Positive Einstellung während Kiwu-Behandlung - Eure Tipps etc.

Guten Morgen zusammen!

Ich stehe kurz vor dem Start meiner ersten IVF nach zwei Jahren Kiwu, gescheiterten IUIs, zwei OPs. Der Plan liegt zu Hause, die Medikamente sind bestellt, bald wird es also ernst. Zunächst war ich total motiviert und habe mich gefreut, dass es voran geht. Seit ein paar Tagen jedoch stecke ich in einem Gedankenkarrussel fest, stelle mir hunderte Fragen und habe einfach nur Angst. Angst vor den Nebenwirkungen der Stimulation, der Punktion, und insbesondere den ganzen Ergebnissen die dabei rumkommen können (schlechte Eizellen, Nullbefruchtung, keine Weiterentwicklung zur Blasto...). Ich lese hier einfach zu jedem Thema stundenlang, befrage Google und merke, dass es mir auf einmal richtig, richtig schlecht geht. Und das, obwohl ich ja noch nichtmal weiß, was passieren wird. Und heute Nacht, als ich total unruhig deswegen wach lag, habe ich beschlossen, dass sich was ändern muss. Ich werde auf jeden Fall nicht mehr allen Eventualitäten Raum in meinem Kopf geben, nicht mehr alles bis ins kleinste recherchieren sondern versuchen, es einfach auf mich zukommen zu lassen und wieder versuchen, die Behandlung als ganz große Chance zu sehen, unserem Wunder ein Stück näher zu kommen.

Jetzt würde ich mich natürlich total freuen, wenn ich noch ein paar Tipps bekäme :-) Was hat euch geholfen? Gibt es gewisse Dinge oder vielleicht sogar Spüche, die euer Mindset positiv beeinflusst haben? Mantren? Bücher? Rituale? Ich bin dankbar für jeglichen Input.

Liebe Grüße
von der etwas verzweifelten Nilo

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Hallo Nilo, ich war vor genau einem Jahr an der gleichen Stelle wie du. Wir sind leider immer noch mitten drin. Kann dir nur sagen spring einfach rein. Es kann alles passieren und nichts muss. Absolut unplanbar. Für uns war es bisher einer sehr intensive Zeit mit den höchsten Höhen (positiver Test) und den tiefsten Tiefs (FG)… es ist wichtig nicht zu hart zu sich zu sein und sich zwischendrin bewusst gutes zu tun (war zum Beispiel dann shoppen oder hab mir was leckeres zum Essen gemacht oder an was auch immer du Freude hast. Wir sind jetzt innerhalb eines Jahres mitten im 5. versuch und hoffen, dass es dieses Mal klappt🍀 ich versuche mittlerweile diese Zeit als Bereicherung zu sehen weil sie mich stärker gemacht hat und man so unglaublich oft an seine Grenzen kommt aber daran wächst. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg für die Behandlung 🍀 Liebe Grüße Bibi

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Ganz lieben Dank für deine Antwort und deine Wünsche! Einfach reinspringen werde ich mir auf jeden Fall sagen :) Und dass einen harte Zeiten stärker machen ist auch ein hilfreicher Ansatz. Respekt, dass du es schaffst, das so zu sehen!
Für dich auch alles, alles Gute für den 5. Versuch <3

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Ich denke, die richtigen Schlüsse hast du schon gezogen. Versuch im Hier und Jetzt zu bleiben, indem du
- so wenig wie möglich googelst
- bei Untersuchungen deine Fragen platzierst, Unsicherheiten ansprichst, dich aufklären lässt und dann KEINE Internetrecherchen mehr durchführst.
- dich gut um dich kümmerst. Tu Dinge, die selbstfürsorglich sind, die für Entspannung und Wohlbefinden sorgen. Keine krassen Sachen, sondern einfach im Alltag auf dich achten, mal eine Pause machen, Sport, gutes Essen, Kochen, Lachen mit FreundInnen, Momente, die dich erden und deinen Alltag bereichern. Das hilft im Hier und Jetzt zu bleiben. Denn:
- Der Weg ist das Ziel. Auch wenn wir uns es sehr wünschen, haben wir nunmal nicht in der Hand, wann und ob wir unseren Nachwuchs in den Armen halten. Wir haben darüber null Kontrolle. Es kann ein Kurzsprint oder ein Marathon werden. Es macht Sinn, nicht das Ziel im Auge zu haben, sondern auch jede Etappe so angenehm wie möglich zu gestalten, sprich, sich um sich selber zu kümmern und die Gegenwart im Blick zu behalten.
Ich wünsche euch alles Gute.

