Sek. Sterilität Angst vor geplantem Eingriff (HSK/LSK) - Erfahrungen/Meinungen gesucht Achtung lang!

Liebe Community,
ich habe Angst und hätte gerne eure Meinungen und Erfahrungen.
Ich habe eine Tochter aus unserer ersten ICSI wg OAT III, unkompliziert im ersten Versuch entstanden. Geburt per Kaiserschnitt bei sehr langem Geburtsverlauf. Seitdem klappt es nicht mehr. 4 vollstimulierte ICSIs, insg 8 TFs immer gute Embryonen ohne Einnistung.
Ich wurde auf den Kopf gestellt mittels HSK, Biopsie auf Plasma und NK Zellen, Era Emma Alice alles lt den behandelnden Gynäkolgen aus insg 2 Praxen in Ordnung. Seit dem KS Schmierblutungen nach der Regel bis Zt 12, sonografisch zT ein Flüssigkeitsverhalt, ich bin schon lange überzeugt, dass hier der Schlüssel liegt. Daher war ich in der Uni Klinik, habe die Sectionarbe noch einmal anschauen lassen, per US, auch hier sagte man mir das sei soweit in Ordnung.

Auf eigenes Bestreben waren wir dann in München bei Prof Würfel, der es sehr auffällig fand was ich über die lange Blutung berichtete und auch noch ein paar andere Punkte und noch einmal eine HSK und Kontrolle der Narbe empfohlen hat. Hierfür schickte er mich zu Dr Roth in München, der Termin war gestern. Er hat mich nocheinmal untersucht und geschallt und sagt die Narbe habe eine große Nische, die würde er dringend empfehlen zu glätten. Dann hat er aber auch noch den V.a. eine Endometriose geäußert, die vorher nie im Raum stand wg Druckschmerz im hinteren Scheidengewölbe und einem wie er meinte hier tastbaren Herd von ca. 2cm Größe. Außerdem empfielt er noch ein Oravian Drilling wg sehr vieler Antralfollikel...

Puh!!! Mit der Revision der Sectionarbe habe ich gerechnet, des wollte ich ja im Grunde auch. Endometriose war aber noch nie ein Thema, ich habe keine Beschwerden. Nun stelle ich mir die Frage ob ich wirklich an was rumoperieren lassen soll, was mir noch nie Probleme gemacht hat oder ob man da nicht etwas verschlimmbessert.. Ebenso das Ovarian Drilling. Er stellte den V.a. ein atyp PCO (bin schlank, habe einen regelmäßigen Zyklus, aber eben immer auch bei Stimu sehr viele Follikel und ein hohes AMH).. sollte ich da wirklich jemanden ranlassen? Auf die Stimu habe ich immer mit eher zu vielen Eizellen reagiert (würde ja zu PCO passen), die Qualität war dann tatsächlich immer eher schlecht und die Befruchungsrate mies.. trotzdem wurde ich erfolgreich schwanger und Mutter - nur Glück und Zufall?

Wie sind eure Erfahrungen mit Endo Sanierung trotz Beschwerdefreiheit? Haltet ihr das für sinnvoll? Ich habe schrecklich Angst vor dem Eingriff.. nur eine Gebärmutterspiegelung wäre kein Problem aber das ist ja schon eine Hausnummer...
Danke fürs lange Lesen und eure Meinungen.
Butterblume

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Huhu,

wenn die Narbe geglättet wird, hast du sowieso eine OP, richtig?

Endometriose kann nur saniert werden, wenn sie wirklich da ist. Wenn nicht, wird durch die LSK einfach nur geschaut, ohne weitere Konsequenzen bis auf die 3 mini Schnitte (wenn sie nicht sowieso durch die schon vorhandene Narbe gehen).

Das Drilling ist umstritten, ich kenne mich damit nicht gut aus.

LG Luthien mit ⭐⭐⭐🤰💙 24+5

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Danke für deine Antwort, ja eine Hysteroskopie werde ich auf jeden Fall machen lassen, das hatte ich auch schon und war nie ein Problem.
Vor der Bauchspiegelung habe ich Angst.. Und ich frage mich halt ob es Sinn macht etwas zu "sanieren", was mir nie Probleme bereitet hat, zumindest keine offensichtlichen. Ist es sinnvoll die Endometriose in jedem Fall zu sanieren? Egal ob symptomatisch oder asymptomatisch? Könnte das die Eizellqualität verbessern?Ich hab halt Sorge dass durch die OP erst Probleme entstehen könnten, die ich vorher nicht hatte.

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Schwierig zu sagen. Kommt immer auf den Einzelfall an.

Meine Endometriose war an sich völlig symptomlos, ist aber sehr wahrscheinlich der Grund für meine schlechte Eizellqualität und ich bin zwar nach zweimaliger Sanierung jeweils relativ schnell schwanger geworden (2 bzw. 5 Monate später), aber es endete jeweils in einer FG.

Für eine intakte Schwangerschaft war ich auf Eizellspende angewiesen.

Bei vielen anderen klappt es nach einer Sanierung gut.

