Fieber & depressive Gefühle nach Transfer

Liebe Community,

ich hoffe, Ihr könnt mir etwas Feedback und Einblick in Eure Erfahrungen geben: ich befinde mich im 4. Kryozyklus mit Ovitrelle zum Auslösen +1 nach Transfer. Zusätzlich muss ich Duphaston (3x1) und Dexametason (2x1) nehmen.
1 Tag nach Transfer lag ich mit einem Infekt flach und 38* leichten Fieber, das ich auch mit Paracetamol nicht runterbekommen habe. Dass Fieber für den Erfolg nicht gut ist, habe ich jetzt schon überall gelesen und auch die Ärztin in der Klinik sagte, optimal sei das nicht.

Emotional habe ich auch diesen Versuch nun schon begraben und heule seit 2 Tagen fast durchgehend, bin nicht mehr aufzumuntern.

Ich habe den Eindruck, dass mich diese ganzen Medikamente jedes Mal in ein einen anderen Menschen verwandele, der wie fremdgesteuert eine Schneise der Verwüstung durch sein familiäres/soziales Umfeld schlägt. Zusätzlich dazu kommen nun noch die Symptome des Infektes dazu und ich erkenne mich selbst kaum wieder.
Viel Verständnis/Nachsicht meines Partners (+Sohn) erfahre ich gefühlt irgendwie nicht, auch er scheint überfordert mit der Situation.

Dieses ganze KiWu-Zeit ist emotional die Hölle und oft frage ich mich, ob es das alles wert ist, tausende von € auszugeben ohne mal einen Lichtblick zu sehen. Kennt das irgendjemand und kann mir einen kleinen Trost spenden?

Danke fürs Zuhören ♥️,
K.

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Hi,

ich fühle mit dir. Der Weg ist einfach unglaublich hart. Ich hatte jetzt die 2. Iui. Allerdings davor 3 icsi s und 1 gescheiterte Kryo. Ich hab beschlossen nach dieser iui Pause zu machen bevor wir dann vlt Ende des Jahres nochmal eine icsi wagen. Ich kann auch nicht mehr. Habe diesmal kein Progesteron genommen. Weil mich das auch herunter zieht sonst. Bei iui ohne Mangel kann man es weg lassen. Bei den anderen Methoden natürlich nicht. Vlt gönnst du dir auch eine kleine Pause ? Ansonsten wünsche ich dir einfach viel Stärke. Mein Mann versteht mich zb auch oft nicht. Da hilft es eher mit Freundinnen zu reden oder der Austausch hier im Forum.

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Ich habe im September '23 mit der IVF angefangen, Transfer-Abbruch wg Überstimulation, erste Kryo im Dezember, negativ, zweite Kryo im Januar biochemische SS, dann einen Monat Pause und 3. Kryo negativ, zwei Monate Pause.

Jetzt der 4. Anlauf und ich bekomme am Samstag-Abend (Transfer-Tag) Fieber… ein paar Stunden früher und ich hätte den Transfer abgesagt und mir die 1600€ für die Tonne gespart. Es ist wirklich zum Heulen und die ganzen, scheinbar dämpfenden Medis machen es noch schlimmer.
Bin im Mai 40 geworden, Kinderwunsch > 5 Jahre, so langsam verlassen mich die Kräfte.. 😢

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Fieber muss nichts schlechtes heißen. Meist klappt es gerade in so doofen Zyklen. Es ist oft einfach so furchtbar unfair und lange. Wir sind seit Ende 2021 in Behandlung. Mittlerweile 2. Klinik und Spendersamen. Ich hab allerdings das Glück einen Sohn zu haben. Denke ohne ihn würde ich das auch nicht schaffen. Somit kann ich nur bedingt mitreden. Die Medikamente ziehen meine Psyche auch jedes Mal herunter. Jetzt mit "nur" iui merke ich wie viel angenehmer das ist im Vergleich zu icsi. Und ohne Progesteron hab ich bisher auch noch keinen Tiefpunkt.

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Ich kann das so gut nachfühlen! Ich hatte gestern den Transfer der 2. Icsi und gestern Abend hab ich Rotz und Wasser geheult weil es mich mittlerweile soviel mehr mitnimmt als mir lieb ist! Eigentlich bin ich ein totaler Optimist - das geht mir gerade Stück für Stück flöten und davor habe ich Angst! 😥
Bisher konnte ich die Anrufe über das negative Ergebnis gut wegstecken und habe mir eingeredet „der nächste Versuch wird schon klappen - ein wenig Glück ist ja auch erforderlich…..“

Einen Tipp habe ich leider auch nicht.. 🙄 ich versuche mich abzulenken.. was natürlich immer so einfach dahin gesagt ist!! Aber im Grunde bleibt uns ja auch nicht viel anderes übrig! 😄
Der Austausch hier tut mir schon ganz gut.. zu wissen, dass man nicht alleine ist mit seinen Gefühlen! Zu Wissen, dass die negativen Gefühle normal und in Ordnung sind! Du bist nicht alleine - auch wenn es sich manchmal so anfühlt! 🍀

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Liebe Mari, danke für dein Feedback, wir heulen zusammen… Ich habe auch Angst, dass sich mein grundsätzliches Wesen verändert und auf diesem Weg etwas unwiederbringlich verloren geht, v.a. wenn man irgendwann an Punkt kommt, den Wunsch und das damit erträumte Leben aufgeben zu müssen. Davor hab ich tatsächlich am meisten Angst, dass irgendwann der Tag kommt, an dem wir es nicht mehr versuchen werden & mich damit abfinden muss, kinderlos zu bleiben.
Ich drück dich und drücke dir die Daumen, dass es bei Dir geklappt hat 💪🏼