Hallo ihr lieben,
Seit wir wieder am versuchen sind, kommen bei mir wieder alte Ängste hoch.
In der ersten Klinik (vor 3 jahren) sagte man mir damals dass meine Ez vermutlich zum Großteil genetisch nicht gut sind. Aufgrund des niedrigen Amhs (damals 0,7 und 30). Die hätten mich schon zur Ez Spende geschickt.
In der 2ten Klinik wurde das teilweise revidiert. Da ich ja noch recht "jung" bin geht man auch von jungen Ez aus. Allerdings geht man trotzdem davon aus dass die meisten Ez nicht gut sind. Man müsste einfach die eine finden.
Bach der 3 Icsi wurde ich schwanger. Mein wundervoller Sohn ist inzwischen 13 Monate alt und kerngesund. Trotzdem hatte ich in der ganzen Schwangerschaft oft Angst. Mir kamen die Worte der Ärztin aus Klinik 1 wieder hoch. Sie hat mir ziemlich bildlich beschrieben was wie passieren könnte. Was wenn sich was einnistet das nicht lebensfähig ist? Ständig kam mir der Gedanke.
Jetzt frage ich mich ob man eine PID machen kann auch wenn nicht ein spezieller Defekt vorliegt, sondern allgemein. Wisst ihr wie ich meine? Kann man einfach gucken ob die Eizelle gesund wäre?
Und geht das überhaupt wenn man low Responder ist und immer nur eine Eizelle hat. Wenn überhaupt. Die letzten 2 Punktionen waren nicht erfolgreich. Einmal konnte die Ez nicht befruchtet werden und einmal war keine Ez drin.
Kenne mich einfach zu wenig damit aus.
Und wenn ich hier nach PID suche finde ich noch mehr Horror Geschichten die meine Ängste noch mehr befeuern. Deshalb google ich nicht mehr.
Also wenn sich jemand auskennt, gebt mir bitte Bescheid ob das geht.
Herzliche Grüße
PID möglich ohne vorliegende Diagnose bei low Responder?
Liebe Kunigunde,
mit 33 sind deine Chancen auf genetisch gesunde Eizellen meiner Meinung nach noch sehr gut!
PID bringt in Studien bei Frauen unter 37 keinen Vorteil; im Gegenteil, man geht das Risiko ein, dass auch gesunde Embryonen aussortiert werden. Da du nicht so viele Eizellen pro Punktion hast, würde ich dieses Risiko nicht eingehen!
Hattest du schon Fehlgeburten? Falls nein noch ein Grund mehr das nicht zu machen!
Ich finde das von der Ärztin ehrlich gesagt nicht in Ordnung, dass sie das so gesagt hat! Jetzt machst du dir - wahrscheinlich unnötigerweise- Sorgen.
Mir geht es so ähnlich…eine Labormitarbeiterin hat mir in unserer ersten KiWu-Klinik gesagt, aus meinen Eizellen könnte niemals ein gesunder Embryo werden. Seitdem fällt es mir schwer, positiv zu bleiben. Dennoch hoffe ich, dass bald die richtige Eizelle dabei ist.
Da du schon ein gesundes Kind hast, ist ja bewiesen, dass deine Eizellen in Ordnung sind.
Liebe Grüße
😊 Flummi
Sehe ich genauso.
Zudem ist es schlichtweg falsch, von einem niedrigen Amh-Wert auf schlechte Eizellqualität zu schließen.
Bei der Eizellqualität ist das Alter der Frau der wichtigste Indikator. Umso älter die Frau, umso schlechter werden Eizellqualität und Amh-Wert...daher wird fälschlicherweise oft gedacht, dass beides unmittelbar zusammenhängt und sich gegenseitig bedingt - das ist aber Quatsch.
Wenn eine Frau jung ist, kann man (im Normallfall) von guter Eizellqualität ausgehen, auch wenn der Amh unterdurchschnittlich ist.
Eine PID macht nur Sinn, wenn schon viele FG vorangegangen sind oder wenn bei den Eltern ein chromosomaler Defekt vorliegt.
Für dich, liebe TE, ist eine PID eher von Nachteil, weil im blödesten Fall Embryonen aussortiert werden, die es zum gesunden Baby geschafft hätten.
Liebe Grüße
Laurentia
Danke dir sehr für deine Einschätzung und deine aufbauenden Worte😊♥️
Bezüglich PID kann ich nichts sagen, nur dazu: es gibt unheimlich viele Fachärzte wo man sich fragt, wieso sie überhaupt Arzt sind. Sie machen Aussagen die Angst einjagen und zudem falsch sind. Aufgrund ihres Kittels glauben wir denen alles.
