So viele Fragen wie sind eure Erfahrungen?

Wir haben nun unsere Genehmigungen zur ICSI erhalten und möchten bald starten.
Von der Klinik erhielt ich nun Rezepte und ein Plan. Ebenso weitere Zettel mit Leistungen, die die Krankenkasse nicht zahlt und unterstützt. Hierzu gehört das einfrieren von Eizellen, die Selektion von Spermien so das nur gute verwendet werden und das anritzen der Eihülle vor dem Transfer.

Da dies Privatleistungen sind, sollen wir ankreuzen was wir möchten.
Wir sind sehr unschlüssig .. wie sind eure Erfahrungen? Was habt ihr alles machen lassen? Was ist eigentlich gut aber nicht zwingend nötig ? Wir haben nun nochmal eine Beratung beim Arzt angefordert, weil wir hier unsicher sind, ob wir hier von etwas benötigen oder eher nicht. 🤷‍♀️ Ebenso sollen wir ankreuzen wieviel Eizellen wir eingesetzt möchten, ob 1,2 oder 3. was ist hier am besten? Uns fehlt hier noch eine Beratung vom Arzt. Ich würde sagen 3 damit Chance größere wäre. Aber vielleicht überfordert die ja auch?🤷‍♀️ Wie ihr merkt sind wir hier wirklich komplette Frischlinge.

Daher dachte ich, es wäre hier auch einmal super, Erfahrungen zu hören, von erfahreneren Paaren, die ggf schon weiter wie wir sind.
Mein Mann ist 39 Jahre alt hat eine eingeschränkte spermienqualität. Aber nur leicht. es sind etwas wenig und teilweise zu langsam.
Ich bin 38 Jahre alt. Leider schon mehrere Abgänge. Muss auch am ersten ZT clexane spritzen bezüglich Gerinnung, was sich im Gerinnungslabor raus stellte. Sonst sei bei mir aber alles gut.

Ich würde mich sehr über Austausch und eure Erfahrungen freuen.

Liebe Grüße

1

Liebe Ilo,

Würde den Arzt fragen ob Blastokultur eine Zusatzleistung ist. Wenn ja dann ist es schon sinnvoll die zu machen, da die Embryonen bis Tag 5 kultiviert werden und somit schon eine Art vorselektion statt findet.

Zur Anzahl der Eizellen hängt es davon ab was du zurück bekommst: Blastozyste Tag 5 von guter Qualität werden nie mehr wie zwei transferiert, wobei da auch zu sagen ist, dass es nur ein paar Prozent mehr Chance ist auf eine Schwangerschaft wie mit 1. noch dazu ist das Zwillings Risiko sehr groß.
Also lieber zweimal ca. 30% Chance auf eine Schwangerschaft wie einmal 33%. (Circa laut Statistik)
Zeller werden meist auch 2 transferiert!

Wünsche alles alles liebe 💕

2

Liebe Ilo,
Spermienselektion halte ich bei eingeschränktem Spermiogramm für sinnvoll. Einfrieren musst du unbedingt machen! Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, was statistisch gesehen wahrscheinlicher ist als dass es beim ersten Mal klappt, kann man für den zweiten Versuch die eingefrorenen Embryonen nehmen (das heißt dann Kryozyklus) und du ersparst dir die ganze Stimulation.
Hatching (Einritzen der Eihülle) ist im Normalfall nicht nötig. Das sollte der/die EmbryologIn aus dem Labor dir sagen, wenn er/sie die Embryonen sieht. Das macht man nur, wenn die Hülle besonders dick ist, im Kryozyklus ist das oft der Fall wg des Einfrierens.
Drei Embryonen macht man kaum, weil das Risiko für eine Mehrlingsschwangerschaft zu hoch ist. Wenn man an Tag drei nach der Punktion einsetzt, werden oft zwei genommen, weil man noch nicht genau weiß, ob sich beide weiterentwickeln. Natürlich besteht auch da das Risiko für Zwillinge (oder Drillinge, wenn sich eine weiter teilt, was aber natürlich sehr selten ist). Wenn man an Tag fünf einsetzt und eine schöne Blastozyste (so heißt der Embryo in einem bestimmten Entwicklungsstadium, das er meist an Tag 5 erreicht) hat, wird oft nur eine transferiert. Bei zwei Blastozysten ist das Risiko sonst wieder größer. Man muss wissen, dass sich die Chance auf eine Einnistung bei zwei nicht verdoppelt, sondern nur leicht erhöht. Ich habe immer eine Blastozyste bekommen. Anfangs dachte ich, ich wünsche mir so dringend ein Kind, zwei auf einmal wären doch prima, aber nachdem ich mich mit den medizinischen Risiken einer Zwillingsschwangerschaft auseinandergesetzt habe, wusste ich, da würde ich mir zu viele Sorgen machen. Und seit unsere Tochter da ist, frage ich mich sowieso, wie Zwillingseltern das hinkriegen ;-) Ihr müsst also für euch entscheiden, wie es euch mit Zwillingen gehen würde, und danach entscheiden, wie viele Embryonen ihr einsetzen lässt.
Alles Liebe, Feldlerche

