Ab wann gibt man mit dem Kinderwunsch auf?

Hallo ihr lieben,

eigentlich hätte ich diese Woche meinen Kryo transfer gehabt. Aufgrund meiner zu wenig aufgebauten Gebärmutterschleimhaut muss der Transfer abgesagt werden.

Im Moment merke ich vermehrt wie ich irgendwie keine Hoffnung mehr habe das ich schwanger werden auch bleibe. Wir sind jetzt im 4. KIWU Jahr, 4x IUIs, 4x IVF, 2x schwanger = 2x Fehlgeburt in der 9. und 10. Woche. Ivh habe einen Protein Z Mangel und Endometriose.
Ich bin 37 Jahre alt und so langsam komme ich immer mehr vor die Entscheidung ob wir den eigenen Kinderwunsch aufgeben sollten und dafür den Weg der Adoption einschlagen sollten.

Wir hatten 3x, sehr freundliche und positive, Telefonate mit dem Jugendamt wo uns erklärt wurde, dass wir mit dem eigenen Kinderwunsch erst abschließen müssen um "Platz zu machen" für das Thema Adoption. Jetzt die Frage, wann gibt man auf?

Sind diese Gedanken normal? Wie lange seit ihr schon dabei und wann habt ihr diesen großen Wunsch aufgegeben?

Ich weiß es ist ein super persönliches, schwieriges und komplexes Thema aber vielleicht mag ja eine von euch ihre Geschichte mit mir teilen.

Habt einen schönen Tag 🙂

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Ich finde nicht, dass ihr euren eigenen Kinderwunsch aufgeben müsst. Durch eine Adoption werdet ihr ja auch Eltern und niemand stellt sich als Adoptiveltern zu verfügen, wenn da nicht ein gewisser Kinderwunsch dahinter ist. An eurer Stelle würde ich überlegen ob und wieviele Behandlungen ihr noch probieren wollt und parallel zu den Behandlungen schon mal alles für eine mögliche Adoption in die Wege leiten. Denn eine Adoption ist langwierig und nicht alle dürfen irgendwann Adoptiveltern werden...

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Ja, da stimme ich dir zu. Das war auch unser Plan gewesen...aber hatten dann Bedenken wegen der Aussage vom Jugendamt (es parallel laufen zu lassen). Danke für deine Antwort 😍🫶

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Naja, irgendwann seid ihr für das Jugendamt auch "zu alt" bzw. könnt nur ein älteres Kind/Jugendlichen adoptieren. Das ist einer Kollegin von mir passiert. Mit über 40 bekommt man höchstens noch die Möglichkeit ein 10jähriges Kind zu adoptieren. Auch eine gute Sache, aber Tatsache ist halt auch, dass es dann länger dauert um sich nahe zu sein und eine Beziehung aufzubauen. Das Kind bringt dann schon eine gewisse Vergangenheit mit und so ein richtiges Eltern-Kind-Verhältnis wird schwer. Meine Meinung.

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Ich würde beide Wege parallel gehen, ist ja kein Verbrechen. Und wenn es bei dir eindeutig wird, keine weiteren Schritte bei der künstlichen Befruchtung mehr zu gehen, wirst du es spüren. Viel Glück bei deinem weiteren Weg.

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Danke für deine Antwort 😍🫶

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Wir haben deutlich gemerkt, dass wir mit eigenen Behandlungen nicht mehr weiter machen können und wollen. Wir waren nur noch traurig, die Behandlungen haben das Leben zu sehr bestimmt. Wir hatten 7 GVNP-Zyklen, 5 IUI und 6 IVF mit 9 TF.

Aber an Zahlen kann man es nicht festmachen.

Für uns war Eizellspende die Alternative und damit waren wir auch erfolgreich 🙂

Adoption wäre für uns nicht in Frage gekommen, i h habe aber sehr viel Respekt vor euch, diesen auch nicht leichten Weg gehen zu wollen.

Ich habe letztens eine Familie kennengelernt, die nach kurzer Wartezeit (ungefähr 3 Monate nach Abschluss des Verfahrens) einen ganz niedlichen Jungen adoptieren konnten. Er war allerdings kein Baby mehr, sondern "schon" 1,5. Manchmal geht es dann doch überraschend unkompliziert.

Alles Liebe für euch ❤️🍀

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Vielen Dank für deine Antwort 😍🫶
Ich weiß nicht warum aber iwie verliere ich meine Hoffnung. Ich bin ein fröhlicher und positiver Mensch aber warum auch immer macht jede Behandlung was mit mir.

Oh wie toll 😍! Schön zu hören, dass es auch so positive Geschichten zum Thema Adoption gibt.

