Hallo ihr lieben,
ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin und hoffe, dass ich niemanden verletze mit meinen Aussagen, aber ich muss mir mal Luft machen:
Mein Freund und ich haben jetzt 10 Monate versucht schwanger zu werden. Erstes Kind, ich mittlerweile 36, er 38. Vor ein paar Monaten kam raus, dass er nicht genug bewegliche Spermien hat, er wollte es trotzdem weiter versuchen. Tja, nun geht es wohl doch nur mit ICSI laut Klinik.
Ich hab davor riesen Angst, was man alles spritzen muss und die Komplikationen. wir heiraten erst im Oktober, also wieder Pause bis dahin.
Ich bin so frustriert. Aber das schlimmste ist, dass ich iwie sauer auf ihn bin. Bei mir ist alles super (Hormone, Schilddrüse, AMH) und nun wird es so schwer und ich muss meinen Körper maltretieren und wir verlieren wieder Zeit.
Kennt diese Gefühle jemand und kann es vll sogar etwas v stehen, oder bin ich ein schlechter Mensch, weil ich gerade so denke😢
Frustration
Hallo Tinka,
ich versteh dich natürlich , aber Schuldzuweisungen sind hier fehl am Platz. Dein Mann kann ja auch nichts dafür.
Bei uns hat sich nach 6 Monaten auch herausgestellt, dass es wegen meinem Mann nie auf natürlichem Weg klappen wird. Ich war nie sauer , sondern dankbar das es überhaupt die Möglichkeit gibt. Ich musste auch warten bis wir verheiratet waren und ich 25 bin. Dann kam heraus das mein AMH nur bei 0,8 ist 😵💫.
Und es hat dann schnell geklappt, was bei euch auch der Fall sein kann. Also Kopf hoch und auf den in den Kampf . 💪🏻
Viel Glück 🍀☺️
Hallöle,
Danke dir. Du hast ja Recht. Klar kann er nix dafür. Toll, dass es bei euch geklappt hat 🌷das macht Mut😊
Guten Morgen du Liebe!
Ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen.
Am Anfang können einen natürlich jede Menge Emotionen überrennen, es ist schließlich auch ein super emotionales Thema, von dem so viel abhängt. Auch wir sind damals aufgrund der Diagnose meines Mannes bei der ICSI gelandet, er hat ein OAT grad 3. Und auch bei uns hat sich herausgestellt, dass mein Amh mit 0,42 (bin jetzt 31) schon niedrig ist. Mein Mann hatte immer Sorge, dass ich ihn verlasse oder ihm die Schuld gebe,das war für mich nie ein Thema. Für mich war immer klar, dass WIR keine Kinder bekommen können, nicht er oder ich. Für uns war es immer super, uns da als team zu betrachten. Vlt schaffst du ja bis ihr startet, dass auch so zu sehen.:)
Die Kinderwunschzeit ist evtl lang und auch steinig, unsere KiWuZeit geht nun schon vier Jahre, wir haben immer noch kein Kind, aber ich habe schon zwei FG erleben müssen. Und ohne meinen Mann hätte ich das nicht geschafft!
Versuch dir bewusst zu machen, dass dein Mann genauso viel/wenig dafür kann wie du selbst auch.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es bei euch schnell klappt! 🍀Wenn du noch Fragen zur ICSI hast, melde dich gerne bei mir!
LG JoJo93
Huhu liebe JoJo,
Ich drück euch ganz Doll die Daumen, dass es bei euch bald klappt🍀Das ist mental ja eine sehr anstrengende Zeit.
Vll muss ich da an meiner resilienz arbeiten. Er ist da voll entspannt, er ist nur froh, dass es nicht viel kostet, wenn wir verheiratet sind.
Er hat sich Nahrungsergänzungsmittel gekauft, aber bisher ohne viel Erfolg leider.
Hallo Tinka,
also erstmal solltest du versuchen es anders zu betrachten. Ich war unglaublich erleichtert, dass es nur am schlechten SG meines Mannes liegt, denn die meiste Angst hatte ich vor unzähligen Untersuchungen, wie Bauch und Gebärmutterspiegelung die ja auch echt nicht ohne sind. Dass wir nach einem Jahr dann eine Diagnose hatten hat mich ehrlich gesagt beruhigt.
