Fehlgeburt trotz gesundem Embryo?!

Hallo zusammen.

Mein Mann und ich waren heute aufgrund zwei MA in der SSW 9 (Entwicklung war immer bei SSW 7 stehen geblieben) bei der genetischen Beratung.
Dort wurde der ausgeschabte Embryo sowie unsere Chromosomen untersucht.
Der Embryo war genetisch unauffällig und bei uns beiden wurde auch nichts gefunden.

Nun stelle ich mir die Frage was die Ursache war.
Gerinnung und Schilddrüse sind auch ohne Befund.

Bin ratlos. Der häufigste Grund für FG sind ja zufällige Fehler bei der Zellteilung. Das ist ja bei uns nicht der Fall.

Wer hat Ähnliches erlebt oder hat einen Tipp?

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Erstmal tut es mir Leid, dass ihr so im Ungewissen geblieben seid.
Wird das Antiphospholipidsyndrom bei der Gerinnung gecheckt? Kenn mich da nicht so aus.
Und hast du irgendwelche Auffälligkeiten in der Gebärmutter? Myome?
Ansonsten könnte es aber ja auch sein, dass etwas genetisches vorlag, auf das nicht pauschal getestet wird? Es gibt ja sicherlich zahlreiche genetische Veränderungen beim Embryo, die aber vielleicht gar nicht untersucht werden?! Aber das sind Spekulationen.

Ansonsten kann ich dazu leider nichts beitragen!

Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg und alles Gute!

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Danke für deine Antwort 🙏🏻Ja, das APS wurde untersucht.

Gebärmutter wurde bisher nichts untersucht. Kann das auch der Gyn?

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Myome sollte der Frauenarzt sehen können. Ob das auch bei Verwachsungen/Verklebungen geht weiß ich nicht.
Ist Endometriose bei dir ausgeschlossen? Falls ihr noch nicht in einer Kiwu-Klinik seid, würde ich mir mal einen Termin geben lassen und so lange weiter probieren. Die forschen noch ein wenig anders als der Frauenarzt.

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Ich denke auch dass sicher nicht auf jede genetische Erkrankung getestet wird, sondern wahrscheinlich nur auf numerische Chromosomenstörungen, ausgeschlossen ist ein genetisches Problem sicher nicht zur Gänze.. eine Freundin von mir hatte 3 FG hintereinander, Grund war eine seltene und sehr spezielle Gerinnungsstörung, die letztendlich in einer hämostaseologischen Sprechstunde an der Charité festgestellt wurde, die normale Gerinnungsanalyse bei der Frauenärztin war unauffällig. Sie hat dann Heparin gespritzt und die nächste ss hat gehalten. Ich würde mich nochmal in einer Gerinnungssprechstunde vorstellen.
Alles gute!

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Tut mir leid, dass ihr ebenfalls keine Erklärung bekommen konntet. Wir haben das leider auch drei Mal hinter uns.

Das erste haben wir nicht untersuchen lassen, denn einmal kann man ja Pech haben 🤷🏻‍♀️ Unser zweites Sternchen hatte zeitgerecht entwickelt bei 9+3 und das dritte bei 8+1 keinen Herzschlag mehr. Größe entsprach jeweils noch genau der SSW. Beide waren genetisch gesund und wir sind es auch - keinerlei familiäre Vorbelastungen.

Nur Plasmazellen waren hinterher mal erhöht und wurden therapiert. Durch die drei AS und die vielen UL OPs hatte ich auch dann leicte Verwachsungen, die gelöst wurden

Jetzt im 10. Transfer aus insgesamt 6 IVF scheinen wir endlich Glück zu haben, wenn auch die SS alles andere als komplikationslos bisher verläuft

Geb die Hoffnung nicht auf, irgendwann wird alles gut werden. Wir haben immer dran geglaubt 🍀

cm89 mit ⭐️⭐️⭐️ und 🌈💖 27+2

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Wow, da habt ihr aber auch schon einen weiten Weg hinter euch. Aber umso mehr freut es mich, dass es jetzt geklappt hat.☺️
Darf ich fragen, warum es dann zu einer künstlichen Befruchtung kam und ihr es nicht auf normalem Weg weiter versucht habt? Weil schwanger werden hat ja theoretisch bei euch auch geklappt.

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ne natürlich ist es wegen mir nicht möglich. Habe absolut keine eigenen Zyklen (pco). Alle Schwangerschaften sind nach künstlicher Befruchtung entstanden. Zunächst hatten wir auch zwei IUI versucht, aber da musste ich auch komplett stimulieren (beide negativ), dann war der Umstieg auf IVF kein großer mehr und so hat man doch etwas höhere Chancen. Vier Tf waren positiv und sechs mal gab es keine Einnistung trotz guter Voraussetzungen und guten Embryonen

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Hallo Rujera,
bei rund einem Drittel der Paare mit gehäuften Fehlgeburten (>=3) wird mit dem heutigen Stand der medizinischen Untersuchungsmöglichkeiten keine Ursache gefunden. Es muss also auch Ursachen geben, die sich unseren aktuellen Methoden entziehen.
Zur Genetik: mit welcher Methode wurde die Chromosomenanalyse durchgeführt? Ist es ausgeschlossen, dass Zellen von dir für embryonale Zellen gehalten wurden? (=maternale Kontamination)
LG, Barbara

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Hallo Barbara,

Die Ärztin meinte, dass eine maternale Kontamination nicht zu 100% ausgeschlossen werden kann, weil der Embryo sozusagen weiblich war. Sie hatte sich aber nochmals die Fotos angesehen und geht zu hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es nicht mein Gewebe war.