3

Huhu,

Blasto-Kultur ist auf jeden Fall sinnvoll, wenn ausreichend Eizellen vorhanden sind, meine Kliniken haben es ab 4 Eizellen gemacht. So wird schon vor dem TF herausgefunden, welche Embryonen sich gut entwickeln. Bei weniger lohnt es nicht.

Bei Kryo-Konservierung gibt es gar nichts zu überlegen, auf jeden Fall machen! Wenn mehr Embryonen übrig sind als in einem TF benötigt werden, ist für einen weiteren TF noch etwas übrig. Das ist für den Körper viel schonender und auch günstiger als ein erneuter Frischversuch.

Statistisch liegen die Chancen, dass es beim ersten TF klappt, bei ungefähr 30 %. Nach 4 TF sind über 80 % schwanger.

Ob Assisted Hatching notwendig ist oder nicht, entscheiden in den meisten Praxen die Biologen nach Bedarf. Vielleicht könnt ihr das auch so absprechen.

Mit den Zusatzleistungen für Spermien kenne ich mich nicht aus, war für uns nicht relevant.

Ob du 1 oder 2 Embryonen zurück nimmst, solltest du davon abhängig machen, ob du auch mit einer Zwillingsschwangerschaft leben kannst, die ein erhöhtes Risiko für Mutter und Kinder darstellt.

Die Chance, dass es überhaupt klappt mit der Schwangerschaft ist nur ganz leicht erhöht mit 2 Embryonen, das Risiko für Zwillinge liegt bei etwa 20 %. Mittlerweile gehen sämtliche Empfehlungen von Fachgesellschaften dahin, nur 1 Embryo einzusetzen.

3 ist völlig indiskutabel, das macht kein seriöser Arzt, außer vielleicht bei einer 45-Jährigen bei der 10. Behandlung.

Viel Glück 🍀

LG Luthien mit ⭐⭐⭐🤰💙 27+3

4

Guten Morgen.

Wieviele Eizellen ihr zurück nehmt kommt zum ein drauf an, wieviel es überhaupt geben wird bzw wieviel sich befruchten lassen und ob ihr evtl. auch mit Zwillingen klar kommen würdet. Wir haben uns auch vor jeder Punktion Gedanken darüber gemacht. Im Endeffekt wurde uns die Entscheidung abgenommen, da wir nie mehr als 2 hatten, die es geschafft haben. Aufgrund der geringen Ausbeute stand auch nie eine Blastokultur zur Debatte. Was wir haben machen lassen ist das Assisted Hatching. Dazu riet uns unser Arzt mit der Begründung, dass bei älteren Frauen (zum Zeitpunkt der Behandlung war ich auch 38) die Eihülle oft verdickt ist und es dadurch Probleme beim "Schlüpfen" geben kann. Kryo ist auf jeden Fall sinnvoll, wenn es genug Eizellen gibt.
Das sind aber alles Dinge, die ihr vorher nicht wissen könnt. Deswegen sind die Sachen, die ihr ankreuzt auch nicht in Stein gemeißelt. Bei uns erfolgte nach jeder PU nochmal ein Gespräch mit dem Arzt, wieviel Eizellen es gab und wie der weitere Plan bis zum Transfer aussieht.

5

Hey :) In unserer ersten Klinik wurden wir nur über die Blastozystenkultur in Kenntnis gesetzt bzw. das auch damit verbundene einfrieren.
Das Einfrieren von Spermien oder das Assisted Hatching war uns garnicht bekannt.
Bei unseren ersten beiden Versuchen haben wir das mit der Blastozystenkultur gemacht, allerdings konnte nie was eingefroren werden :/
Habe dies in unserer neuen Klinik nicht mehr ausgewählt.

