Also meine Frage steht ja schon oben. Die Diskussion kam mit meinem Partner auf, er würde es nicht erzählen weil „er es bis es relevant ist sicher vergessen hat“. Er würde es sowieso nie jemandem erzählen wollen.
Wir würden die EZS in der Tschechei machen, wo es nur anonyme Spenden gibt, also das Kind würde seine genetische Spenderin eh nie treffen können. Aber ich weiß, dass Psychologen dazu raten es offen zu thematisieren. Mein Partner sagt ich soll das entscheiden. Aber ich bin noch unsicher… was sagt ihr dazu?
Mich interessieren Meinungen und Ansichten, auch kontroverse
Kind aus EZS: erzählt ihr es ihm oder nicht (und warum?)
Ich würde es sagen.
Es ist doch insofern nichts schlimmes, dass es doch nur zeigt, dass ihr euch so sehr ein Kind gewünscht habt.
Offenheit ist bei solchen Dingen vermutlich meist besser als Geheimniskrämerei.
Zudem kann es auch wichtig sein, dass das Kind eben weiß, dass genetisch da noch jemand fremdes involviert ist. Das kann ja z.B. für Anamnesefragen irgendwann relevant sein. Wenn das Kind z.B. gefragt wird, ob es Fälle von dieser und jener Krankheit in der Verwandtschaft gibt und sagt überzeigt "nein", dabei wäre die korrekte Antwort "von meiner genetischen Mutter weiß ich es nicht" kann sowas ja einen Einfluss haben, wie engmaschig was kontrolliert wird o.ä.
Stimmt absolut. Sollte man auf jeden fall Im Hinterkopf behalten. Danke!
Ich würde es auf jeden Fall von Anfang an thematisieren, damit es für das Kind von Anfang an Teil seiner Identität ist und es nicht irgendwann den Schock erlebt, von den Eltern belogen worden zu sein.
Ich selbst könnte auch nicht damit leben, mein Kind zu belügen und ihm einen Teil seiner Identität und Geschichte vorzuenthalten.
Nicht zuletzt aufgrund des medizinischen Fortschritts halte ich es im Übrigen für eher unwahrscheinlich, dass das Kind es nie erfahren würde.
Kennst du die Seite spenderkinder.de?
Da findet man sehr viele Berichte von Betroffenen (wenn auch meist Kinder aus Samenspende, aber das Prinzip ist ja dasselbe).
Wir haben uns letztlich dagegen entschieden, aber das ist unsere persönliche Entscheidung.
Ja ich habe mich durch die Seite schon durch gelesen, ich finde es schrecklich wie die Kinder, die ja eigentlich super mega gewünscht waren, sich darüber äußern. Mag sein dass es „nur“ die Tatsache belogen worden zu sein ist, aber ich empfinde es als irgendwie .. bitte nicht böse sein… undankbar. Und davor habe ich auch Angst dass mein gewünschtestes Kind für das ich so viel durch mache dann so negativ von mir spricht
Liebe Kitt,
auch für uns steht fest, dass wir (vor allem dem Kind gegenüber und in der Familie) kein Geheimnis daraus machen werden (wenn es denn man irgendwann soweit sein sollte… 😒).
1. finde ich, dass Ehrlichkeit und Vertrauen das Wichtigste in einer Beziehung sind, sowohl dem Partner, als auch einem Kind gegenüber.
2. hätte ich viel mehr Angst vor den Konsequenzen, wenn es dann doch raus kommt (und ich bin der Meinung das das früher oder später immer passieren wird), als vor den Reaktionen, wenn man von Anfang an offen damit umgeht.
3. stimme ich Luthien voll und ganz zu und zitiere: „Spenderkinder haben in der Regel kein Problem damit, aus einer Spende entstanden zu sein, sondern damit
angelogen zu werden.“ 😉
Edit: ich stimme auch meinen anderen Vorrednerinnen zu, die Antworten kamen aber erst, als ich schon am schreiben war 😂
Hallo du liebe, ja, ich sehe es grundsätzlich genau so. Gleichzeitig habe ich Angst vor der Verantwortung und Zweifel ob es der richtige Weg ist, ich lese ja auch oft von Paaren die es nicht erzählen wollen. Aber ja, lügen könnte ich persönlich auch nicht ertragen 💕🫶💕
Hallöchen 👋
Ich bin ganz klar für Offenheit. Wir haben eine Tochter aus Samenspende - ist ja sehr vergleichbar.
