Hallo miteinander,
ich bin ein bisschen frustriert. Im letzten Gespräch mit meinem Arzt (für Icsi Nr. 3) haben wir Vor-/Nachteile einer Bauchspiegelung zur Endometrioseabklärung besprochen. Er hat mir eine Überweisung zur Klinik für die BS ausgestellt auch wenn er nicht wirklich an eine Endo bei mir glaubt ist es eben bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch eine häufige Diagnose.
Ich habe im Freundeskreis gleich mehrere Ärzte und da wurde mir geraten ich solle doch erst ein MRT machen und wenn da was zu sehen ist könnte man immer noch eine Laparoskopie vornehmen. Eine befreundete Radiologin hat mir auch gleich einen Termin besorgt.
Jetzt habe ich in der Kiwu angerufen um eine Überweisung für das MRT zu bekommen. Tja und mein Arzt war gar nicht begeistert und stellt sich quer (ich besorgt mir die Überweisung jetzt vom Gyn, das ist jetzt nicht das Problem).
Mich ärgert einfach seine Einstellung. Seiner Meinung nach bringt das gar nichts weil man im MRT nichts sieht.
Dabei ist es inzwischen für die meisten Formen der Endo eine gute Diagnosemöglichkeit und wird (zumindest in anderen Ländern) im Rahmen der Kiwu-Behandlung z. T. sogar standardmäßig eingesetzt. Außerdem ist bekannt, dass Endometriose häufig an mehreren Stellen gleichzeitig auftritt, wenn also im MRT was zu sehen ist kann man in einer BS immernoch differenziert diagnostizieren. Wenn dann immernoch kein Verdacht auf Endo besteht würde ich mir die BS gerne ersparen (das das dann kein 100%iger Ausschluss ist ist mir klar).
Zusätzlich können im MRT ja auch noch weitere Ursachen für die Sterilität als Zufallsbefund herauskommen.
Mir ist klar dass eine gesicherte Diagnose nur per BS möglich ist und das ein Standardeingriff ist. Trotzdem ist es eine OP unter Vollnarkose mit möglichen auch langfristigen Folgen deswegen möchte ich das nicht unnötig machen lassen.
Hatte von Euch jemand schonmal ein MRT zur Abklärung der Sterilität /Endometrioseabklärung und kann berichten?
Sterilitäts-/Endometrioseabklärung per MRT?
Hi, ja ich hatte vor einigen Jahren im Vorfeld einer Bauchspiegelung ein MRT.
Erkannt wurden auf dem MRT aber nicht alle Herde. Die Herde an der Blase, im tiefen Becken und an der Gebärmutter hat man nicht gesehen, die Herde an der Bauchdecke schon.
Ich würde mich also im Rahmen einer Sterilitätsabklärung nicht auf das MRT verlassen.
Danke für deine Antwort brezelchen!
Genau das erwarte ich mir eigentlich. Wenn schon Endometriose dann ja meist an mehreren Stellen. D.h. sobald man auf dem MRT was sieht hab ich eine klare Indikation für die BS und würde sie in diesem Fall auch durchführen.
Ist doch besser als:
a) nichts tun (wozu mein Arzt zunächst tendiert hat)
b) Bauchspiegelung ins blaue ohne echten Verdacht (wozu er jetzt tendiert)?
Vielleicht gibt's hier auch noch ein paar Mädels mit Erfahrung in Spanien, ich glaube dort wird es öfter so gemacht.
Liebe Grüße
Mamantobe🧡
Na ja, zur alleinigen Diagnosestellung ist es halt schwierig. Ein unauffälliges MRT heißt nicht, dass du nicht unter unter Endometriose leidest. Bei mir waren die Herde, die man nicht im MRT gesehen hat, sogar recht ausgedehnt.
Wenn es um unerfüllten Kinderwunsch geht, würde ich glaube ich alle Register ziehen.
Alles gute dir!
Hallo,
Ich hatte im Vorfeld meiner BS zur Endosanierung ein MRT. Hierbei sah man aber nur die tiefeninfiltrierte Endo am Darm. Die normale Endo an der Blase, am Bauchfell und an einem Halteband der Gebärmutter hat man im MRT nicht gesehen.
Das MRT gibt als nur dann einen Aufschluss über die Endo wenn sie schon tiefer ins Gewebe eingedrungen ist. Also selbst wenn man im MRT nichts sieht, heißt das nicht, dass da keine Endoherde sind und wie groß sie vielleicht sind.
Ich würde die BS machen lassen. So weißt du sicher was Sache ist und man grübelt nicht im Nachhinein ob da nicht doch was ist und ob das vielleicht einer Einnistung entgegen stand.
Danke dir Lotta für deinen Bericht. Ich bin sehr gespannt was am Mittwoch rauskommt und werde dann berichten wie ich mich entscheide bzw auch was der Arzt empfiehlt.
Viele Grüße
Mamantobe🧡
Ich sehe es wie du. Bei jeder OP gibt es Risiken, auch abseits der Vollnarkose. Eine Bauchspiegelung kann dazu auch zu Verwachsungen führen, die sich wiederum negativ auf eine Schwangerschaft auswirken können. Wäre mir ohne richtigen Anhalt zu riskant. Mit einem MRT machst du nichts falsch. Es wird teilweise sogar empfohlen vor der BS ein MRT zu machen, weil man manche Herde im MRT besser erkennt als in der BS, und so eben besser alle Herde entfernen kann.
Deine befreundete Radiologin kann auch die Bilder ja auch anschauen, oder du gehst mit den Bildern in ein Endometriose Zentrum.
Viel Glück!
Danke für deine Einschätzung Lea,
tatsächlich haben wir in der Familie vergangenes Jahr schon schlechte Erfahrungen mit solchen Verwachsungen einer OP Narbe gemacht.
Am Mittwoch ist es soweit, ich werde dann berichten wie es weiter geht 😉
Viele Grüße
Mamantobe🧡
Ich bin sehr gespannt, was dabei rauskommt! Viel Glück :)
Das mit dem MRT finde ich spannend. Und habe auch einen auf Endometriose spezialisierten Arzt danach gefragt. Weil mir eine OP um nur mal nachzusehen auch zu heftig ist.
Von eben diesem Spezialisten habe ich die Antwort bekommen, dass man im MRT keine Endo sehen könnte. Er gab mir nur die Wahl zwischen BS und diesem gerade erst entwickelten EluthiaSpeicheltest. Kostet ja auch nur 800 €...
MRT wäre meine erste Wahl gewesen. Ich bin sehr gespannt, was bei dir dabei raus kommt!
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher ob du das mit den 800€ ironisch meinst 🙈
Ich werde auf jeden Fall über das Ergebnis berichten. Die Radiologin meinte sie machen das öfter und man kann sehr wohl was erkennen und sie muss es ja wissen. Ist aber vermutlich auch davon abhängig wer das MRT macht und ob derjenige es auswerten kann.
Zumindest bin ich jetzt nicht mehr ganz so sauer auf meinen Arzt, es scheint ja wirklich kein Standardvorgehen zu sein bisher.
Die Überweisung habe ich übrigens jetzt absolut problemlos über meinen Frauenarzt bekommen.
Viele Grüße
Mamantobe🧡
Schau mal hier, der Artikel sagt ziemlich genau das was ich meine. Vielleicht ist das für dich ja auch interessant: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7240899/#!po=14.1791