Für Assisted Hatching haben wir uns entschieden, da dort die Hülle schon geöffnet wird. Ihr könnt dieses auswählen & es wird vor dem Transfer erst entschieden ob dies angewendet werden muss oder nicht. Bei uns wurde es angewandt.

Bzgl. Spermien einfrieren, da kommt es natürlich auf die Qualität an. Aber da würde ich den Arzt fragen.

Ob 1, 2 oder 3 Embryonen… das kann man schwer sagen. Wir können uns immer noch in den Arsch treten dass wir bei den ersten beiden Versuchen nur 1 haben einsetzen lassen.
Jetzt haben wir direkt gesagt es werden 2 eingesetzt und gehen das „Risiko“ ein.
Ich persönlich würde eher auf 2 gehen statt 3.

Aber an für sich könnt Ihr die Unterlagen ausfüllen & zustimmen. Die Kosten für AH & einfrieren von Eizellen kommen ja nur zu Stande wenn es angewendet wird.

Wünsche euch alles Gute :)

LG Nessa 🍀

6

Hallo,

Wir hatten bei mehr als 3 immer Blastokultur.
Wir haben 2 Kliniken besucht. Da gab es 2 verschiedene Ansätze.
In der ersten hat man entweder freeze all an PU+1 gemacht oder Kultivierung bis Tag 3 bzw. 5.
In der 2. Klinik würde nur eine bestimmte Anzahl weiterkultiviert und den Rest als PN eingefroren. Was besser ist kommt bestimmt auch auf die Person an. In meinem Fall wäre das Verfahren in Klinik 2 bestimmt die bessere Wahl gewesen. Ich hatte zwar immer mehr als eine die sich zur Blasto entwickelt hat, aber nur einmal war die Qualität so gut, dass was eingefroren wurde.
Meistens wurden bei uns 1 Blasto eingesetzt. Wenn was nicht eingefroren werden konnte, dann sogar 2. Drei werden nur bei Frauen über 40 gemacht und dann auch nur, wenn es mehrere Versuche nicht geklappt hat. Aber ich persönlich kenne keinen Fall, wo das Mal gemacht wurde.
Bei einem eingeschränkten Spermiogramm würde ich die Selektion machen.
Ansonsten hatten wir Embryoscope (Kamera im Brutkasten) einige Kliniken haben dies schon als Standard. Kalciumbad würde ich nur bei schlechter Eizellenqualität machen. Hatching hatten wir nur bei Kryozyklus. Sonst war es nicht nötig trotz meines Alters von über 38 bzw. mittlerweile 40.

LG Sami mit ⭐ und 🤰 15+5

7

Hallo zusammen,

Leider habe ich jetzt erst alle Antworten gesehen🙈 bin doch noch etwas unerfahren hier…
Vielen Dank für eure Antworten.
Habe ich nun richtig verstanden, dass das einfrieren nur gemacht wird und Sinn macht, bei mehr wie zwei verwendbaren Eizellen, die befruchtet werden konnten ? Laut meinem Plan müsste ich an ZT 10 auslösen und soll ab ZT 12 zur OP und zwei Tage darauf sollte der Transfer stattfinden..

Sollte man dann lieber bis Tag 4 oder 5 mit dem Transfer warten? Ich kenne mich hier leider mit den Fachbegriffen noch nicht so aus.. also die Selektion der Spermien würden wir definitiv machen lassen. Gibt es so eine Selektion bei den Eizellen die entnommen werden auch ?

Am 7.11 habe ich nochmals ein Telefonat mit dem Arzt. Hier möchte ich auch offene Fragen klären, da ich kaum etwas ankreuzen kann, von dem ich kaum bis gar keine Ahnung habe. Fand es sehr unglücklich hier die Beratung selbst ein zu fordern und das diese nur telefonisch stattfindet. Aber nun gut.

Das einfrieren hört sich sehr sinnhaft aber, vor allem wenn man dann nicht nochmal Eizellen entnehmen muss. Wieso beteiligen sich den hier die Krankenkassen nicht?

Ich werde nun am Samstag mal die Medikamente holen und bin hier auch gespannt, was diese anteilig kosten.

Danke für euren tollen Antworte. Und liebe Grüße