Was ist eine blastozystenkultur & Kryokonservierung

Hallo :) ich starte demnächst mit icsi und habe vorhin zufällig erfahren, dass es ja auch Zusatzleistungen gibt. Kann mir jemand erklären, was eine Blastozystenkultur und eine Kryokonservierung ist? Und was ist der Unterschied?

Muss ich all das auch vorher bei der Krankenkasse beantragen? Ich habe den Behandlungsplan liegen aber von Zusatzleistungen wusste ich leider nichtsy

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Hallo,
Blastozystenkultur heißt, dass die befruchteten Eizellen 5 Tage in Kultur gegeben und beobachtet werden. Man sagt, dass durchschnittlich 1/3 aller befruchteten Eizellen es bis Tag 5 schaffen. Dadurch findet also bereits eine Selektion statt. Man darf allerdings nur 3-4 (je nach Klinik) in die verlängerte Kultur geben.

Kryokonservierung heißt, dass alle weiteren Eizellen eingefroren werden.

Beides sind Zusatzleistungen, die die Krankenkassen nicht übernehmen.

Viele Grüße

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Vielen lieben Dank 🥰

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Hallo#winke

Hexe hat es ja schon gut erklärt:-)
Wollte nur noch hinzufügen,dass eventuell "übrige" Blastozysten auch noch eingefroren werden können,wenn ihr z.B. zwei habt und eigentlich nur eine zurück haben wollt.
Ich meine sogar, dass Blastos nicht "einfach so" verworfen werden dürfen...

Wünsche euch viel Glück 🍀🍀🍀

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Vielen Dank :) 🥰

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Es wurde ja schon gut erklärt, ich wollte dir nur noch ein paar Infos für die Entscheidung geben, was du nun von diesen Optionen wählen solltest.

1.) Blastozystenkultur ist sozusagen optional. Wenn man keine macht, wird bereits an Tag 3 eine (oder zwei) befruchtete Eizelle zurück in die Gebärmutter transferiert, bei Blastozystenkultur an Tag 5. An Tag 5 lässt sich die Qualität bereits besser beurteilen, dh es findet eine Vorselektion für die beste Eizelle statt. Manche sind auch der Meinung, im Nährmedium wäre die Eizelle optimal versorgt und würde dort besonders gut wachsen, bevorzugen daher einen Tag 5-Transfer, andere sind der Meinung, in der natürlichen Umgebung der Gebärmutter wäre es besser und bevorzugen daher einen Transfer an Tag 3. Ich persönlich bin im Team Blastokultur 😉, insbesondere wegen der Möglichkeit zur Selektion und dass man die Chancen besser einschätzen kann nach dem Transfer, weil sich eine Blastozyste besser beurteilen lässt. „Blastozyste“ nennt man den Zustand, den eine befruchtete Eizelle an Tag 5 erreicht (auch „Blasenkeim“, eine Art Hohlkugel aus vielen Zellen). An Tag 3 besteht die befruchtete Eizelle erst aus ein paar Zellen (unter 20) und wird hier im Forum „Zeller“ genannt. Dass nicht alle sondern nur 3-4 Eizellen in die Blastozystenkultur gegeben werden dürfen, hängt mit dem deutschen Embryonenschutzgesetz zusammen (fast überall in Europa ist es weniger streng und wenn alle Eizellen in die Blastokultur dürfen, ist diese natürlich noch sinnvoller).

2.) Eine Kryokonservierung ist eigentlich nicht optional. Natürlich kann man sich theoretisch dafür entscheiden, überschüssige Eizellen nicht einfrieren zu lassen (wie von den beiden anderen schon erklärt, an Tag 3 oder wenn aus der Kultur Blastos bleiben auch an Tag 5), aber das wäre absolut kontraproduktiv. Wenn der erste Versuch mit Stimulation und Entnahme der Eizellen = Punktion (das heißt dann Frischversuch) nicht klappt, und man hat noch befruchtete Eizellen eingefroren, kann man sich als nächsten Versuch diese einsetzen lassen (Kryoversuch). Da ist man zwar Selbstzahler, es kostet aber auch deutlich weniger und ist weniger aufwändig und mit weniger Hormoneinnahmen verbunden. Die Chancen für eine Schwangerschaft sind bei einem Kryoversuch fast gleich hoch wie im Frischversuch. Die Lagerung der kryokonservierten Eizellen kostet meist ein paar Hundert Euro im Jahr, ein Kryoversuch meist maximal 1000 Euro.

Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass es rein statistisch gesehen ein paar Versuche braucht, bis es klappt. Es ist schon großes Glück, wenn gleich der erste Versuch erfolgreich ist. Dass die Krankenkassen drei Frischversuche mitzahlen, ist mehr oder weniger eine zufällige Anzahl. Die so genannte kumulative Erfolgsrate steigt statistisch gesehen sogar bis zum 9. Versuch eindeutig an, flacht aber natürlich immer weiter ab. So viele Versuche haben hier im Forum aber nicht viele hinter sich. Aber von Anfang an mit ein paar Versuchen zu rechnen, hilft einem, bei Rückschlägen durchzuhalten und neuen Mut zu schöpfen, finde ich.

Alles Gute! Feldlerche

Bearbeitet von Feldlerche
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Vielen vieln Dank ! :) jetzt ist mir alles klarer geworden.