Guten Morgen,
Mein Partner und ich sind in der KiWuKlinik und haben leider beide sehr schlechte Ergebnisse und die Prognose, dass wir auf "normalem" Wege kein Kind bekommen können.
Es wurde uns zu einer ICSI geraten. Nun schwanken wir aufgrund des eher schlechten Verhältnisses Kosten vs. Erfolgschancen sehr, ob wir es wagen wollen, da wir Selbstzahler sind.
Wir sind eine Patchworkfamilie und haben jeder schon 1 bzw. 2 Kinder, hätten aber gerne noch ein gemeinsames.
Es ergeben sich für mich mehrere Fragen und hoffe, dass ihr mir diese mit euren eigenen Erfahrungen beantworten könnt:
Wie viele Versuche habt ihr benötigt bis es geklappt hat?
Sind die Kosten für Medikamente tatsächlich bei 2000 Euro bzw. 1400 bei Bezug im Ausland?
Wie seid ihr mit dem Druck umgegangen, dass die Frage, ob es erfolgen haben wird final von euch abhängig ist?
ICSI machen ja oder nein?
Hallo Haarknaeuel,
die Erfolgschancen sind im Wesentlichen von deinem Alter und deinen/euren Diagnosen abhängig.
Im Schnitt liegt die Erfolgsquote bei etwa 30% pro Transfer.
Bei mir hatte es mit 36 J. bei der 2. ICSI geklappt. Jetzt, mit 41 J., hatte es schon 4x nicht geklappt...
Wie die Kosten im Ausland sind, kann ich nicht sagen.
"Druck" machen wir uns überhaupt nicht, denn das macht uns auch nicht schneller schwanger. Entweder es klappt, oder eben nicht. Wenn es nicht mehr sein soll, haben wir alles versucht.
Warum seid ihr denn Icsi-Kandidaten und wie alt seid ihr?
Liebe Grüße
Laurentia
Danke für deine Antwort.
Bei mir sind die Eileiter dicht und bei ihm überleben die Spermien nur etwa 90 Minuten. Ansonsten waren unsere jeweiligen Blutwerte top. Unsere Klinik nimmt fast 6000 Euro für die ICSI und transferiert maximal 2 Blastos. Wir haben Ende des Monats noch einen Beratungstermin bei einer anderen Klinik, welche die Möglichkeit von 3 Blastos ausschöpfen. Da wir wie gesagt Selbstzahler sind, würden wir gerne das Maximum raus holen in der Hoffnung, dass sich wenigstens 1 festbeisst.
Ich bin fast 38 und mein Partner fast 41. Meine Tochter ist 4,5 Jahre.
Eigentlich wäre mein Ansatz Eizellen einfrieren zu lassen, da dann der zweite Versuch ja deutlich günstiger ist und zumindest zwei Versuche zu starten. Sollte es nicht klappen kaufe ich mir ein Wohnmobil und Reise durch Europa - Home Office macht ja viel möglich.
Okay, danke für deine Ergänzungen.
Grundsätzlich hört sich die Ausgangslage bei euch gr nicht so schlecht an.
Das mit dem Einfrieren ist eine tolle Sache, aber das kann man vorher leider nicht großartig beeinflussen. Entweder man hat genug befruchtete Eizellen, oder eben nicht. (Ich hatte z. B. noch nie etwas zum Einfrieren übrig, da nach der Blastokultur immer "nur" ein oder zwei Embryonen übrig waren.)
Zum Thema Embryonenanzahl...die Vorstellung "viel hilft viel" ist leider nicht ganz richtig.
In deinem Alter ist es sogar so, dass die Chancen auf eine Schwangerschaft bei drei transferierten Embryonen geringer wäre als mit zwei Embryonen. (Siehe Grafik im Anhang vom deutschen IVF-Register.)
Und es wird noch verrückter... Wenn du z. B. zwei Blastozysten hast, ist die Chance auf eine Schwangerschaft in Gänze höher, wenn du sie einzeln transferieren lässt, statt beide zusammen.
(Also erst einen Einzeltransfer und den anderen Embryo einfrieren. Und wenn es nicht geklappt haben sollte, mit der zweiten Blasto einen Kyotransfer.)
Denn 2x 20% sind mehr als 1x 35% Schwangerschaftschance.
Aber egal, wie du dich entscheidest, ich wünsche dir das Beste!
Edit: Hier noch ein Link zum aktuellen Jahrbuch des deutschen IVF-Registers. Das ist sehr informativ, besonders im Hinblick auf den Transfer mehrerer Embryonen.
https://www.deutsches-ivf-register.de/perch/resources/dir-jahrbuch-2021-deutsch-1.pdf
Guten Morgen Haarknaeuel,
wir haben gerade unsere 1. IVF gemacht und Montag ist der Bluttest. So wie es aussieht hat es geklappt.
Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Natürlich stehen die Chancen beim 1. Versuch nur bei ca. 30-35%, dass es klappt. Man muss es einfach als ein Herantasten sehen, da die Ärzte zwar versuchen, direkt die bestmögliche Medikation zu finden, es weiß aber nun mal niemand,wie der jeweilige Körper letztlich reagiert.
Bei mir wurde aufgrund eines sehr guten AMH-Wertes nicht allzu hoch stimuliert. Die Medikamente lagen insgesamt bei ca. 1700 Euro (in DE). Wenn aber hoch stimuliert wird, kann es auch an die 3000 Euro gehen.
Wir haben an Zusatzleistungen die Blastozystenkultur und die Kryokonservierung gewählt. Blastos finde ich ab 4-5 befruchteten Eizellen sinnvoll, da dann bereits eine natürliche Selektion stattfindet und man höhere Chancen hat.
Überschüssige Vorkerne/Blastos einzufrieren macht für mich immer Sinn, da man so für weitere Versuche nicht erneut stimulieren/punktieren muss und entsprechend auch nur einen Bruchteil bezahlt.
Den Druck rauszunehmen gelingt mal mehr, mal weniger. Für uns war immer klar, dass wir Kinder möchten und dafür zur Not auch mehrere Versuche starten würden. Dadurch war der 1. Versuch ok für mich.
Viele Grüße
Kat
Hi 🙋🏻♀️
Ich hatte zwar erst meine erste ICSI letzte Woche (Ergebnis noch offen) aber möchte kurz etwas dazu sagen.
Weshalb es für uns in Frage kam:
-
•Es ist kein allzu großer Aufwand
•Es ist im Vergleich zu anderen Behandlung kostengünstig (und hierbei ist es echt von Klinik zu Klinik sehr unterschiedlich + es spielt eine Rolle ob mit Stimulation der Eisprung ausgelöst wird oder ohne. Bei mir war es ohne da ich einen regelmäßigen Zyklus habe und meinen Eisprung immer teste)
•Bevor man die nächste Behandlung angeht, finde ich sollte man es nicht unprobiert lassen
Mir ist klar dass die Erfolgsrate nicht allzu hoch ist aber ich finde auch dass man sich nie an ihr orientieren sollte, denn jeder Mensch ist individuell. Bei den einen klappt’s beim ersten Mal, bei den anderen beim vierten Mal. Bei den anderen wiederum gar nicht. Man muss es probiert haben finde ich. Wer weiß vielleicht habt ihr ja direkt Glück 🍀
Du meist IUI, nicht ICSI, oder?
🤦🏻♀️ das tut mir leid
Meinte natürlich eine IUI, das passt hier gar nicht rein sry
Guten Morgen!
Ich bin 35 und wir sind Selbstzahler.
Vor 5Jahren haben ICSI 1 und 2 absolut erfolglos geendet. Jetzt 5 Jahre älter bei richtiger Durchführung (Klinikwechsel) war die 1. ICSI positiv (leider MA) und die 1. Kyro auch (bin in der 5.Woche) - und ich hab noch Blastos auf Eis. Ich glaube ihr müsst persönlich für euch abwägen wie groß der Wunsch ist. Es kann sofort klappen oder ewig dauern und kostenintensiv sein.
Psychisch ist es auch nicht ohne aber man lernt sich abzulenken 😅
Ich danke euch so sehr für eure Antworten.
Und wie lange hat man bei euch die Blastos "reifen" lassen? Habe Mal gelesen, dass bei 5 Tagen die Chance am höchsten ist, aber die meisten Blastos überleben keine 5 Tage in der Petrischale.
Die Eizellen, die es in der Petrischale nicht zu Blastos schaffen, werden es vermutlich auch nicht in der Gebärmutter.
1/3 schafft es im Schnitt. Ich hatte bei meiner ersten icsi nur 3 Eizellen bzw 2 Embryonen. Eine davon wurde an Tag 5 eingesetzt und ist nun mein Sohn.
Ein Embryo sollte im Idealfall am 5. Tag nach der Befruchtung eine Blastozyste sein. Im Schnitt schafft es jede 3. befruchtete Eizelle in der Kultur bis zur Blastozyste.
Es gibt aber auch Frauen, bei denen er mehr oder weniger Eizellen bis zur Blasto schaffen, das kommt auf die Qualität des Embryos an.
(Meist haben jüngere Frauen eine höher Blastorate als "ältere".)
Hey!
