ich hatte letzte Woche meine Punktion für die mir die Anähstesistin eine AU ausgestellt hat.
Da ich in der Nacht extreme Rückenschmerzen bekommen habe (liegt wohl an der Narkose bzw. der Entnahme von ganz vielen Follikeln ) habe ich mich am darauf folgenden Tag noch einmal krank gemeldet und mir eine AU vom FA ausstellen lassen.
Das war unsere 2te ICSI und unser 2ter Transfer.
Meine Chefin weiß bescheid dass wir in Behandlung sind.
Am ersten Tag wieder zurück in der Arbeit hat mir meine Chefin mitgeteilt, dass sie sich informiert habe, bzgl. Krankmeldungen bei künstlicher Befruchtung.
Laut einiger Gerichtsurteile ist eine künstliche Befruchtung "keine Krankheit" sondern eine Entscheidung, die der Mitarbeiter selbst getroffen hat.
Somit kann theoretisch ein Betrieb nicht dafür zur Verantwortung gezogen werden, wenn ich aufgrund meiner eigens entschiedenen Behandlung nicht arbeitsfähig bin.
Aus Kulanz werden Sie mir vorerst die AU´s anerkennen und die Lohnfortzahlung weiterlaufen lassen, sie wollten mich aber darüber in Kenntnis setzen.
Ich habe darauf hin ein paar Gerichtsurteile gesucht und tatsächlich hat hier oft der AG recht bekommen.
Ich wollte fragen, hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen mit seinem Arbeitgeber gemacht?
Meine Klinik schreibt mich z.b. für den Transfer nie krank, sie sagen man kann danach auf jeden Fall arbeiten. Das war ich bisher auch immer.
Aber bei der Punktion mit Narkose habe ich beide Male eine AU erhalten. Ich frage mich, wieso die Klinik mir dann überhaupt eine AU ausstellt wenn es rein rechtlich gar nicht sein darf?
oder bin ich falsch informiert?
Künstliche Befruchtung ist keine Krankheit
Es gibt leider entsprechende Gerichtsurteile. Die Rechtsprechung ist aber nicht eindeutig.
Der Grund einer AU geht den AG eigentlich auch gar nichts an.
Gegenargument: ungewollte Kinderlosigkeit ist eine durch die WHO anerkannte Erkrankung.
Die Mitarbeiterin hat sich nicht ausgesucht, unter ungewollter Kinderlosigkeit zu leiden.
Mein AG wusste immer Bescheid und es gab nie Probleme. So hätten die bei mir mal anfangen sollen...😬🤬
das verstehe ich auch nicht ganz, wenn ich den Grund der AU nicht nennen muss - und so ist es ja schon immer - wie soll dann festgestellt werden ob es eine AU wegen künstlicher Befruchtung ist oder ob mir eine Zyste entfernt wurde oder ob ich eine Grippe habe.
Von der Anerkennung der WHO wusste ich nicht - gut zu wissen.
Vielen Dank
Wenn man freiwillig den Grund nennt, macht man sich damit auch angreifbar.
Ich wäre dann beim nächsten Mal gleich 4 Wochen krank, aus psychischen Gründen (OK, ich bin Beamtin und unkündbar, da sagt sich das leicht).
Wahnsinn! Unfassbar 🤬😡 Ein Lob für deine Ehrlichkeit, wenn von Seiten des AG so gar keine Unterstützung kommt.
Ich würde an deiner Stelle einfach nichts sagen und andere Gründe vorschieben. Geht ja schließlich niemanden was an wieso du krank bist.
ich habe mich immer wohl damit gefühlt es offen vor dem AG zu kommunizieren.
Ich habe keine Gleitzeit, und Termine in der Klinik sind aufgrund der Entfernung schwierig zu vereinbaren ohne dass ich zu spät komme.
Bisher habe ich immer Verständnis für meine Situation bekommen.
Ich will nicht jammern... auch jetzt haben Sie mir die Lohnfortzahlung ja zugesichert.
Ob sie mir das unter die Nase reiben mussten oder nicht - darüber lässt sich streiten.
Ich war wie gesagt immer Fan von offener Kommunikation vor dem AG - aber ich weiß nicht ob ich es noch einmal machen würde...
Naja, im Grunde macht Deine Chefin das Gleiche wie Du: Sie kommuniziert offen.
Das ist unsensibel, ja, aber entspricht eben auch der aktuellen Rechtsprechung.
Das ist ja der Hammer!
Wieso weiß dein AG überhaupt die Diagnose?
Genau darauf hab ich ja mal iwie gewartet, dass eine Frau hier sowas berichtet. Unfassbar.
Ich war letzte Woche das erste Mal krank, weil ich Schwindel und Kreislaufprobleme wg leichter Überstimulation hatte. Das sucht man sich nicht aus, kann von den Medikamenten kommen ja.
Ich war in 8 Jahren Kiwu 2x krank, man sucht es sich ja wirklich nicht aus 🤬.
Hätte da auch nichts dazu gesagt, geht sie gar nix an.
Hoffe für dich du bekommst das in Zukunft iwie hin, weil nochmal krank sein brauchst dann nicht und ob du dann immer frei bekommst!? Dann sagt sie immer nein.
Das ist echt mies.
VG
Star2020
Hey!
