Hallo zusammen
Ich bin seit einigen Monaten stille Mitleserin und möchte hier mal meine Geschichte teilen. Vielleicht hat ja jemand eine aufmunternde eigene Erfahrung oder einen Tipp, wie ich die nächsten Monate durchstehen soll. 🙂
Vorab: Ich werde im September 35 Jahre alt.
Vor rund zwei Jahren wurde bei mir ein SEHR tiefer AMH Wert festgestellt (1.8pmol/l = 0.25 ug/l). Das war sozusagen der Anfang allen Übels. Den Wert habe ich damals abnehmen lassen, da ich social freezing in Betracht gezogen hatte. Das war damit vom Tisch. Im Oktober 2023 haben wir nun mit dem KiWu gestartet und probieren seither in jedem Zyklus (getimter GV, bestätigte Eisprünge mittels Temperaturmessen). Ich habe regelmässige kurze Zyklen (22-25 Tage) mit Eisprüngen um Tag 14 - ergo eine deutlich verkürzte Lutealphase.
Das Spermiogramm meines Partners ist sehr gut. In der KiWu Klinik bin ich schon nach einem halben Jahr vorstellig geworden. Erstens weil man mir das aufgrund des tiefen AMHs geraten hat, zweitens arbeite ich im selben Krankenhaus und habe dadurch sehr niederschwellig Zugang und ein paar Kolleginnen, die Gynäkologinnen sind (hat Vor- und Nachteile...). Hinzu kommt, dass ich ein Hinterwandmyom habe (kein Bezug zur Gebärmutter) und V.a. Endometriose (stärkste Schmerzen bei Mens, gestreckte Gebärmütter, allerdings hat noch nie jemand im US tatsächlich Herde gesehen). HyCosy habe ich machen lassen - Eileiter sind prinzipiell durchlässig, der eine aber nicht gut darstellbar.
Im 8. Zyklus bin ich spontan schwanger geworden. Ich dachte erst: Wow all diese Dramen, warum eigentlich, ist ja alles total in der Norm.
Es hat dann aber bereits 5+x geblutet - man konnte die SS zudem nie im Uterus nachweisen, dh. PUL mit Verdacht auf ektope SS (da langsamer hcg-Abfall und hcg bei Erstmessung mit 112 zu tief). Ich wollte mit der Erstuntersuchung warten, bis meine Lieblings Gyn aus den Ferien zurück war... hab ich bereut. Hätte man da nur bereits was in der Gebärmutter gesehen, wäre ich viiel entspannter.
Ich war jetzt nochmals in der Beratung beim KiWu. Im Ultraschall hat man die Eierstöcke untersucht und der AFC war bei 10, was eigentlich zu gut ist für meinen tiefen AMH, wie die Ärztin meinte.
Hierzu eine Frage: Muss mein AMH Wert nicht heissen, dass ich in den nächsten 5 Jahren in die Menopause komme? Gibt es hier Menschen, die Menschen kennen, die mit sehr tiefem AMH regulär in die Menopause gekommen sind und nicht verfrüht?
Nun wurde mir die Wahl gelassen: Entweder Zuwarten mit Risiko auf zur Neige gehende ovarielle Reserve, direkt IVF zur Maximierung der Chancen einer SS oder aber Unterstützung des Zyklus durch Merional 75 mit Insemination. Man erhofft sich dadurch eine Stabilisierung des Zyklus bei evtl. Gelbkörperschwäche (wobei das Progesteron immer normwertig war, allerdings bin ich ja im 1. Zyklus mit Progesteron direkt schwanger geworden).
Meine Ärztin meinte, wenn ich gut auf Merional reagiere und mehrere Follikel heranwachsen, würde sie einen Teil punktieren und direkt für evtl. spätere Kryo einfrieren, so hätten wir quasi den doppelten Effekt der Stimulation. Das hat mich motiviert, nun drei IUI zu machen.
Was denkt ihr zu IUI trotz gutem Spermiogramm und Eisprüngen im nat. Zyklus? Hat jemand einen Erfolg damit zu verzeichnen?
