5. TF negativ - Wie kann es weitergehen?

Ich lese hier schon seit zwei Jahren mit und weiß deshalb, dass viele viele von euch sich wirklich gut auskennen. In meiner Klinik fühle ich mich teilweise nicht gut betreut und beraten und würde gerne einmal hören, was ihr denkt.

Ich versuche mich mit meiner Geschichte kurz zu halten:

Nach längerer erfolgloser Suche nach einem Co-Papa haben meine Frau und ich uns vor ziemlich genau zwei Jahren für den Weg IVF mit Spendersamen entschieden. Die ersten Untersuchungen haben ergeben, dass ich ein winzig kleines Myom habe, das nicht stören sollte. Mein AMH lag bei 3,0 ng/ml und FSH bei 6,4 mIE/ml. TRAK war etwas erhöht. Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass ich Hashimoto habe, aber mit einem TSH von 1,1 und FT3/FT4 im normalen Bereich wurde dem erstmal keine Beachtung geschenkt. Ich war damals 40 Jahre alt. Beim Erstgespräch habe ich gleich nach Polkörperdiagnostik gefragt, weil ich nicht unnötig viel Zeit verlieren wollte. Das bietet die Klinik leider nicht an. Meine Ärztin hat mir aber versichert, dass durch die Timelapse-Blastozystenkultur auch schon sehr gut chromosomal auffällige Embryonen aussortiert werden.

Die erste Stimulation mit Gonal f hat fünf reife Eizellen ergeben, drei wurden befruchtet und an Tag 5 zwei Morulas transferiert. Ergebnis negativ. Drei Monate später die nächste Stimulation mit Pergoveris. Sieben Eizellen punktiert, sieben befruchtet, sechs Blastozysten an Tag 5. Darunter eine expandierte, drei volle und zwei frühe mit einer Qualität von 94-100 von 100 Punkten. Nach dem negativen Frischtransfer wurde die Schilddrüse noch einmal überprüft. TRAK war stark erhöht, TSH im Keller, aus Hashimoto ist Morbus Basedow geworden. Dadurch dann erstmal 9 Monate Pause und Schilddrüsenbehandlung. Als alle Werte wieder gut waren, kam der erste Kryotransfer. Negativ. Ich wollte mehr Diagnostik machen, um sicherzugehen, dass nicht noch irgendetwas einer Einnistung im Weg steht. GMS ist übrigens immer gut aufgebaut (kurz vor Eisprung ~8mm). Keine Plasmazellen und GMS-Genetiktest (??) unauffällig. Meine Ärztin sagte, es wurde alles relevante geprüft, in meinem Alter sind die Embryonen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit einfach genetisch nicht okay. Der nächste Transfer war positiv, dann aber MA mit Ausschabung in SSW 10. Und heute habe ich an TF+9 gerade negativ getestet.

Ich habe jetzt noch zwei frühe Blastozysten und bin inzwischen 42. Jede Nachfrage bei meiner Ärztin, ob es nicht doch noch Gründe außer der Genetik geben könnte, werden mit „In ihrem Alter..“ abgewehrt. Ich bin leider total überfordert mit all den Blutwerten, habe aber gerade gesehen, dass vor 1,5 Jahren einmal noch DRVVT und Lupus-Antikoagulans positiv waren. Das wurde danach nicht noch einmal geprüft. Meine Ärztin sagte, meine Gerinnung ist unauffällig.

Was denkt ihr? Muss ich einfach hoffen, dass unter den letzten zwei Blastozysten doch noch etwas genetisch gesundes dabei ist und ansonsten aufgeben? Sollte ich mich vor dem nächsten Transfer doch noch um mehr Diagnostik bemühen? Aber was könnte es denn noch sein? Es stand eigentlich fest, dass wir keine weitere Stimulation mehr machen, weil ich inzwischen zwei Jahre älter bin und die Erfolgsaussichten noch viel geringer. Oder lohnt sich vielleicht doch noch ein Versuch mit PKD in einer anderen Klinik?

Ich bin einfach sehr verzweifelt und habe ein totales Chaos im Kopf. Deshalb freue ich mich über jeden Gedanken von euch.

Bearbeitet von Manomip
1

Hallo, es kann schon sein das die Eizellen in unserem Alter innerlich nicht mehr sooooo gut sind. ☹️ ich hatte immer wenig Eizellen oder die waren leer .. letzten Endes sind wir morgen in Prag und holen eine fertige Blastozyste ab .. für mich war das er absolut richtige weg, der kopfstress ist plötzlich weg ☺️ auch wenn es eine fremde Eizelle ist, ich wäre wenn es klappt super glücklich.

