Genetik testen sinnvoll??

Hallo,
ich hätte eine Frage. Mein Mann und ich haben zwei wundervolle Kinder und hätten gerne noch eines. Leider hatte ich schon 3 FG und etliche frühe Abgänge. Bei unserer jüngsten haben wir mit letrozol stimuliert und den Eisprung ausgelöst, das schwanger werden ist glaube ich nicht unserer Problem, ich habe schon alle möglichen Untersuchungen gemacht alle ohne Befund. Jetzt habe ich uns in einer kiwu Klinik angemeldet und der Vorschlag Genetik testen lassen steht im Raum. Ich hatte vor 20 Jahren icsi mit meinem ex Mann gemacht und da war bei der Genetik alles ohne Befund.
Wie sinnvoll ist es das ganze testen zu lassen???
Danke
LG Miriam

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Hi Miriam,

Wenn Du bereits vor 20 Jahren eine ICSI gemacht hast, bist Du bestimmt 40 +.--Die frühen Abgänge und Fehlgeburten sind dann am ehesten der altersbedingt verminderten EZ-Qualität zuzurechnen (hoher Anteil chromosomal nicht intakter EZ). Du hast auch bereits zwei gesunde Kinder. Vor diesem Hintergrund erschließt sich mir eine genetische Untersuchung nicht (würde auch höchstwahrscheinlich ganz unauffällig sein). Hat die KiWu-Klinik die altersbedingt eingeschränkte EZ-Qualität nicht mit euch diskutiert?

alles Gute

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Ja ich bin bereits 41 Jahre alt und wir hatten noch keinen Termin in der kiwu, diese Untersuchungen sollen wir vorm ersten Termin machen. Und ich will ehrlich gesagt dafür nicht viel Geld ausgeben, wenn dabei nichts raus kommt. Alle anderen Untersuchungen habe ich eh gemacht (hormone, gerinnung usw)
Danke dir für deine Antwort

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Ergänzend zu dem, was rma schon geschrieben hat:

Wenn bei der Genetik Auffälligkeiten bestehen, lassen die sich nicht direkt behandeln, man kann nur die Embryonen untersuchen. In Deutschland nur mit Zustimmung der Ethikkommission, die Hürden sind hoch.

Im Ausland ist es einfacher, aber immer noch sehr teuer.

Vor dem Hintergrund, dass ihr schon 2 gemeinsame gesunde Kinder habt, würde ich an eurer Stelle verzichten.

Wahrscheinlich ist bei dir das Alter das Hauptproblem.

Alles Liebe ❤️

LG Luthien mit ⭐⭐⭐ und 👶

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Danke, genau so sehe ich es auch, das mit 41 Jahren die Eizellen nicht mehr perfekt sind, ist mir klar.

Dann stellt sich für mich halt noch die Frage ob die kiwu dann überhaupt das richtig ist, denn stimulieren und Eisprung auslösen mache ich beim gyn sowieso und das klappt ja auch 2020 bis 2021: 2 Zyklen clomi im ersten gleich schwanger, aber FG 8.ssw, dann 2 Zyklen letrozol im zweiten schwanger Geburt 12/21, da war ich 38/39 Jahre alt.
Jetzt erster stimulierter Zyklus mit letrozol schwanger leider MA 10. Ssw, dh von fünf stimulierten Zyklen war ich dreimal schwanger. Den Wunsch ganz aufgeben kann ich noch nicht, amh ist auch noch bei 3,86 und alles andere ist auch in Ordnung.

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Hey!

Vor 20 Jahren war die Untersuchung ok- also würde ich sie nicht wiederholen. Es wird sich nichts verändert haben. Außerdem habt ihr schon Kinder.
Ansonsten würde ich die FG mit deinem Alter leider in Verbindung bringen.

Vor unseren icsis hatten wir ein Erstgespräch in der kiwu. Dort wurde unsere Anamnese besprochen- es gab keine Auffälligkeiten, daher wurde uns von der Testung der Genetik abgeraten. Vielleicht ist die Vorgabe, die Genetik zu testen, nicht individuell und daher aufgrund eurer Kinder auch obsolet. Hat bisherige mangels Gespräch nur keiner festgestellt.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Ja das kann schon so sein. Danke für deine Antwort

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Hi Miriam,
dieselbe Frage habe ich mir auch schon gestellt und habe bis vor ein paar Wochen diese Untersuchung noch dankend abgelehnt.
Nachdem ich vor der 2. IVF Pause machen musste, haben wir uns dann doch dafür entschieden. Fazit: Ich habe eine balancierte Translokation.
Dabei sind alle Chromosomen vorhanden aber in Teilen nicht an der korrekten Stelle. Für einen selbst hat das keine Auswirkungen aber für den KiWu.
Viele frühe FGs sind die Folge und die Wahrscheinlichkeit einer gesunden/intakten SS ist schlichtweg unwahrscheinlicher.
ABER man kann trotzdem auf natürlichem Weg schwanger werden und gesunde Kinder haben.
Long story short:
Kinder sind nicht zwingend der Beweis für eine gesunde/unauffällige Genetik. Das wird hier im Forum oftmals falsch geschrieben.

Aber wie von Luthien geschrieben, ist die Folge aus dieser Diagnose leider nicht zu behandeln. Eine künstliche Befruchtung erhöht die Chance pro Zyklus auf eine gesunde Eizelle, bzw es gibt die Möglichkeit zur Untersuchung der Blasto auf genetische Auffälligkeiten (PID).

Aber mit fortgeschrittenem Alter ist eben leider auch oft die Eizellqualität in den FGs begründet. Andererseits möchte die KiWu wahrscheinlich auch keine Zeit verlieren und alle potentiellen Möglichkeiten ausgeschlossen haben.

Müsstet ihr die Genetikuntersuchung denn selbst bezahlen?

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Ja müssten wir selber zahlen und ich hab es bei mir ja schon mit meinem ex Mann testen lassen, nur habe ich natürlich keinen Befund mehr. Genetik ändert sich ja nicht oder?

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Deine Genetik ändert sich natürlich nicht, aber ggf ist die deines jetzigen Mannes auffällig.
Keine einfache Entscheidung, vorallem wenn man es selbst zahlen muss.
Es wäre für euch wahrscheinlich wirklich hilfreich, wenn ihr mit einem behandelnden Arzt den für euch individuellen Weg besprechen könntet.
Durchschnittlich ist jede(r) 500ste die robertsche Translokation und jede(r) 1000ste von einer unbalancierte Transaktion betroffen, dunkelziffer natürlich höher.

Ich finds immer total schwer zu entscheiden, wie weit man in der Diagnose geht. Aktuell stell ich mir zum Beispiel die Frage, ob ich die Bauch-und Gebärmutterspiegelung wirklich machen soll, wenn es ja jetzt erstmals eine Diagnose gibt. Aber wer sagt mir, dass das die einzige Ursache ist 🙈
Und die Zeit läuft ja leider bekanntlich gegen uns.

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Ich würde mich allen Vorrednerinnen anschließen, dass es Quatsch wäre es bei dir nochmal zu untersuchen. Deine Genetik ändert sich nicht.

ABER so wie ich es verstanden habe wurde dein Partner nicht untersucht? Das könnte gegebenenfalls ja Sinn ergeben da nochmal genauer hinzuschauen 🤷‍♀️

Ich wünsch euch ganz viel Glück 🍀