Hallo ihr Lieben,
da viele hier leider auch schon eine Menge durch haben, wende ich mich heute einmal an euch.
Vielleicht hat der ein oder andere eine ähnliche Geschichte erlebt und hat eventuell noch Ideen, wie wir weiter vorgehen können.
Ich versuche mich kurz zu halten.
- Ich bin 38, mein Partner 40
- Spermiogramm unauffällig
- Mein Partner hat Diabetes Mellitus Typ I seit der frühen Kindheit, ist aber gut eingestellt
- Ich habe PCO und eine gut eingestellte Schilddrüsenunterfunktion (L Thyroxin 75)
- Bauch- und Gebärmutterspiegelung ohne Befund
Erste IVF März 2023 (nach 4 erfolglosen Stimulationszyklen mit Clomifen):
- Nullbefruchtung
- Genetische Untersuchung danach unauffällig
Erste ICSI Juni 2023:
- Kalziumionophor, Progestan 100 ( 6 Tabletten täglich ab Transfer)
- 12 Eizellen wurden entnommen, 7 haben sich befruchten lassen, 4 zur Blastozyste weiterentwickelt
- Frischetransfer DET: Biochemische Schwangerschaft (HCG Wert an PU + 17 lag bei 52)
- Kryotransfer Set: Negativ
- Kryotransfer Set: Positiv (wieder biochemische Schwangerschaft mit niedrigem HCG Wert).
- Blutgerinnung untersucht, keine Auffälligkeiten
- Biopsie der Gebärmutterschleimhaut auf Plasma- und Killerzellen nicht auswertbar (Arzt im KWZ rät, diese nicht zu wiedeholen aufgrund der Verletzungsgefahr und es im nächsten Versuch mit Intralipid Infusionen zu versuchen)
Zweite ICSI März 2024:
- Embryo Glue, Kalziumionophor, Intralipid ab Punktion, Ass 100 ab Transfer, Progestan 100 ab Transfer (6 Tabletten täglich)
- 14 Eizellen entnommen, 9 haben sich befruchten lassen und 6 zur Blastozyste weiterentwickelt
- Frischetransfer DET: Zwillingsschwangerschaft (HCG an PU + 17: 1500)
- Beide Herzen schlagen bei 7+0, allerdings einer in der Entwicklung langsamer)
- 9+0: Beide Herzen haben aufgehört zu schlagen
- Ausschabung (festgestellt wurde, dass bei 7+3 und bei 8+0 die Entwicklung stehen geblieben ist)
So, jetzt ist es leider doch ganz viel Text geworden.
Wir sind unglaublich traurig, da der HCG Wert endlich hoch war und wir so sehr an unsere Wunder geglaubt haben.
Bei uns liegt es nicht daran, dass wir nicht schwanger werden können, sondern nicht schwanger bleiben.
Ich hab ziemliche Angst, dass sich das immer wiederholt.
Mittlerweile denken wir schon über eine Embryonenspende im Ausland nach, allerdings liegen noch 4 Blastos auf Eis.
Habt jemand Ideen, was wir noch machen könnten?
Vielen Dank schon einmal im Voraus.
2 biochemische Schwangerschaften + Missed Abortion 10 SSW
Ach menno, dass ist ja wirklich eine ganze Menge was du schon erleben musstest. Tut mir sehr leid. Versucht die Partnerimminisierung in Göttingen oder Kiel. Vielleicht auch cortison?
Die Ausbeute an Blastos ist ja fantastisch
Alles GUTE
Vielen lieben Dank.
Hast du selber die Partnerimmunisierung gemacht?
Hat es danach bei euch geklappt?
Liebe Grüße
Ja, danach hat es sofort funktioniert 🤗
Hi. Das tut mir sehr Leid. Ich würde noch Ass und Cortison ohne Indikation nehmen. Ansonsten kann es ja, auch so doof es klingt einfach Pech gewesen sein. Als letzte Möglichkeit wechseln einige ja zur Pid im Ausland. Habe damit aber keine Erfahrung. Die werden ja genetisch untersucht dann die Embryonen.
Vielen lieben Dank.
Über Cortison habe ich auch schon nachgedacht. Das werde ich ansprechen.
Ach, wenn man wüsste, dass es irgendwann gut ausgeht, hätte man mehr Energie, um weiterzumachen.
PID oder eine Embryonenspende mit PID wären ggf. noch eine Option.
Im Moment sind wir etwas ratlos, was die "Beste" Möglichkeit ist, wobei es die wahrscheinlich nicht gibt.
Ja das ist leider immer das Problem. Das man es nicht vorher weiß .
Wir wechseln zb jetzt auf Samenspende als letzte Chance noch.
Hey liebe Rainbow,
wir haben so ziemlich denselben Verlauf nur mit unterschiedlichen Diagnosen. Unsere einzige Diagnose ist das auffällige Spermiogramm meines Mannes. Er hat nur vereinzelte Spermien.
Wir haben auch wie ihr bereits 4 Transfere (aus 4 ICSIs) hinter uns. 2 Transfere waren positiv aber es endete bei beiden Malen in einer Fehlgeburt (10. ssw und 9. ssw). Wir hatten bei beiden SS ein Herzschlag aber die Krümel wollten einfach nicht bleiben.