Wir waren Anfang des Jahres in der gleichen Situation, also noch nicht verheiratet und die Hochzeit stand im März an, also mussten wir erstmal warten, bevor wir überhaupt irgendwelche Anträge stellen konnten. Zum einen hatte ich das aber nicht als warten empfunden, denn trotz der geringen Chance wollten wir jeden Zyklus noch nutzen. Zum anderen konnten wir uns länger mental darauf vorbereiten was jetzt auf uns zukommt. Die notwendige Untersuchung beim Andrologen konnten wir schon vor der Hochzeit machen, einen Termin bei der Gyn zum unabhängigen Beratungsgespräch habe ich schonmal für direkt nach der Hochzeit vereinbart.
Die Stimulation ist nicht ohne und jeder reagiert anders darauf, aber bei deinen Voraussetzungen (also bisher alles im Normbereich) wird relativ niedrig stimuliert und damit auch die Risiken einer Überstimulation gering gehalten.
Ich wünsche euch ganz viel Erfolg bei der ICSI und vorher eine schöne Hochzeit, ☺️
Huhu,
Danke für die Aufmunterung. Ich fasse langsam mehr Mut und finde es toll, dass ihr alle so eine positive Einstellung habt, davon kann ich mir was anschauen😊
Hallo Tinka1002
Er kann ja leider auch Nix dafür! Sei nicht so gemein ihm gegenüber. Ich glaube bei uns zb lag es an mir und würde mein Mann so über mich denken würde mich das verletzten. Ja es lag evtl an mir und ich musste die Hormone nehmen! Aber es ist belastend für beide! Vor den Hormonen hatte am Anfang auch Angst und habe mich innerlich dagegen gewehrt! Aber nach einem Gespräch mit einer Freundin ist mir ein Licht aufgegangen! Wir können uns glücklich schätzen dass es sowas wie die Kinderwunsch oder IVF oder ICSI überhaupt gibt! Ja es könnte auch ohne alles klappen! Aber so ist das nun mal! Wenn man die Hormone akzeptiert ist alles super und man hat keine Probleme oder iwelche schmerzen. Als ich die Hormone nicht akzeptiert hatte ging es mir auch dementsprechend! Mir ging es einfach nicht gut! Aber wie gesagt nach dem Gespräch mit der Freundin habe ich es akzeptiert und das spritzen war gar kein Problem mehr, im Gegenteil ich hatte auf einmal Spaß daran. Ich weiß für was ich das ganze tue.
Ich wünsche euch alles gute und drücke euch die Daumen. Und denk dran es wird klappen 🙏🏻☘️❤️
Da hast du Recht, die Psyche spielt eine große Rolle. Verkennt man oft.
Ist wahrscheinlich wirklich gemein von mir, ich muss da verstandnisvoller sein. Er ist ja auch immer an meiner Seite
Hey Tinka,
ich kann verstehen, dass du dir mal Luft machen musstest, aber es kann ja niemand etwas dafür, er fühlt sich sicher auch doof damit 😑.
Bin in einer ähnlichen Situation... selbst kerngesund, es liegt an der Krankheit meines Mannes und seinem schlechten SG, dadurch kam nur ICSI in Frage. Der riesen Vorteil für uns ist, dass wir eben gesund sind! D.h., die Chancen, dass sich was einnistet und im Idealfall auch bleibt, sind super. Bin jetzt 38, wir haben mit 37 (er 41) den Weg in die KiWu-Klinik gewählt, was von mir aus ging, er wollte "erstmal noch probieren und abwarten", also ähnlich wie bei euch und hab dann gesagt, dass mir die Zeit davon läuft. Bis wir anfangen konnten, hat es ein dreiviertel Jahr gedauert (mussten zum Genetiker, was länger dauert mit Terminen etc.), aber dafür hat es nun im 1. Versuch geklappt (bin aktuell in der 8. SSW).
Hatte natürlich auch den ganzen Aufwand mit den Spritzen etc., aber mit Glück macht man es nur einmal (und hat ggf. noch was zum Einfrieren) und bekommt dafür was ganz Tolles! Es war auch echt null schlimm, also die Hormone etc gingen alle klar, hatte kaum Nebenwirkungen (mal Kopfschmerzen, 1 Tag Übelkeit...), auch die Punktion war im Endeffekt schnell gemacht. Sieh es als Chance an, dass ihr die Möglichkeit habt und jetzt wisst, woran ihr seid und dass du gesund bist, ist doch eine super Voraussetzung 😊
Kopf hoch und alles Gute für euch!
Erstmal herzlichen Glückwunsch 🍀🌷
Wenn er sich doof damit fühlt, zeigt er es zumindest nicht. Ist aber sicherlich für ihn auch schwer, zumal er mit 18 schonmal jemanden geschwängert hat auf natürlichem Wege. Aber das sind natürlich 20 Jahre unterschied. Da passiert ne Menge im Körper.
