Mutmachpost (IVF, schlechte Befruchtungsrate, schlechte Embryoqualität, niedrige hcg-Werte....)

Hallo zusammen,

da ich mich selbst immer über solche Beiträge gefreut habe und mir gerade danach ist, wollte ich mal einen kleinen Mutmachpost erstellen.

Kurz zu mir und meiner Geschichte: Ich bin 36, mein Mann und ich haben zwei Jahre erfolglos versucht schwanger zu werden. Auf natürlichem Weg hat es nicht funktioniert (mit sämtlichen Hilfsmitteln, Ovus etc.) und wir sind nach einem halben Jahr schon zum durchchecken in die Kiwu-Klinik. Dort hieß es, alles in Ordnung. Amh und sonstige Hormone gut, Zyklus wie ein Uhrwerk, Spermiogramm gut... nach einer weiteren Zeit ohne Erfolg habe ich eine Bauchspiegelung machen lassen, auch hier alles ok bis auf minimal Endometriose und einem Polyp (beides aber wohl nicht Ursache). Wir haben 2 IUIs machen lassen, erfolglos. Hier wurde wieder ein Polyp festgestellt, also wieder unters Messer.

Nach zwei Jahren haben wir uns dann für die IVF entschieden und waren richtig motiviert. Die Stimulation war kein Zuckerschlecken und die Punktion war auch schwierig für mich, aber es konnten ganze 14 Eizellen gewonnen werden und wir waren frohen Mutes! 5 Tage später sollte ich dann eine Blasto zurückbenkommen.

Nach zwei Tagen Schock Nummer 1: Anruf aus dem Labor. Es konnte nur 1 (!!!) Eizelle von den 14 befruchtet werden. Daher schon Transfer an Tag 3. Ich war am Boden zerstört. Mit so einer schlechten Befruchtungsrate haben wir einfach nicht gerechnet. Ich habe den ganzen Tag nur geheult.

Dann, am Tag des Transfers der nächste Schock: Die Embryoqualität war miserabel. Ein 6-Zeller, der sich allerdings ungleichmäßig teilte und sehr fragmentiert war. Chancen auf Einnistung vermutlich irgendwo im niedrigen einstelligen Bereich.
Mir wurde gesagt, dass wohl meine Eizellqualität schlecht sei und wir uns überlegen müssen, wie es weitergeht. Gedanklich bereitete ich mich also auf den nächsten Versuch vor und hatte null Hoffnung.

An PU+11 hatte ich eine kleine Blutung und dachte, meine Periode kommt und am nächsten Tag (Blutung vorbei) habe ich tatsächlich zart positiv getestet. Die Tests wurden die Tage darauf zwar stärker, aber waren immer noch recht schwach.
An PU+14 wurde Blut abgenommen und hier Schock Nr. 3: hcg nur bei 23. Ich war fix und fertig, denn das ist schon extrem niedrig. Ich habe mich innerlich auf einen Abgang eingestellt, die Tage waren der Horror. Doch der hcg entwickelte sich wider Erwarten richtig gut (PU+17: 100, PU+20: 800).
Ende der 6. SSW sah man im Ultraschall Fruchthöhle+Dottersack und Ende der 7. SSW konnte der Herzschlag festgestellt werden und wir wurden aus der Klinik entlassen.

Morgen komme ich in die 14. SSW und der kleine Krümel entwickelt sich prächtig, wurde sogar zwei Tage vordatiert und im ETS hätte es nicht besser aussehen können. Wir sind überglücklich und dankbar und können manchmal nicht glauben, wie sich trotz der immer wieder schlechten Nachrichten alles entwickelt hat.
Ich hoffe, das macht vielleicht jemandem von euch Mut, nicht aufzugeben.

Liebe Grüße und viel Glück und Erfolg an alle, die noch kämpfen.

Nilo