Guten Morgen zusammen,
mich würde interessieren, inwiefern euch die genauen (medizinischen) Ursachen für bisher erfolglosen Kinderwunsch interessieren und inwiefern in der KiWupraxis/-klinik danach geforscht wird?
Damit meine ich nicht die "ganz offensichtlichen Ursachen" (z.B. schlechtes SG, GKS etc), sondern v.a. Ursachen, die mehr Diagnostik erfordern würden.
Beispiel: Insemination bleibt erfolglos. Könnte Zufall sein oder an vielen Dingen liegen (Eileiter zu, LUF-Syndrom, Eizelle zu hart etc.). Würdet ihr dann z..B. gleich zur IVF/ICSI wechseln - damit werden ja viele der möglichen Ursachen umgangen? Oder würdet ihr (erst) näheres bezüglich möglicher Ursachen abgeklärt haben wollen? Wie verhält sich eure KiWuKlinik dazu? Diagnostikfreundlich und/oder erfolgsorientiert?
Ich bin sehr gespannt ...
Hintergrund der Frage ist mein Eindruck, dass, sobald eine "Hauptursache" gefunden ist, wenig weiter diagnostiziert wird.
Was sind eure Erfahrungen?
Liebe Grüße
muandama
Gründe Infertilität vs. "Hauptsache Baby"
Huhu,
ich habe den ganz langsamen Weg genommen.
War gleich im 1. ÜZ nach Absetzen der Pille spontan schwanger, MA in der 10. SSW.
Als ich 1 Jahr später immer noch nicht wieder schwanger war, sind wir in die Kiwu-Klinik. SG und Hormonstatus war ok, Eileiter wurden mit Hycosy geprüft, alles in Ordnung.
6 GVNP-Zyklen waren erfolglos, obwohl immer alles super aussah.
Dann sind wir zu IUI gewechselt, keine Schwangerschaft in 5 Versuchen.
Zwischendurch wurde auf meinen Wunsch hin eine Bauch- und Gebärmutterspiegelung gemacht, bei der Endometriose gefunden und entfernt wurde, obwohl ich dafür nie Symptome hatte.
Also IVF. Bei der 1. IVF wurde ich endlich wieder schwanger, aber HCG war von Anfang an viel zu niedrig, Abgang 8. SSW.
Danach wollte ich weitere Diagnostik, es wurden Gerinnung, Genetik (beides o.B.) und Killer-und Plasmazellen (beides erhöht) getestet.
Plasmazellen wurden erfolgreich mit Doxycyclin behandelt, gegen die Killerzellen habe ich Intralipid bekommen.
Nach 3 weiteren TF ohne Einnistung Klinikwechsel.
Partnerimmunisierung.
Noch einmal BS (2 Jahre nach der ersten OP, wieder Endometriose gefunden und entfernt).
Eine Einnistung gab es erst wieder beim 8. TF (aus der 6. IVF), Abgang 7. SSW.
Bei den IVF hatte ich zwar in der Regel Blastos, die aber von der Qualität höchstens mittelmäßig waren.
Schwanger bin ich jetzt durch Eizellspende.
Eine konkrete Ursache, warum es anders nicht geklappt hat, kenne ich immer noch nicht, mein Doc und ich vermuten, dass die Endometriose Schuld hat an der schlechten Eizellqualität.
LG Luthien mit ⭐⭐⭐🤰 12+6
Hallo Luthien,
dass du einen langen Weg hattest, wusste ich ja schon, aber das klingt so nervenaufreibend. Viel Mitgefühl und Respekt!
Es klingt, als wärst du die gewesen, die die Diagnostik angestoßen hat oder täuscht das?
Bist du dann immer auf Zustimmung und Verständnis gestoßen oder kam es auch vor, dass du den Arzt die Ärztin davon überzeugen musstest?
LG, miandama
Ja, ich musste meistens selbst nachfragen, ob wir nicht x und y auch noch untersuchen könnten.
Wenn ich es angesprochen habe, wurde es auch immer ohne Diskussion gemacht, bei der ersten Kiwu-Klinik.
