Hallo zusammen,
wir stehen kurz vor einer ICSI. Mein Mann hat OAT. Wir haben eine Tochter, bei der ich noch spontan schwanger geworden bin. Ein Thema treibt mich angesichts der neuesten Forschung um: das Risiko, dass icsi-kinder ein erhöhtes Krankheitsrisiko insb. Bluthochdruck und zB kryo-kinder sogar ein stark erhöhtes Krebsrisiko zu haben scheinen. Ich habe wirklich große Angst. Wie steht ihr zu dem Thema? In unseren Unterlagen der Klinik wird das Thema angesprochen, die Studien sind aber uralt und eher nicht mehr aktueller Stand der Wissenschaft. Insbesondere neue Erkenntnisse zu Bluthochdruck und daraus resultierenden Folgeerkrankungen werden nicht genannt.
Liebe Grüße!
Fehlbildungsrisiko/ Krankheitsrisiko nach ICSI
Huhu, Ich bin auf diesem Gebiet kein Fachmann, habe aber zwei icsi-Mädels und hätte ohne auch nicht schwanger werden können. Ich habe mich damals belesen (vor ca 8 Jahren) und da wurde von einem leicht erhöhten Risiko gesprochen.
Ich habe es dann so gesehen: es kann soooo unwahrscheinlich viel passieren (Unfall, Krankheit, usw) was nicht an der icsi liegt (auch natürlich gezeugte Kinder können krank werden, es können immer Unfälle geschehen), ich gehe das Risiko ein. Meine Mädels sind (stand heute) beide gesund. Was noch kommen wird weiß natürlich niemand, aber das weiß man ja nie. Meine Mama ist übrigens natürlich entstanden und hat auch mit Bluthochdruck zu tun 🤷♀️
Dankeschön! Ja im Grunde sehe ich es auch so. Meine Sorge ist aber, dass da mittlerweile doch mehr geforscht wird und herauskommt - allein weil "diese" Kinder ja erst jetzt älter werden. Eine Studie zu Krebs nach Kryotransfer hat mich schon sehr beunruhigt. Es ist ohnehin so eine belastende Situation, dazu dann noch diese Ängste 😓
Unser Wunsch nach einem 2. Kind ist sehr groß. Aber auch meine Angst und die Gedanken sehr laut, ob man nicht mit einem Kind auch glücklich sein kann/sollte.
Liebe Grüße
Dann schreib doch mal welche Studie du da gelesen hast. Wenn es um diese hier geht:
https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2757228
dann überdenke doch bitte mal deine Reaktion. Dort wurden bei Kryo-Kindern 44 Krebserkrankungen pro 100,000 Personenjahre gefunden, und bei natürlich gezeugten nur 17. Die absolute Anzahl an Kryo-Kindern in der Studie war aber recht niedrig (3356), und bei denen gab es 14 Krebserkrankungen. Das ist statistisch erhöht, aufgrund der geringen Stichprobe aber wackelig, und ohnehin absolut betrachtet immer noch EXTREM wenig! Krebs bei Kindern ist, Kryo hin oder her, etwas sehr seltenes.
Die Autoren schreiben selber: "Use of frozen embryo transfer was associated with a small but statistically significant increased risk for childhood cancer."
Wie du da zu Aussagen wie "stark erhöhtes Krebsrisiko" und "wirklich große Angst" kommst, finde ich echt nicht nachvollziehbar. Das ist reine Panikmache.
Danke dir fürs Feedback. Große Angst ist subjektiv und die habe ich nun mal.. Studien, die ich u.a gelesen habe sind z.B. diese:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/211858/In-vitro-Fertilisations-Technologien-und-Kindergesundheit
Und meine Angst resultiert nicht aus einzelnen wenigen derzeit vorhandenen Studien, sondern eher vor dem, was da in Zukunft noch rauskommen könnte, eben weil es noch nicht umfänglich erforscht ist.
Tatsächlich ist es für mich auch nicht abwegig, dass die im Vergleich zur Natur anderen Bedingungen bei der Befruchtung und v.a auch die zugeführten Hormone nicht unwahrscheinlich gesundheitliche Auswirkungen haben. Die Faktoren für Erkrankungen sind aber natürlich ganz vielfältig!
Liebe Grüße
Es ist ganz und gar nicht abwegig, dass da etwas gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Und es ist deshalb auch völlig richtig, das zu untersuchen. Aber wenn die Auswirkungen wirklich so gravierend wären, würden sie auch direkt ins Auge springen. In der von dir zitierten Studie wird behauptet, dass die ohnehin sehr kleinen Risiken für bestimmte Erkrankungen bei IVF-Kindern um ca. ein Drittel erhöht seien. Also z.B. ein Risiko von 0,013% gegenüber 0,010% bei natürlich gezeugten Kindern. Und außerdem sollte immer mit bedacht werden, dass hier ausschließlich empirisch Daten gegenübergestellt werden. Der Grund für solche Abweichungen ist immer Interpretation. Konkret bei IVF-Themen kann es auch immer sein, dass ein erhöhtes Auftreten von Krankheiten bei Kindern damit zusammen hängt, dass hauptsächlich gesundheitlich vorbelastete Eltern eine IVF in Anspruch nehmen.