2

Natürlich kann es sein das alle Eizellen bei dir noch ok sind und es einfach andere Gründe gibt 😏 aber so richtig bekommt man das nur mit viel Recherche raus auf eigene Kappe. Bei mir war von den Werten her auch alles gut, nur Endo und killerzellen.

3

Als das Ergebnis der zweiten Stimulation 6 sehr gute Blastozysten waren, war ich mir so sicher, dass daraus mindestens ein Baby entstehen wird. Dass es so schwierig wird, habe ich nicht erwartet.

In meinem Kopf taucht auch immer wieder Blastozystenspende auf. Das muss aber noch reifen. Wir haben außerdem schon immer über ein Pflegekind nachgedacht.

Es klingt schön, wie klar und zufrieden du mit der Entscheidung bist. Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir alles gute für morgen!

4

Hi ☺️, ich kann Dir das mit der PID einfach nur empfehlen, dann hat mal Gewissheit. Ich war auch zuletzt nach vielen gescheiterten Transfers im Deurschland ins Ausland gegangen. Zu einem erstklassigen Arzt. Bin auch beim ersten Transfer schwanger geworden. (IVI Klinik, Palma, Dr Näther). Mit eigener Eizelle (und Ehemann).

Wir hatten 8 Blastocystwm übrig. Davon war nur eine einzige genetisch gesund. Selbst wenn alle krank gewesen wären, dann hätten wir wenigstens gewusst, dass es daran liegt und nicht irgendwelche andere Gründe hat.

Ich habe neulich gehört, dass man sogar in Österreich eine PID machen kann, wenn schon 3 Transfers gescheitert sind.

Mir war die Gewissheit bez. der Genetik sehr wichtig. Auch dass wir dann irgendwann damit hätten abschließen können und uns mit dem Thema Adoption oder vllt sogar auch Eizellspende ernsthaft befassen können.

5

Schlechte Eizellqualität ist einfach Mist….ich habe 7 ICSIs bis zu meiner Tochter benötigt, wirklich alles mögliche durchgetestet- Hauptgrund bei mir sind Alter, Endo und PCOS.
Solange es psychisch und finanziell machbar ist würde ich weitermachen.
Wir haben nach 5 versuchen die Klinik gewechselt, einfach für neue Ideen, auch bei den Medikamenten. Ob es nun daran lag oder dass es einfach die eine intakte Eizelle war weiß ich aber nicht.
Wir haben eine Genehmigung für PID (in Bayern) mit nur 2 Fehlgeburten bewilligt bekommen- allerdings nur einmal genutzt: es ist kein Frischetransfer möglich, man wartet einige Monate auf das Ergebnis und die Kosten sind ähnlich hoch wie ein Kryotransfer.
Ich wünsche Dir alles Gute und drücke die Daumen!!

6

Ich habe nur 3 Wochen auf das Ergebnis der PID gewartet…. Viel länger sollte es auch nicht dauern, zumindest in den Ländern wo es zur Standart Behandlung dazu gehört.
Ich war im Mai 2024 das erste mal in Palma in der IVI Klinik, dann im Juni noch einmal für die Punktion. Und im Juli noch einmal für den Transfer. Positiver SSTest hatte ich dann also im Juli, also keine zwei Monate nach meinem ersten Kennenlern Termin. Und man wartet hier übrigens nicht auf Termine! Nicht wie in Deutschland wo der Ersttermin mal 2 bis 3 Monate weg ist. Ich kann den Arzt jederzeit per Chat erreichen während der Behandlung. Er schreibt spätestens wenige Stunden später zurück.

Bearbeitet von Rosmon
8

Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!

Das klingt wirklich vielversprechend mit Palma. Ich werde mich damit mal beschäftigen. Und dann müssen wir überlegen, ob die Erfolgsaussichten und die Kosten noch irgendwie im Verhältnis stehen. Meine Blastozysten sind jetzt zwei Jahre alt und trotz super Qualität scheint ja nichts gesundes dabei zu sein. Das wird mit meinem Alter ja nicht besser geworden sein. Ich denke zwar auch, dass mir Gewissheit bezüglich der Genetik helfen würde abzuschließen, aber ob das ~10.000€ wert ist…

Wurdest du denn da nochmal durchgecheckt, um ganz sicherzugehen, dass dann auch sonst alles stimmt, wenn man endlich einen gesunden Embryo gefunden hat?

Bearbeitet von Manomip
weitere Kommentare laden