In der zweiten Kiwu-Klinik hieß es immer, sie machen alles, was man wünscht, auch wenn sie selbst nicht davon überzeugt sind (zum Beispiel von ERA). Da war ich mit der Diagnostik aber schon durch. ERA fand ich selbst nicht wirklich plausibel und habe deshalb darauf verzichtet.
Partnerimmunisierung habe ich komplett auf eigene Faust gemacht.
Ich persönlich bin fan von Diagnostik und würde sie immer wieder machen. Aber Sinn macht es schon alles step by step zu machen. Mein Gynäkologe hat mir nach Zyklusmonitoring und 3 Clomifen Versuchen eine Bauchspiegelung nahelegt, danach bin ich in die KiWu-Klinik. Dort wurde ein Blutbild samt AMH und Prolaktin und ein Postkoitaltest gemacht. Danach sind wir in 3 IUIs gestartet und danach hab ich mein Mikrobiom und die Killerzellen checken lassen, weil sich nichts einnisten wollte und wir immer noch keinen Grund hatten. Zwischen dem 2. und 3. Transfer hab ich noch die Gerinnung und die KIR-Gene checken lassen. Geplant war dann noch nach dem 3. Versuch die Humangenetik anzugehen, aber dwr 3. Versuch war erfolgreich. Sämtliche Diagnostik blieb ohne Auffälligkeiten - bis auf den Postkoitaltest und das Mikrobiom. Trotzdem bereue ich keine Untersuchung.
Ich hab mich immer mit möglichen Diagnostikuntersuchungen auseinandergesetzt und geplant, wenn wir einen Pausenzyklus hatten, bin ich es angegangen.
Auf der Suche nach einer Kinderwunschklinik nach der Bauchspiegelung waren wir für ein Erstgespräch in einer Klinik. Die meinten dort „wir machen keine Diagnostik, wir mache so oft IVF/ICSI bis Sie schwanger sind“. Und schon waren die für mich abgehakt. Klingt sehr nach Geldmacherei. Dann macht man vielleicht 6ICSIs und wird nicht schwanger und dann kommt raus, dass man nur ein 300€-Untersuchung hätte machen müssen, die auffällig gewesen wäre, man das Problem angeht und man beim 1./2. Versuch direkt einen Erfolg gehabt hätte.
Spannend. Also ein Wechsel zwischen Versuchen - Diagnostik - Versuchen ... Klingt sinnvoll.
Was mir gerade wieder auffällt, ist, dass es eigentlich schon vor der KiWuKlinik mit den unterschiedlichen Einstellungen Bund Verfahrensweisen los geht. Meine Gyn z.B. hat bis auf die üblichen Vorsorgeuntersuchungen nie irgendwas getestet. Das SG habe ich in irgendeiner Vorahnung angeregt, der Urologe war tiefenentspannt (SG schlecht, wenn auch nicht aussichtslos).
Das ist doch seltsam, ich dachte immer, es gibt für alles Leitlinien ...
Dein Denken verstehe ich absolut. Warum x Versuche, wenn die vielleicht aus Ursache y sinnfrei sind?
So schön, dass es dann geklappt hat!
Meine KIWu-Klinik hätte bis auf den Postkoitaltest nichts getestet, wenn ich nicht Druck gemacht hätte. Man muss oft als Patientin viel mitdenken und hinterher sein. Vor allem wenn es um Diagnostik geht. Ich hab mich hier sehr sehr viel belesen und dann für mich einen Plan erstellt, was ich alles getestet haben will wenn der nächste Versuch wieder negativ ist. Keine Klinik würde vor dem 1. Versuch alles testen was es gibt. Das wäre mit Kanonen auf Spatzen schießen. Aber so step by step ist es sinnvoll und macht sicher auch fast jede Klinik mit.
ABER: vieles kann man auch ohne die Kinderwunschklinik testen lassen. Die Bauch- und Gebärmutterspiegelung zB oder die Gerinnung. Dafür braucht es oft nur eine Überweisung vom Gyn oder Hausarzt und das wird dann in einer Frauenklinik bzw. der Gerinnungsambulanz gemacht.