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Ich hatte auch viele Probleme mit Schmierblutungen und es mag banal klingen aber tatsächlich konnte ich es durch die Ernährung massiv reduzieren. Beschäftige dich mal mit antientzündlicher Ernährung und Fasten.

Ich bin übers Fasten auf eine sehr stark kohlenhydrat reduzierte Ernährung gewechselt und habe nur noch 2-3 Tage Schmierblutungen, manchmal mehr aber immer nur in den Zyklen in denen ich Mist (viele Kohlenhydrate und Zucker) gegessen habe. Zyklen in denen ich streng war sind teilweise völlig ohne Schmierblutung gewesen. Es wäre ein wesentlich weniger invasiver Versuch, probiers doch mal 😊

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danke für die Antwort, aber daran glaube ich nicht, dass man eine 1,5cm große Nische, in der sich jeden Zyklus Schmodder, Schleimhaut und Flüssigkeit sammelt durch Ernährung beeinflussen kann. Bei Schmierblutungen aus hormonellen Gründen vielleicht, aus strukturellen Gründen eher nein, zumindest meine Meinung.

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Hey!

Ich würde es sanieren lassen.

Hast du vor der 1. Icsi noch hormonell verhütet? Vielleicht hattest du deswegen keine Endobeschwerden.

Durch eine Endo entstehen Entzündungen, die unterm Strich für eine schlechte Eizellqualität sorgen und den Organen schaden.
Du könntest deine Nährstoffversorgung testen lassen, weil du mit einer Endometriose einen höheren Nährstoffbedarf hast. Möglicherweise kannst du die Eizellqualität so verbessern.

Liebe Grüße
Schoko

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Ich habe hormonell verhütet, aber seit Kinderwunsch bestimmt 1,5 Jahre nicht mehr. Wäre natürlich möglich, dass der Herd dann erst gekommen ist..

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Es wird so sein, dass der Herd erst nach der Verhütung entstanden ist. 1,5 Jahre sind vielleicht nicht das Problem, aber seitdem ist noch mehr Zeit vergangen, in denen die Endo wuchern konnte. Die Stimulationen haben die Endo noch befeuert.
Daher ist mein Rat: Wenn welche da ist, lass sie entfernen. Direkt mit der Glättung der Narbe in einem.
Dann könntest du mit Pimp my eggs die Nährstoffe auffüllen, Clavella kann sich auch lohnen.
Ich hatte heftiges pcos, aber nie Probleme mit der Eizellqualität. Vielleicht macht der Endoherd doch Schwierigkeiten- das wirst du erst nach der Sanierung erfahren.
Wie hoch ist dein amh-Wert denn?

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Ich hatte im März 2022 eine LSK und empfand es gar nicht so harmlos wie manche schreiben.
Ich hatte mich danach nicht sonderlich gut gefühlt und die Narbe am Bauchnabel ist erst seit August wieder vollständig geheilt.
Und erst jetzt nach 6 Monaten können wir wieder mit KiWu starten.
Die Ärzte empfehlen mir auch meine Kaiserschnittnarbe zu „sanieren“ und ich weiß auch nicht wie weit ich gehen soll. Den dieser Eingriff erfolgt auch unter Vollnarkose…

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Warum hast du die LSK machen lassen und wo? Ich denke auch dass es kein harmloserEingriff ist, deshalb möchte ich auch das Für und Wider genau abwägen.
Was ist das problem mit deiner KS Narbe?

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Bei mir war die Vermutung, dass ein Eileiter zu ist. So war es auch und er wurde entfernt. Das war in einem KH in Berlin.

Ich hatte auch ursprünglich überlegt es ambulant machen zu lassen, aber noch rechtzeitig anders umentschieden. Ich war zwar nach zwei Tagen wieder zuhause aber mindestens fünf Tage nicht richtig handlungsfähig :(

Übrigens mein Notkaiserschnitt vor einem Jahr habe ich deutlich besser vertragen.

Ich will dir keine Angst machen, vermutlich läuft es bei jedem anders.

Ich hatte vor kurzem eine HSK gemacht und dabei wurde herausgefunden, dass auf der Kaiserschnittnarbe sich eine Niche gebildet hat. Dort sammeln sich wohl vermehrt die Bakterien ein und das kann für eine erneute Schwangerschaft hinderlich sein. Also soll diese Niche entfernt werden. So wie ich deinen Beitrag verstanden habe, hast du auch so eine ähnliche Diagnose erhalten. Oder? Hast du vor es zu operieren?

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ich hatte ja glaube ich schonmal geantwortet, dass ich es für gut möglich halte, dass es am männlichen Faktor liegt. Ob die Embryonen gut sind, kann man von außen nicht sagen. Selbst wenn sie morphologisch top geratet werden, können sie chromosomal krank sein.
Ich würde darum außer der notwendig klingenden Narbensanierung nicht noch endlos invasive Diagnostik und Eingriffe vornehmen.

