Sperma (Allgemeines und Zusammensetzung):
- Allgemeines
Das Ejakulat (Gesamtsperma) ist eine Suspension von Spermatozoen in
einem Fluessigkeitsmedium, dem Samenplasma. Das Samenplasma besteht aus
den verschiedenen Sekreten der akzessorischen Reproduktionsorgane,
naemlich den Sekreten von Hoden, Nebenhoden, Samenleitern, Samenblasen,
Prostata und Cowperschen sowie Littreschen Druesen. Die Zusammensetzung
des Gesamtsperams haengt vom relativen Anteil der einzelnen Fraktionen ab,
und aus dem Gehalt an saurer Phosphatase (Prostatasekret) , an Spermatozoen
(Hoden und Nebenhoden) und an Fructose (Samenblasensekret) laesst sich
der Anteil der 3 Hauptfunktionen am Ejakulat abschaetzen.
Bei der Ejakulation werden zuerst einige Tropfen des Sekrets der
Cowperschen und Littreschen Druesen ausgestossen, dann folgt anfangs in
der Regel von Spermatozoen freies Prostatasekret, hierauf die die
Spermatozoen enthaltende Mittelportion und zuletzt das hochviskoese
Sekret der Samenblasen. Abweichungen von diesem Verlauf koennen z.B. durch
reflektorische Spasmen in Teilabschnitten des Genitaltraktes bedingt sein.
Unmittelbar nach der Ejakulation erfolgt eine Gerinnung, indem eine
Proteinase aus der Prostata (clotting enzyme) auf ein fibrinogenaehnliches
Protein aus den Samenblasen einwirkt. Innerhalb von 5-20 Min. nach der
Ejakulation verfluessigt sich das anfaenglich gallertig-viskoese Sperma
infolge proteolytischen Abbaus des Gerinnungsprodukts, an dem ein
plasminaehnliches Enzym aus der Prostata beteiligt ist. ...
Sperma laesst sich am besten durch Masturbation gewinnen: andere Moeglich-
keiten sind Coitus interruptus oder die Verwendung eines spermizidfreien
Kondoms. Keine dieser Methoden ist aber voellig physiologisch, so dass die
Gewinnungsmethode bei der Interpretation eines Spermabefunds berueck-
sichtigt werden soll. Z.B. kommt es vor, dass durch Masturbation gewonnenes
Sperma keine, das durch Kohabitation entleerte Sperma dagegen reichlich
Spermatozoen enthaelt: aber auch der umgekehrte Fall ist moeglich. Bei
der Ejakulation ergolgt keine voellige durchmischung der einzelnen Sekrete,
so dass auf ein vollstaendiges Sammeln des Ejakulates zu achten ist. ...
Nicht nur die Untersuchung der Spermatozoen, sondern auch die Untersuchung
des Spermaplasmas hat grosse Bedeutung fuer die Erkennung maennlicher
Fertilitaetsstoerungen.
- Aussehen
Das frische Ejakulat ist milchig-trueb, leicht opaleszierend, mit glasigen,
klebrigen Faeden sowie sago- und tapiokaaehnlichen Koernern durchsetzt.
Gelbe Pigmente (Flavine) finden sich gelegentlich im Samenblasensekret.
- Menge
Das Volumen des Gesamtejakulates ist folgender Tabelle ersichtlich:
Zahl Mittel 95%-Bereich Extrem-Bereich
----------------------------------------------------------
1000 Proben 3.4 ml 0.2 - 6.6 ml --
1300 Proben 3.2 ml -- 0.1 - 11 ml
Die Angegebenen Werte sind nach min. 3-taegiger Abstinenz bestimmt. Bei
ein und demselben Indifiduum ist das Volumen sehr variabel. Bei wieder-
holtem Koitus nimmt es ab; nach laengerer Abstinenz kann es 13 ml erreichen.
13-33% des Ejakulates entstammen der Prostata, 46-80% den Samenblasen,
etwa 10% den Nebenhoden. Der Anteil des Prostata- und des Samenblasense-
krets am Gesamtvolumen des Ejakulates ist bei ein und demselben Individuum
recht konstant und unabhaengig von Volumenaenderungen oder von der
Haeufigkeit der Ejakulation. ...