Hallo,
ich finde das Thema interessant…
Bei uns ist es so, wo wir es erfahren haben dass mein Mann ein schlechtes SG hat und dementsprechend nur eine ICSI bei uns in Frage kommt, waren die weiteren Untersuchungen für mich abgehackt (auch wenn es bei mir der klinische Verdacht auf Endometriose besteht), da es für uns keine Konsequenzen bzgl. der Therapie ergibt. Die Grunduntersuchungen (Hormonstatus, AMH, SD, Vitamin D) haben wir durchführen lassen und dann direkt mit der ICSI gestartet.
LG
Absolut nachvollziehbar. Wenn es nur eine ICSI sein kann, machen wahrscheinlich nur ICSI bezogene Untersuchungen Sinn, falls es nicht klappt
SD und Vitamin D sind Grunduntersuchungen? Wusste ich gar nicht.
War es bei euch (auch) so: Sobald SG schlecht, wird bei der Frau eigentlich nicht mehr groß geschaut?
Ja Vitamin D und Schilddrüse gehören dazu. Da es bei einem Vitamin D Mangel zu Komplikationen (Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes, Frühgeburt) kommen könnte, und das es auch nicht selten ist in EU an Vitamin D Mangel zu leiden.
Bei einer SD-Unterfunktion kann zu geistigen und körperlichen Schäden kommen.
Ja so war es in der Praxis, wo es feststand, dass schlechtes SG vorliegt, keine weiteren Untersuchungen bei mir durchgeführt worden, war aber in meinem Sinn!
LG
Ich denke, ein gutes Mittelmaß ist vielleicht ganz gut. Bei mir hieß es zu erst "ganz klassisches pco". Das war aber eine zu ungenaue Diagnose. Bei mir sind alle Standard Werte normal. Ich habe jetzt eine iui gemacht. Eventuell im nächsten Zyklus noch eine oder gleich ivf (momentan der Plan). Also für mich macht es schon Sinn relativ schnell zu ivf zu wechseln, da da sowieso mehr untersucht wird, und die Chance bei iui dich eher niedrig sind. Meine Arzt empfiehlt eigentlich nur zwei Versuche bei iui (in ö muss man es aber auch selbst zahlen, macht man eine ivf, werden auch die Untersuchungen übernommen, bei iui nicht)
Ah, das ist auch so ein Ding, wie viele Versuche IUI empfohlen werden... Wie kommt dein Arzt auf zwei, wenn die Wahrscheinlichkeit pro IUI ja nur um die 15 Prozent liegt? Da wäre es ja eigentlich statistisch sinnvoll, so vier mind. zu probieren?
In D wird auch nur die Hälfte der IUI bezahlt. Das hab ich mir eben auch gedacht. Am Ende zahlt man über tausend Euro bei IUI und dann stellt sich raus, es hätte nie klappen können, weil zb Eileiter zu sind und das aber nie untersucht wurde.
Inwiefern wird bei IVF sowieso mehr untersucht? Meinst du zu.B. Eizellenqualität?
Toitoitoi.
Also Eileiter sind ja bei ivf egal. Bei der ivf werden noch mehr Werte untersucht, damit die Hormone angepasst werden können an die Therapie, also amh und so. Aber da kenn ich mich ehrlich gesagt nicht so gut aus, ich habe das Gespräch erst. Also mein Arzt meinte, dass es meine Entscheidung ist. Mehr als vier empfiehlt er definitiv nicht. Ich möchte irgendwie nicht mehr so viel Zeit mit iuis verschwenden (obwohl ich früher nicht Mal in eine kiwuklinik wollte). Momentan kann ich mir gerade wieder gar nicht vorstellen dass es klappt. Ich bin gerade 36 geworden und eigentlich wollte ich immer zwei Kinder. Jetzt probieren oder warten (2 Mal Zyste) wir schon bald 2 Jahre. Ich möchte, dass sie eine ivf probieren. Wenn die nicht klappt, dann möchte ich eine Nachbesprechung und mehr Diagnostik machen..... Das ist momentan mein Plan.
Hallo!
Bei uns wurden nach ausbleibenden Erfolg noch von der normalen FÄ eine Bauchspiegelung mit Eileiterdurchgängigkeitsprüfung gemacht, sowie ein Spermiogramm.
