Erfahrungen mit Spendersamen

Hallo Zusammen,

hat hier jemand Erfahrung mit Spendersamen bzw. ist durch Spendersamen schwanger geworden? Wie geht ihr mit dem Thema um? Ist man wirklich verpflichtet, dies gegenüber dem Kind offenzulegen? Das stelle ich mir irgendwo ganz ganz schwierig vor, auch wenn es sicher richtig ist. Wie geht euer Mann mit dem Thema um? Und seid ihr durch die Spende dann z.B. von Icsi auf IUI gewechselt? Welche Kosten kommen hier auf einen zu? Und kann man sich den Spender quasi "aussuchen"?

Vielen Dank euch!

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Hey,

Ich bin momentan schwanger durch samenspende 🤰
Mein Mann hat leider azoospermie und auch bei der tese ist negativ ausgefallen. Wir freuen uns total. Für ihn endet Familie nicht beim Blut, wir finden Vater sein ist mehr als nur das Ejakulat.

Er Ölt jeden Abend meinen Bauch ein, nimmt sehr viel Rücksicht auf mich und freut sich selber wie ein Kind, wenn wir beim gyn waren. Zusätzlich macht er sich totale Sorgen sobald ich mal was unterleibsziehen habe, was aber total normal ist.

Für uns war es die richtige Entscheidung, auch wenn wir verheiratet sind mussten wir vorher zum Notar, das er sobald wir Schwanger sind er der vater ist.
Es wird empfohlen früh anzufangen dem Kind es zu erklären, wir werden sehen wie es läuft.

Alles gute🍀

Liebe Grüße 16+4💙🤰

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Ach,

Wir haben es zuerst mit IUI probiert, nach 2 negativen Versuchen, wollten wir nicht mehr dafür Geld ausgeben und haben uns für IVF entschieden. Ich wurde also beim ersten Transfer von unserer ersten IVF schwanger 🤰

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Hallo!

Ich kann nur einen Teil deiner Fragen beantworten, da meine Frau und ich als lesbisches Paar nicht über die Vaterrolle berichten können.
Bei uns stellt sich die Frage der Offenheit gegenüber dem Kind natürlich nicht einmal theoretisch, da es für jeden ersichtlich sein sollte, dass die Kombination aus uns beiden nicht die vollständigen biologischen Eltern sein kann. 😉 Nichts desto trotz haben wir uns im Laufe der Vorbereitungs- und KiWu-Jahre ganz intensiv mit dieser Thematik, den unterschiedlichen Ansätzen und potentiellen Folgen für das Kind beschäftigt, was auch durch unsere Berufe und Interessen immer selbstverständlich für uns war. Die Expert*innen auf diesem Gebiet sind sich ziemlich einig, dass es für das Kind am besten ist, wenn es in diesem Wissen aufwächst, d.h. es nicht irgendwann erfährt (wenn die Eltern glauben es sei jetzt alt genug), oder gar irgendwann durch Zufall draufkommen.
Meines Dafürhaltens darf es bei dieser fundamentalen, verantwortungsvollen Entscheidung keine Rolle spielen, wie einfach oder schwer es für die Eltern ist, weil es hier ein klares „richtiges“ und „falsches“ Vorgehen zugeben scheint. Selbiges gilt meiner Meinung selbstverständlich auch für Eizellspende, Adoption, Patchwork, etc.

Liebe Grüße!

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Achso, vergessen: meine Frau wurde durch die 3. IUI schwanger, bei mir hat die 1. IUI geklappt, wir sind beide soweit wir wissen bis auf Kleinigkeiten gesund (haben natürlich aber nicht alles im letzten Detail abgeklärt, da es zum Glück so schnell funktioniert hat).

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Hallo!
Schau mal über die Suchfunktion, vor 2-3 Wochen war dazu auch ein Post mit ganz tollen, langen Antworten😉 Tipp: hier gibt es auch ein Unterforum /Club zur Samenspende/TESE (schau mal auf meine Visitenkarte). Ansonsten gern auch eine PN!
Zur Beantwortung deiner Fragen:
- ja, ich bin gerade in der 11. SSW. 🤰🥰💓
- für uns ist es zur neuen Normalität geworden und wir gehen auch im Familienkreis und bei engen Freunden offen damit um.
- schau mal bei Petra Thorn auf die Seite, sie ist Familientherapeutin mit jahrzehntelanger Erfahrung und wird immer wieder im zusammenhang mit Samenspende empfohlen, macht Seminare, hat Bücher dazu usw! Ja, wir werden unser Kind mit dem Wissen um seine Entstehungsgeschichte aufwachsen lassen, weil wir das ganz wichtig für die eigene Identität empfinden.
- mein Mann ist ganz verliebt in unser noch ganz Kleines im Bauch und streichelt meinen Bauch und umsorgt mich. 💕💓 Für ihn spielen Gene keine Rolle, es ist ihm nicht wichtig unbedingt die eigenen Gene weiterzugeben, eher die Liebe, Werte, Verhaltensweisen...
- leider haben die IUIs bei uns nicht zum Erfolg geführt aber dann die ICSI.
- Lasst euch einen genauen Kostenvoranschlag der Klinik geben und hier lohnt sich ein Preisvergleich.
Auch bei den Samenbanken gibt es große Preis und Qualitätsunterschiede und manche Kliniken arbeiten nur mit 1 Samenbank zusammen, was ich als nicht unbedingt so positiv empfinde, deshalb haben wir zwischendurch beides gewechselt. Zufrieden waren wir bei der Samenbank München.
Es gibt große Unterschiede beim "Raussuchen": bei ESB hat man viel Auswahl, bei manchen deutschen Samenbanken weiß man ein paar Eckdaten, bei anderen nichts. Wir wissen nichts über den Spender, hatten aber ein langes Gespräch mit der Leitung der Samenbank, die die "Matches" erstellt und vertrauen ihr, dass das schon passt... Das Kind bekommt auf Wunsch später von der Samenbank mehr Informationen.

