Killerzellen/Intralipid gängig bei jeder ICSi/IVF oder muss man das ansprechen?

Guten Morgen,

ich habe vor 2 Tagen mit der ersten ICSI begonnen und bin etwas aufgeregt. Ständig kommen neue Fragen dazu.
Da ich bereits mehrere Fehlgeburten hatte, kommt bei mir der Gedanke: Killerzellen - diese wurden allerdings nie untersucht bzw. nachgewiesen. Hätte ich vielleicht mal angehen sollen.
Ist es eigentlich üblich bei einer KIWU Behandlung das automatisch gegen die Killerzellen behandelt wird? Das alles versucht wird um eine Einnistung zu fördern? Oder sollte ich meinen Arzt darauf ansprechen?
Dieser sagte zwar, er hat da so einige Mittelchen welche ich verabreicht bekomme, aber was genau weiß ich (noch) nicht.

Da ich nun 40 bin, möchte ich nichts unversucht lassen, da die Zeit rennt.

Lieben Dank

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Bei der ganzen immunologischen Diagnostik und ggf Behandlung gehen die Meinungen zwischen den Ärzten ziemlich auseinander, wie relevant das ist. Die meisten Kiwu-Zentren sind relativ zurückhaltend, das von sich aus anzustoßen. Wenn du es also machen möchtest, solltest du von dir aus fragen, ob eine Biopsie mit Untersuchung der Plasma- und Killerzellen möglich ist (Plasmazellen geben einen Hinweis, ob eine chronische Entzündung vorliegt, das sollte man ggf gleich mitmachen). Am besten im Vorzyklus zu einem geplanten Transfer, dann ist es nämlich gleich wie ein Scratching. Meine Probe wurde dann zum Labor Reprognostics geschickt, es gibt aber natürlich mehrere Anbieter. Eventuell wäre es auch interessant vorab zu wissen, ob im Fall eines Befundes mit erhöhten KZ deine Klinik dir auch Infusionen mit Intralipid und (oder) Prednisolon geben würde, bzw im Fall erhöhter Plasmazellen eine Antibiotikatherapie.
Auch um eine Überweisung zu einer Gerinnungsambulanz muss man in vielen Kliniken extra fragen. Wäre bei mehreren FG eventuell auch ein Thema.
Weitere Schritte wären später ggf eine Gebärmutter- und Bauchspiegelung.
Ich wünsche dir alles Gute!
Wenn dieser Versuch jetzt erfolgreich ist, brauchst du das ja alles nicht 🙂.
Liebe Grüße, Feldlerche

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Lieben Dank für deine ausführliche Antwort.
Eine Gebärmutterspiegelung hatte ich damals, vor der Schwangerschaft mit meiner Tochter (14J). Alles unauffällig.
Mittlerweile glaube ich sogar, das 2 Ausschabungen ein klein wenig dazu beigetragen haben, dass meine Schleimhaut etwas zerstört ist.
Ich bin am Dienstag wieder beim Arzt, er hat bei uns in Leipzig einen richtig guten Ruf. Er kennt meine Vorgeschichte und handelt dementsprechend. Dennoch werde ich ihn darauf ansprechen.
Für dich alles Gute

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Hallo Diorina,
wir haben nach der ersten negativen Icsi mit toller Blastozyste am darauf folgenden 21. ZT ein Gebärmutterscratching gemacht, dabei wurden Gewebeproben entnommen die auf natürliche uterine Killerzellen und Plasmazellen und ein Abstrich der auf Störungen des Mirkobioms untersucht wurden. Zum Start des nächsten Zyklus (ab ZT 4) habe ich dann mit 14-tägigen Intralipidinfusionen und Prednisolon gegen die Killerzellen begonnen und Antibiotika und Milchsäure wegen des Mirkobioms genommen. Plasmazellen waren bei mir zum Glück nicht erhöht, dann hätte ich noch einen Zyklus aussetzen müssen. Durch das Scratching soll im nächsten Zyklus die Ss-Wahrscheinlichkeit steigen. Ich bin dann auch tatsächlich schwanger geworden, aber mit Abgang in der 7.ssw.

Ich denke dein Arzt probiert jetzt erstmal aus. Durch Diagnostik verliert man ja auch immer Zeit (wir hatten echt Glück dass es nur ein Pausenzyklus gebraucht hat. Wären die Ergebnisse einen Tag später gekommen oder ich nicht sofort zur Kiwu hätte fahren können, wären daraus zwei Zyklen geworden). Wenn du Icsi machst liegt es ja primär eher am Spermiogramm, oder?

Allgemein muss man bei den meisten Ärzten schon ein bisschen offensiv nachfragen was man noch probieren kann. Wurde bei dir die Gerinnung getestet (bei mehreren FG eigentlich üblich).

Jetzt drücke ich dir aber die Daumen, dass es gleich beim nächsten Mal klappt 🍀
Viele Grüße
Mamantobe🧡

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Lieben Dank auch dir für die Antwort.
Gerinnung, nein, hat tatsächlich noch keiner untersucht. Ich frage mich manchmal auch, warum der Patient selber auf Ideen kommen muss. Traurig.
Ich denke auch, erstmal die erste ICSI durchmachen und im schlimmen Fall wird danach gehandelt. Wie schon erwähnt, der Arzt ist spitze. Er weiß was er tut. Zumindest ist er von meiner Ausgangslage mehr als begeistert, trotz meiner 40.
Ja, das Spermiogramm ist miserabel. Es kamen zwar in den letzten Jahren 3 oder 4 Schwimmer an, aber dann gab es wohl bei mir das Problem. Ich glaube, hier liegt es an beiden Partnern.

Ich warte jetzt erstmal ab und lasse mich überraschen, mit Hoffnung darauf das es gleich klappt.

Lieben Dank

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Hallo diorina!
Erstmal viel Erfolg für deine erste ICSI! 🍀

Wir haben die Schleimhautbiopsie für Plasma- und Killerzellen nach der zweiten erfolglosen ICSI gemacht (bzw kurz vor der dritten, um den „scratching-Effekt“ mitzunehmen). Ich war überzeugt, dass irgendwas rauskommen muss, aber alles war unauffällig 🤷‍♀️
Der Vorschlag kam damals von meinem Arzt, als ich ihn gefragt habe, wie wir weiter machen sollen. Zeitgleich hat er mich auch noch zur Gerinnungssprechstunde überwiesen (das wäre bei mehreren Fehlgeburten auf jeden Fall sinnvoll!).

Du hast noch nach weiterer Unterstützung gefragt.
Bei mir wurde schon beim ersten Versuch ASS gegeben ab Transfer und natürlich Progesteron. Beim letzten Mal haben wir schon vor der Punktion Intralipid versucht (wegen fehlender KIR-Gene und weil wir halt jetzt jeden Strohhalm greifen, solange es nicht schadet) und beim nächsten Versuch wollen wir noch Cortison und evtl Heparin dazu versuchen.

Letztlich ist es immer viel ausprobieren und leider kann auch einfach die Eizelle genetisch nicht ok gewesen sein. Am Ende wird man wohl nicht wissen, was dann (hoffentlich) zum Erfolg geführt hat.
Ich drücke dir die Daumen! 🍀