Liebe Alle,
Ein erstes Hallo in die Runde!
Ich durfte innerhalb von 14 Monaten 4 Mal schwanger werden, jedoch habe ich leider alle Schwangerschaften im ersten Trimester verloren (1.SS: MA, festgestellt in 9. SSW mit Entwicklungsstand 6.SSW, 2.SS: MA, festgestellt in 9.SSW mit Verdacht auf Blasenmole, 3.SS: Abgang in 6.SSW, 4.SS: Abgang in 7.SSW)
Mit der Diagnose „habituelle Abortneigung“ wurden mein Partner (36) und ich (38) in einem Kinderwunsch-Zentrum vorstellig. Letzten Dienstag hatten wir Befundbesprechung und alle meine Testungen (Gerinnung, Genetik, Endometrium Biopsie, Schilddrüse und Hormone) waren ohne Befund bzw. scheint meine Schilddrüse gut eingestellt zu sein (Hashimoto wurde bei mir kurz vor der ersten SS zufällig festgestellt).
Ich merke ich bin doch sehr irritiert und auch verunsichert, zugegebenermaßen hätte ich mir eine „kleine Baustelle, die medikamentös gut zu behandeln ist“ gewünscht. Dieses Gefühl, dass mit meinem Körper alles in Ordnung ist und ich drauf vertrauen kann, dass beim nächsten Mal alles gut ausgeht, ist aktuell kein selbstverständliches.
Bei der Befundbesprechung konnte ich mich nicht über die, eigentlich sehr positiven, Nachrichten freuen. Irgendwie schein ich da grad zu hängen.
Als bisher stille Mitleserin tun mir eure Geschichten gut, trotz persönlicher Enttäuschungen und Verlusten ist ein tieferes Verständnis und Verstehen heraus lesbar - danke dafür!
Abklärung ohne Befund
Liebe Zeepunkt,
Erstmal tut es mir leid was du schon alles durchmachen musstest. Bei einer Fehlgeburt bricht jedes mal eine kleine Welt zusammen. Fühl dich gedrückt
Mir fallen zwei Sachen ein zu deiner Situation.
Ich habe hier schon öfter von speziellen Abort Sprechstunden gelesen, vielleicht wäre das was für dich?
Zum anderen gibt es im Ausland die Möglichkeit einer PID, da werden Embryonen im Rahmen einer IVF oder ICSI genetisch untersucht und kann kann evtl ein paar Antworten finden.
Das gute ist: dein Körper kann und will ja offensichtlich unbedingt schwanger werden! Es braucht also "nur noch" einen gesunden Embryo. Daran würde ich mich festhalten und versuchen positiv zu bleiben.
Alles Liebe, Felicitas
Liebe Felicitas
Vielen lieben Dank für deine Worte! In der Tat scheint nach jedem Abort die Welt kurz still zu stehen. Ich war tatsächlich bei jedem positiven SST sehr zuversichtlich und optimistisch, dass es dieses Mal gut werden wird. Rückblickend kann ich immer nur stauen über diese positiven Gefühlszustände. Ich hatte mich direkt nach meinem ersten Schwangerschaftsverlust (nach 2 Mal Cytotec wollten Gewebereste einfach nicht und nicht abgehen) an eine Hebamme gewendet um meinem Körper und meiner Seele Gutes zu tun. Sie hat mir auch gesagt, dass ich eine „starke, aktive Gebärmutter“ habe - an diesem Bild halte ich fest.
Danke für deine Anregungen, jetzt kann ich besser benennen, wo es gedanklich grade hakt. Im Grunde haben wir zwei Option, entweder „auf ein Neues“, nicht mehr verhüten und hoffen, dass empfohlene Medis (Utrogestan und Levonox) ab positiven SST positives bewirken.
Oder nochmal Gespräch mit Ärztin vereinbaren um entstandene Fragen zu klären (Gebärmutterspiegelung? wegen 4 Kürettagen, genetische Abklärung auch bei meinem Partner? (Spermiogramm hatten wir schon relativ schnell auf eigene Faust veranlasst, das hat gepasst)). Sprich, alles an Untersuchungen einfordern, was möglich ist. Über IVF, PID etc. haben wir uns ehrlich gesagt bislang noch gar keine Gedanken gemacht
Wir leben übrigens in Österreich, Linz und sind aktuell im Kinderwunsch-Zentrum der Landesfrauenklinik (Uni-Klinikum).
Mit meinem Partner hatte ich heute morgen noch ein langes Gespräch. Er hat noch eine dritte Option vorgeschlagen, nämlich ein Erstgespräch bei Dr. Loimer. Quasi eine Zweitmeinung.
Aktuell tendiere ich trotz allem dazu den nächsten Zyklus wieder zu nützen (und gleichzeitig hab ich Angst vor der Ungewissheit.)
Aijjeiiijjjei
Fühl dich gedrückt ❤️
Ich kenne das, so ganz ohne Befund fühlt man sich völlig ohnmächtig.