Davor war ich auch schon nicht untätig und hatte seit über einem Jahr meine Temperatur gemessen. Von den Temperaturkurven kann man auch schon viel rauslesen! >ich wusste zum Beispiel, daß keine meiner Zyklushälften auffällig war und dass ich einen regelmäßigen Eisprung hatte. Meine Zykluslänge war auch im Rahmen.
Erst nach BS und Spermiogramm + 3 Monate weiter versuchen nach der Eileiterspülung sind wir in die KiWu.
Zu dem Zeitpunkt hatten wir schon mehr gemacht als viele andere die in der KiWu anfangen. Wir hatten also schon einige Daten mit denen die Ärztin arbeiten konnte.
Hier konnte dann zielgerichtet weiter geforscht werden.
Ich bin froh um jeden Erkenntnisgewinn. Eine IVF bringt ja auch wieder einiges ans Licht. Bei den IUI zuvor weiß man ja leider nur, dass es nicht geklappt hat.
Aber bevor wir demnächst mit der IVF starten machen wir noch weitere Tests vorab.
Man muss vermutlich das richtige Maß finden. Ich denke nicht, dass es zielführend ist sich kaputt zu diagnostizieren ohne überhaupt eine Behandlung probiert zu haben. Diagnostik und Versuche gehen Hand in Hand.
LG
Cr
Du hast Recht, wahrscheinlich ist es immer eine Gratwanderung. Aber super, dass die Gyn viel gemacht hat und die Ärzt*innen in der KiWuKlinik mit den Daten weitergearbeitet haben. Wenn sie DÄ die BS gemacht hat, war das dann ambulant?
Und die Tests vorab (IVF): Habt ihr die empfohlen bekommen oder euch informiert und eingefordert?
LG
Für den BS war ich ambulant in der Klinik.
Ich habe extra gefragt, was man sinnvollerweise vor der IVF noch abchecken lassen könnte. Vielleicht hätte sie das noch vorgeschlagen, aber ich frage immer schnell nach den nächsten Schritten.
Da das Alter drängte mit 38/ 39 erfolgsorientierte Vorgehensweise.
Das Spermiogramm war aber auch nicht so super, von daher ICSI.
Bei mir wurde, so wie ich es auch wollte, erst jegliche Diagnostik gemacht. Vorher hätte ich keine IUI oder so gewollt. Erst dachte man, es läge an den Spermien, doch als die dann auf einmal doch gut waren, sollte meine Durchgängigkeit der Eileiter gecheckt werden. Ich hab dann auf eine Bauchspiegelung bestanden, was als „Goldstandard“ der Diagnostik gilt. Und siehe da…Ursache gefunden und dann direkt eine IVF gemacht und nicht Zeit mit IUIs vergeudet.
Hallo Fanita,
woher wusstest du denn, was an Diagnostik überhaupt zur Verfügung steht? Hattest du dich selbstständig eingelesen oder hat die das die Kinderwunschklinik erklärt?
Scheint ja absolut das richtige Vorgehen gewesen zu sein in deinem Fall.
Von beidem etwas. Ich lese schon sehr viel auf Kiwu Seiten verschiedener Kliniken. Und darüber hinaus hat meine Ärztin uns im Erstgespräch auch einiges erläutert. Meine Gerinnung wurde beispielsweise nur getestet, weil meine Ärztin es für sinnvoll hielt, aufgrund familiärer Vorbelastung.
Juhu,
ich habe leider gerade nicht viel Zeit, deshalb nur kurz:
- 2 1/2 Jahre erfolglos versucht zum 2. mal schwanger zu werden
- Hormonstatus, Bauchspiegelung und Durchgängigkeitsprüfung gemacht --> Endometriose, ein Eileiter durchgängig, der andere verzögert durchgängig
- nach 3 Monaten schwere Eileiterentzündung inkl. KH-Aufenthalt
- nach weiteren 3 Monaten Überweisung in KiWu-Klinik
- erneute Überprüfung der Durchgängigkeit --> ein Eileiter stark verzögert durchgängig, der andere Eileiter komplett zu
--> IVF
LG