Bei geschlossenen Eileitern bleibt euch nichts anderes, als eine ICSI zu versuchen, wenn ihr wirklich noch ein Baby wollt.
Mit Medis aus dem Ausland könnt ihr richtig sparen. Manche Userinnen holen Kostenvoranschläge aus jeglichen Apotheken ein und bestellen dann bei der günstigsten. Da gibt es schon Recherchen hier im Forum.
Mit knapp 34 Jahren klappte bei mir die 1. ICSI. Mit 35 Jahren waren 2 negativ, wobei da das Medikament nicht zu meinen "neuen" Blutwerten passte und der 2. Versuch frisch nach Covid keine gute Idee war.
Versucht, irgendwie entspannt an die Sache ranzugehen. Vielleicht zahlt bei euch noch das Land. Manche Bundesländer fördern.
Liebe Grüße
Schoko
Wir hatten auch Glück: erste Icsi und erster TF einer Blasto war erfolgreich und ich bin nun in der 12. Woche.
Wir hatten auch das Glück, dass wir viele zum einfrieren hatten und eine super Blastorate.
Ich denke, dass ihr keine schlechten Chancen habt, zumal ihr ja beide schon Kinder habt.
Wir haben die Medikamente in Frankreich geholt und dort knapp unter 800 Euro bezahlt. Ich habe aber auch „nur“ mit 150 Einheiten Puregon stimulier (9 Tage lang).
Zudem hat uns die ICSI inklusive Einfrieren und „Miete“ für ein Jahr 5200 Euro (Medikamente ebenso eingerechnet) gekostet. Wir waren in einer Uniklinik - die sind wohl öfter billiger. Vielleicht habt ihr ja auch eine in der Nähe.
Viel Erfolg 🍀
Hi. Als Selbstzahler sollte man sich das gut überlegen. Wir sind auch Selbstzahler. Über 9.000 Euro die 1. Icsi nun. Bei mir ist alles ok u somit war die Ausbeute ganz gut u wir konnten was einfrieren. Kryo Kostet nun nochmal so 1000 Euro. Ich weiss nicht wie viele Versuche man braucht. Oder wie die Ausbeute mit einem Eileiter wäre usw usw. Also ich finde den Kostenfaktor einen großen Punkt.
Ich nehme an, dass ihr Selbstzahler seid, weil ihr nicht verheiratet seid, oder? Denn vom Alter her dürfte es für gesetzliche Krankenkassen noch passen für anteilige Übernahme der Kosten.
Ihr könntet euch überlegen, ob eine Heirat für euch noch in Frage kommen würde. Es gibt einige wenige Kassen, die noch 100% (derzeit zB mhPlus wenn beide dort versichert sind), und einige, die mehr als die gesetzlichen 50% der Kosten übernehmen.
Des weiteren würde ich als allererstes schauen, dass man beim Mann noch die Voraussetzungen optimiert, z.B. Pimp My Sperm, Lebensstiländerungen (kein Alkohol, kein Rauchen, Gewichtsabnahme, regelmäßig Sport), usw.
Ich habe auch bisher schon mehrmals gelesen, dass ICSI naturelle mit der einen reifen Eizelle im natürlichen Zyklus deutlich günstiger ist. Alternativ könntet ihr noch, um die Kosten zumindest für die Medikamente zu senken, eine Stimulation mit Clomifen anstreben. Wenn ihr Glück habt, dann gibt es auch so um die 3-4 Follikel. Clomi kostet im Vgl. zu anderen Medikamenten quasi nichts, und wenn nicht viel heranreift in dem Zyklus, dann ist auch nicht viel verloren.
Du kannst einfach die Suche hier bedienen und nach 'ICSI Clomifen' suchen, da sollten einige Beiträge erscheinen.
Wir sind nicht verheiratet, korrekt. Da jeder von uns bereits verheiratet war, ist das für uns erstmal ausgeschlossen.
Wir sind Nichtraucher, trinken nicht und beide schlank. Laut Arzt haben wir keine Chance da noch etwas zu pimpen. Zumal bei mir auch die Eileiter dicht sind und dementsprechend die Kombination das Problem ist.
Da ich keine Eizellreifungsstörung habe, hatte ich auch schon überlegt eine Stimulation mit Clomifen statt der teuren Medis zu versuchen.
Lasst mal die Mikronährstoffe bei deinem Partner testen. Evtl. liegt da noch etwas im Argen. Pimp My Sperm beinhaltet ja hochdosierte, qualitativ sehr gute Nahrungsergänzungsmittel. Es hat schon bei den ein oder anderen einiges bewirken können.
Ich würde es einfach mal mit Clomi versuchen, und sich damit ran tasten um zu sehen was passiert.