🩷

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Hi,

ich möchte ja kein Spielverderber sein. Auch wir haben das Thema Adoption oder Pflege in Betracht gezogen. Uns wurde aber direkt gesagt das es in Deutschland kaum eine Chance auf Adoption gibt. Ewig lange Wartezeit und dann 100 erte Bewerber drauf :-(. Das man Glück haben kann, ja. Dennoch sollte man sich damit befassen das auch dieser Weg evtl unerfüllt bleibt. Pflege sei da " einfacher" ist aber ne andere Hausnummer. Käme für euch eine Embryonenende im Ausland in Frage ?

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Vielen Dank für deine Antwort 😍😂

Du hast vollkommen Recht! Das wurde uns auch vom Jugendamt erzählt.
Habt ihr euch dann trotzdem dafür entschieden?

Tatsächlich ist so eine Bekannte von meinen Eltern schwanger geworden und konnte auch beide Kinder gesund zur Welt bringen. Das wäre natürlich auch noch eine Option.

Liebe Grüße 🩷

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Ne bisher nicht. Also uns wurde auch geraten erstmal abzuschließen 🙊😅. Ich finde das auch irgendwie fair und richtig. Wir würden uns wenn für Pflege entscheiden. Aber auch da würde ich eher den Weg gehen der Spende. Weil ein "eigenes" Kind kann einem niemand nehmen. Das ist so meine Sorge. Wir haben einen Sohn und somit wäre es hart wenn ein weiteres Kind dann quasi wieder heraus gerissen würde bei uns :-(. Alles schwierig. Aktuell machen wir eine Zwangspause. Ich spiele auch mit dem Gedanken nach Tschechien zu wechseln. Dort sind die Erfolgsraten viel höher und günstiger.

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Also ich kann dir sagen, wir hatten uns als Pflegeeltern beworben und und von den 5 Paaren im Seminar waren wir das einzige, welches keinen unerfüllt leiblichen Kinderwunsch hatte. Und das, obwohl Pflegschaft ja nochmal von der Herangehensweise was anderes ist als Adoption!

Ich würde den Wunsch dann aufgeben, wenn es sich für euch richtig anfühlt. Es gibt Leute, bei denen fühlt es sich richtig an bevor man überhaupt nen Spermiogramm gemacht hat oder Clomifen ausprobiert hat, Schluss zu machen. Manche brauchen 5 gescheiterte Versuche mit Eizellspenden bei einer Leihmutter. Ist beides vollkommen ok!
Wichtig ist nur, dass ihr mit dem Weg eben im Reinen seid. Im Nachhinein zu denken "hätte ich mal" ist halt ungünstig.

Das JA will sich halt absichern - auch uns wurde gesagt, man kann uns natürlich nicht zur Abtreibung zwingen, aber es wäre halt ne riesige Vollkatastrophe wenn wir einen Kindervorschlag haben, in der Eingewöhnung sind und/oder eben ein Pflegekind was 100% unserer Aufmerksamkeit braucht haben und dann auf einmal doch schwanger wird. Ich glaube, denen war das gar nicht so Unrecht, dass es bei den anderen Paaren eh nicht klappte auf natürlichem Wege 😬😅

Was ich eigentlich sagen will: ein Pflege/Adoptivkind soll eigentlich keine Notlösung sein weil es mit dem leiblichen Kind nicht geklappt hat. In der Realität geht es aber den allermeisten Paaren so wie euch. Das bedeutet nicht, dass ihr euch jetzt Sterilisieren solltet, aber um sich vom Kopf her voll auf das neue Thema einzulassen, ist es sicherlich sinnvoll, zumindest in der Bewerbungsphase keine Behandlung mehr zu machen, eben, um sich vom Kopf her voll auf den neuen Lebensabschnitt einzustellen.

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Uns wurde sogar gesagt das wenn man ein Pflegekind bekommen hat und schwanger wird, das dann sogar neu geprüft wird ob das Kind bleiben darf. Und es gäbe auch Fälle wo die Kinder dann wieder heraus genommen werden. Das hat mir dann doch zu sehr Zugesetzt so das wir erstmal wirklich abschließen :-(.

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Oha 😳 das wusste ich nicht!

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Wir haben im Januar das Seminar für Adoptiv- und Pflegeeltern besucht und haben danach alle Unterlagen eingereicht. Uns wurde auch gesagt, dass es wichtig sei, mit dem Kinderwunsch „abzuschließen“ bevor wir uns als Adoptiv- oder Pflegeeltern bewerben. Wir haben jetzt im Mai/Juni trotzdem parallel noch einen letzten Versuch in der Klinik gestartet. Der Hausbesuch des Jugendamtes war für August geplant. Jetzt hat der letzte Versuch tatsächlich geklappt. Der Hausbesuch wird trotzdem stattfinden, da wir nicht ausschließen, in 2-3 Jahren ein Pflegekind aufzunehmen. Ich konnte mir vor dem Seminar nicht vorstellen, ein Pflegekind aufzunehmen und für mich kam nur die Adoption in Frage. Das Seminar war dann allerdings so toll, dass ich jetzt anders denke.