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Lieben Dank für deine Antwort. Das sind wirklich gute und wichtige Aspekte und ich werde mir diese zu Herzen nehmen! Sich selbst gut zu behandeln ist ja sowieso wichtig, aber in dieser herausfordernden Zeit auf jeden Fall umso mehr.

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Der Text könnte von mir sein. 🙈

Leider geht es mir absolut genauso. Vorher war ich super optimistisch, aber seit dem ich weiß dass die icsi bald losgeht, bin ich in ner negativ Schleife und habe die Befürchtung, dass es nicht klappen wird. 😪
Googlen ist tatsächlich echt mies manchmal.

Ich hoffe wir bekommen hier gute Tipps wie man besser damit umgehen kann und fühl dich ganz lieb gedrückt. 🙏🍀

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Ich kann mir vorstellen, dass es vielen so geht. Es ist halt auch echt alles noch so super ungewiss, man weiß ja noch gar nicht richtig was auf einen zukommt. Aber ich glaube auch, wenn man direkt zu Beginn schon so eine Stimmung diesbezüglich hat, könnte es irgendwann richtig schlimm werden 😔

Ich habe mir jetzt mal eine Collage aus Sprüchen zusammengestellt, die vielleicht auch etwas helfen könnten, vielleicht ist auch was für dich dabei!

Alles Gute für deine ICSI und fühl dich ebenfalls gedrückt! Wann startest du?

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Ja ich denke auch dass es vielen so geht. :(

Bei mir kam irgendwie der downfall dass ich Angst bekommen habe, weil die icsi unsere einzige wirkliche Chance ist.

Danke für die Collage, da sind wirklich tolle Sprüche bei 😍

Bei uns geht’s am 22 diesen Monat los mit den Rezepten und alles. Da bin ich Zyklus Tag 19 und dann in der gleichen Woche geht es mit der Downregulierung los. Ich bin so nervös 🙈
Wann geht es bei euch los?

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Hallo liebe Nilo,
Ich bin in der selben Situation, am Freitag geht es bei uns los mit der 1. ICSI. Das mit dem Googlen, lesen und folglich Hamsterrad im Kopf hab ich auch immer mal. Ich "verbiete" mir das dann einfach für einen Tag und dann merke ich direkt wir es wieder besser geht. Oft hält das dann 2-3 Tage und dann muss ich wieder "eingreifen" 😅. Wirkliche Ängste nehme ich aber ernst und rufe dann auch schon mal in der KiWu-Klinik an aber so "was wäre wenn"-Sachen, ganz gefährlich, kann ich verstehen. Da hilft mir nur das "Mantra" : "1. Kommt es anderes und 2. als man denkt" 😉 Außerdem führe ich ein Tagebuch/Blog wo ich eben alle Aspekte einmal "runterschreiben", das hilft sehr wenn man - wie ich - dazu neigt alles ständig wieder neu überdenken zu wollen.
Es ist super das du es merkst das es dir dabei schlecht geht mit dem Grübeln, das ist schon die halbe Miete 👍 den Rest bekommst du hin 💪🍀

LG fusselFlosse

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Danke liebe fusselFlosse für deine Antwort. Dann sind wr ja wirklich ähnlich dran und ich glaube, das Hamsterrad kommt, ob man will oder nicht :-D Es ist aber gut, wenn man dann merkt, wenn es zu viel ist und sich bewusst dann sowas wie das Google-Verbot zu erteilen.
Dein Mantra finde ich gut und genau so ist es im Endeffekt ja auch. Man kann es jetzt kaputt denken, aber im Endeffekt wissen wir null, was passieren wird und man macht sich viele Gedanken wahrscheinlich umsonst.
Das mit dem Tagebuch ist auch eine gute Idee, vielleicht probiere ich das auch mal.
Für dich alles Gute und viel Erfolg für die ICSI!!