Ich mache mir einen solchen Stress wegen dem AMH und gleichzeitig versuche ich mir immer wieder zu sagen, dass 9 Versuche eigentlich noch nichts sind und probiere zu entspannen. Die SS mit früher FG im 8. Zyklus sah ich positiv - bis es dann hies, dass es auch eine ELSS sein könnte (das wäre ja dann nicht mehr so positiv, oder?).
Ich schwanke zwischen dem Gefühl, dass es total absurd ist, nach nicht mal einem Jahr Probieren direkt zu IVF zu gehen und dem Gefühl, ja nichts verpassen wollen.
Help!!
Was würdet ihr tun? Wie lange IUI? Wie schätzt ihr die Gesamtlage ein? Wie schafft ihr diese ständigen Hiobsbotschaften im KiWu?
Tiefer AMH, Myom, V.a. Endometriose --> Stimulation. Kann jemand Mut machen?
Hey!
https://wunschkinder.de/aktuell/wissenschaft/bei-welchen-voraussetzungen-lohnt-sich-eine-insemination-4623/
Ich würde die Chance auf eine Schwangerschaft erhöhen und zur ivf tendieren. Grund wäre dein niedriger amh-Wert, aber auch dein Alter. Vielleicht willst du auch mehr als 1 Kind?
Vielleicht hast du noch viel Zeit- vielleicht aber auch nicht. Irgendwo auf Urbia schreibt eine Userin mit gleicher Ausgangssituation wie du (niedriger amh-Wert, Kinderwunsch, in den 30ern), die nun an zt 100irgendwas steht und plötzlich über Hitzewallungen klagt.
Ich weiß nicht, ob du dich stressen musst, aber ich würde das Vorgehen optimieren.
Liebe Grüße
Schoko
Natürlich kann es nicht schaden, deine Nährstoffversorgung zu testen und Vitamin D und ggf andere vitamine zu substituieren.
Aber was soll eine insemination bringen, wenn das SG sehr gut ist? Dann gleicht sie doch nichts aus. Bei der ivf hättet ihr noch eine weitere Diagnostik in der Petrischale.
Ich glaube, das sehen die Ärztinnen auch so, aber sie meinten, da wir die Kostengutsprache für IUI haben und ich halt direkt schwanger geworden bin beim 1. Mal Progesteronnehmen, kann man probieren, ob es ggf. reicht, den Zyklus zu unterstützen. Eine Gelbkörperschwäche sei zudem meistens eigentlich ein Eizellreifungsproblem - so könnte man die Eizellreifung noch unterstützen.
IVF ist im Endeffekt auch eine finanzielle Belastung (7000 Euro pro Zyklus, die KK bezahlt keinen Cent in der CH) - andererseits ist mir das Geld im Endeffekt auch egal und leisten können wir uns das.
Vitamine sind übrigens alle gut, nehme wegen leichtem Testosteronmangel DHEA, seither hat sich das stabilisiert.
Irgendwie einfach krass, nach weniger als 1 Jahr direkt IVF zu machen, aber es stimmt schon, warum rumzetern, wenn man einfach Chancen maximieren könnte. Und der Aspekt mit dem 2. Kind stimmt absolut - v.a. weil man dann auch gleich evtl. noch etwas einfrieren könnte.