Elli wird es von Anfang an erfahren. Bevor wir uns für diesen Weg entschieden haben hatten wir ein Gespräch mit P. Thorn, die sich auf Familien spezialisiert hat, die eher ungewöhnliche Entstehungswege gegangen sind. Also EZS, Samenspende, Regenbogenfamilien etc pp. Von ihr gibt es auch entsprechende Bilderbücher, mit Hilfe derer man das Kind dann aufklären kann. Sie hat uns auch den Rat gegeben, sobald Elli sich dafür interessiert, woher die Babies kommen, die Gunst der Stunde zu nutzen.
Übrigens meinte sie auch, dass in jeder nicht allzu kleinen Kita die Wahrscheinlichkeit inzwischen sehr hoch ist, nicht das einzige Spenderkind zu haben 😉
Bei uns ist es natürlich noch ein kleines bisschen anders, weil wir einen dänischen Samenspender und offene Spende gewählt haben. Elli wird also irgendwann zumindest erfahren, wer ihr biologischer Vater ist. Vielleicht kann sie ihn auch kennen lernen. Das werden wir sehen.
Aber eins ist sicher: so ein Familiengeheimnis kann seltenst ewig komplett geheim gehalten werden. Und wenn es dann auffliegt ist der Vertrauensbruch immens. Da reichts, wenn in der Schule Vererbungslehre dran kommt, und das Kind erkennt, dass seine Augenfarbe oder seine Blutgruppe nicht passt. Und in der Pubertät, wo die eigene Identität so oder so schon dauernd hinterfragt wird, will man nicht auch noch so einen Hammer haben. Lieber von Anfang an ehrlich sein, dann wächst das Kind damit auf und es ist das normalste der Welt für es 😊 immerhin ist Mutter-/Vaterschaft deutlich mehr als die genetische Verwandtschaft. Mutter/Vater sien bedeutet für mich, sich um das Kind zu kümmern, mit ihm zu lachen und zu weinen, es trösten, kurz: für es DA SEIN, egal, was ist und egal, was es tut. Es Lieben, so wie es ist.
Wie viele Elternteile gibt es, die sich einen sch..... Un ihre Kinder kümmern? Diejenigen haben für mich die Bezeichnung Vater/Mutter nicht verdient, wenn sie sich nicht kümmern. Das sind für mich "Erzeuger", mehr nicht.
LG und euch alles Gute 🍀
Fledily mit Elli (bald 16 Monate alt🥰)
Ja das stimmt, ich hätte nie gedacht wie viele Frauen/Pasre solche „Alternativen“ Wege gehen (müssen)
Heyho, ich stimme zu. Ich würde es auf jeden Fall sagen.
Ich glaube sogar, dass du auf dich bzw. euch mit deinem Mann sogar stolz sein solltet, sagen zu können, dass ihr ein oder mehrere Kinder aus EZS "geschafft" hat.
Das ganze KIWU-Prozess ist die Hölle, quasi Foltern (meiner Meinung nach zumindest). Wenn jemand es trotz alle Hindernisse, mentale auf und ab-s, Traumas, finanzielle, logistische und juristische Schwierigkeiten schafft ein (oder mehrere) Kind/er aus EZS/EMS zur Welt zu bringen, die Person musste man als Held feiern und auf keinen Fall diese Tat verheimlichen.
Für dan ganze KIWU braucht man enorm viel Ausdauern, Widerstandsfähigkeit, Flexibilität, Selbstvertrauen, Zielstrebigkeit, Motivation usw. und es ist sogar noch Wahrer im Fall von EZS, EMS. Egal wer die biologische Mutter der Kind ist, diese Fähigkeiten kann man nicht erben. Diese Fähigkeiten muss man lernen und zwar gerade von den Eltern, die den Kind erziehen. Und ihr habt diese Eigenschaften. Jede Kind und die ganze Familie muss sogar stolz darauf sein, was alles ihr durchgemacht habt und auf keinen Fall darf man sowas verheimlichen.
