Hallo ihr Lieben,
Nachdem ich gestern eine AS wegen MA in der 10. Ssw (Entwicklungsstillstand 8. Ssw) hatte, versuche ich heute mental mein Krönchen zu richten und nach vorne zu schauen. Mein Mann und ich diskutieren gerade das Für und Wider einer PID im Ausland.
Kurz zu unserer Geschichte:
2017 - MA 8. Ssw
2019 - gesunde Tochter
2019 - MA Zwillinge 9. Ssw
2020 - gesunder Sohn
2021 - stille Geburt 21. Ssw (Tochter)
2020 - MA 10. Ssw
Wir wurden nach der stillen Geburt genetisch untersucht und sind dahingehend gesund. Ich bin leider schon 40 Jahre alt (mein Mann 38) und habe tierische Angst vor den Folgen einer weiteren Fehlgeburt. Deshalb hat uns unsere KiWu-Ärztin die PID empfohlen. Da wir genetisch gesund sind, macht in unseren Augen ein Antrag in D wenig Sinn.
Mein Mann hat jedoch große Sorgen, dass die PID zeigt, dass ALLE Embryonen nicht gesund sind. Für mich persönlich ist das aber "besser" zu verkraften (denke ich), als jedes Mal wieder "Lotto zu spielen" und wochenlang zu hoffen, dass der zufällig ausgewählte Embryo gesund ist. Ich weiß natürlich auch, dass die PID nicht zu 100% exakt ist und dass sich auch ein gesunder Embryo nicht einnisten kann. Aber trotzdem erscheinen mir die Chancen mit PID irgendwie höher als es immer wieder natürlich zu probieren und zu scheitern.
Ich hatte noch nie eine IVF oder ICSI. Es wurde bei mir nur 4x für GnVP stimuliert. Deshalb habe ich wahnsinnigen Respekt vor der Stimu für eine größere Menge an Eizellen. Ich wurde aber immer relativ schnell natürlich schwanger (2-8 ÜZ). Deshalb rechne ich mir mit der PID eigentlich ganz gute Chancen aus. Spermiogramm meines Mannes war immer gut. Finanziell wäre 2-3 Stimus drin.
Wir haben unsere Kliniksuche jetzt auf 2 Kliniken eingegrenzt. Ich zögere, aufgrund der negativen Einstellung meines Mannes, aber immer noch sie zu kontaktieren.
Ich weiß, ihr könnt uns die Entscheidung nicht abnehmen. Aber vielleicht könnt ihr etwas dazu beitragen unseren "Gedankenwust" zu lösen. Haben wir reelle Chancen auf Erfolg?
Lg, babyelf
PID - ja oder nein?
Es soll natürlich
2022 - MA 10. Ssw
heißen 🙈
Liebe babyelf,
dein Verlust tut mir unglaublich leid! Fühl dich fest gedrückt!
Ich habe zwar keine Erfahrungen mit der PID, aber wir haben uns aufgrund meines Alters (38 J.) und meiner chromosomalen Erkrankung für die PKD entschieden. Diese kann man in D auch ohne Ethikkomission durchführen, wobei aber nur genetische Fehler von Seiten der Frau untersucht werden.
Mein Mann ist auch etwas skeptisch, weil man wohl nicht genau weiß, ob diese Prozedur für die EZ so gut ist. Im letzten Versuch haben wir die PKD nicht gemacht und ich wurde schwanger mit MA in der 7. Woche. Danach habe ich dann für mich entschieden, keine ICSI mehr ohne PKD zu machen. Die Angst deines Mannes kann ich zwar verstehen, aber sollten alle EZ auffällig sein, wäre es ja um so schlimmer alle zu transferieren.
Ich hoffe, ihr findet eine gute Entscheidung und ich wünsche euch alles erdenklich Gute auf eurem weiteren Weg
Oje das tut mir leider!
Ich würd es auch machen lassen, wenn du ein besseres Gefühl dabei hast mach es, dein Mann wird dich dann schon unterstützen! Ich glaub das du gute Chancen hast, du wirst ja natürlich schwanger, dann ist das vielleicht genau das was ihr braucht einen gesunden Embryo!
Wenn man soviel durchgemacht hat, dann will man einfach alle versuchen damit es einem und vorallem dem Baby gut geht!
Ich glaub ich werde auch bei der nächsten ICSI eine Pid machen lassen!
