SET 30% vs DET 33%

Hallo ihr Lieben,

ich habe gelesen, dass die Chance bei DET nur minimal höher ist. Weiß jemand wie das statistisch zu erklären ist? Wodurch kommt das, behindern sich die 2 Blastos gegenseitig bei der Einnistung?

Wenn wir das Mehrlingsrisiko komplett außen vor lassen, nehmen wir an ich habe noch zwei Blastos eingefroren. Wäre es dann rein von der Wahrscheinlichkeit besser zwei einzelne Transfere zu machen?

Ich drücke es jetzt mal etwas emotionslos aus - ich bin durch eine MA wieder "zurück auf Anfang" und möchte den nächsten Versuch so effektiv wie möglich gestalten da mir altersbedingt etwas die Zeit davon läuft. Vom Gefühl würde ich mir beide einsetzen lassen, dann stellt sich innerhalb eines Versuchs heraus ob es zumindest eine der beiden Blastos schafft (was sonst zwei Versuche dauern würde). Auf der anderen Seite habe ich die Befürchtung dass, wenn sich beide einnisten und dann einer abgeht, auch der andere vielleicht gesunde Embryo mit abgeht.

Bisher hatte ich DETs und immer jeweils ein Embryo hat sich eingenistet, ist aber leider nicht geblieben.

Ich hoffe ich habe mich nicht zu wirr ausgedrückt und ihr versteht was ich meine ;-)

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Das kommt daher das DET erst nach einigen Negativen gemacht wird oder wenn die Qualität schlechter ist bzw ein gewisses Alter erreicht wurde. Schau mal bei 3 Embryonen ist es ist noch schlechter 🙈🙈 da sind die Frauen meist Ü42.

Ich bekomme zb 2 zurück weil ich schon 6 Sternkinder habe und gestern war mein 8ter Transfer. Also die Wahrscheinlichkeit noch eine Fehlgeburt zu haben ist über 60%

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Liebe Malea,

ich kann nur mutmaßen, da ich nicht von Fach bin.

Ich denke, dass das größtenteils selection bias ist, der dadurch zustande kommt, dass man verschiedenen Patientengruppen zum SET bzw. DET rät. Indikationen für einen SET sind ja junges Alter, gute Embryoqualität, Blastokultur, erster Versuch. Indikationen für einen DET sind höheres Alter, Zeller statt Blastos, eventuell frühere gescheiterte SETs. Dementsprechend hätten Frauen, denen zu einem SET geraten wird, eine höhere Erfolgsquote pro Embryo. Ich würde auch vermuten, dass wenn man Patientinnen randomisiert in SET und DET-Gruppen einteilen würde, der Unterschied größer wäre. Das IVF-Register ist halt keine randomisierte Studie.

Wie gesagt, nur eine Vermutung, ich habe mich noch nicht näher damit befasst. Andere Faktoren wie „schlechter Embryo reißt guten ins Verderben“ können sicher auch eine Rolle spielen.

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Ich hab mal nach Studien gesucht. Hier ist eine Metaanalyse, die nur randomisierte Studien zulässt. Sprich, die Frauen in der SET und DET Gruppe unterscheiden sich nicht im Alter, Diagnose etc. TLDR: Die SET Gruppe hat eine Lebendgeburtenrate von 27%, was in etwa den 30% aus dem IVF-Register entspricht. Die DET Gruppe hat eine Lebendgeburtenrate von 42%. Es scheint also einen Unterschied zu geben, der im IVF-Register dadurch verwischt wird, dass man die Entscheidung DET vs SET eben nicht randomisiert, sondern personalisiert trifft.

https://www.bmj.com/content/341/bmj.c6945.full

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Hallo,
also entgegen meiner Vorrednerinnen würde ich da widersprechen, dass DET nur die harten Fälle bekommen. Das ist immer noch in vielen Kliniken völlig normal, selbst beim ersten Versuch und bei jungen Patienten. Bei uns war das bei Mehrzellern Standard, bei Blastos auch keine Seltenheit. Ich glaube da sind andere Gründe, es gibt da bisher aber soweit ich weiß nur Theorien und nichts nachgewiesenes.
Es gibt tatsächlich Vermutungen, dass die Embryonen sich behindern könnten.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es eben nicht nur auf einen vitalen Embryo ankommt, so nach dem Motto ist er vital, wird er sich schon einnisten. Sondern dass da so viel passen muss, immunologisch, Botenstoffe, Gebärmutter und und und… und wenn das ALLES passt, dann nisten sich da vermutlich freudig die vitalen Embryonen ein, die halt in der Gebärmutter sind. So könnte ich mir das vorstellen. Das würde den minimalen Unterschied erklären… die 3% sind dann vielleicht wirklich die Embryonen, die sich nach dem Blastostadium nicht mehr weiterentwickelt haben.
Aber sicher sagen kann ich dir das auch nicht. 🙂

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Wobei das auch nicht erklärt, wieso es so oft nur einer schafft, beim DET. 😅
Vielleicht gibt es auch nur jeweils ein gutes Plätzchen in der Gebärmutter und die Embryonen stören sich tatsächlich?
Ja wie gesagt, so richtig weiß man es glaube ich nicht, es gibt nur Studien die eben diesen geringen Unterschied dokumentieren.

Dass du übrigens eine Fehlgeburt hattest, tut mir sehr leid!