Umgang mit Wartezeiten

Hallo zusammen,

leider zieht sich der Beginn unserer Kinderwunschbehandlung aktuell länger hin, als ich erwartet hatte, und es fällt mir schwer, die Wartezeit durchzuhalten.
Nach 10 erfolglosen ÜZ wurde Anfang März bei meinem Mann OAT III festgestellt. Bis zu unserem Erstgespräch in der Kinderwunschklinik mussten wir bis Ende Juni, also ca 3,5 Monate warten. Dort wurde uns gesagt, dass es auf eine ICSI hinauslaufen wird und wir ein andrologisches Gutachten und ein von der Klinik selbst angefertigtes Kontrollspermiogramm benötigen. Der erste freie Termin beim Andrologen war dann Anfang August, genauso wie der Termin in der Kinderwunschklinik für das Kontrollspermiogramm. Der Androloge benötigt nun für die Anfertigung des Gutachtens nochmals 4-6 Wochen, da Blutproben in ein spezielles Labor geschickt wurden. In der Kinderwunschklinik haben wir erst am 10. September wieder einen Termin bekommen, um die Ergebnisse des Spermiogramms sowie die weiteren Schritte zu besprechen. Danach steht ja noch die Erstellung des Behandlungsplans und die Genehmigung durch die Krankenkasse an, bevor mit der Behandlung begonnen werden kann.
Natürlich habe ich mit gewissen Wartezeiten gerechnet, aber aktuell fühlt es sich doch sehr langwierig an. War das bei euch vom zeitlichen Ablauf her ähnlich? Und habt ihr Tipps, wie man die Zeit am besten nutzen kann?
Liebe Grüße

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Hi,
zumindest bzgl. des Behandlungsplans und der Genehmigung durch die Kasse, kann ich dir den Tipp geben mit dem Plan einfach direkt in die Kontaktstelle deiner KK zu gehen. In größeren Städten gibt es vor-Ort-Zentren, die sofort genehmigen können. Wir hatten uns für alle Schritte vorab Termine gemacht.

(Wir haben alles an einem Tag gemacht: vormittags geheiratet, mittags in der KiWu den Plan abgeholt, den wir vorab besprochen hatten, und dann damit zur KK gefahren 🙈🙈😅 Direkt am nächsten Tag die Genehmigung bei der KiWu abgegeben und den ersten Ultraschall für den Zystenausschluss/Antralfollikel-count gehabt ...etwas skurril, aber gut geklappt.)

Liebe Grüße

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Hi 😊 Danke für deine Antwort! Das gibt mir Hoffnung, dass sich dann zumindest die Genehmigung nicht auch noch mal ewig hinzieht 😊

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Ihr seid ja der Hammer 😂😂 drücke euch alle Daumen 🙏🍀

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Das Warten ist wirklich schlimm.
Versucht euch abzulenken und schöne Dinge zu unternehmen. Immerhin geht es jetzt vorwärts auch wenn es nur sehr kleine Schritte sind.
Ich weiß es ist manchmal wirklich schwer. Ich hangel mich meistens von Termin zu Termin. Aber man muss sich an das Warten leider gewöhnen. Auch wenn die Stimulation endlich begonnen hat. Es ist ein großes Geduldsspiel bei dem wir hoffentlich alle irgendwann belohnt werden.

Aber wie meine Vorrednerin schon gesagt hat die Genehmigung bei der KK geht super schnell. Ich habe es vormittags in die App hochgeladen und nachmittags war es schon genehmigt.

Ich wünsche euch alles Gute 🍀

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Die Wartezeiten sind ätzend und manchmal nur schwer auszuhalten, da gebe ich dir Recht.

Mir hat es manchmal geholfen, das Ganze in Relation zu setzen. Wie lange bist du schon erwachsen? Wie lange versucht ihr schon aktiv, Kinder zu kriegen? Da machen die paar Monate den Kohl auch nicht mehr fett...

Ich habe unsere letzte lange Wartezeit genutzt, um Diagnostik zu erledigen. Da das euer erster Versuch wird, ist da vermutlich noch nicht so viel hart indiziert.
Man kann mal nach Schilddrüse, Vitamin D, deinem Hormonspiegel usw. gucken, aber das ist sicherlich jetzt noch nicht zwingend notwendig.

