Hallo liebe Community,
was erzählt ihr denn eurem Arbeitgeber, wenn ihr die zahlreichen Ultraschall/Blutentnahme, Embryotransfer etc. habt? Ich arbeite zum Glück oft im Homeoffice, aber die Termine kann man dennoch recht schlecht planen und schnell sind das mal eben 1-2 Stunden.
Und an meinen Armen sieht man die Blutentnahme-Einstiche leider auch…
Liebe Grüße
„Ausrede“ für den Arbeitgeber?
Die Wahrheit
Ich bin in einer Führungsposition und habe so auch schon mit vielen Vorurteilen zu kämpfen… für mich also keine richtige Option..
...und genau aus dem Grund mit den Einstichen nach Blutabnahme, hatte mich damals mal mein Chef gefragt, ob alles ok mit mir sei. Da wurde es mir dann zu mühsam und ich habe einfach offengelegt, dass ich KiWu-Behandlung mache. Ich wollte nicht, dass der denken würde, ich hätt irgendeine schwere Krankheit o.ä.
Ich habe tatsächlich offen mit meinem darüber AG gesprochen, dass ich in KiWu-Behandlung bin.
Ebenfalls hier für die Wahrheit 🙋🏽♀️
Dabei kam raus dass meine Führungskraft das gleiche Schicksal ereilt hatte und somit hab ich glücklicherweise sehr viel Verständnis erhalten 🫶🏼
Hi,
ich hab für die "heiße Phase" (also letzte Tage der Stimu, wo eh jeden zweiten Tag Ultraschall gemacht wird, Punktion und Transfer) Urlaub genommen. Das wollte ich vor allem, weil ich auch nicht wusste beim ersten Mal, wie die Medikamente auf mich wirken, der Bauch weh tut etc., und zusätzlich, weil ich mich eh komplett verrückt gemacht hab, da es ja fast jeden Tag neue Infos gibt, die zu verarbeiten sind usw. Ich glaub ich hätte mich eh nicht auf Arbeit konzentrieren können.
Hatte dann eher das Problem, das alle fragten "Oh schön, wo fahrt ihr hin?". Hab dann erzählt, dass wir zu Hause bleiben (Urlaub auf Balkonien), und Zeit brauchen mal ordentlich auszumisten.
Bei Wiederholung wüsste ich aber nicht, ob ich das nochmal so machen würde. Vielleicht die Woche rund um die Punktion (Konnte mich danach mehrere Tage kaum bewegen ohne Schmerzen, gerade beim hinsetzen und aufstehen. Das wäre extrem aufgefallen.)
Liebe Grüße
Also ich konnte es meinem Arbeitgeber auch nicht sagen, musste mir also eine Story ausdenken.
"Ich hatte eine Zyste an der Gebärmutter"
Hatte mich vorher darüber informiert, da gibt es eine Therapie auf Hormonbasis die die Zysten verkleinern soll... Diese Therapie hab ich dann halt gemacht, um die Hormone zu überwachen musste ich dann eben einmal die Woche zur Blutentnahme.... Diese Therapie kann man wohl mehrere Zyklen wiederholen, das hab ich dann auch gemacht ( Während der IUI damals) und halbes Jahr später war klar das wir eine ICSI machen. Dann ist der Versuch schiefgegangen und die Zysten mussten durch einen kleinen Eingriff entfernt werden (die Punktion) naja und dann müssten halt nach der OP Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden...
Zum Glück hat es bei uns bei dem Zweiten Transfer geklappt, länger hätte ich diese ganze Story nicht mehr aufrecht halten können, und gut ging es mir dabei auch nicht.
Und dein Chef/deine Chefin hat nichts gesagt, dass du ständig wegen "zysten" in Behandlung bist und dann auf einmal schwanger bist ?
Nee, sie hat damit aber schon gerechnet das ich bald ankomme und ihr sagen das ich schwanger bin.
Ich bin 1,5 Jahre verheiratet und 30 Jahre alt.
Eine Kollegin hat mir aber auch ne Vorlage gegeben wo ich drauf aufgesprungen bin, sie meinte das ihre Schwester diese OP auch hatte und danach direkt schwanger geworden ist, man ist nach dieser OP anscheinend sehr empfänglich... Und dadurch daß es im 2 Transfer geklappt hat, war es 2 Monate nach der OP. ( Wir haben 1 Zyklus Pause gemacht, weil ich eine Überstimulation hatte)
Bei mir hat es zeitlich perfekt gepasst.
Gott sei Dank!
Meine Chefin hat schonmal eine Kollegin vor ein paar Jahren gekündigt weil sie ein Kinderwunsch hatte, und klar war das die Kollegin lange ausfällt, also hatte sie schonmal vorgesorgt, beide brauchte sie nicht.
Ich würde gar nicht erzählen und habe dies auch nicht. Weder die Wahrheit noch eine Ausrede. Geht den Arbeitgeber nichts an. Rechtlich darf er meines Wissens nach auch gar nicht nachfragen. Einfach Arztbesuch oder "bin krank" (bei der Punktion).
Ich habe es nie offengelegt und bin froh, so verfahren zu sein: https://www.dgbrechtsschutz.de/recht/arbeitsrecht/lohn/kuenstliche-befruchtung-ist-keine-krankheit/
Ich arbeite im Schichtdienst und konnte das halbwegs gut mit den Terminen vereinbaren. Bei der Punktion war ich dann krank.