Alles liebe, Eve
Hallo,
Ich habe Erfahrung mit PID. Wir haben uns aber für die PID entschieden, weil ich eine balancierte Translokation habe und ich wohne in Österreich, da ist das auch etwas leichter. Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt auf gut Glück die Embryonen zurückzutransferieren, da wir sowieso eine Isci brauchen. Ich bin froh, dass wir uns dafür entschieden haben, da man dann von Anfang an weiß, das man ein genetisch gesundes Kind bekommt sollte man schwanger werden. Außerdem kostet ja jeder Transfer viel Geld. Ich hatte auch wahnsinnige Angst, dass alle Embryonen auffällig wären. Wir hatten Glück, 4 von 5 untersuchten Blastos waren gesund. Die Schwangerschaftsrate bei genetisch gesunden Embryonen liegt bei 80 %. Der erste Transfer war zwar bei mir negativ aber nur, weil noch zusätzlich ein Immunologisches Problem vorlag. Der 2. Transfer war positiv und ich bin mittlerweile in der 35. Ssw.
Liebe Happygirl,
deine Diagnose ist ähnlich zu meiner. Ich habe auch eine Translokation, deshalb die PKD. Wir haben auch ein immunologisches Problem (HLA-Sharing), weshalb wir zwei Partnerimmunisierung gemacht haben, bei denen ich jedoch keinen Antikörper aufgebaut habe. Nun überlegen wir, ob wir die Partnerimmunisierung ein drittes mal machen oder ob es eine andere Möglichkeit gibt. Ich habe in deiner Visitenkarte gesehen, dass du eine Infussion mit lgVena bekommen hast. Darf ich dich fragen, wofür man die bekommt? Hat die bei eurem immunologischen Problem geholfen?
Hallo,
Ich habe IgVena bekommen, weil mein Immunsystem zu stark war und den Embryo als Fremdkörper abgestoßen hat. Nur Kortison hat bei mir nichts gebracht, deswegen haben wir dann zusätzlich Immunglobuline gegeben. HLA-Sharing sagt mir leider gar nichts darum weiß ich nicht, ob da Immunglobuline helfen würden.
Liebe babyelf,
fühl dich gedrückt, es tut mir sehr leid, was ihr durchmachen musstet!
Ich bin klar für die PID, weil eine Fehlgeburt einfach sehr schwer zu verkraften ist und man sich dieses Leid und die damit verbundene Zeit ersparen kann. Ich sehe es wie du, dass ich es lieber von vornherein wissen wollen würde und "das Pflaster mit einem Ruck abreiße".
Für eure Entscheidungsfindung: wir hatten eine ähnliche Situation, weil ich gerne die PID in Prag machen möchte. Nach den Vorgesprächen, waren wir uns viel klarer, dass das der richtige Weg für uns ist. Erstens, weil man ein Gefühl dafür bekommt, ob einem die Praxis und der Arzt zusagt und zweitens weil man nochmal Infos vom Experten bekommt.
Die Praxen, die ich mir in Prag angesehen habe, bieten alle auch Online-Erstgespräche an. Vielleicht hilft deinem Mann das bei der Entscheidung.
Alles Gute für euch!
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VG,
K.
Ich wohne in der Schweiz, hier ist eine PID ohne Ethikantrag möglich. Da ich bei unserer Vorstellung im KIWU-Zentrum bereits 40 war, hat der Arzt ganz klar die PID empfohlen. Nach 5 Zyklen hatte ich zwar insgesamt etwa 12 Blastozysten welche unter dem Mikroskop sehr gute Qualität hatten, aber davon war nur 1 normal und eine ein Mosaik-Befund. Ich habe ein bisschen recherchiert und tatsächlich ist dies in dem Alter zu erwarten. Schwanger geworden bin ich allerdings nicht mit dem normalen Embryo, sondern mit dem Mosaik-Embryo, der mehrere, teils hochgradige Veränderungen hatte. Ich denke, PID gibt einen guten Hinweis, wie es allgemein um die Qualität der Eizellen steht. Allerdings kann es passieren, dass man dann tatsächlich keinen einzigen normalen Embyro erhält. Jedoch weiss man mittlerweile, dass Mosaikembryos und auch zum Teil abnormale Embryos sich zu normalen Babys entwickeln können. Und die Entscheidung so einen nicht normalen Embryo doch zu implantieren, ist alles andere als leicht. Viele Kliniken machen das gar nicht und es zieht einen Berg an Folgeuntersuchungen bis hin zur Amniozentese mit aufwendigen Gentests und langer Wartezeit nach sich. Zurückblickend weiss ich nicht, ob ich diesen Weg nochmals gehen würde. Der Mosaikembryo mit dem ich schwanger geworden bin, war aus dem allerersten Zyklus, das heisst ich hätte mir eventuell 4 Zyklen und 1.5 Jahre Wartezeit erspart, wenn ich nicht getestet hätte...