Hey Mädels,
Ich würde hier einfach gerne Mal einen Austausch starten in wie weit Euch Eure Kinderwunsch-Reise als Person, Mensch, Charakter - oder auch Eure Einstellungen und Denkweisen verändert (positiv + negativ) hat?
Wie hat es eure Familie aber insbesondere Eure Partnerschaft beeinflusst/verändert/gefestigt/auf die Probe gestellt?
Wie seht ihr das Kinderkriegen an sich, wenn ihr auf euren Weg zurückblickt?
Wie hat der (un-)(erfüllte) KiWu Euch verändert?
Das finde ich ist eine sehr interessante und wichtige Frage!
Also ich muss sagen mich hat es sehr verändert und geprägt. Ich habe mich aus meinem sozialen Umfeld sehr zurück gezogen weil ich einfach jahrelang traurig war. Natürlich lenkt man sich ab, fährt in Urlaub und das Leben geht weiter aber in meinem Herzen war immer eine Leere. Jeder hat mit der Zeit um uns herum Kinder bekommen und jede Nachricht (auch wenn man es jedem gönnt) hat uns und vorallem mich komplett aus der Bahn geworfen. Ich bin durch diese Zeit sehr sensibel geworden. Meine Ehe stand fast vor dem Aus da wir auf unterschiedliche Art und Weise mit der Traurigkeit umgeganen sind, man hat sich fast verloren aber zum Glück nur fast!
Irgendwann hat mein Mann gesagt wir können auch ein schönes Leben ohne Kinder führen doch auf so eine Konversation wollte ich mich nie einlassen. Mir hat es die Luft abgeschnürt wenn ich nur daran gedacht habe evtl nie ein Kind zu bekommen.
Ich danke Gott so sehr, dass es diese wundervollen Ärzte und die Reproduktionsmedizin gibt denn wir zählen zu den glücklichen Menschen die dank Icsi ein wundervolles Baby zu Hause haben und erst seitdem fühle ich mich komplett und habe das Gefühl, dass erst jetzt mein Leben wirklich erst los geht. Ich wünsche jeder Frau, jedem Paar, dass sie auch irgendwann ans Ziel kommen denn ich weiss wie schwer diese Zeit ist.
Hallo!
Ich habe eine Tochter durch eine Ivf und bin bestimmt viel demütiger geworden. Vor allem war ich überrascht, wie hart ich kämpfen kann, wenn es darauf ankommt, obwohl es psychisch eine enorme Belastung war. Beruflich bin ich ebenfalls "egoistischer" geworden, möchte nicht mehr 29 Stunden arbeiten, habe erkannt, dass Familie das Wertvollste ist (in welcher Konstellation auch immer). 5 Blastozysten im Stickstoff warten noch auf mich, vielleicht ist ein zukünftiges Kind dabei, vielleicht nicht. Ich habe es nicht in der Hand. Eine weitere Ivf würde ich derzeit danach nicht mehr machen wollen, jede Behandlung ist Stress pur für mich.
Lg
Nicht mehr als 29 Stunden sollte es heißen
Es hat auch die Partnerschaft sehr belastet und unser Sexualleben fast ruiniert, jetzt läuft es gut, aber wir mussten wieder zueinander finden.
Hey,
wirklich eine interessante Frage:
ich bin definitiv stärker und erfahrener geworden. Ich seh nicht mehr alles als Selbtsverständlich und gerade bei dem Thema weiß ich jz auch dass es viele verschiedene Seiten gibt.
Die Beziehung mit meinem Mann hat es sehr gestärkt. Wir haben noch vor den ICSI geheiratet. Damals hab ich ihn gefragt ob er sich wirklich sicher ist dass er mich heiraten will weil es schon 4 Jahre nicht geklappt hat und bei ihm alles bestens war/ist. Ja, er wollte mich heiraten. Lieber ein Leben mit mir und ohne Kinder als ein Leben ohne mich. Und genauso dachte ich damals auch.
Wir hatten schon Pläne geschmiedet wie es weiter geht falls es mit den ICSIS nicht klappt. Klar war es grad zwischendurch auch hart, weil es mich sehr gestresst hat dass alle anderen schwanger wurden nur ich nicht….aber das haben wir durchgestanden.
