Balancierte Translokation

Liebe Urbia Community,

ich benötige bitte euren Rat. Wir haben seit 8 Jahren einen Kinderwunsch. In den 8 Jahren wurde ich 4 Mal schwanger, doch leider endete jede Schwangerschaft in einer Fehlgeburt. Wir hatten alles 100x untersuchen lassen, doch nichts lieferte uns ein Ergebnis, bis wir vor 2 Monaten die Genetik untersuchen ließen. Zwischenzeitlich wurde ich das vierte Mal schwanger, mit dem Ergebnis Fehlgeburt. Nach acht Wochen hatten wir dann das Ergebnis - balancierte Translokation meines Mannes auf Chromosom 2 und 3.

Nun riet man uns zur einer IUI oder IVF mit Spendersamen, da eine PID mit ungewissem Ausgang (null gesunde Befruchtungen) unheimlich teuer ist. Künstliche Befruchtung käme für uns ohnehin nicht in Frage, da ich aus diversen Gründen dagegen bin.

Aufgrund der Translokation meines Mannes kommt es vermutlich öfter zu Befruchtungen, aber schlussendlich zu keinen Einnistungen, da die Zellteilung von Anfang an gestört ist - daher werden wir auch so selten schwanger.

Nun meine Frage, sollen wirs weiterhin auf natürlichem Weg versuchen (ich werde bald 37) oder sollen wir eine IUI mit Spendersamen in Erwägung ziehen? Es kann ja schließlich sein, dass wir wieder auf natürlichem Weg schwanger werden und die Translokation nicht unbalanciert weitergegeben wird. Es kann halt nur dauern. Ich bin halt nicht mehr die Jüngste, dafür aber völlig gesund. Ich hab alles komplett durchchecken lassen. Dazu muss ich noch sagen, dass mein Mann einen eineiigen Zwillingsbruder hat, der ein gesundes Kind gezeugt hat und anschließend nur noch Fehlgeburten (5 in Folge). Nun ist die Frau mittlerweile über 43 und sie wurde auch nicht mehr schwanger.

Wenn wir auf Spendersamen zurückgreifen, werde ich mich vermutlich immer Fragen, was ist wenn es so noch einmal geklappt hätte und das Kind von meinem Mann hätte sein können. Es geht einem einfach so viel durch den Kopf.

Was würdet ihr tun, abgesehen von einer künstlichen Befruchtung? Es ist irgendwie ein Gefangenendilemma.

Danke euch.

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Solche Geschichten tun mir wirklich immer sehr leid, weil man ja eigentlich das gefühl hat, dass medizinisch alles möglich ist. Theoretisch.

Ich schließe mich der vorrednerin an : Nach 8 Jahren würde ich damit abschließen und auf Spendersamen zurückgreifen. Auch da ist ja nicht gesagt, dass es sofort klappt, leider.

Alles erdenklich gute für dich!

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Danke für deine Antwort. Ja es ist echt eine ziemlich doofe Geschichte. Ich bin ja schon mal sehr dankbar, dass es "nur" meinen Mann betrifft und wir endlich nach all den Jahren den Grund haben. Würde es mich als Frau betreffen, wäre es glaub ich noch viel schwieriger und ich hätte es mit dem Befund aufgegeben.

Das Dumme ist, dass mir manchmal so Gedanken kommen, dass ich ja eigentlich nur jemanden v**** müsste, um schwanger zu werden. Ich weiß, moralisch total beschissen und verwerflich, aber man denkt einfach jedes Szenario durch. Trennung kommt natürlich nicht in Frage und Fremdgehen logischerweise auch nicht.

Ich hab nur bedenken, dass ich am Ende meiner Fruchtbarkeit mal dastehe und mir denke, "Shit, warum hast du nicht"....Tja, that's life :-).. man muss es annehmen, wie es kommt :)

Vielen Dank für die Wünsche, wünsch ich ebenso :)

Bearbeitet von Inaktiv
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warum schon wieder inaktiv? --weil die meisten hier doch zu küBe geraten haben? Zudem scheinst Du bzgl. dessen, dass Du dann kinderlos bleibst, wenn IUI nicht klappt, doch nicht so sicher zu sein:
"Ich hab nur bedenken, dass ich am Ende meiner Fruchtbarkeit mal dastehe und mir denke, "Shit, warum hast du nicht"....Tja, that's life :-).. man muss es annehmen, wie es kommt :)"
--schwierige Haltung. Man muss es annehmen, wie es kommt, wenn klar ist, dass man nichts anderes mehr machen kann. Bei Dir bestünden jedoch noch reproduktive Möglichkeiten. Dass Du diese nicht wahrnehmen willst, ist Deine Entscheidung. Aber beklage Dich dann nicht am Ende Deiner Fruchtbarkeit, falls Du kinderlos bleibst.

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Ich denke, 8 Jahre sind lang genug, um sagen zu können, dass es sehr wahrscheinlich mit eigenem Material nicht klappt.

Zu dem Faktor Translokation kommt noch auf deiner Seite der Faktor Alter dazu, alleine dadurch wird das Risiko für FG immer höher und ihr solltet nicht mehr zu lange experimentieren.

Mit IUI würde ich mich mit 37 auch nicht mehr aufhalten, dann gleich IVF.

LG Luthien mit ⭐⭐⭐ und 👶 (auch 37 und nach 6 Jahren Kiwu und 3 FG seit 7 Monaten endlich Mutter aus Eizellspende 🥰)

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Hi Luthien,

danke für deine Antwort. Ja, gebe ich dir Recht. Wie gesagt, kommt IVF, ICSI etc. aus diversen Gründen nicht in Frage. Da ja bei mir alles gut ist,sollte es mit IUI im natürlichen Zyklus dennoch klappen, auch wenns wohl länger dauern kann und wir auf Spendersamen angewiesen sind :(. Es ist nicht einfach, so eine Entscheidung zu treffen.