Wenn du weitere Fragen hast, meld dich einfach.

Alles Gute wünsche ich euch! 🍀🍀🍀🍀🐞🐞🐞🐞

Liebe Grüße!
Lavendula 🤰10+0 🥰

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Hi,
meine Tochter ist mittels Samenspende und IVF entstanden. Ich war wegen Beziehungsstatus Single darauf angewiesen. Bei mir klappte es mit der 3. IVF im insgesamt 5. Transfer von jeweils 2 Blastos. Vorausgegangene IUIs waren erfolglos. --Dass es so lange gedauert hat, ist wahrscheinlich meinem Alter (43 J. als ich ss wurde, 44 J. bei Geburt) geschuldet. Ansonsten war ich vollkommen gesund. Bei einer gesunden jüngeren Frau dürfte es schneller gehen, v.a. d so ja der männliche Teil Topqualität hat.
Dass meine Tochter über ihre Herkunft aufgeklärt wird, versteht sich von selbst. Ein Mensch hat ein Recht darauf zu wissen, wo er herkommt.
Den Spender konnte ich mir aussuchen. Die zur Verfügung stehenden Daten waren Phänotyp (Größe, Gewicht, Haarfarbe, Augenfarbe, Statur), Hobbies, Beruf, Nationalität, Werte, Motivation zum Spenden. Ein paar Männer hatten noch Baby- und Kleinkindfotos hinterlegt, meiner aber nicht. Andere Samenbanken wählen auch für Dich aus (anhand der Info die Du gibst, was gewünscht ist).
Kosten variieren von Samenbank zu Samenbank. Bei der Berliner Samenbank zahlt man eine Grundgebühr und dann pro Probe nicht mehr so viel. Wenn man nicht gleich beim ersten Mal ss wird, lohnt sich das auf jeden Fall.
Eine notarielle bzw anwaltliche Beratung zum Samenspendergesetzt etc. im Vorfeld ist Pflicht.
lG

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Hallo,

Ich bin aktuell schwanger in der 35. Woche mit einer Samenspende, da mein Mann Azoospermie hat und auch die Tese negativ war. Für uns war es definitiv die richtige Entscheidung und mein Mann freut sich sehr auf unser Baby. Für ihn sind Gene nicht so wichtig, Papasein macht viel mehr aus.

Wir haben trotzdem eine Isci gemacht, da auch bei mir ein paar Baustellen waren.

Mein Mann und ich sind uns auch einig von Anfang an unser Kind aufzuklären. Ich finde es sehr wichtig, da es wahrscheinlich irgendwann sowieso rauskommen würde und erfährt ein Kind es erst in der Pubertät oder im Erwachsenenalter, kann es noch schwieriger werden. Das Kind fühlt sich dann belogen und es kann auch die Beziehung zu den Eltern beeinflussen. Ist es jedoch für das Kind normal und wächst damit auf, dann ist es für das Kind definitiv leichter. Mein Mann und ich gehen auch in unserem Umfeld damit offen um. Das war auch meinem Mann wichtig.

Wie viel man vom Spender weiß kommt darauf an welche Samenbank ihr aussucht. Wir haben die Samenbank unserer Klinik genommen. Wir haben nach Augenfarbe, Haarfarbe, Größe, Gewicht und Beruf ausgesucht.

Liebe Grüße
Happygirl 🤰 34+4

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Hey ich hab zwei Kids per Samenspende auch dank azoospermie bei meinem Mann.

Einmal hat es bei der zweiten iui einmal in der ersten geklappt für geschwisterchen nr2 sind wir inzwischen im zweiten icsi und 5. Transfer (bzw vor dem 5. Transfer)

Schwierig fand ich es bis die Entscheidung gefallen war diesen Weg zu gehen, danach war es einfach die neue Realität.

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Danke euch für die lieben Antworten. So blöd es klingt, tatsächlich würde ich mir manchmal auch Azoospermie wünschen, da es dann ja gar keine andere Möglichkeit gibt. Solange Samen vorhanden sind, besteht ja immer irgendwie die Chance - aber ich sehe mich einfach psychisch nicht in der Lage zig Icsis durchzuziehen, zumal es halt irgendwann auch eine Geldfrage ist. Allerdings klingt der 5. Transfer mit Spendersamen auch ganz schön viel. Weiß man, woran dies liegen könnte?

Wir werden jetzt wohl erstmal die Klinik wechseln und einen dritten Icsi KK-Versuch probieren.