Der eine Orthopäde sagte mir mein Fuß sei im Eimer. Alles Arthrose. Außer Spritzen geht Nix mehr. Am Ende kam bei der Zweitmeinung raus: der Fuß hat absolut gar keine Athrose. Der Arzt hat mich angelogen. Auf dem Röntgenbild und dem Ultraschall war nichts zu sehen.
Ich hatte bei meiner Sohn eine Nabelschnuranomalie. Der Chefarzt der Klinik sagte mir, ein Kaiserschnitt wäre zwingend notwendig. Dass mein Kind heimlich im Mutterleib verblutet läge etwas unter 5 Prozent. Das ist eine heftige Aussage. Das andere Krankenhaus schüttelte nur den Kopf und sagte so ein Blödsinn. Das Spiel mit der Angst der Frau. Ich dufte versuchen spontan zu entbinden.
Das ist zwar jetzt was ganz anderes, aber in meinem Leben musste ich so viele blödsinnige Aussagen von Ärzten hören. Die Aussage bezüglich deines AMHs ist falsch!!! Dein Alter ist entscheidend und das ist ja super. Ein krankes Baby verliert man innerhalb der ersten 12 Wochen. Das kann leider immer passieren. Und alles andere ist sehr sehr unwahrscheinlich. Versuche diese Aussage wirklich zu löschen. Es war wiedermal jemand, der absolut nichts in diesem Beruf zu suchen hat.
Trauriges Deutschland
Da hast du recht. Könnte da auch noch ein paar Geschichten anfügen...
Danke dir 😊♥️
Guten Morgen:)
Ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen. Ich bin in einer ganz ähnlichen Situation wie du, ich bin jetzt dreißig, mein AmH Wert ist nur noch bei 0,42. Ich hatte nach ICSI 2 FG und trotzdem sagen mir meine Ärztinnen, dass das einfach Pech war (Diagnostik soweit unauffällig) und mein Alter im Bezug auf die Qualität ein riesen Vorteil ist:) daran glaube ich ganz fest und warte jetzt auf meinen einen, perfekten Embryo😊
Glg JoJo 93
Hi Kunigunde, bzgl der Sinnhaftigkeit einer PID in deiner Situation kann ich dir leider keinen Rat geben, dazu gibt es Fachärzte, die das lange studiert haben und beurteilen können.
ABER ich kann dir von den Hürden einer PID in Deutschland berichten.
Du benötigst dafür eine Genehmigung des Ethikrats. Und wie so oft in DE ist das alles ziemlich genau geregelt, sodass du ohne humangenetische Diagnose keine Genehmigung zur PID bekommst.
Alternativ könntest du natürlich ins Ausland (bspw. Spanien oder Tschechien), hier werden PID Untersuchung ohne konkrete Diagnose auf Wunsch gemacht.
Ich stecke gerade mitten im Antragsprozess zur PID, habe aber leider auch eine konkrete Diagnose, die eine Genehmigung dafür möglich macht.
Ich wünsch dir alles Gute!
Vielleicht doch noch eine Ergänzung zur Sinnhaftigkeit einer PID.
Rein rechtlich darf in DE bei einer PID wohl nur nach dem konkreten Chromosomendefekt, der bei den Eltern vorliegt, gesucht werden. Seit einigen Jahren wird wohl aber auch die Grauzone etwas genutzt und nach "gängigen/bekannten" weiteren Chromosomendefekt geschaut. Bspw. Trisomie 21.
Was mir mein Doc aber noch gesagt hat, bei einer PID handelt es sich um eine Momentaufnahme und wie die Vorrednerinnen auch schon geschrieben haben, werden ggf Embryonen entsorgt, die sich vielleicht sogar noch selbst heilen/reparieren könnten oder sogenannte Mosaike aufweisen.
Andererseits kann das Ergebnis aber auch Transparenz bringen, wenn bspw jeder untersuchter Embryo "auffällig" ist. Damit wäre dann wohl belegt, dass das "Problem" in der Genetik liegt.
Der Weg ist kein einfacher, soviel kann ich dir sagen und ich habe schon viele Stunden Beratungsgespräche beim Genetiker hinter mir und bin trotzdem immer noch unsicher, ob dieser Weg der Richtige (für mich) ist.
Bei weiteren Fragen kannst du mich gerne kontaktieren, wie du vielleicht an meiner Antwort rauslesen kannst, ist es kein einfaches Thema, bei dem es nicht nur schwarz/weiß Entscheidungen gibt.
Vielen herzlichen Dank,
Ich werde das Hirngespinst ziehen lassen und hoffen dass es auch so klappt.
Ich wünsche Dir baldigen Erfolg 🍀♥️