Was würdest du raten? Einfach weiter versuchen? Mich macht halt stutzig, dass es zweimal ohne Probleme geklappt hat und bei beiden FG die Entwicklung so zurück war.

DANKE!!!

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Hallo Rujera,
Fotos von was? Von den Chromosomen? Wenn du willst, kannst du mir die genetischen Befunde per PN schicken. Dann schaue ich, was ich darauf erkennen kann.
Man kann übrigens eine maternale Kontamination mit molekulargenetischen Methoden eindeutig nachweisen oder ausschließen, wenn man das untersuchte Fehlgeburtenmaterial und Blutproben von dir und deinem Partner zur Verfügung hat. Kostet allerdings vermutlich ein paar Hundert Euro und wird nicht automatisch von der Krankenkasse bezahlt.

Solange euer Kinderwunsch größer ist als die Angst vor einer weiteren Fehlgeburt, solltet ihr es weiter versuchen.
LG, Barbara

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Fühl dich gedrückt!!!

Versucht es mit der Partnerimmunisierung in Göttingen/Kiel und lass dein Immunsystem über Dr. Pfeiffer oder Reichel Fentz checken. Das war es bei mir.
Viel Erfolg #winke

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Danke dir!
Was genau hast du machen lassen? Bzw ist diese Partnerimmunisierung gleichzusetzen mit der Prüfung des Immunsystems?

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Im Prinzip ist das schon doppelt gemoppelt, mein Immunsystem wurde in meiner KiWu Recht zügig gemessen und es kam eben diese t4 Zellexpansion heraus. Dagegen habe ich Prednisolon bekommen. Aber gesessen hat es bei dem Versuch nach der Partnerimmunisierung.

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Es tut mir sehr leid, was ihr erleben musstet.

Ich denke auch nicht, dass alle genetischen Ursachen ausgeschlossen werden können mit einer genetischen Untersuchung. Dennoch gibt es neben genetischen Ursachen auch noch andere Ursachen, die Fehlgeburten begünstigen können, z.B.:

1. Gerinnungsstörung wurde ja hier schon genannt, bzw. auch, dass du dich eventuell noch einmal in einer Gerinnungsambulanz vorstellen könntest, wenn es bisher nur die Gynäkolgin untersucht hat
2. In der Gebärmutter Verwachsungen, Verklebungen, ein Septum, ein Hydrosalpinx: dies alles könnte im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung abgeklärt werden
3. Eine dauerhafte Entzündung in der Gebärmutter: Dies könnte mit einer Gebärmutterbiospie abgeklärt werden (entweder im Rahmen der Gebärmutterspiegelung oder auch separat als ambulante Mini-OP ohne Narkose).
4. Erhöhte Killerzellen in der Gebärmutter, also Zellen deines Immunsystems, die den Embryo angreifen, weil er ja zu 50% aus nicht eigenen Zellen besteht. Auch das könnte bei einer Biospie untersucht werden. Infos dazu findest z.b. auf der Weibseite von Reprognostics.
5. Immunologische Faktoren. Wie der Ablauf einer immunologischen Diagnostik bei Dr. Reichel-Fentz ist, habe ich kürzlich einer anderen Forumsdiskussion beschrieben, siehe https://www.urbia.de/forum/50-fortgeschrittener-kinderwunsch/5734053-bitte-teilt-eure-erfahrungen-mit-mir-medikamente-an-pu-15-und-negativem-sst-absetzen?pp=41725646#p-41730496 (etwas weiter unten). Je nachdem, was da rauskommt, können euch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten empfohlen werden. Eine davon ist die Partnerimmunisierung, dies wird aber vor allem dann gemacht, wenn sonst keine Diagnosen gestellt werden können. Was das genau ist kannst du auf der Webseite von Dr. Reichel-Fentz nachlesen.
6. Schlechte Qualität der Eizellen und/oder Spermien. Bei Endometriose kann z.B. die Eizellenqualität beeinträchtigt sein. Eine Endometriose könnte man aber nur im Rahmen einer Bauchspiegelung untersuchen und ggf. sanieren, das ist eine richtige OP unter Narkose (wenn auch nur minimalinvasiv, also "Knopfloch-Chirurgie"), und daher sicher nicht der erste Schritt.

Ich würde euch raten, mit einer Kinderwunschklinik Kontakt aufzunehmen oder zu sehen, ob es in eurer Nähe ein Krankenhaus gibt, das eine Abortsprechstunde anbietet. Und ggf. parallel die Immunologie abklären lassen.

Alles Gute euch und liebe Grüße! Feldlerche