ICSI-IVF-Kinder anfälliger für Fehlbildungen, Krankheiten, Entwicklugnsverzögerungen?

Hallo!

Ich stehe kurz vor meiner 1. ICSI - morgen ist Punktion. Und auch wenn es aktuell ein wirklich mega ungünstiger Zeitpunkt ist und ich zu einem großen Teil auch der Punktion und dem (hoffentlich) Transfer entgegenfiebere, kommen mir immer wieder Zweifel.

Im Internet liest man ja immer wieder, dass Kinder, die per IVF/ICSI gezeugt wurden öfter Fehlbildungen haben, später anfälliger für gesundheitliche Dinge oder psychische Erkrankungen sind. Ich habe auch gelesen, dass im Labor gezeugte Kinder öfter Entwicklungsverzögerungen haben - dann aber wieder auch gelesen, dass das nicht bestätigt wurde. Kommt halt darauf an welcher Studie man glaubt?! Ich habe dieses Thema auch bei dem Kiwu-Arzt angesprochen, aber er nahm das anscheinend nicht wirklich Ernst - er meinte nur, dass er schon viele Paare schwanger bekommen hat und die gesunde und clevere Kinder haben. Und das viele Paare halt schon etwas älter sind wenn sie in die Klinik gehen - einfach weil sie es halt vorher schon oft jahrelang versucht haben. Klar, was soll er denn auch wirklich sagen?! Dennoch bleiben halt diese Rest-Zweifel!

Mich würde mal interessieren: habt ihr bei einer IVF/ICSI auch solche Gedanken gehabt? Oder konntet ihr das komplett ausblenden? Gibt es hier vielleicht welche mit schon älteren IVF/ICSI-Kindern und gab es da irgendwelche Unterschiede oder gar Auffälligkeiten in der Entwicklung bzw. bei der Gesundheit?

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Also ich habe genau das Gegenteil gehört. Meine Ärztin sagte IVF/ICSI Kinder sind meist weiter.
Ich halte von diesen ganzen Spekulationen rein gar nichts.
Unser Sohn war immer perfekt entwickelt, mit der Sprache sogar weit voraus. Dafür ist er vielleicht 2 Monate später gelaufen. Also genau genommen mit 18 Monaten. Kinder sind unterschiedlich und das ist gut so, egal wie sie gezeugt wurden. Niemand ist perfekt. Zum Glück!

Bearbeitet von luisala
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Okay, aber das nenne ich jetzt keine "Auffälligkeit". Meine Freundin hat 2 Kinder, die beide sehr, sehr spät gelaufen sind (auch um die 18 Monate) und beide wurden natürlich gezeugt... Wenn ein Kind bis 18 Monaten laufen lernt ist das aber auch noch im Rahmen - zumindest liest man das überall ;-)

Ich meinte eher richtige Entwicklungsverzögerungen, also die nicht mehr im offiziellen Rahmen sind ;-)

Keine Ahnung, vielleicht ist das auch nur die Nervosität vor der Punkton die mich nun so zum Rumspinnen bringt

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Ich weiß das 18 Monate im Rahmen sind. Aber die meisten Kinder laufen halt eher. Das war auch nicht wertend im Sinne von „Auffälligkeiten“ gemeint. Ich wollte damit eigentlich ausdrücken, dass manche Kinder in manchen Dingen schneller sind, in anderen etwas langsamer. Ich habe es halt überspitzt geschrieben.
Auf die Frage ob unser IVF Kind auffälliger ist, oder anfälliger für etwaige Krankheiten kann ich klar sagen NEIN!
Auch in meinem unmittelbaren Umfeld sind die Kinder alle unauffällig. Da haben teilweise Kinder die auf natürlichem Wege entstanden sind mehr Probleme.
Aber wie immer im Leben, man hat nie eine Garantie. Es kann immer etwas sein. Denk positiv, alles wird gut!

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Meine Freundin ist tatsächlich ein IVF-Kind. Sie ist inzwischen Ü30, hat ihren Master in (Bio-)Physik gemacht (das werde ich als natürlich gezeugtes Kind niemals verstehen 🤣) und wird nach der Babypause wohl promovieren. Sie hat zwei wundervolle Kinder, die beide geplant sehr schnell natürlich entstanden sind. Sie und ihre Kinder sind kerngesund. Man könnte also sagen, läuft bei ihr.