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Hallo Butterblume,

man merkt schon an den unterschiedlichsten Meinungen hier, dass es schwierig ist, dir zu oder gegen eine BS zu raten.
Ich war bei Dr Roth, nachdem sich nach unzähligen Transfers, teils mit guten Blastos, keine SS eingestellt hatte. Verdacht auf Endometriose, jedoch nicht auf Basis der Voruntersuchung eindeutig bestimmbar. Auch ich hatte und habe keinerlei Symptome - „nur“ die Tatsache, dass ich nicht schwanger wurde und vor PME und leichter Ernährungsumstellung (kein Gluten, sehr viel weniger Zucker) schlechte EZ-Qualität hatte.
Die BS habe ich persönlich als nicht schlimm empfunden, es war jedoch auch nur ein kurzer Eingriff bei mir - etwas Endo wurde gefunden und entfernt. Dr Roth weiß was er macht -> dort geht es aber auch gefühlt zu wie am Fließband (mit netter Betreuung dennoch). Gleichzeitig möchte ich die Laparoskopie nicht verharmlosen: Wenn viel gemacht werden muss, ist die Genesungszeit entsprechend etwas länger. Auch reagiert jede anders auf die Narkose.
Mit Drilling kenne ich mich gar nicht aus.

Nun zu meinem Gedanken: Wenn dir dieser Eingriff so gar nicht zusagt, könntest du dann im ersten Schritt nur die Narbe ausbessern lassen? (Ausser dieser Eingriff ist eh eine Laparoskopie, dann würde es sich wirklich empfehlen den Profi direkt alles machen zu lassen). PCO könnte durch die tägliche Einnahme von Myo Inositol ggf verbessert werden (rotes Maca soll auch zyklusregulierend sein). EZ Qualität könnte evtl durch u.a. Ubiquinol, Melatonin, Omega3, Vitamin D, E und C und evtl weniger Weizen, Milch und Zucker und viel Olivenöl, Fisch und Gemüse verbessert werden. Auch das ist individuell, aber ich bin hierdurch zumindest von kaum bis keiner Balsto auf bis zu 6 gute Blastos nach einer IVF gekommen.

So oder so drücke ich euch die Daumen, dass ihr bald euer zweites Baby in den Armen halten könnt.

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Danke für deine Gedanken :)
Die Narbenkorreltur wäre nur eine Hysteroskopie. Ich hatte auch schon überlegt nur das machen zu lassen. Aber wenn es dann wieder nicht klappt frage ich mich natürlich ob es an der endometriose liegen könnte und ärgere mich womöglich dass ich es nicht gleich mitgemacht haben. Ich bin auch schon 34, ewig Zeit hab ich nicht mehr. Hinzu kommt dass Dr Roth mit riet diesen Herd unabhängig vom Kinderwunsch operieren zu lassen, weil er in dieser Lokalisation sonst evtl. in den Darm einwachsen könnte. Und tatsächlich hatte ich letztes Jahr nach einer Stimulation über mehrere Wochen ganz schlimme Schmerzen im Darm, die ich nicht hab abklären lassen und es nun für wahrscheinlich halte dass es daher kam, war jedenfalls genau die Lokalisation wo es auch bei der Untersuchung wehgetan hat. Es ist einfach so schwierig..
Hat es bei dir nach der endo Sanierung geklappt?

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Ist wirklich keine leichte Entscheidung.
Solltest du dich jedoch für die Laparaskopie entscheiden bist du bei ihm in sehr guten Händen, glaube ich.
Ich hatte die BS letzten Juli und danach war, bis auf eine kurze Einnistung, keiner der Transfers erfolgreich. Ich muss aber dazu sagen, dass Dr Roth bei mir nur sehr wenig gefunden hatte und es keinen „Aha-Moment“ gab. Er hatte dies vorab auch schon vermutet, dass er zwar was finden würde, aber wenn, nur sehr begrenzt. Ich hatte Herbst 21/Anfang 22 mich dann sehr auf die Immunologie fokussiert, denn mein Bauchgefühl sagte mir dass ich hier weitere Baustellen finden würde. Das konnte mir Dr Reichel-Fentz dann auch bestätigen. Ich hatte daher eine Partnerimmunisierung machen lassen und dann letztlich noch den ERA Test (-> verschobenes Einnistungsfenster). Der Transfer im Anschluss war dann tatsächlich erfolgreich ☺️ Ich bin aktuell in der 19. SSW mit unserem ersten Kind. Aber das brauchte einen wirklich langen Atem (knapp 5 Jahre).
Ich gehöre zu den „Pro-Bauchspiegelung“-Menschen und würde sie sogar nochmal auf mich nehmen, wenn der klare Verdacht auf Endo nochmal bestehen würde (für ein zweites Kind - etwas träumen ist ja erlaubt ☺️). Ich würde gleichzeitig diese nicht blind jeder Frau empfehlen oder gut zureden, da ich finde, dass das die Ärzte und das eigene Bauchgefühl entscheiden müssen.
Solltest du dich dazu entscheiden und noch Fragen haben (ich bin hier jedoch gar nicht so die Expertin) oder den Austausch suchen, melde dich gern.

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