Und tatsächlich haben wir genauso wie ihr Blastozysten und Vorkerne auf Eis. Auch wir haben nach weiterer Diagnostik und Möglichkeiten geschaut. Uns wurde hier im Forum auch zu PID und Samenspende geraten. PID haben wir erst Mal zur Seite geschoben, wir haben uns entschieden, den Blastos und Vorkernen, die auf Eis sind, ohne PID eine Chance zu geben. Ob wir es irgendwann machen würden weiß ich nicht - es gibt einige wissenschaftliche Untersuchungen, die auch gegen eine PID sprechen. Und naja, im Grunde genommen geht es bei einer PID auch nicht darum, die Wahrscheinlichkeit auf eine gesunde SS zu erhöhen, sondern Fehlgeburten zu vermeiden. Es ist also keine Therapie in dem Sinne…
Eine Samenspende oder Embryospende kommt bei uns nicht in Frage daher werden wir wohl bei weiteren gescheiterten Kryo-Versuchen weitere ICSIs machen - mit der Hoffnung, dass wir irgendwann auf ein gesundes Embryo treffen.
Zum Thema Diagnostik: vielleicht könntest du Mal dein Mikrobiom testen? Oder Insulin?Vor kurzem bin ich auf einen weiteren Wert gestoßen, den man beim Rheumatologen testen kann. Heißt alpha-Enolase-spezifische Antikörper. Vielleicht willst du den Mal testen?
https://dgfi.org/immunangriff-auf-die-schwangerschaft/
Jedenfalls verstehe ich deine Gefühle sehr gut. Es ist sehr bedrückend. Aber wir sollten hoffnungsvoll bleiben..
LG
Hallo Hazel,
vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort und weitere Tipps. Der Artikel ist total interessant.
Es ist schon verrückt, was es alles gibt und womit sich die meisten, die schwanger werden möchten, glücklicherweise nicht beschäftigen müssen.
Ihr habt aber auch schon eine Menge durch. Respekt, dass ihr so weiter macht, in der Hoffnung, dass 1 Wunder irgendwann bei euch bleibt.
Wie hältst du das seelisch aus?
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute, dass ihr irgendwann mit eurem ganz persönlichen Wunder belohnt werdet.
Hallo Rainbow,
es tut mir sehr leid, dass du das durchmachen musst und ich kann deine Angst und Ratglosigkeit sehr gut nachvollziehen.
WIe bei euch liegt es auch bei uns nicht daran, dass wir nicht schwanger werden können, sondern nicht schwanger bleiben. Daher bin ich nach 4 frühen Fehlgeburten gerade auch auf der Suche, was wir noch machen könnten.
Ich habe auch leichtes PCOs, werde natürlich schwanger, bleibe es aber nicht.
Spermiogramm meines Partners ist unauffällig.
1.FG: 10/2022, Spontanabort bei 6+5, vorher nur leere Fruchhöhle sichtbar bei 6+0
2 FG: 06/2022, Spontanabort bei 6+5, Entwicklung stehen geblieben bei 5+4
Untersuchungen: Gerinnungsstörung: Faktor-5-Leiden-Mutation sonst keine Befunde bei Gebärmutterspiegelung, Genetik, Killer- und Plamazellen (wie bei dir nicht auswertbar), Schilddrüse in Ordnung usw.
Einnahme von ASS 100 wegen Gerinnung
3. FG: 12/2023, Spontanabort bei 7+4
Einnahme von 5mg Prednisolon (Kortison) + ASS100, Eisen- und Vitamin D Mangel festgestellt und behandelt
4. FG: 05/2024, biochemische Schangerschaft, ab positivem Test 10mg Kortison und Heparin. Aber da war mir ab Test schon klar, dass das nichts wird, weil der Test viel zu spät viel zu schwach positiv war.
Ich bin fast 37 und habe das Gefühl mir läuft die Zeit davon. Wir wissen auch nicht mehr, was wir noch so richtig sinnvoll testen könnten. Aber einfach immer so weiter machen finde ich auch schwer auszuhalten. Immer wieder dieses Hoffen und Warten und Hoffen und Warten und dann kurz freuen, wieder warten und dann ist es wieder vorbei und es geht von vorne los.
Ich frage mich die letzten Tage, ob eine Polkörperdiagnostik helfen könnte, aber so richtig kenne ich mich damit noch nicht aus. Oder vielleicht wie hier ja schon geschrieben wurde doch eine PID im Ausland? Oder Partnerimmunisierung? Nochmal Killerzellen testen? Ich habe auch mal vor einiger Zeit etwas über HLA-Antikörper und KIR-Gene gelesen. Es gibt einfach so viele Möglichkeiten.
Wurde bei dir die Genetik der Embryos untersucht nach dem MA?
Ich habe nach so viel Text leider gar keiner richtig neue Idee beizutragen. Wir gehen im Juli in die Sprechstunde für Habituelle Aborte an der LMU in München. Vielleicht wissen wir danach mehr.
Viele Grüße und viel Kraft weiter durchzuhalten
Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Genau wie du schreibst, es gibt noch einige Möglichkeiten von Untersuchungen, aber die Zeit läuft einem auch davon.
Und dann das Hoffen und Warten, kurzzeitige Freuen und der Alptraum geht weiter... Ich find es immer schwerer auszuhalten.
Und es ist schon schlimm, wieviele hier ähnliches durchmachen müssen.
Wir haben die Embryos leider nicht untersuchen lassen. Jetzt im Nachhinein ärgere ich mich sehr darüber, aber in dem Moment war man irgendwie auf Autopilot.
Ich wünsche euch auch viel Kraft, um weiter durchzuhalten und irgendwann euer Wunder im Arm halten zu dürfen.