Mein IVF-Kind ist jetzt 5,5 Jahre alt, kerngesund, obwohl Papa und dessen Papa allergisches Asthma bereits als Säuglinge hatten, ich leide wiederum an einer chronischen Hauterkrankung. Unser Sohn hat (bisher) nichts. Ist diesen Winter einmal 3 Tage nicht zum KiGa wegen Krankheit, also offensichtlich sehr gutes Immunsystem, obwohl er per Notsectio kam und nicht gestillt wurde.
Heute haben wir ein Gespräch, weil er laut KiGa eingeschult werden soll, er wäre soweit. Mein Mann und ich sehen das nicht so, für uns ist er noch der kleine Wirbelwind der seit er laufen kann (mit 10 Monaten) nur am Rennen und Toben ist. Er hat erst mit fast 2 Jahren gezielt Mama und Papa gesagt, dafür war er halt motorisch super weit und das Reden kam dann innerhalb kürzester Zeit. Trocken war er erst mit knapp 4 Jahren. All das ist in meinen Augen eine völlig normale Entwicklung. Er hat seine Stärken und seine Schwächen (er malt noch immer Strichmännchen und Regenbogen, das war’s, kann dafür halt schon lange das kleine Einmaleins).

In unserer direkten Nachbarschaft wohnt ein Junge (3) der ohne linken Unterarm geboren wurde und ein Mädchen (5) die z.B. erst mit 2,5 laufen gelernt hat. Beide sind natürlich entstanden. Die Mütter sind beide deutlich jünger als ich. Man kann das nicht vorhersehen, es kann keine klare Statistik dazu geben, da man ja nie weiß, wie es gekommen wäre, wäre das Kind spontan entstanden.

Meine Erfahrungen sind somit nur positiv, sicher gibt es auch negative, aber die gibt es nunmal leider auch auf beiden Seiten. 🍀

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Wir haben uns die Studien mal angeschaut als ich meine Diagnose (Eileiter undurchlässig -> IVF/ICSI) bekommen habe. Unter anderem auch dadurch, dass wir in der Familie Heilpädagoginnen haben, die auch regelmäßig davon erzählen, dass auffällig viele Kinder mit IVF/ICSI-Entstehung bei ihnen in Behandlung sind.

Unsere persönlichen Schlussforderungen waren:
- Erhöhtes Risiko für Trisomien kommt vom Alter. Da wir uns nicht verjüngen können, können wir nur darauf achten jetzt so früh wie möglich zu beginnen.
- Risiko für andere (psychische oder physische) Erkrankungen/Fehlbildungen sind oft familiär vorbelastet.

Uns ist bewusst, dass ein gewisses Risiko besteht, wir werden es aber trotzdem in Kauf nehmen. In unserer persönlichen Abwägung sind auch familiär bekannte Erkrankungen einkalkuliert. Diese sind für mich in der Hinsicht tatsächlich entscheidender als die Statistiken. Ob es Auswirkungen hat, können wir vermutlich erst nach dem ersten (erfolgreichen) Versuch sagen.

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Ich habe mir nie solche Gedanken gemacht und auch nicht nach Statistiken gesucht. Wir haben uns ein Kind gewünscht und man muss sich nunmal sicher sein, dass ein Kind immer, egal ob natürlich oder icsi, eine Erkrankung, Fehlbildung oder sonstiges haben kann. Dies kann es auch in Laufe des Lebens erwerben. Daher hat sich für mich nicht dir Frage gestellt, ob ich deshalb jetzt auf meinen Kinderwunsch verzichte.
Um deine Frage trotzdem zu beantworten. Wir haben ein Zwillingspärchen Dank Icsi. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Unser Sohn ist mit 11 Monaten gelaufen. War immer zufrieden, ist immer gut gelaunt , offen zu jedem, Essen war nie ein Problem, sprachlich ist er normal entwickelt. Unsere Tochter hat viel geschrien, ist sehr Mama bezogen, eher still, motorisch aber weiter als ihr Bruder. Außerdem hat sie eine Beckenniere, was laut Radiologe aber eine Laune der Natur ist, ich hätte es auch nie auf die Icsi geschoben. Für mich sind das alle ganz normale Sachen die nichts mit ihrer "Zeugung" zu tun haben.
Wie oben eine Userin schrieb, könnte ich mir eine Häufung an Trisomien etc. Eher durch das höhere Alter vorstellen. Ich selber war 28 als ich Schwanger geworden bin und war in der KiWu eine der jüngsten.

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Das Thema war doch gerade eben erst hier (auch von Dir?). Es wurde darauf hingewiesen, dass keine Studien vorliegen, die einen direkten Zusammenhang zwischen ICSI und Fehlbildungen belegen, im Sinne eines Kausalzusammenhangs. Leicht erhöhtes Fehlbildungsrisiko ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass ICSI-Eltern idR älter und vor allem oft eben nicht gänzlich gesund sind (sonst wären sie ja nicht auf küBe angewiesen (es sei denn gleichgeschlechtlich oder Single ist küBe Grund)). Dies ist aber als solches ein indirekter Effekt und kann nicht der küBe angelastet werden.

Meine ICSI-Tochter, nun 21 Mo., war und ist von der Entwicklung immer dtl. voraus. Sie lief mit 9 Monaten und jetzt spricht sie ganze Sätze und man kann sich mit ihr richtig unterhalten.