Bei Kind Nr zwei hatten wir es ganz offen kommuniziert dass wir wieder zur ICSI greifen. Alle waren/sind so begeistert von unserer offenen Einstellung. Mein Papa hat bei allen Terminen in der Klinik auf den großen aufgepasst und mit uns mitgefiebert. Wir können auf alle Unterstützung in der Familie hoffen und bei Kind Nr 2 waren wir als Paar so entspannt als würden wir „einkaufen „ gehen. 😅
Wir wussten alle Abläufe und hatten ja bereits unseren Schatz zuhause. Wenn es nicht geklappt hätte wäre es auch ok gewesen. 🤷🏻♀️
Was ich anders gemacht hätte? Wahrscheinlich hätten wir schon früher in die Kiwuklinik gehen sollen. Ansonsten war der Zeitpunkt an femininste Sohn gekommen ist genau richtig und seine Schwester stößt im Dezember dazu. 💙💖
Glg Annette
Hi,
Kinderwunsch ist für uns ein sehr heikles Thema und mit sehr viel Ungerechtigkeit und Schmerz verbunden.
Auch heute empfinde ich immer noch Ungerechtigkeit, wenn ich sehe wie einfach manche Frauen schwanger werden, während der Kiwu-Behandlung rauchen und trinken, und Eltern die nebem dem Kinderwagen rauchen.
Ich habe starke PCO ohne Eisprünge und Zyklus. Wir sind nur Dank IVF schwanger geworden, doch der Weg dahin war nicht einfach. Mein Mann und ich haben nur noch nebeneinanderher gelebt und ich habe die Behandlung über mich ergehen lassen. 2-3 Mal die Woche bin ich in die Kiwu, weil nichts gewachsen ist oder zur Sicherheit nochmal Blut abgenommen werden musste. Das war nur Dank Corona und Kurzarbeit möglich.
Im Februar 2021 hat es geklappt. In der 8. SSW bekam ich starke Blutung, durch ein Hämatom unterhalb der Fruchthöhle. In der 10. SSW hatte ich durch die Überstimulation einen verdrehten Eileiter und musste notoperiert werden. Unser Krümel hat zum Glück alles gemeistert...bis zur 22. SSW. Ich bekam Blutungen, mein MM war bei 4 cm offen....keine 36 h nach der Diagnose, habe ich unseren Sohn geboren und er ist in meinen Armen eingeschlafen.
Im September 2021 wurde ich wieder schwanger durch einen Kryotransfer. Eigentlich wurde nur eine Blasto eingesetzt. Spontan entstandt aber noch ein Krümelchen und wir waren mit "Zwillingen" schwanger. Wir kämpften uns bis zur 25. SSW. Erst ab da, konnten wir durchatmen, denn ab da hätte man was für unseren Krümelhaufen etwas tun können. Jedoch musste ich dann für fast 3 Monate liegen. In der 33. Woche kamem die Beiden danm durch eine sek. Sectio zu Welt, da ich einen Blasensprung hatte und mein MM innerhalb von 10 min auch auf 10cm offen war. Ich war mit beiden 4 1/2 Wochen im Krankenhaus.
Seit Juli basteln wir nun wieder an einem Kind und dieses Mal, das letzte Mal, sollte alles gut gehen. Allerdings sieht es so aus, als würde es genau so wieder los gehen, wie damals. Es wächst wieder nichts. Die Medis schlagen nicht richtig an und ich muss 2-3 Mal die Woche in die Kiwu.
Da fragt man sich oft, warum man sich das alles an tut...und dann steht man morgens, total verschlafen im Kinderzimmer und wird freudestrahlend angeschaut...genau dafür!
Du hattest wirklich einen harten Weg und dir sind schreckliche Dinge passiert, aber Müttern die während der Stimulation mal eine Rauchen oder ein Glas Wein trinken, die Kinder abzusprechen ist ein starkes Stück. Nach dem Transfer sollte man natürlich nicht Rauchen oder trinken. Aber die Stimulation an sich ist schon sehr fordernd, mal in Maßen schwach zu werden ist menschlich. Ich empfinde es als ungerecht, wenn Leute Kinder bekommen, die sie dann schlagen, vergewaltigen oder vernachlässigen.
Ich wollte jetzt hier auch keine Welle los treten.
Und es geht auch nicht um eine Zigarette oder ein Glas, sondern um wesenrlich mehr. Ich beziehe mich da auf Personen im näheren Umfeld. Und so ein Verhalten ist für uns immer ein Schlag ins Gesicht. Gerade dann wenn man nach einem TF gesagt bekommt: "Ach die Einnistung findet doch heute noch gar nicht statt, das geht heute schon noch mit der einen Zigarette."