Was mir noch einfallen würde:
- Bauchspiegelung
- Partnerimmunisierung - ist umstritten
Mein Kiwu-Doc sagt, wenn alles Gängige abgeklärt ist, liegt es am Ausgangsmaterial, also Eizellen oder Spermien.
LG Luthien mit ⭐⭐⭐🤰💙 28+3
Liebe Luthien!
Danke für dein Mitdenken!
Ja, ich schätze mal, dass bei mir dieses Ohnmachtsgefühl daher rührt, dass mir ein wenig (manchmal mehr) das Vertrauen in den eigenen Körper abhanden gekommen ist. Das zurückzugewinnen erscheint mir manchmal als harte Arbeit bzw. fehlt mir grad die Zuversicht, dass es sich von alleine ergibt.
Wir stehen aktuell am Anfang der Abklärung bzw hatte ich bis auf Gebärmutterschleimhaut Biopsie noch keine invasiven Untersuchungen, also bisher nur Blutuntersuchungen.
Nochmal probieren und hoffen oder weiter testen und dann nochmal versuchen.
Ich dreh mich tatsächlich minütlich im Kreis
Liebe Grüß
Zee.Punkt
Hallo,
Es tut mir sehr Leid, dass du bereits 4 Fehlgeburten verkraften müsstest.
Nach meiner Fehlgeburt und Ausschabung (MA 11 SSW) hat meine Gyn gesagt, dass ab der 3 Fehlgeburt eine unversichert des Embryo erfolgen könne. Ist dies bei euch geschehen?
Zudem hat würde mir erklärt, dass die Embryonen häufig eine genetische Veränderung aufweisen würden und es daher in 60% der Fällen zu einer Fehlgeburt komme.
In Deutschland ist die Untersuchung einer befruchtetem Eizelle nur bei schweren Erbkrankheiten mit Antrag zulässig. Wurde bei deinem Partner eine genetische Auffälligkeit gefunden?
Ansonsten würde ich, wie meine Vorrednerin sagte, Eine Klinik in Ausland aufsuchen, um eine PID durchzuführen und die Chance auf eine lebendes Kind zu erhöhen.
Alles Gute!
Liebe Zwillis2021
Danke für deine Anteilnahme, das tut hier unheimlich gut!
Bei uns wurden bisher keine Untersuchungen vom Embryo gemacht, bei der ersten MA war ich quasi noch nicht berechtigt (in Ö startet Abklärung erst nach dem 3. Abort), bei der zweiten wegen Verdacht auf Blasenmole kein embryonales Gewebe und bei den letzten zweien hatte ich jeweils einen spontanen Abort.
Somit wird es leider ungeklärt bleiben, was ursächlich für Schwangerschaftsverluste war.
Bei meinem Partner wurde bis auf Spermiogramm noch nichts getestet. Die Frage nehme ich mir auf alle Fälle fürs nächste Gespräch mit, danke dafür!
Hallo Zee,
es tut nur sehr Leid, dass du so viel durchmachen musstest. 😞 Und dann erhofft man sich natürlich, eine Erklärung für all den Mist zu bekommen.
Ich musste bei deiner Geschichte gerade an eine Frau denken, die nach meiner Bauchspiegelung neben mir im Aufwachraum lag. Ihr wurde ein Septum aus der Gebärmutter entfernt, von dem bis dahin niemand wusste. Die Frau fragte den Chirurgen, der auch Gynäkologe ist, dann, ob das der Grund dafür sein könnte, wieso sie keine Schwangerschaft bis zum Ende austragen kann. Der Arzt hat das ganz klar als mögliche Ursache bestätigt.
Vielleicht wäre eine Bauchspiegelung eine Option? Es kann natürlich sein, dass dabei nicht herauskommt, aber dann hast du wenigstens Gewissheit. Bei mir hielt man eine Bauchspiegelung auch nicht für notwendig, ich wollte sie aber und siehe es…Ursache gefunden.
LG
Fani
Liebe Fani!
Danke für diese Geschichte. Ich frag mich manchmal, ob es Patient*innen braucht, die gut informiert sind und Untersuchungen auch einfordern. Ich selbst bin quasi frisch im Neuland „Kinderwunschklinik“ und hab ehrlich gesagt einfach überhaupt keinen Plan. Muss/soll ich mich stressen oder hab ich noch Zeit und Zuversicht? Gedankenkarusell olé!
Liebe Grüß
Zee.Punkt
Zuversicht solltest du auf jeden Fall haben. Fällt mir leider auch immer sehr schwer. Aber es gibt mittlerweile so viele Mittel und Wege, sich den Traum von einem Baby doch noch zu erfüllen. Wenn man offen für diese Behandlungen ist, dann empfindet man es auch nicht als Stress, sondern als Chance. Ich persönlich wollte in der Kiwu Klinik so schnell wie möglich mit den Behandlungen starten. Und das ging dann auch echt flott. Man wird ja leider auch nicht jünger. 🙈 Lass das Ganze erstmal sacken, informier dich über alles und dann trefft ihr eine Entscheidung, wie es weitergehen soll. Ein Schritt nach dem anderen.