Ich würde mal die Möglichkeit eine IVF/ICSI Naturelle besprechen, gerade bei niedrigen AMH bringt Stimu meist eh wenig. Ausserdem - ich komme auch aus der CH - kostet dieses doch auch deutlich weniger. War für uns zwar auch nicht so relevant, aber Hormone zu spritzen, wenn es wenig bringen wird…zumal ist es ein Zeitverlust, wenn es nicht klappt, muss man ggf mehrere Zyklen warten bis zum nächsten versuch. Ist bei Naturelle nicht so. Ich hab auch erst eine Insemination ausprobiert, Spermiogram ist gut. Fühlte sich gut an, es zu probieren, aber dann doch auch nach Zeitverschwendung. Bin aber auch älter als du
Ich hab mich extrem gestresst, weil mein AMH sogar unter der Nachweisgrenze lag, getestet habe ich nur auf Grund meines Alters (damals 39). Bei uns ist es ein verspäteter Kiwu für Kind 2. Hatte aber immer regelmässige Zyklen. Im US hat man dann auch nur 2-3 sich entwickelnde EZ gesehen. Ich habe dann das Buch „am Anfang war das Ei“ gelesen und die entsprechenden NEMs genommen. Dazu Eisen und DHEA (nach Rücksprache und Bluttest). Dazu möglichst den Einfluss von Umweltgiften reduziert und mit Rotlicht (Stichwort Google: LLLT) gearbeitet. Bin bei der 1. ICSI Naturelle schwanger geworden und jetzt in der 10. ssw. Bisher sieht alles gut aus. Meine Hoffnung ging gegen null, aber ich dachte probieren können wir es ja, um später Nix zu bereuen. Ich glaube mittlerweile es hätte nicht mal die ICSI gebraucht, aber wer weiss. Für mich sagt der AMH seitdem nur was darüber aus, wie hoch die ovarielle Reserve ist bzw ob Stimulation Sinn macht. Nicht wie gut die EZ-Qualität oder ab wann man nicht mehr fruchtbar ist. Mir wurde in der 1. Kiwu gesagt ich könnte nur noch mit Eizellenspende schwanger werden, wenn ich das nicht will, können sie nix für mich tun. Vergiss den blöden AMH und geh deinen Weg. Beeilen würde ich mich trotzdem, aber nicht stressen. Meine Meinung 😉 viel Glück!
Ich freue mich für dich!
Ja, AMH sagt gar nichts über die Qualität der Eizelle aus, das hast du jetzt bewiesen. Meine Sterilität ist dementsprechend auch nicht dem AMH zuzuordnen, aber dieser doofe Wert ist einfach der Hauptstressfaktor. Deshalb freue ich mich immer über Geschichten wie deine.
Juhu, ich bin 33 und hab einen AMH von 0,4, tiefinfiltrierte Endometriose (4 OPs vor allem Darm und Eierstücke betroffen) und dazu noch Hashimoto.
Bei uns ist dann noch die ausgangssituation anders, da wir ein gleichgeschlechtliches Paar sind.
Wir haben 1x eine IUI in Dänemark gemacht. Haben es einfach mit nem Urlaub verbunden. Hat leider nicht geklappt. Da wusste ich aber noch nichts von dem AMH.
Für die weiteren Versuche wollten wir dann in DE weiter machen. Im KiWu Zentrum haben sie Routine mäßig den AMH abgenommen, dann kam alles raus. Man hätte noch eine IUI ausprobieren können (vorher Eileiterdurchlässigkeitsprüfung). Allerdings haben wir uns dann in Absprache mit der Ärztin direkt für die IVF Naturelle entschieden. Gerade bei Frauen mit niedrigen AMH ist IVF Naturelle angezeigt, denn man krieg bei normaler IVF nicht mehr Eier rangereift wie bei Naturelle. Und deutlich weniger Belastung für den Körper. Ich hatte heute meine Punktion. Es waren 4 Eier, eins davon aber nur ein eibläschen, dementsprechend liegen jetzt drei davon bereit. Drück mir die Daumen 🍀 dir gebe ich mit, während nochmal ab. Eine IUI kostet ebenfalls Geld. Mein Motto war: ich nehme jetzt mehr Geld in die Hand, erhöhe aber meine Chancen noch einmal deutlich. Und ich sag’s mal so weder die IUI, noch die IVF sind so schön als könnte man einfach in Liebe im eigenen Bett im besten Fälle mit Spaß ein Kind zeugen. Ich drück dir alle Daumen 😘
Auch dir sind die Daumen gedrückt! Behalte uns auf dem Laufenden!
Da mein AFC gut war (10 Follikel), gehen sie davon aus, dass man durch Stimulation doch vielleicht mehr Eizellen gewinnen könnte.
Auch deshalb ist der IUI Versuch nun vielleicht ganz sinnvoll: Um mal zu schauen, wie der Körper reagiert. Und die Ausbeute ggf. auch gleich zu ernten. Wenn ich jetzt unerwarteterweise wirklich viele reife Eizelle. hätte, wäre mein KiWu auch bereit, direkt auf IVF umzusatteln. Das gibt mir ja alles in allem etwas Flexibilität. Habe am Donnerstag den ersten Ultraschall nach 5. Tagen Stimulation und bin gespannt, was dabei herauskommt. Erwarte gleichzeitig schon die nächste Hiobsbotschaft, lol.