Die folgenden Daten beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf das
Gesamtejakulat:
- Physikalisch-chemische Daten
> relative Dichte: 1.035
> pH: 7.60
> Wassergehalt: 918 g/l (91.8 % GV)
- Anorganische Substanzen:
> Chlorid: 1.52 g/l
> Phosphor gesamt: 1.12 g/l
> Kalium: 0.895 g/l
> Natrium: 2.69 g/l
> Calcium: 249 mg/l
> Magnesium: 291 mg/l
> Zink: 150 - 195 mg/l
> Kupfer: 0.52 mg/l
- Stickstoffhaltige Substanzen:
> Gesamtstickstoff: 9.13 g/l
> Ammoniak: 20 mg/l
> Harnstoff (Samenplasma): 750 mg/l
> Aminosaeuren (Samenplasma): 12.6 g/l
...
> Harnsaeure: 60 mg/l
...
> Protein: 45 g/l (4.5 % GV)
...
- Kohlenhydrate und Methaboliten
> Glucose: 54 mg/l
> Fructose: 2.38 g/l
...
> Sorbit (Samenplasma): 0.1 g/l
> Milchsaeure: 200 - 500 mg/l
...
> Citronensaeure: 3.76 g/l
- Lipide
> Gesamtlipide (Samenplasma): 2.86 g/l
> Cholesterin: 0.64 g/l
...
- Vitamine
> Vitamin B12 (Samenplasma): 0.3 - 0.6 ug/l
> Vitamin C: 35 mg/l
- Hormone
...
- Zellen
> Leukozyten (weisse Blutkoerperchen, Anm. des Schreibers): 0.33 x 10E9/l
- Literaturhinweis
Documenta Geigy (Koerperfluessigkeiten), Seiten 181 - 189
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Spermatozyten (Spermien, Anm. des Schreibers):
- Allgemeines (unvollstaendig, gekuerzt)
Die Bildung der Spermatozyten benoetigt bis ca. 21 Tage. Nach 6 - 15
Ejakulationen sind keine Spermatozyten mehr im Ejakulat nachweisbar.
Der Volumenanteil der Spermatozyten am Gesamtejakulat betraegt unge-
faehr 10 ul/ml.
- Spermatozoenzahl
Normalwerte von fertilen (fruchtbaren, Anm. des Schreibers) Maennern
nach 3- bis 15-taegiger Karenz, die 2 - 10 Kinder gezeugt haben:
Alter Ejakulatvolumen Spermatozoenzahl Anteil beweglicher Spermatozoen
(Jahre) (ml) (10E6/ml) (%)
---------------------------------------------------------------------------
<25 3.2 70 63
26-30 2.7 73 65
31-35 3.37 83 63
36-40 3.2 80 65
41-45 3.34 78 66
>45 2.97 81 62
- Beweglichkeit
Haeufigkeitsverteilung der mittleren Vorwaertsbewegung aller in einer
Probe enthaltenen Spermatozoen:
Mittlere Forwaertsbewegung Zeitpunkt nach Ejakulation
1h 3h 5h
(um s-1) (%)
-------------------------------------------------------
100 - 46 26.6 22.8 10.8
45 - 23 43.6 43.4 27.2
22 - 10 29.0 28.8 44.0
9.9 - 4.6 0.8 3.4 12.2
4.5 - 2.3 0 1.6 2.6
2.2 - 1.0 0 0 2.8
< 1 0 0 0.4
Der Anteil gut beweglicher Spermatozoen vermindert sich mit zunehmendem
Lebensalter. Fuer die fertilitaet sind ein hoher Anteil beweglicher
Spermatozoen und eine gute Qualitaet der Motalitaet von Vorteil. Unbeweg-
liche Spermatozoen muessen keineswegs tot sein, wie Untersuchungen mit
geeigneten Faerbemethoden zeigten.
Nach dem Koitus sind bereits 1 1/2 - 3 Min. post ejactulationem Spermato-
zoen in Zervixmukusproben nachweisbar. Die beweglichkeit der Spermatozoen
ist im ovulatorischen Zervixsekret besser und von laengerer Dauer als im
eigenen Samenplasma. ... Ungefaehr 2 Std. nach der Insemination koennen
in den Tuben (Eileiter, Anm. des Schreibers) Spermatozoen nachgewiesen
werden. Von den vielen Milionen bei der Ejakulation in der Vagina abge-
ladener Spermatozoen erreichen nur 1000 - 5000 das Ovum (Ei, Anm. des
Schreibers).