Never hide your success 💚
Oh Mann danke! Du hast mich gerade zum weinen vor Rührung gebracht. So habe ich das noch nie gesehen, aber du hast ja so recht! 💖💝💖💝💖
Ich freue mich, dass ich dich etwas weiterhelfen könnte 🥰 Sei stolz auf dich und dein Kind wird auch stolz auf dich sein. Ich bin mir sicher.
Ich wollte mich eigentlich nicht so vehement ausdrücken, aber heute ist meint letzter Stimutag, bin vollgespritzt mit Hormonen :)
Ich wünsche Euch alles Gute für die Entscheidungsfindung!
es handelt sich doch um euer Kind, oder?
du wirst es auf dem Lebensweg begleiten, ist es da wirklich so wichtig, woher die einzelnen "Teile" herkommen?
es zieht unnötig weiter Fragen nach dem Warum, Wieso, Weshalb und dennoch so es doch euer beider Kind sein, warum da Abgrenzungen aufbauen, die man so doch nicht will?
Im Zweifel,
wer steht auf der Geburtsurkunde /Abstammungsurkunde?
Das ist es was zählt und nur das!
buddl1,
Da hast du natürlich sowas von recht! Danke 🙏
Auch wenn ein Kind aus EZS zweifelsfrei sehr von seiner Familie geliebt wird, so ist 50 seiner Herkunft doch fremd bzw. genetisch zu jemandem anderen gehörig. Und ja, es ist m.E. wichtig zu wissen, woher diese "Teile" kommen. Es gibt auch ein Recht darauf, seine Herkunft zu erfahren. Und mit Bezug darauf ist der Gesetzesgeber auc zu Recht den Weg gegangen, anonyme Spenden in Deutschland zu verbieten.
Hallo kitt,
ich bin selbst in der 33. Woche aus EZS schwanger. Wir werden es von Anfang an thematisieren. Natürlich habe ich Angst, dass das Kind darüber nicht glücklich ist oder es vielleicht sogar von anderen Kindern deswegen irgendwie blöde Sprüche kassiert. Am ersten Blick ist ein verheimlichen also der leichtere Weg. Ich hab aber noch größere Angst, dass es irgendwann heraus kommt und bis dahin würde ich mit dem Gefühl leben, das Damoklesschwert schwebt über mir. Da hätte ich auch keine ruhige Minute. Ich denke, wenn das Kind von selbst irgendwann drauf kommt, dass die Beziehung großen Schaden nehmen wird. Das will ich vermeiden. Wie gesagt, ein offener Umgang ist sicherlich auch eine Herausforderung, aber ich hoffe auch darauf, dass es in einigen Jahren normaler angesehen wird.
Ich denke das mit den blöden Sprüchen von anderen ist natürlich eine realistische Chance. Ich denke, ich werde Elli erklären, dass nicht jeder damit umgehen kann, auch wenn es nichts schlimmes ist, und sie vorher überlegen soll, wem sie es erzählen will. Vielleicht der besten Freundin, die das schon eine Weile ist, schon, jedem Heinz in der Klassengemeinschaft nicht unbedingt. Klar, Freunde können sich auch zertstreiten, und dann kann es sein, dass es im Zorn erzählt wird, aber letztendlich kann man ein Kind nicht vor allem bewahren. Irgendwann wird auch das völlig normal werden und es wird keinen mehr Jucken 😉
An alle, die eher für verheimlichen sind: Services wie myheritage werden immer beliebter und verbreiteter, schon jetzt. In ein paar Jahrzehnten wird das wahrscheinlich noch viel normaler und verbreiteter sein als jetzt. Und spätestens, wenn das erwachsene Kind sich dort anmeldet und auf einmal nahe Verwandte in anderen Ländern dadurch findet, merkt es, dass ihm etwas verheimlicht wurde und fühlt sich wahrscheinlich tief hintergangen.
Noch eine Stimme für: Menschen haben das Recht auf Wissen über ihre genetische Abstammung!
Exakt.
Über so eine Geschichte kam auch heraus, dass der ehemalige Leiter meiner Kiwu-Klinik in den 70ern/80ern seine eigenen Spermien bei IUI mit Samenspende verwendet hat.
Konnte man in der Lokalpresse verfolgen, es wurden Zivilprozesse geführt.