Danke dir :) ich drück bei dir auch ganz fest 🍀. Ja ich denke eine IUI kann man machen und wenn dein KiWu Arzt so flexibel ist, dann ist ja alles entspannt. Ich denke gerade wir Frauen mit Schwierigkeiten müssen einfach step by step denken. Nicht so viel in die Zukunft. Und mit uns umgehen als wäre wir das wertvollste der Welt. Letzten Endes brauch es 1 (!) gutes Ei 🙌🏼🍀🤍 ich glaub daran, dass alles gut wird
Ich habe auch einen ganz niedrigen AMH-Wert, aber meine Ärzte haben dem nie viel Aufmerksamkeit geschenkt (meinten, der Wert sei nicht wichtig). Ich selbst komme nicht aus dem medizinischen Bereich und habe mich nicht belesen, um mich nicht verrückt zu machen. Kann mich gar nicht mehr erinnern, warum der Wert bestimmt wurde.
Zusätzlich habe ich bestätigte Endometriose mit Blasenbeteiligung und ständig Zysten (schon mehrere OPs). Ein Eierstock musste vor der ersten Schwangerschaft fast gänzlich entfernt werden.
Ich wurde 2x über 30 problemlos schwanger - 1x nach 9 Monaten und 1x nach 12 Monaten. Ich weiß nicht, ob dir das hilft?!
Meine Zyklen waren vor den Schwangerschaften 30 Tage lang, danach nur noch 25. Seit ein paar Monaten sind sie wieder 30 Tage lang. Eisprung habe ich nie bestimmt.
Ja, das ist doch eine aufmunternde Perspektive. Eben, wir sind erst bei Zyklus 9 und hatten ja auch die SS im 8. Zyklus - ich versuche deshalb, auch optimistisch zu bleiben. Und deshalb hadere ich ja auch mit der IVF, aber wahrscheinlich einfach, weil es hart ist, mit dem Gedanken abzuschliessen, dass es dann "just like that" geklappt hat.
Was mich noch ein bisschen wundert ist, dass du schon so früh in der KiWu Klinik beginnen konntest. Auch mit meinen gesicherten Diagnosen und fortgeschrittenem Alter hätte man erst nach 12 erfolglosen Zyklen ein Erstgespräch geführt. Ich weiß das, weil man mich nach einer der Endometriose OPs dahingehend aufgeklärt hat.
Viele meiner gesunden Freundinnen wurden auch nicht sofort schwanger.
Aber ich verstehe natürlich den Druck, den du verspürst. Je mehr man in der Thematik drin ist, desto schlimmer wird das, denke ich.
Bei uns war die Ausgangslage ein ganz andere. Mir war von vornherein klar, dass ich keine Hormonbehandlungen für den Kinderwunsch über mich ergehen lasse (und dann womöglich die Endometriose noch weiter verschlimmere, unvorstellbar bei den Schmerzen die ich so schon habe). Für uns als Paar war es in Ordnung, eventuell kinderlos zu bleiben. Natürlich sind wir sehr dankbar, dass es geklappt hat und es war ein großer Wunsch, aber nicht um jeden Preis. Das ist eine sehr individuelle Entscheidung und ich respektiere alle, die den Weg über die KiWu Behandlung gehen.
Würde nicht herumtun sondern IVF machen. Wenn ihr mehr Kinder wollt u noch was einfrieren könnt habt ihr dann eine realistische Chance auch noch in ein paar Jahren. Alles was du hast (myom, endometriose, niedriger AMH) wird halt v Zyklus zu Zyklus schlechter u mit gvnp, IUI herumprobieren halte ich für zeitverschwendung.
Danke für deine Einschätzung. Ich denke, wenn da beim Ultraschall rauskommt, dass es mehrere Follikel zu punktieren gibt, werden wir das so machen.
Mir wurde ja seitens KiWu angeboten, die überschüssigen Follikel bei jeder Stimulation zu punktieren und einzufrieren, so dass wir keine Eizellen verschwenden und sie für eine Kryo nutzen könnten.