- Literatur
Documenta Geigy (Koerperfluessigkeiten), Seiten 190 - 192
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Sperma / Spermien (Zusammenfassung):
- Allgemeines
Sperma besteht aus den Spermien und der Samenfluessigkeit, welche in
verschiedenen Druesen gebildet werden. Das Durchschnittliche Volumen des
bei der ersten Ejakulation abgegebenen Spermas betraegt ca. 3.3 ml.
Dieses kann jedoch zwischen 0.2 und 13 ml variieren. Der Anteil der
Spermien (volumenmaessig) am Gesamtsperma betraegt ca. 0.001%.
Zahlenmaessig betraegt der Anteil ca. 78 Millionen Spermien pro Mililiter
Sperma, wobei der Anteil bei jeder weiteren Ejakulation stark abnimmt.
Bereits ab der 6. Ejakulation kann das Sperma nur noch aus Samenfluessig-
keit bestehen.
- Physikalisch-chemische Daten & Zusammensetzung (unvollstaendige Liste)
> pH: 7.60
> Wassergehalt: 918 g/l (91.8 % GV)
> Chlorid: 1.52 g/l > Glucose: 54 mg/l
> Phosphor gesamt: 1.12 g/l > Fructose: 2.38 g/l
> Kalium: 0.895 g/l > Sorbit (Samenplasma): 0.1 g/l
> Natrium: 2.69 g/l > Milchsaeure: 200 - 500 mg/l
> Calcium: 249 mg/l > Citronensaeure: 3.76 g/l
> Magnesium: 291 mg/l
> Zink: 150 - 195 mg/l > Cholesterin: 0.64 g/l
> Kupfer: 0.52 mg/l
> Vitamin B12 (Samenplasma): 0.3 - 0.6 ug/l
> Vitamin C: 35 mg/l
> Ammoniak: 20 mg/l
> Harnstoff (Samenplasma): 750 mg/l
> Aminosaeuren (Samenplasma): 12.6 g/l
> Harnsaeure: 60 mg/l
> Protein: 45 g/l (4.5 % GV)
- Wissenswertes
Die Bildung der Spermien ist stark waermeempfindlich. Bereits bei
Koerpertemperatur kommt die Spermienbildung zum erliegen. Deshalb sind
die Hoden ausserhalb des Koerpers im Hodensack untergebracht, in dem die
Temperatur ein paar Grade tiefer liegt. Wenn man jedoch ein laengeres,
sehr heisses Bad nimmt, werden die Hoden auf ueber 37 C aufgewaermt und
die Spermien dadurch abgetoetet. Bis sich neue Spermien gebildet haben,
kann es 3 Wochen gehen.
Daraus folgen wir: Wer eine Familie gruenden will, sollte nicht
heiss baden...
(Autor unbekannt)
kopiert von w.geocities.com
Sonja
Hab noch was gefunden zum Thema Sperma
Hallo Sonja,
für diese Infos!
Habe das nur schnell überflogen, aber werd dies mal meinem Schtzemann zeigen, denn beim heiß baden bin ich hängen geblieben...
Der macht des nämlich gern, geht auch gern in die Sauna. HAb ihm schon oft gesagt, soll er ne Weile lassen. Aber dass es ca. 3 Wochen dauert, bis sich neue Spermien gebildet habe, wusste ich noch nicht.
Hoffe kann ihn damit "abschrecken"...
Also, nochmal und einen schönen Tag,
bibiline.
ich zittiereausdem Buch wirksamme Hilfen bei Unerfüllten Kinderwunsch
Die Nebenhoden
Die Nebenhoden sitzen den Hoden hinten unmittelbar auf.Jeder besteht aus einem vielfach geschlängelten Kanal,der im entknäulten Zustand aus etwa 5-6 Meter lang ist.Die Samenzellen,die in den Hodenkanälchen ständig produziert werden,gelangen über Sammelgänge in die Nebenhodenkanäle,die sich ihrerseits in die Samenleiter vortsetzen.In den Nebenoden spielen sich an den Samenzellen noch weitere Reifungsprozesse ab.Sie erlangen erst hier die Fähigkeit,eine Eizelle zu befruchtenund sich selbst aktiv fortzubewegen.Bis zum Samenerguss werden die Samenzellen dann im Schwanzteil der Nebenhoden gelagert.Auch die normale Struktur und die Funktion des Nebenhodens ist auf die Anwesentheit von männlichen Geschlechtshormonen angewiesen.Der Transport der Samenzellen durch die 5-6 Meter langen Nebenhodenkanäle dauert etwa 10-14 Tage.
Hallo Sonja!
Vielen Dank!
Das ist wirklich sehr interessant
LG Angie