Außerdem haben wir sozusagen das Beste draus gemacht: Lebensmittel nach Wunsch und alkoholische Getränke (in Maßen!) konsumiert, die während Stimulation bzw. nach Transfer gemieden werden sollten.
Noch mal versucht, ein "normales" Sexualverhalten an den Tag zu legen. Sprich: GV, wenn man Lust drauf hatte, und nicht nach Kalender und Ovulationstest (und wenn man keine Lust hatte, dann eben nicht...). Ich fand, dass das Wissen, warum es bislang nicht geklappt hat (in eurem Fall OAT III) und dass man aber eine Perspektive hat, daran etwas zu ändern (ICSI) haben da ein bisschen den (Erfolgs)Druck weggenommen.

Du kannst dich außerdem ggf. mal damit beschäftigen, wie ihr da resilient durchkommen wollt. ICSI ist psychisch und physisch für die meisten kein Zuckerschlecken.
Mir hat die Lektüre dieses Buchs sehr geholfen: https://shop.kohlhammer.de/kinderwunsch-39790.html#147=11
Ich bin auch überzeugt, dass man sich bestenfalls vor der Behandlung schon mal Gedanken machen sollte, wie lange man das Ganze fortführen will. Kinderwunschbehandlung ist eher ein Marathon als ein Sprint...

Alles Gute!

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Mir fällt das Warten auch echt schwer. Das war schon beim ersten Mal so. Dann gabs noch Pausenzyklen, schrecklich....

Aber jetzt rückblickend gings eigentlich dann doch schnell. Darum finde ich das mit der Relation stimmt wirklich! Es ist in dem Moment schrecklich zu warten, warten und warten. Aber schlussendlich ist die Zeitspanne gar nicht so lange.

Daher ablenken, schöne Dinge unternehmen, vielleicht noch Dinge, die ohne Kind besser gehen. Und nicht vergessen immer wieder Dinge bewusst zu geniessen!

Ich wünsche eine möglichst angenehme Wartezeit, auf das es dann doch schneller geht, als jetzt noch gefühlt!

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Hallo Patty!

Willkommen in der kiwu Zeit 😂 das warten ist ätzend. Anders kann man es leider nicht sagen. Wir haben Ende April den ersten Termin in der kiwu gehabt, dann Diagnose schlechtes SG, also ebenfalls ICSI. Wir haben auch von Termin zu Termin geplant, androloge etc.

Die erste ICSI war dann Anfang Juli - irgendwann „geht es dann doch ganz schnell“! Wie die anderen sagen, zur Kk direkt gehen, am besten davor schon mal anrufen. Da konnte ich auch direkt mit Genehmigung raus.

Ansonsten würde ich auch Schilddrüse prüfen lassen in der Zeit, und es euch „gut gehen lassen“. Macht Ausflüge, kocht gemeinsam, nutzt die Zeit zu zweit. Macht euch viele viele tolle Erinnerungen! Ich finde auch die ICSI ist nachher so viel Hoffnung und so viel Zweifel, Trauer und warten. Körperlich und psychisch nicht einfach. Aber an schöne Momente zusammen denken hilft in den Momenten ❤️ nehm schon mal Folsäure und co, um den Körper vorzubereiten.

Ich drücke alle Daumen! 🍀

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Mein Tipp wäre: genießt das Leben.

Während der ganzen Behandlungen fängt man oft an, sich über alles mögliche Gedanken zu machen, wie viel Kaffee darf man trinken, wie gesund muss man sich ernähren, darf oder soll man Sport machen, kann man in den Urlaub fahren, etc...darüber kann man schnell vergessen, dass es im Leben auch noch andere schöne Dinge gibt.

Und das Warten geht auch noch weiter, wenn die Behandlungen angefangen haben. Warten auf den nächsten Termin, die Punktion, den Anruf aus dem Labor, den TF und den Bluttest.

Und wenn man schwanger ist, geht es so weiter, warten auf den ersten US, dass die ersten kritischen Wochen um sind, etc.

Wenn es nicht klappt oder in einer FG endet, wartet man wieder, auf die nächste Behandlung, Diagnostik, die Ergebnisse.

Es ist eigentlich immer alles nur Warten.

Darum sollte man sich viel Gutes tun.

Alles Liebe 😘🍀

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Genau richtig so…
Man wartet wirklich immer und hinterfragt so viel. Und man schränkt sich während der Zeit sehr ein. Finde auch, jetzt die Zeit nochmal richtig nutzen, und nach einem Rückschlag auch wieder versuchen das schöne und positive zu sehen, was erleben,… braucht die Psyche 🙏

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Vielen Dank euch allen für die aufbauenden Worte und tollen Ratschläge ❤️