfernung. Leider musste ich den ERA deswegen noch einmal machen: Diese mal 24 h verschobenes Einnistungsfenster
5. Kryo mit einer Blasto (mit 5mg Predni): negativ
6.Kryo mit einer Blasto (mit 10 mg Predni): Biochemische Schwangerschaft (MA 6.SSW). HCG ist erst super gestiegen auf ca. 4.000 Dann plötzlich Blutung und alles war wieder vorbei.
Ich weiß nicht was ich von dem Ergebnis halten soll. Besteht überhaupt noch eine reelle Chance? Ich möchte auch nicht ewig in der Kinderwunschbehandlung stehen bleiben, andererseits ein Leben ohne Kinder kann ich mir gar nicht vorstellen. (Mein Mann ist bei Alternativen wie Eizellspende oder Adoption leider nicht so offen). Ich bin jetzt 38 Jahre alt. Wir haben jetzt wahrscheinlich noch eine Kryo übrig und dann müssten wir eine neue Punktion machen, dieses mal komplett als Selbstzahler.
Gibt es überhaupt noch Chancen?
Hallo,
Ihr könntet noch die Partnerimmunisierung in Göttingen machen lassen. Nach so vielen gescheiterten transferen wird das von der Krankenkasse übernommen.
Wir hatten nach vielen biochemischen Schwangerschaften und 5 negativen Transferen beim 2. Transfer nach der Immunisierung zum ersten Mal Glück. Ich bin jetzt bei 7+3 und es sieht alles gut aus.
Zusätzlich haben wir diesmal noch Heparin gespritzt, meine Klinik verschreibt das so wie ich das verstanden habe allen die schon viele negative Versuche hatten. Also wäre das eventuell auch eine Möglichkeit wenn nichts dagegen spricht. Bei mir war die gerinnungsdiagnostik auch unauffällig.
Ich bin mir sicher das eine der beiden Sachen bei mir die Lösung war.
Liebe Grüße
Käthe
Hallo Käthe,
das mit der Partnerimmunisierung behalte ich mal im Hinterkopf. Würde ich jetzt glaube ich erst bei einer neuen Punktion machen. Aber ich spreche den Arzt mal auf Heparin an. Habe jetzt Ende März noch Gespräche in anderen Kliniken.
Hey,
Erstmal tut es mir natürlich wahnsinnig leid, dass ihr bis jetzt nicht erfolgreich gewesen seid!
Wie sieht es denn mit Granocyte aus? Und vielleicht trotzdem mal Heparin spritzen?
Eine ICSI als Selbstzahler ist zwar teuer aber auch kein Beinbruch. Irgendwie bekommt man das Geld schon zusammen.
Granocyte hat mich immer etwas abgeschreckt. Ich habe da von Nebenwirkungen gelesen. Ich kann das aber in den neuen Kliniken, in denen ich Ende März Gespräch habe einmal ansprechen.
Hi Mo-Kiwu!
Ich sehe es eigentlich nicht so negativ bei euch - im Gegenteil: ihr hattet bei der letzten Punktion eine ganz gute Ausbeute, und jetzt sechs Transfers, davon zwei Mal biochemische Schwangerschaften. Das heißt: es kann klappen, und braucht einfach noch mehr Zeit! Die vielen Zusatzleistungen können, aber müssen nicht viel bringen... Viel mehr bringen meiner Ansicht nach einfach mehr Versuche. Auch wenn wir ohne Kinderwunschbehandlung schwanger werden könnten, würde das ja im Zweifel viele Versuche brauchen... auch jetzt sind es ja nur Chancen, leider keine Sicherheiten. Aber in deinem Fall gute Chancen!
Meine Schwester wurde bei der ersten Runde direkt im ersten Versuch schwanger - da war sie aber auch erst 31/32. In der zweiten Runde, ab 37 Jahren, hat es acht Versuche und 1,5 Jahre gebraucht, bis sie wieder schwanger war... Bei mir hat es mit 35/36 vier Versuche gebraucht, bis ich jetzt schwanger sein darf.
Ich habe mir mit dem Lauf der Zeit gesagt: die Chancen stehen eigentlich gut, wenn man es stur immer weiter probiert. Wenn mir irgendwann die Kraft oder das Geld fehlt oder die negativen Erfahrungen anfangen, schwerer zu wiegen- dann höre ich auf, vorher die Hoffnung nicht aufgeben.
Viel euch!
Vickky
Danke Vickky fürs Mut machen.
ich finde es einfach schwer einzuschätzen, gerade wenn man emotional da so drin steckt. Außerdem muss ich ja auch noch meinen Mann überzeugen.
Hat deine Schwester bei den 8 Versuchen denn auch Diagnostik gemacht und zwischendurch etwas an der Behandlung geändert oder hat sie die Versuche einfach durchgezogen?
Also bei meiner Schwester lag es eindeutig an der Endometriose, die sie auch mehrmals operieren lassen musste, darum hat sie nicht alle Diagnostik ausgeschöpft, die es noch gibt. Sie ist nach den Jahren ziemliche Expertin in den ganzen Sachen geworden, liest sich auch viele Studien an. Und ich vertraue ihr da auch sehr: nicht rauchen, nicht trinken, pimp my eggs, gut individuell abgestimmtes Protokoll sind das wichtigste. Und dann (neben Geld) vor allem Geduld... Das ist das schwierigste.
Als zusätzliche Maßnahmen, von denen sie sie sehr überzeugt ist, und die auch bei mir direkt gefruchtet haben (aber wer weiß ob es daran lag):
- Antibiose, auch wenn das nicht alle ÄrztInnen wichtig finden, zumindest nach den Punktionen (wegen möglicher Infektionen, dazu muss auch keine Biopsie sein als Beweis)
- das Befruchtungsfenster bei den künstlichen Kryos gut einhalten
- evtl ein Buscopan Zäpfchen (rektal) eine Stunde vor Transfer, damit die Gebärmutter nicht krampft...
So ungefähr, ich glaube das war es schon an Hinweisen im großen und ganzen. Ob man noch Bryophyllum nimmt, für eine gute Durchblutung der Gebärmutter an den Tagen vor Transfer sorgt (Orgasmen oder Sport ;) ), etc.- das sind dann noch so Details...
Ich wünsche dir viel Glück! Und Kraft auch für das Gespräch mit deinem Mann. Für uns wäre auch eine Adoption infrage gekommen (auch wenn mein Mann sich damit auch schwerer tat), das hat bei mir den Druck sehr rausgenommen... Aber muss jede/r selbst wissen, klar.
Liebe Grüße!