Kostenübernahme nach Nullbefruchtung: Frau PKV, Mann GKV

Hallo ihr Lieben,

ich bin seit Monaten stille Mitleserin und brauche nun auch mal dringend eure Hilfe.

Mein Mann ist gesetzlich versichert bei der TK und ich privat bei der Debeka (mit 50% Beihilfe).

Vorab meine Diagnosen:
PCO-Syndrom
Hoher AMH-Wert
Gerinnungsstörung
Hashimoto
Cortisolmangel
Insulinresistenz
Erhöhter Annexin-V-Antikörper
V.a. Endometriose

Mein Mann hat „lediglich“ eine milde Asthenozoospermie. Daher haben wir es auf Empfehlung der KiWu Klinik zunächst mit mehreren Inseminationen versucht.
Hier hat meine PKV (Debeka) unseren Antrag bereits abgeschmettert mit der Begründung, dass mein PCOS nicht ursächlich für die Sterilität sei. In einem Urteil aus dem Jahre 2018 habe ich nun jedoch gelesen, dass der Klägerin aufgrund ihres PCOS sogar mehrere IVFs seitens der PKV zustanden. Vielleicht sollte ich dieses mal erwähnen im nächsten Schreiben.

Wie oben aufgeführt habe ich zusätzlich noch viele weitere Diagnosen, die meine Fruchtbarkeit einschränken. Damit haben wir bis jetzt jedoch noch nicht argumentiert, außer mit dem Verdacht auf Endometriose beim anschließenden Antrag auf IVF nach 5 gescheiteren Inseminationen. Meine Ärztin ist leider nicht so bewandert was die PKV angeht und hält sich immer sehr kurz. Habe oft das Gefühl, dass sie mir nicht richtig zuhört. Auch dieser Antrag wurde abgelehnt.

Nun haben wir gerade unsere erste IVF auf Selbstzahlerbasis hinter uns, mit einer Ausbeute von nur 3 Eizellen und einer Nullbefruchtung. Somit bleibt für uns laut Klinik nur noch die ICSI.

Würde daher gerne nochmal einen Versuch bei meiner PKV starten zur Kostenübernahme. Denkt ihr wir habe noch eine Chance bei meinen Diagnosen und der Nullbefruchtung? Habe schon oft gelesen, dass es schwierig ist zu sagen, ob meine Eizellen oder die Spermien ursächlich sind für diese Interaktionsstörung.

Und könnten wir eine Chance haben, dass vielleicht sogar die GKV meines Mannes die Hälfte der GESAMTkosten für die ICSI zahlt nach Nullbefruchtung? Hat hier Jemand Erfahrungen?

Vorab vielen Dank und liebe Grüße
Bella

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Huhu,

Ich habe leider die gleiche Kombi, ich PkV und mein Mann gesetzlich.
Mein Antrag ist gerade noch offen bei der Krankenkasse und der Beihilfe… deswegen kann ich leider noch nichts sagen ob es was wird oder nicht.
Bei mir sind die Diagnosen etwas heftiger (habe eine angeborene Fehlbildung der Gebärmutter und Endometriose seit einer Bauchspiegelung im Mai diagnostiziert).
Das Spermiogramm meines Mannes schwankt leider sehr und somit ist auch er eingeschränkt.
In meinem Antrag steht jetzt drin, dass ich die Hauptverursacherin bin. Ob das reichen wird, ich hoffe es sehr. Ich habe deswegen sogar schon die Klinik gewechselt weil die erste Klinik mir mit dem Antrag so gar nicht helfen wollte.
Das Problem ist, dass die PKV nach dem Verursacherprinzip geht. Die gesetzliche geht nach dem Körperprinzip. Somit ist es die ungünstigste Kombi, die man haben kann.
Die gesetzliche zahlt deswegen nur einen super kleinen Anteil weil am Körper deines Mannes nicht wirklich was gemacht werden muss. Man sagte uns das wären um die 60€…
Ich denke bei dir wäre es wichtig, eine eventuelle endometriose wirklich diagnostiziert zu bekommen. Da kommst du wahrscheinlich nur leider nicht um eine Bauchspiegelung rum.
Hat die Beihilfe denn auch alles abgelehnt?

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Huhu, vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich bin mir aber sehr sicher, dass deine PKV das nun genehmigt. Endometriose allein ist ja meistens schon ausreichend. Und zudem ist es ja nicht wichtig wer „Hauptverursacher“ ist, du musst lediglich anhand einer Diagnose beweisen, dass auch du Mitverursacher bist. Was da überwiegt, ist egal. Ich drücke dir auf jeden Fall sehr die Daumen!
Und heftig, dass du deswegen die Klinik wechseln musstest. Ich habe tatsächlich auch schon darüber nachgedacht, meine Ärztin ist zwar super kompetent und menschlich toll, aber sie will einfach dieses Verursacherprinzip nicht verstehen. Da könnte ich wahnsinnig werden wenn ich mit ihr spreche weil ich das Gefühl habe, dass sie mich nicht verstehen will.
Ja, ich befürchte, dass ich tatsächlich um eine Bauchspiegelung nicht herum komme. Hatte ja gehofft, dass die Nullbefruchtung nun ausreicht, aber habe so vieles bis jetzt hier gelesen darüber nur leider nichts eindeutiges.
Die Beihilfe ist bei uns in RLP zum Glück sehr kulant und 4 Versuche bekomme ich zur Hälfte erstattet. Jetzt ja nur noch 3. LG