Hey Sisa,
Puh, ich finde das alles ist immer sehr schwammig, gerade bei Krebs gibt es nicht DIE URSACHE und ALLES MÖGLICHE könnte das Risiko erhöhen: Fliegen, Sonnencreme, Lacke, Zahnfüllungen, Medikamente, Soja, AKWs, Giftige Dämpfe, Bakterien, Bleileitungen, Spritzmittel, Viren, Handystrahlung, Stress, Zu viel Fett, zu viel Zucker etc. Man möchte das Risiko niedrig halten aber 0 wird es nie sein. Mein Neffe hatte Leukämie mit 3 und es hieß das Risiko ist halt erhöht bei gemixten(Deutsch+Südländisch/Türkisch) Kindern... Ob das wirklich so ist (ist über 20 Jahre her) weiß ich nicht aber würdest du deswegen einem gemixten Pärchen davon abraten ein Kind zu bekommen? Also ich nicht. Alles hat irgendein Risiko.
Vielleicht hilft dir das etwas in Relation zu setzen.
LG fusselFlosse
Entschuldigung aber diese Mischungs geschichte Deutsch + “Südländisch” (was auch immer das heißt) klingt nach einem absoluten und rassistischen Quatsch. Es ist eine Tatsache dass genetische Vielfalt bringt mit sich eher Vorteile. Bevölkerungen mit geringerer genetischen Variabilität leiden viel mehr unter genetisch bedingte Erkrankungen (v.a. Rezessiv geerbte Erkrankungen inkl. Syndrome die mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen)
Sorry, ich hätte das Beispiel nicht nehme sollen, ich glaube das auch nicht aber das kam halt damals von irgendeinem (dummen) Arzt. Ich hätte auch ein anderen "angeblichen" Risikofaktor nennen können: 30km entfernt war ein AKW - Also darf man jetzt keine Kinder bekommen wenn man x km von einem AKW entfernt wohnt? Ab wo ist es OK? Das ist es was ich sagen wollte, es gibt viel "könnte" und alles davon werden wir nie ausschließen können, manches wissen wir nicht, anderes können wir nicht ändern.
Meine Tochter ist letztlich auf natürlichem
Weg entstanden, aber ich habe mich in unserer Kiwu-Klinik-Zeit auch mit dieser Frage befasst.
1) Selbst wenn die Wahrscheinlichkeiten relativ gesehen höher sind, sind sie absolut gesehen immer noch klein. Der Unterschied von 0,01% auf 0,02% mag in einer ausreichend großen Population signifikant sein, aber letztendlich sind beides extrem kleine Wahrscheinlichkeiten.
2) Meines Wissens ist immer noch unklar, wie viel von dem Effekt Kausation ist und wie viel Korrelation. Ein Gedankenexperiment:
Männer, die heterozygot für Mukoviszidose sind (also nicht erkrankt, aber Träger) haben ein überdurchschnittliches Risiko für Unfruchtbarkeit. Gleichzeitig haben Mukoviszidose-Träger bekanntermaßen ein Risiko, mukoviszidosekranke Kinder zu zeugen (nämlich die Wahrscheinlichkeit, einen anderen Träger zu heiraten mal 25%).
Nehmen wir an, dass wir in einer Welt leben, wo man die genetische Komponente noch nicht verstanden hat. Dort würde in der Zeitung stehen: „ICSI erhöht Risiko für Mukoviszidose bei Kindern.“ Aber das wäre natürlich Quatsch, nicht die ICSI ist der Grund, sondern das in diesem Gedankenexperiment unbekannte Gen. Ich wette, dass ein Teil des Effekts den wir sehen ähnliche, bisher nicht erforschte genetische Gründe hat.
3) Ich meine, mich an eine dänische (schwedische?) Studie zu erinnern, wo sie die Krebswahrscheinlichkeit nach Medikamenten aufgedröselt haben. Das einzige Medikament mit einem signifikanten Effekt war Progesteron. Da stellt sich erstens die Frage, ob das heute immer noch gilt (früher hatte man nur synthetische Progestine, kein Progesteron). Zweitens könnte man durchaus etwas tun, um die Exposition zu verringern, also Kryo im natürlichen Zyklus, minimale Menge, usw. Wobei mir persönlich das Risiko eines durch Progesteronmangel fehlgeschlagenen Versuch schwerer wiegt als das Krebsrisiko (von dem wir wissen, dass es zwar erhöht aber immer noch winzig ist).
War für u s kein Thema ,worüber wir u Gedanken gemacht haben.
Unsere icis Tochter ist jetzt 4,5j
Unser Sohn,der danach plötzlich so entstanden ist,wir am Montag 3j
Ich muss sagen,unser absolutes Sorgenkind ist der jüngste .
-krampfanfälle
- Asthmatiker
-hang zum Übergewicht
Wie oft ich mit ihm schon im kh war....wir sind schon per DU im KH 🥴
Also bisher,kann ich es bestens wiederlegen