Vielen Dank für's Mut machen. Ihr seid ja dann ein gutes Beispiel, dass es klappen kann.
Das Gefühl, das mir die Zeit wegrennt habe ich nämlich. Vll reagiere ich deswegen etwas über.
Dankeschön 😊
Genau, die 20 Jahre und die Lebensgewohnheiten in dieser Zeit haben ja Einfluss auf den Körper. Männer zeigen es ja weniger, mein Mann spricht auch nur selten selten ganz oberflächlich drüber, aber innerlich nagt es glaub an ihm. An deinem sicher auch!! Und die wissen, dass wir aufgrund ihres 'Problems' den Aufwand haben. Bin mir ganz sicher, dass es sie auch beschäftigt und sie nur gern verdrängen,weil es einfacher ist.
Die Zwit zurückdrehen kann man leider nicht, daher einfach jetzt Schritt für Schritt voran gehen. Ärgere mich auch, dass ich ihn nicht mal zum Spermiogramm geschickt hab vor Jahren, da wir seit 10 Jahren nicht verhüten...aber ist halt so, hab immer gedacht, das klappt schon irgendwann und jetzt bin ich plötzlich 38. Und zack, klappt es. Wenn auch mit Unterstützung 😉 Also nicht die Hoffnung aufgeben!
Wenn es lediglich der männliche Faktor ist der eingeschränkt ist und Du noch ausreichend jung bist, habt ihr gute Chancen, dass es schnell klappt. ICSI ist quasi die Lösung für männliche Einschränkungen während es bei weiblichen Einschränkungen meist deutlich komplizierter wird.
--Dennoch sind erstmal alle Gefühle die nun hochkommen gerechtfertigt auch solche, die man nicht so gerne haben möchte wie Ärger. und unabhängig davon, dass natürlich niemand Schuld ist. Für Männer ist es auch oft nicht leicht; es kommen oft Versagensgefühle.
Vielleicht mögt ihr psychologische Beratung zur Unterstützung während diesem Prozess in Anspruch nehmen. Es gibt auch Stellen die fachspezifisch für Kinderwunschbehandlung und auch kostenlos beraten (z.B. donum vitae).
Ach cooler Typ mit der psychologischen Hilfe. Wäre ne Idee.
Ne, leider bin ich mit 36 schon Recht alt fürs erste Kind 😅
HALLO Tinka,
ich verstehe dich, ich hatte diese Gefühle auch und ich finde es auch in Ordnung, dass sie da sind.
Bei mir kam dazu, dass ich gerne früher angefangen hätte zu probieren... und dann noch fast ein Jahr Diagnostik auf uns zukam. Da habe ich gefühlt schon drei Jahre auf ein Kind gewartet.
Aber es ist, wie es ist und meine Vorrednerinnen haben recht. Wenn bei dir alles gut ist, habt ihr top Voraussetzungen! Dein Mann kann nichts dafür und leidet sicher auch.
Vielleicht hast du Lust auf die Doku "the Club" aus der ZDF Mediathek. Die fand ich sehr hilfreich.
Ansonsten binde deinen Mann mit ein, wo immer es geht und so tragt ihr die Last auch gemeinsam!
Alles Gute und mach dich nicht verrückt!
Huhu, eine Gleichgesinnte, das macht mir auch Mut 😊
Ja, iwie kann man die Gefühle ja nie ganz abstellen und leider sind sie meist nicht rational 😅
Aber vll geht es dann ja wirklich schnell. Das Warzen ist das schlimmste iwie, weil man ja nie weiß, wann es klappt. Und wenn man nicht mehr so kühl ist, belastet das noch mehr
Mal ein Beitrag von „der anderen Seite“:
Bei uns liegt es an mir, da meine Eileiter komplett dicht sind. Dafür gab es 0 Anzeichen, ich habe weder Endometriose noch hatte ich Clamydien. Der Arzt war selbst überrascht von der Diagnose. Es ist einfach ein super unfairer Zufall.
Wir sind beide sportlich, leben ultra gesund usw. Man steckt einfach nicht drin.
Und genauso hätte es sein können dass mein Mann schlechte Spermien hat, hat er aber nicht.
Man hat es einfach nicht in der Hand. Du musst dir immer bewusst sein, dass es auch du hättest sein können. Schuldzuweisungen bringen auch nicht weiter, steck die Kraft lieber in die Behandlung:)
Vielleicht kannst du dankbar sein dass es „nur“ bei ihm Baustellen gibt und bei dir alles gut ist, es gibt ja auch noch ganz andere Fälle.