Schwanger wird, wer nicht aufgibt (und Glück hat)?! Ganz vorsichtige Viren *etwas länger

Hallo Ihr Lieben,

Manche "kennen" mich noch, in letzter Zeit bzw. Monaten war es eher etwas stiller um mich, erst letztes habe ich wieder angefangen, hier und da mal eine Frage zu beantworten. Negative Kommentare bezüglich Alter oder Eizellspende schmerzen einfach sehr, so dass ich mich zurück gezogen hatte. Ich bin einfach sehr sensibel beim Thema Kinderwunsch.

Umso unglaublicher, dass ich tatsächlich einmal Viren hier verteilen darf! Ich war heute an 6+1 bei der Frauenärztin und habe ein schlagendes Herzchen und einen Mutterpass als Weihnachtsgeschenk bekommen. Es ist einfach unfassbar!!!

Zu Urbia kam ich im Winter 2016 als ich das erste Mal schwanger war und damals dachte, ok, cool, in 9 Monaten werde ich Mama! Leider eine MA, die letztendlich in der 13. Woche abging. Danach folgten noch 3 weitere natürlich entstandene Sternchen und eine Eileiterschwangerschaft mit Not-Op mit Verlust des Eileiters rechts.

Nach der 3. Fehlgeburt war meine Frauenärztin endlich bereit für mehr Diagnostik: Faktor V und Faktor II als Gerinnungsstörungen, vorzeitige Wechseljahre mit niedrigem AMH, Gelbkörperschwäche, Endometriose und Adenomyose.

3 Jahre nach der ersten Fehlgeburt und mit einer ganzen Litanei an Befunden, bekamen wir endlich eine Überweisung in die Kiwu. Dort bekamen wir einen Schock als sie uns rieten besser heute noch mit einer IVF zu beginnen. Irgendwie haben wir den Sprung zwischen natürlich klappt es doch irgendwie und IVF sofort nicht ins Hirn zuerst bekommen.

In der nächsten Kiwu das selbe Lied. Also heirateten wir, denn das wollten wir eh "irgendwann." Da mein Mann Ukrainer ist, hat sich das ganze sehr in die Länge gezogen, denn es war ja schon damals Krieg und es war nicht überall möglich einfach mir nichts, dir nichts hinzumarschieren, um Papiere zu besorgen. Irgendwann war aber auch die Hürde geschafft (8 intensive Monate später).

In der Kiwu gabs nur Pech und Pannen. Die erste IVF alles Nullbefruchtung bis auf einmal 3 Vorkerne. Umstieg auf ICSI mit Abbruch, da nur 1 Follikel wuchs. Das nächste Mal eine Nullpunktion und da der E2 Wert vor Punktion so hoch war, wurde eine IUI als Notmaßnahme nachgeschoben, der Eisprung war voraussichtlich einfach schon vorbei bei Punktion. Hurra, positiv! Leider mit der Eileiterschwangerschaft mein 6. Abgang.
Danach folgten noch 2 x Nullbefruchtung bei ICSI bei einer Ausbeute von jedes Mal einer Eizelle trotz Höchstdosis an Medikamenten.

Kurz vor meinem 40. Geburtstag haben wir entschieden, dass der wir schweren Herzens mit Eizellspende weitermachen, um den finanziellen, psychischen und körperlichen Leidensweg zu verkürzen. Wir entschieden uns für die Ukraine, um gleich den Aufenthalt mit Familienbesuch zu verbinden und erhofften uns einen sprachlichen Vorteil, dadurch, dass mein Mann ja dort aufgewachsen ist.
Leider hatten wir 2 x negativ trotz DET beide Male und sehr sorgfältiger Betreuung.

Das war eigentlich unsere Deadline. Ich konnte jedoch noch nicht loslassen. Also nahmen wir einen Kredit auf und entschieden uns für 5 Versuche mit Geld zurück Garantie, sollte es nicht klappen. Wir unterschrieben den Vertrag Mitte Februar, am 24. Februar überfiel Putin die Ukraine. Unser Geld war blockiert, keine Aussicht den Vertrag umzusetzen...

Als es in Kiew ruhiger wurde, fing die Klinik wieder an zu arbeiten. Mich erwischten noch zwei Bandscheibenvorfälle und als ich die Reha gut hinter mir hatte, wagte ich ein Ticket nach Kiew zu buchen.

Wir hatten zum Glück noch eine Spermaportion von vor dem Krieg eingefroren. Mein Mann darf nicht einreisen bzw. wäre nicht mehr wieder aus der Ukraine nach Deutschland gekommen wegen der Generalmobilmachung. Mit unserem einzigen Stroh Sperma, entschieden wir uns für eine NGS, um alles zu optimieren. 2 von 3 Embryos waren genetisch auffällig. Der gesunde wurde mir, nach 6 Tage Progesteron, eingesetzt.

Vor Ort war ein sehr schwerer Angriff, die Reise dauerte je Weg 40 Std. und auf dem Rückweg hat mich Corona erwischt...

1000 Wunder später durften wir positiv testen und es sieht so aus, als möchte es bleiben ❤

Unsere Luthien war es glaube ich, die mal sagte, schwanger wird, wer nicht aufgibt. Ich füge noch hinzu, wer Glück hat.

Das wir mal zu diesen glücklichen Menschen nach 7 Jahren Kinderwunsch und 6 Sternchen gehören sollten und wir wirklich und wahrhaftig tatsächlich womöglich Eltern werden, hätte ich nie, nie, nie mehr dran geglaubt.

Es ist das schönste Weihnachtsgeschenk und mit 42 Jahren nun tatsächlich endlich ein Stückchen greifbarer ❤

Euch alles Gute und gebt nie auf!