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Guten Morgen ☀️ also zu der PKV kann ich leider nichts sagen da mein Mann und ich beide in der GKV sind. Allerdings ist mein Mann bei der Tk und die bezahlen 25% der Gesamtkosten und meine (AOK) die anderen 25% sodass insgesamt 50% der Kosten übernommen werden. Von unserem Eigenanteil bezahlt die TK zusätzlich noch 50% der Kosten von ihrem Versicherten also von meinem Mann
Wäre ich dort versichert wäre es natürlich deutlich mehr aber naja besser als nichts 🙏🏼

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Guten Morgen und Dankeschön für deine Nachricht! Das gibt Hoffnung :)
Ich nehme mal an, dass dann dein Mann der Verursacher ist/war, oder? Hattet ihr IVF oder ICSI gemacht? Und wie hattet ihr den Antrag bei der TK begründet? Das liest man wirklich selten, dass sich die GKV des Mannes an den Gesamtkosten beteiligt und nicht nur an denen die sich auf seine Behandlung beziehen. LG

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Ja er hat eine Oligozoospermie (zu wenig), bei mir wurde nach dem Befund erstmal nicht weiter geschaut da bisher die Blutwerte, Hormone und auch der Ultraschall unauffällig war. Habe einen regelmäßigen Zyklus, regelmäßige Eisprünge und sonst auch keine Beschwerden.
Ich müsste nächstes Wochenende meine Periode bekommen und dann starten wir mit unserer ersten ICSI ☺️🙏🏼 bin soo aufgeregt und kann es jetzt schon kaum erwarten
Drücke euch die Daumen das die Krankenkassen euch bezuschussen! Wo wohnt ihr denn? Gibt es vielleicht noch Zuschüsse von Land? Wir wohnen in Niedersachsen und eigentlich würden wir 900€ Zuschuss bekommen allerdings ist der „Pott“ leer und wird nächstes Jahr erst wieder aufgefüllt sodass wir die 900€ selber tragen
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag 😊

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Hi Bella!
Wir haben die gleiche Kombi, allerdings ist mein Mann eindeutig Verursacher. Dennoch muss ich sagen, dass meine PKV letztlich mehr bezahlt hat, als ich erwartet habe (z.B. 50% der Medikamente und einen Teil der Voruntersuchungen, nur bei den tatsächlichen Eingriffen Punktion, Narkose, Transfer dann eben nichts).
Ich finde, dass du auf jeden Fall ein Anrecht auf zumindest anteilige Kostenübernahme hast. Aber darauf hat die PKV natürlich keine Lust und wird sich erstmal winden. Hast du schon mal in Erwägung gezogen, dir juristische Hilfe zu holen? Wir haben damals erstmal den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen und hatten einen Online-Beratungstermin mit einem RA, der auf Versicherungsrecht, speziell Kinderwunsch, spezialisiert ist. Für dieses erste Gespräch mussten wir nicht mal was bezahlen. Vielleicht wäre das eine Option? Manchmal reicht ja schon ein saftiger Brief vom Anwalt und dann läuft das. Auch die PKV hat keine lust auf eine langwierige Auseinandersetzung.

Dass die Beihilfe sich bei KiWu-Behandlungen verhält wie eine gesetzliche KK weißt du, oder? Das ist ja in diesem Fall ja mal ein Vorteil.

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Huhu, lieben Dank für deine Nachricht!
Wie schön, dass deine PKV dann doch noch so viel übernommen hat, obwohl dein Mann Verursacher war. Bist du auch bei der Debeka? Habe schon oft gelesen, dass das wirklich die strengste PKV in Sachen Kinderwunsch ist, andere sind da kulanter.
Und darf ich fragen, wie ihr das Schreiben an deine PKV formuliert habt, dass dann doch noch so viel übernommen wurde? Also was war der Tenor wenn du keine Mitverursacherin bist?
Ja, an einen Anwalt haben wir auch schon gedacht. Und sollte das nächste Schreiben, in das ich ALLES reinpacken werde, nicht fruchten, werden wir wohl auch diesen Weg einschlagen. Darf ich fragen wo genau ihr dieses Beratungsgespräch hattet?
Und ja, meine Beihilfe zahlt zum Glück 50% der Kosten für 4 Versuche, immerhin! LG

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Ich bin bei der HUK und da tatsächlich sehr zufrieden. Aber gefühlt ist die Mehrheit bei der Debeka wie du, irgendwelche Stärken muss sie ja auch haben 😉
Mein Arzt hatte damals noch eine Eizellreifungsstörung aufgeschrieben, dieses Schreiben habe ich dann eingereicht, zusammen mit den Unterlagen der KiWu-Klinik. Einfach alles, was man hat. Und die Logik war dann wohl, dass meine PKV dann die vorherige medikamentöse Therapie/Stimulation in dem Fall finanziell unterstützt, da das ja quasi „Krankheitswert“ hat. So hatte das der RA auch erklärt.
Er heißt übrigens Wucherpfennlg (😅) und du müsstest ihn schnell bei Google finden.
Und in deinem Fall müsste die Sache viel klarer sein. Wenn dein Mann ein normales Spermiogramm hat, ist der Drops eigentlich gelutscht.

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