Hallo ihr Lieben,
Ich habe lange mit mir gerungen ob ich meinen Beitrag hier hin schreibe oder nicht...
Vorsicht es wird lang!
Ich kann noch nicht sagen, ob ich anderen in der gleichen Situation Mut machen kann, denn wir sind selber noch nicht am Ende des Weges, wir fangen eigentlich gerade wieder an.
Zu unserer Geschichte. Mein Mann(41) und ich (32) haben Ende 2020 mit unserem Kinderwunsch begonnen. Ich habe direkt mit Temperatur Messung und Ovus angefangen. Nachdem nach ca. 6 Monaten nicht viel passierte und mein Zyklus nach fast 15 Jahren Pille auch noch nicht ganz regelmäßig war, habe ich mich erstmal checken lassen. Soweit alles in Ordnung.
Im Juni 2021 haben wir ein Spermiogramm machen lassen und die Schockdiagnose Azoospermie bekommen.
Das ungewöhnlich daran war, dass mein Mann in allen Hormonweeten kurz unter der Norm liegt bzw. am Rand der unteren Normwerte. Es war für uns schnell klar, wie gehen zu einer KiWu-Klinink.
Dort angekommen wurde mein Mann komplett gescheckt. Grinnung, nochmal Hormone, Spermiogramm und Genetik.
Bei der Genetik stelle sich dann ein Defekt heraus auf dem Allel des Kallmann-Syndrom, den es so bisher aber noch nicht gab. Aber der Genetiker hat einem Mut gemacht und meinte, alles kein Problem, mit ein paar Hormonen ist das alles in den Griff zu bekommen.
Der Endokrinologe fand die Werte jedoch nicht so grenzwertig als das er diese verschreiben wollte, stellte dafür aber die Verdachtsdiagnose Haschimoto. Er schickte uns zum Androglogen.
Dieser untersuchte leider nicht viel, sondern veranlasste sofort eine TESE. Laut Klinik wäre nichts zu finden (wir haben bis heute keinen richtigen Befund bekommen), wir sollten eine Samenspende in Anspruch nehmen.
Das mussten wir erstmal verdauen.
Durch einen erneuten Besuch beim Urologen stellte sich nun heraus, dass die Anlagen für Spermien doch gegeben sind. Wir sind nun bei einer Uni-Klinik in der Andrologie, haben aber erst nächste Woche den Termin.
Ich lebe gerade in einer Welt von "mach dir keine Hoffnung" und "vielleicht gibt es ja doch Wunder"
Wenn du es bis hier hin geschafft hast, dann vielen Dank fürs lesen. Ich musste diese Geschichte einfach mal an einem Ort platzieren, wo es Menschen geht, die meine Gefühle nachvollziehen können. Die liebsten Freunde mit oder ohne Kinder können es nämlich leider nicht, wenn sie diesen Weg nicjt selber schon mal gegangen sind.
Liebe Grüße Nessarose
Unser Weg ist noch nicht am Ende -SiLoPo
Hey,
gerade liegt meine sieben Wochen alte Tochter in meinem Arm und nuckelt vor sich hin. Sie ist nicht das genetische Kind meines Partners, aber er liebt sie mehr als alles andere in der Welt. Es ist so süß, die beiden zu sehen.
Ich dachte, ich nehme das Ende mal vorweg.
Die Kleine ist das Ergebnis von fünf Jahren Kinderwunsch mit 10 Transferen, fünf davon mit dem Spermien meines Partners (keine Schwangerschaft) und fünf mit den Spermien eines Samenspenders. Viermal wurde ich schwanger, zwei biochemische Schwangerschaften, eine stille Geburt in der 18. Ssw und nun die erfolgreiche Schwangerschaft mit meiner Maus.
Mein Partner ist deutlich älter als ich, ich bin gerade 34 geworden. Er hatte eine Sterilisation vor vielen Jahren. 2017 haben wir die rückgängig machen lassen, was allerdings nur kurzzeitig Erfolg (Spermien im Ejakulat und zu wenig für eine natürliche Befruchtung) brachte. Dann führten wir eine TESE durch und gewannen Proben, die Spermien enthielten mit denen wir drei Befruchtungsversuche und Transfere durchführten. Erfolglos. Er war schon lange davon überzeugt, dass seine Spermien nichts taugen, ich habe lange gebraucht, um mich für eine Samenspende entscheiden zu können. Heute bin ich traurig, dass sie nicht genetisch sein Kind ist, er ist es nicht. Ich bin aber auch unheimlich glücklich, endlich ein Kind zu haben.
Ich will sagen, ich kann deine Lage gut nachvollziehen und würde wie du immer wieder alles probieren. Es werden einem unheimlich viele Steine in den Weg gelegt, aber am Ende hat das vielleicht alles einen Sinn und man hält sein ganz großes Glück in den Armen. Versucht es weiter, gebt nicht auf. Achtet auf eure Partnerschaft. Findet euren Weg. Ich wünsche ganz viel Glück und Kraft.
Vielen Dank für die mutmachenden Worte.
Ich frage mich zwar noch, wo der Sinn der Steine liegt, denke aber auch, dass man es irgendwann verstehen wird.
Genieße die Zeit mit deinem/euren Wunder!
Hey,
Ich kann dich verstehen….wir haben das Problem auf beiden Seiten und sind auf eine icsi angewiesen, aber das größere Problem bin ich! Mir sagte man jetzt auch, dass mein geringer AMH Wert schuld daran ist und ich mich schon mal mit dem Gedanken Eizellspende auseinander setzen soll…. Ich bin auch gerade unendlich traurig, dass ich wahrscheinlich nie ein eigenes Baby zeugen werde, aber ich wäre gewillt diesen Weg zu gehen, damit mein Traum doch noch wahr werden kann, auch wenn es dann nicht meine Gene sind.
Wir wechseln jetzt aber erstmal noch mal die Klinik, weil ich mit 35 Jahren noch nicht aufgeben kann…die Spende kann ich dann auch noch mit 38 machen… der Weg ist hart….
Fühl dich gedrückt
Gruß rosa