Hallo, bei mir war die ICSI trotz bester Voraussetzungen (schlüpfende Blasto, top werte, etc) negativ. Nun wird eine Kryo durchgeführt. Ich habe erfahren, dass das Spermiogramm meines Mannes leider sehr sehr schlecht ist (unter 1 Mio, keine beweglichen). So schlecht war das Spermiogramm bisher nicht (wir hatten zumindest 5-10 Mio. Spermien). Die Befruchtungsquote war bei ca. 50-60% und es haben sich alle bis zu einer Blasto entwickelt.
Meinem Mann wurde nun zu einer humangenetischen Untersuchung geraten. Bei den Geschwistern meines Mannes kam es u.a. zu FG. Untersuchungen seien aber unauffällig gewesen - wer weiß, was aber bei den Schwestern untersucht wurde.
Wenn eine Chromosomenstörung vorliegt, können dann überhaupt Blastos entstehen?
Eigentlich hatte ich mich auf den Transfer total gefreut. Bin jetzt aber niedergeschlagen und habe so Angst, dass es überhaupt keinen Sinn macht, da humangenetische Auffälligkeiten bestehen...
Humangenetische Auffälligkeiten möglich obwohl Blastozysten entstehen?
Ich denke nicht dass man von einem eingeschränkten Spermiogramm darauf schließen kann, dass genetische Auffälligkeiten bestehen. Eine genetische Untersuchung macht bei mehreren Fehlgeburten sicherlich Sinn, aber das hattet ihr ja nicht, sondern deine Schwägerinnen. Und selbst dann ist die Ursache sehr selten genetisch.
Ich finde du hast allen Grund optimistisch zu sein! Mehrere Blastos sind eine sehr gute Voraussetzung! Auch eine Top Blastozyste kann theoretisch eine Chromosomenaberration haben, aber das wäre dann mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach im Rahmen dessen, was auch unter besten Voraussetzungen spontan passieren kann.
Daumen sind gedrückt und alles Gute! 😊
Bei uns liegt auch der Verdacht des Einnistungsversagens im Raum und wir beide sind bei der Humangenetikerin vorstellig geworden.
Eine perfekte Blasto heißt nicht, dass sie in Ordnung ist. Allerdings kommt in den allerseltensten Fällen etwas bei der Humangenetik raus. Man macht das eher um es ausschließen zu können und weniger um etwas finden zu wollen.
Was habt ihr denn sonst so testen lassen bisher?
Ansonsten wurde noch nichts weiter getestet. Also klar, normale Blutuntersuchungen aber sonst nichts. Man ist immer davon ausgegangen, dass es nur am eingeschränkten Spermiogrammes meines Mannes liegt...
Ich bin am überlegen, falls die Kryo auch wieder negativ ist, eine Gebärmutterspiegelung mit Biopsie durchzuführen.
Meine Gebärmutter ist stark nach hinten gekippt. Was an sich kein Problem darstellen sollte. Ich habe aber gelesen, dass es ein Zeichen aufgrund von Endometriose oder andere Verwachsungen sein kann..
Ich halte eine Bauchspiegelung, Gebärmutterspiegelung, Gerinnung und Biopsie immer für sinnvoll, auch wenn es noch keinen Verdacht auf Diagnosen in der Richtung gibt.
Dann weiß man wenigstens Bescheid und verschwendet keine Versuche um nach dem vierten TF mit perfekter Blasto zu sagen "och, killerzellen waren ja immer zu hoch! Upsi!".
Ich persönlich würde das nachsehen lassen.
Aber wie gesagt: wegen der Humangenetik würde ich mir zunächst erstmal nicht so einen riesen Kopf machen. Und wie bei den allermeisten Sachen sind Diagnosen kein Grund zur Verzweiflung, sondern bieten einen Ansatz für Lösungen und Anpassungen.
Blastos können genetisch auffällig sein, das muss aber nicht bedeuten, dass dein Mann genetisch auffällig ist. Es gibt auch spontane Mutationen, die bei der frühen Zellteilung entstehen können, obwohl die Eltern gesund sind.
Wir haben eine PID machen lassen, obwohl bei uns beiden genetisch alles okay ist. Eine von sechs Blastos war genetisch nicht ok.
Habt ihr die PID dann im Ausland gemacht? 😊
Ja, in Tschechien/Prag.
Auch Embryonen mit Chromosomenstörung schaffen es bis zu Blastozyste und sogar darüber hinaus. Deshalb gibt es ja auch Schwangerschaften mit Trisomie 21 Trisomie 18. Wir haben die Blastozysten aus unserer letzten Stimulation untersuchen lassen. von 8 Blastozysten hatten 6 Chromosomenstörungen. Eine davon sogar gleich mehrere. Ab einem gewissen Punkt entwickeln sie sich dann einfach nicht mehr weiter. Dies kann aber nicht aus den Entwicklungstag genau vorhergesagt werden.
Zusätzlich zu humangenetischen Auffälligkeiten kommen spontane Chromosomenstörungen viel häufiger vor
Ach Wahnsinn. Da kann man sich die 6 Transfere ja sparen! Habt ihr das in D gemacht? Oder ward Uhr im Ausland?
Sind bei euch irgendwelche Auffälligkeiten bekannt oder ist es eine Laune der Natur bei euch gewesen?
Hi du, hier gibt es schon ganz tolle Rückmeldungen. Ich kann dir auch noch meine Erfahrung hier lassen.
Ich wurde nach 3 Jahren KiWu u.a. auf Genetik untersucht und war mir sicher, dass das unauffällig sein wird. Dann kam nach 6 Wochen aber doch der Schock. Ich habe eine balancierte Translokation. Für mich besteht dabei keine Gefahr aber eine gesunde Schwangerschaft wird damit deutlich schwieriger. Mit dieser Diagnose besteht die Möglichkeit einer PID in DE und damit wiederum die Chance, gesunde bin kranken Blastos zu unterscheiden.
So schwer wie die Diagnose für mich war bzw. ist, weiß ich nach über 3 Jahren jetzt aber endlich, wo wir ansetzen können.
Aber ich möchte mich trotzdem den anderen Mädels hier anschließen, es ist sehr unwahrscheinlich (ca. 1 von 500) einen positiven Genetikbefund zu erhalten.
Ich wünsche euch alles Gute!
Danke dir für die Rückmeldung! Für mich ist auch immer gut zu wissen, was dann die nächsten Schritte sind. Es mag zwar beruhigend sein zu wissen, dass es selten vorkommt, aber auf Statistiken gebe ich schon lange nicht mehr. 80% aller Paare werden innerhalb eines Jahres schwanger, 70% nach drei Icsis etc. Was bringen mir die ganzen Statistiken, wenn ich immer zur anderen Seite dazu gehöre.. 🙈
Habt ihr schon eine PID durchführen lassen? Konnten dennoch gesunde Embryonen gefunden werden?