Das ist ja krass. Dann würde ich in Zukunft nicht mehr über meine Behandlung sprechen, sondern die AU einfach vom Hausarzt umschreiben lassen.
Liebe Grüße
Schoko
Umschreiben geht unter Umständen nicht mehr (elektronische Meldung in D), ich würde an jetzt auch nur noch vom Hausarzt krankschreiben lassen um dich nicht anfechtbar zu machen.
Je weniger du beim Arbeitgeber über Privates erzählst, desto weniger Angriffsfläche bietest du. Ich mag auch ehrliche und offene Komunikation, aber bei gewissen Themen ist es besser nichts zu sagen zum Schutz der eigenen Person. Krank ist Krank da braucht deine Vorgesezte nichts weiteres zu wissen .
Liebe Sabrina,
ufff...ein sehr schwieriges Thema...
Ich habe immer den höchsten Respekt vor all den Frauen, die ihre Kinderwunschbehandlungen offen dem AG kommunizieren.
Eigentlich sollte sich deine Chafin glücklich schätzen, dass du so offen zu ihr bist. Es wäre wünschenswert gewesen, dass sie dich unterstützt und evtl. mit dir zusammen Kompromisse sucht (Gleitzeit, Homeoffice etc.) anstatt deine Offenheit zu "bestrafen".
Zukünftig wirst du an einer PU (falls du überhaupt nochmal einen Behandlungszyklus benötigst ) keine Krankmeldung mehr bringen, sondern Urlaub einreichen. ABER deine bisher offene und loyale Art, deiner Chafin gegenüber, dürfte ab jetzt wohl der Vergangenheit angehören.
Da hat sich deine Chefin (meiner Meinung nach) selbst ein Bein gestellt.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du schnell schwanger wirst und das Ganze -vorerst- hinter dir hast.
Ansonsten kann ich dir nur raten, solche Dinge nie wieder mit deinem Arbeitgeber zu besprechen. Es ist zwar sehr schade, aber du siehst ja leider, wie das enden kann...
Alles Gute für Dich!
Laurentia
Boah mal ehrlich, das ist ja krass.
Also ich finde das auch so richtig, dass du offen kommuniziert hast. Macht es für einen eigentlich einfacher.
Das es keine Krankheit ist, würde ich auch nicht unterschreiben. Alle die z.b. unter endometriose leiden, was ja am Ende auch mit dem Kinderwunsch Probleme macht. Dazu die psysche für die du dich locker auch mal länger als einen Tag krank schreiben lassen könntest. Ich glaube, wenn du das nicht machen würdest, wäre die Frage wie du damit klar kommen würdest und ob es dann nicht auch zu einem Ausfall kommen würde.
Aber wenn die blöde Rechtsprechung so ist, dann ist das leider so. Da muss erst einer das anders beweisen.
Mich würde mal interessieren wie sie mit Leuten mit Kindern umgeht, die auch öfter mal fehlen. Wird da auch gesagt, haben sie sich ja ausgesucht, müssen sie damit klar kommen?
Hey also ich kann aus meiner Erfahrung sagen das ich nach der 1. Punktion wirklich kaum schmerzen hatte, aber jetzt bei der 2. Punktion hatte ich soo schmerzen das ich kaum laufen konnte und ich wurde von der Klinik für 1 1/2 Wochen krank geschrieben. Natürlich war meine Chefin nicht begeistert wenn man ausfällt ist das ja immer so, aber sie wusste warum und ja jetzt stellte sich raus das ich Riesen große Zysten habe die teilweise geplatzt waren und das ist echt nicht lustig. Ich würde mir da von deiner Chefin echt nichts annehmen weil ich finde das völlig richtig nach einer Punktion eine AU zu bekommen
Hallo Sabrina,
das mit dem Gerichtsurteil habe ich auch schon gelesen ABER wenn ich das richtig weiß, dann ging es da um eine Frau die sich wegen mehreren Inseminationen immer wieder hat lange krank schreiben lassen 🙄
Meine Einstellung ist folgende: Ich versuche alle Termine in meiner Freizeit zu legen. Termine wie die PU sind kaum planbare und nicht verschiebbare Arzttermine, das darf (muss) man in der Arbeitszeit! Dieses Mal musste ich mich zum ersten Mal an PU(PU hat sich verschoben und ich hätte keinen Urlaub bekommen an dem Tag) und zwischen PU und Transfer krank melden wegen einer Überstimulation. Das ist keine regelrechte Begleiterscheinung der PU sondern eine unvorhergesehene Komplikation bei der man definitiv nicht arbeitsfähig ist (ebenso Reaktionen auf die Narkosemittel). Das selbe gilt für psychische Erkrankungen als Folge einer Kinderwunschbehandlung. Das wäre ja lachhaft wenn ich mich nach einem Skiunfall in der Freizeit oder Komplikationen nach einer Schönheitsoperation krank melden darf aber nicht bei Komplikationen nach PU.
Leider gibt es Frauen wie die Klägerin die sich oft krank melden obwohl sie arbeitsfähig wären und damit meiner Meinung nach alle anderen in ein schlechtes Licht rücken...
Es wird einfach Zeit dass Sterilität auch in Deutschland als Krankheit anerkannt wird!
Viele Grüße
Mamantobe🧡