LG LFS

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Nein, das stimmt. So eine Entscheidung muss reifen.

Ich konnte nach 6 Jahren und 21 eigenen erfolglosen Behandlungen guten Gewissens auf die Spende ausweichen, ich werfe mir nicht vor, es nicht genug versucht zu haben. Die letzte eigene Behandlung endete wieder in einer FG.

Dieser Punkt ist für jeden persönlich zu anderer Zeit erreicht.

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Entgegen Deiner scheinbaren Einstellung, dass es dann mit IUI (oder fremdv...ln) über kurz oder lang klappt, muss das nicht so sein. Es gibt neben dem männlichen Faktor noch Dich; Du weißt nicht, ob bei Dir alles ok ist; das Alter ist schonmal nicht mehr so gut. Und viermal ss in 8 Jahren finde ich nun nicht gerade sehr viel. Ich war zwar schon dtl. älter als ich begann, es zu probieren (42 J.) aber die 6 IUIs die ich hatte (ebenfalls mit Spendersamen) waren alle erfolglos, obwohl bei mir (außer Alter) alles top war. IVF klappte dann. --Darum würde ich euch nahelegen, die diversen Gründe, die gegen küBe sprechen, nochmals zu überdenken. Denn IVF/ICSI ggf. mit PID (falls Sperma des Mannes oder eben ohne, wenn Spendersperma) wäre natürlich die naheliegendste Lösung. Es gilt ja auch zu bedenken, dass es (emotional) kostet, wiederholte Fehlgeburten zu haben und ehrlich gesagt, finde ich es auch nicht ok, wiederholt Embryos zu produzieren, die keine Chance auf Leben haben. Drum: wenn weiterprobieren, dann mit Spendersperma, besser aber mit IVF/ICSI mit oder ohne PID je nachdem von wem das Sperma kommt.

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Ich weiß, dass bei mir alles in Ordnung ist :). Nach 1000 Untersuchungen und Experimenten an mir in den vergangenen 8 Jahren wüsst ich nicht, was es noch abzuklären gäbe.


Der Grund warum wir in 8 Jahren nur 4x schwanger wurden ist die Translokation. Es kommt öfter zu Befruchtungen, wo von vornherein die Zellteilung nicht passt und es zu gar keiner Einnistung kommt. Man ist weder mit Monosomie 2/3 oder Trisomie 2/3 lebensfähig. Wenn es dann doch zur Einnistung kommt, dauert es bis 7+1 und dann kommt der Abgang.

ICSI & IVF kommen nicht in Frage, auch nicht nach 1000maligem überdenken. Da muss ich sagen, dass ich lieber kinderlos bleibe, so sehr ich es mir auch wünsche. Bitte nicht falsch verstehen, ich verurteile niemanden, der diese Praktiken anwendet. Es ist das gute Recht eines Jeden und jeder Mensch geht seinen eigenen Weg. Dieser Weg ist halt nicht meiner :). Danke jedenfalls für die Teilung deiner Erfahrung. Sollte es bei mir auch nicht klappen, dann ist es so und ich gehe einem anderen Leben nach :)

Bearbeitet von Inaktiv
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Deine Entscheidung keine IVF/ICSI ist natürlich völlig in Ordnung und möchte ich die überhaupt nicht ausreden.

Ich möchte dir nur auf den Weg geben, dass eine IUI mit spendersamen in deinem Alter nicht besonders erfolgsverspdechend ist, das sollte dir bei der Entscheidung einfach Klae sein.
Die Erklärung ist, dass spendersamen ja eingefroren und gelagert wird und die schwimmerchen sind da nicht so fit und selbst wenn die Qualität sehr gut ist ist es schwierig.
Wenn ihr euch dessen bewusst seid, dann würde ich dir empfehlen keine Zeit mehr zu verlieren und dich so bald wie möglich an ein KiWu Klinik zu wenden damit ihr Alterstechnisch keine Zeit mehr verliert!

Alles gute

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Wäre das Ausland eine Möglichkeit für euch bzgl. PID? Das würde deutlich weniger kosten und wahrscheinlich könnte man direkt starten im Gegensatz zu Deutschland.
Also das wäre meine erste Option, ich befinde mich aber auch in einer anderen Situation und habe mich deshalb mit dem Gedanken fremdes Erbgut zu benutzen noch nicht so viel auseinander gesetzt.

Liebe Grüße ☺️

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Hi,

ich bin aus Österreich. Bei uns ists hier viel leichter mit der PID. Das Kosten-/Output-Verhältnis passt hier nicht. Noch dazu kommt das Verfahren für mich nicht in Frage :(

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Hallo,

Nach 8 Jahren würde ich leider auch davon ausgehen, dass es sehr unwahrscheinlich ist dass es nochmal so klappt. Wäre auch die Frage, ob ihr ggf. Noch mehr FGs ertragen könntet?

Wenn bei dir alles gut ist, sollte IUI mit Spendersamen eine gute Möglichkeit sein. Durchdenken würde ich es auf jeden Fall. Kann mir aber auch gut vorstellen, dass man etwas brauchst um sich mit dem Gedanken abzufinden.

VG

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Hi, danke für deine Antwort. Ich denke auch, dass das ein gute Möglichkeit ist, bevor man mit der vollen Chemiekeule a la Hormonbehandlung bei einem gesunden Menschen startet. Mein Mann ist dem total offen gegenüber. Ich bin noch nicht so weit 🙈.