Und das war nur eine Aussage von vielen.
Liebe Cupcake,
die vielen Behandlungen und Enttäuschungen haben uns demütig und stärker gemacht. Ebenso habe ich gelernt nicht alles als selbstverständlich zu nehmen oder mich mit anderen zu vergleichen.
Wir haben gelernt, dass dies unser Weg ist und wir sind dankbar, dass es viele Wege gibt ein Kind zu bekommen.
Nach 7 transferen bin ich in der ersten Eizellspende schwanger geworden in der 16. SSW und wir müssen uns der Fruchtwasseruntersuchung unterziehen, da es einen Verdacht gibt, dass das Baby vielleicht nicht gesund ist. Auch hier bleiben wir zuversichtlich und wenn es so sein sollte, dann bleiben wir stark! Das ist unser Weg und nicht der eines anderen Paares.
Alles liebe dir
Pauli 💙
Hallo cupcake,
ich finde das eine sehr spannende Frage und musste darüber eigentlich mal kurz nachdenken.
Definitiv habe ich noch nie so stark so viele verschiedene Gefühle gehabt und mich noch nie so intensiv mit meinen Gefühlen auseinander gesetzt als in der Kiwu Zeit. Ich habe gelernt, nicht immer auf andere zu schauen oder mich zu vergleichen, sondern gelernt, dass wir wir sind. Psychisch bin ich sicherlich an meine Grenzen gekommen und habe gesehen, wie weit ich für einen Wunsch gehen kann. Für unsere Beziehung war es natürlich auch herausfordernd, auch wenn wir nie an einem kritischen Punkt standen diesbezüglich. Manchmal hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich meinen Mann nicht mehr die lebenslustige, humorvolle und sozial aktive Frau "bieten" konnte, die er kennengelernt hat. SS-Nachrichten aus dem Umfeld (und davon gab es viele) haben mich immer wieder aus den Bahn geworfen.
Im Moment bin ich in der 25. SSW aus der ersten EZS schwanger und das zeigt mir, dass wir alles richtig gemacht haben 😇
Ich würde gerne sagen können, dass der KiWu und all
Die Behandlungen mich stärker gemacht haben und unsere Beziehung dadurch viel stärker geworden ist, so wie man es immer wieder hört, aber ich fühle mich oft einfach nur fertig, vor allem psychisch. Körperlich Steck ich alles ganz gut weg und hatte durch die Behandlungen keine Nebenwirkungen.
Inzwischen sind es genau drei Jahre KiWu und noch immer kein Baby. In den drei Jahren wurde ich zwei mal natirlich schwanger, beide Male FG, ich hatte mehrere Zyklen mit Zyklusmonitoring und GVNP, 2 IVF (daraus 3 Transfers mit Blastos, alle negativ), 4 ICSI mit PID (1 Transfer negativ, 1 Transfer positiv bis zur 8SSW, dann FG, 3 genetisch unauffällige Blastos noch auf Eis). Momentan Vorbereitung auf 5.ICSI. Dazu kommen natürlich noch all die Behandlungen wie Eileiterdurchgängigkeitsprüfung, Gebärmutterspiegelung, Gebärmutterbiopsie, … wir haben leider den Fehler gemacht und am Anfang ganz offen in Familie und Freundeskreis über unseren KiWu geredet, würde ich heute rückblickend nicht mehr machen, irgendwie hat das den Druck noch zusätzlich erhöht, man spürt die Blicke halt doch immer wieder, die wenigsten fragen zum Glück direkt nach, wie es denn jetzt aussieht. All das hatte bei mir zur Folge, dass ich mich sehr zurückgezogen habe. Gleichzeitig haben in meinem Umfeld in den drei Jahren meine Geschwister und so viele enge Freunde Kinder bekommen, dass es mich jedes Mal noch mehr fertig macht. Um wieder entspannter an die Sache heranzugehen, habe ich schon viel versucht, Akupunktur, osteopathie, Psychotherapie. Beruflich ist die Situation natürlich auch belastend, bei meiner Arbeit weiß keiner von den Behandlungen, d.h. Ich musste mich in den letzten Jahren sehr oft krankmelden und meinem Chef gefallt das immer weniger, was dazu führt dass ich mir momentan überlege einige Monate ganz auszusteigen, um
Den nächsten Versuch entspannter anzugehen, Weiß nur nicht ob das mit krankschreibubg geht.