Starke Endometriose&Icsi evtl Eierstock Verlust

Hallo zusammen,

Mir geht’s echt unglaublich schlecht (psychisch&körperlich). 2023 hatte ich meine erste BS dort sollte eine Zyste entfernt werden und diese ist in der OP geplatzt, die Flüssigkeit entleerte sich in meinen bauchraum und so konnte sie nur eine Teilresktion erfolgen. Nun war ich das zweite Mal in 3 Monaten mit akutem Abdomen im KH. Entzündungswerte sind in den Himmel geschossen und ich hatte schmerzen wie noch nie zuvor. Im CT zeigte sich, dass mein linker Eierstock vergrößert ist und am Sigma angewachsen ist. Der rechte Eierstock ist normal groß aber hat sich einige Zysten und wohl Kontakt zu den Dünndarmschlingen. Seit dem letzten KH Aufenthalt habe ich jeden Tag schmerzen (ohne novalgin geht gar nix). Ich habe eine downregulation seit dem 18.10 und trotzdem habe ich schmerzen.
Jetzt habe ich nächste Woche einen Termin im KH zur Besprechung wie es weitergeht, involviert sind die Viszeralchirurgen, Gastroenterologen und Gynäkologen inkl. Endometriose Spezialist der Klinik.
Mir wurde gesagt, dass man den linken Eierstock und das Sigma evtl nicht erhalten kann. Den rechten Eierstock weiß man noch nicht, aber es ist kein gutes Zeichen dass ich seit 2 Wochen nun auch dort dauerhaft schmerzen habe. Evtl bräuchte ich nach der OP ein temporäres Stoma.
Meine größte Angst ist nun, dass ich meine Eierstöcke beide verliere oder nur einen und mein AMHwert soweit sinkt, dass eine Schwangerschaft nicht mehr möglich ist (AMH aktuell 1,1 und ich bin erst 33). Die erste Icsi war im September, die nächste war für Januar geplant. Ich hab solche Angst!
Hatte jemand eine ähnliche Ausgangslage und kann mir berichten wie es bei euch war?

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Liebe Peanutbutter,

erstmal tut es mir sehr leid, dass Du in dieser Situation bist! Ich erzähle dir, wie es bei mir war, aber jeder Fall ist natürlich anders.
Ich ließ 2018 social freezing machen und denke, dass sich ein der punktierten Follikel nach der Punktion entzündet hat, weil ich ab da an zunehmende Zyklusstörungen und einseitige Beschwerden hatte. Es hieß, es sei eine Zyste (von 3 Ärzten begutachtet) und ich hatte bereits einen ambulanten Laparoskopie Termin. Dann bekam ich an einem Feiertag plötzlich massivste Unterbauchschmerzen und war erstmal in einem Bereitschaftsdienst und anschließend beim Hausarzt. Beide meinten, es sei wohl eine Blasenentzündung und ich bekam für einige Tage Antibiotika. Punkt zum Weinachten 2018 entwickelte ich die sogenannte B-Symptomatik, täglich zunehmenden Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme. Ich habe alle 2 Stunden Paracetamol genommen und der hat auch nicht mehr geholfen, der Fieber lag inzwischen bei 40. Ich wollte auf keinen Fall von diensthabenden Chirurgen am Silvester operiert werden und so habe ich es bis nach 3 Königen ausgehalten.
Beim Hausarzt war ich dann bereits preseptisch mit den krassen Entzündungswerten. Im Ultraschall entdeckte er auch meine "Zyste" und meinte, dass es wohl keine "Zyste", sondern ein Abszess sei und verwies mich am gleichen Tag in die Gynäkologie. Dort hatte ich total glück und geriet auf die Oberärztin. Ich habe mit ihr so besprochen, dass nur das Nötigste am Eierstock gemacht wird, und sollte eine Eierstockentfernung grundsätzlich indiziert sein, möchte ich, dass die OP unterbrochen wird und ich über die Situation entscheiden kann. Ich habe es ihr klar gemacht, dass der Erhalt der Fertilität für mich an der ersten Stelle stand.
Am Ende hat sie sehr schonened einen dicken Abszess rausoperiert. Eierstock konnte gerettet werden, war aber alles voller Eiter und ich hatte die Jahre danach noch arge Beschwerden. Vor 1,5 Jahren hatte ich die 2. Laparoskopie, es zeigte sich, dass es zu massiven Verwachsungen der Eierstöcke mit dem Darm kam, diese waren mit Fibrin und Scheren gelöst und seitdem bin ich beschwerdefrei.
Aktuell sind wir in der künstlichen Befruchtung, AMH ist altersgerecht, ich habe eine normale Ausbeute und Blastorate. Schwanger bin ich leznicht, liegt aber nicht an dieser Vorgeschichte, sondern an meinem Alter und Endometriose.
Ich wünsche dir alles Gute und wünsche dir sehr, dass Deine OP normal und komplikationslos verläuft 🌸

Bearbeitet von Liora1982
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Ich danke dir von Herzen für deinen Erfahrungsbericht.
Ich werde mir auch noch ein paar Meinungen einholen und dann entscheiden was passiert. Ich kann aber auf keinen Fall mit diesen täglichen Schmerzen weiterleben und auch ein drittes akutes Abdomen möchte ich nicht mehr erleben.
Vll klappt es ja nach einer erhaltenden OP mit dem schwanger werden bei mir…
Ich hab solche Angst…
Wie lange warst du danach arbeitsunfähig?

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Nach der großen OP vor einigen Jahren war ich ein paar Wochen danach noch sehr schwach, lag aber vor allem an der allgemeinen Entzündung. Viel schlimmer war das Psychische. Ich hatte einen Zwang die ganze Zeit Temperatur zu messen, weil ich dachte, dass die Entzündung zurück kommt. Und ich habe komplett das Vertrauen in meinen Körper verloren. Ich habe dann noch Monaten reingehorcht, jedes Zwicken hat mich destabilisiert. Es war dann auch so, dass besonders nach dem Stuhlgang oder Wasserlassen starke Schmerzen auftraten, weil der Darm sich bewegt hat und mit dem auch die Eierstöcke. Genau wie bei dir waren auch die Entzündungsparameter hin und wieder erhöht und Verdacht auf akuten Abdomen, weil da natürlich alles unter Spannung stand. Die zweite Laparoskopie empfand ich als erleichternd. Ich fand den Operateur sehr angenehm, es war so eine väterliche Figur, ein Professor um 70. Der hat auch angeboten, die OP mit der Eileiterdurchlässigkeitsprüfung und der Gebärmutterspiegelung zu kombinieren. Ich dachte mir, bei ihm kann nichts schief gehen 😊 operiert war ich in einem Endometriose Zentrum. Nach der 2. OP musste ich noch 2 Tage stationär bleiben, es war aber überflüssig, denn ich war eigentlich sofort fit. Auch die Beschwerden hatte und habe ich nicht mehr.
Ich wollte dir noch empfehlen, auf dem OP-Aufklärungsbogen zu notieren, dass du unbedingt eine organerhaltende Operation möchtest, so habe ich bei meiner ersten OP gemacht.
Alles Gute und toi toi toi für die OP! Vielleicht hibbeln wir bald zusammen 😀🌸

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Hey ☺️, tut mir so leid dass Du solche Schmerzen und Sorgen hast.

Ich habe zwar selbst noch beide Eierstöcke, aber durch meine erfolgreiche Behandlung in einer ausgezeichneten ausländischen Klinik hatte ich zufällig Kontakt zu anderen Frauen die auch ohne Eierstöcke mit einer Eizellspende schwanger geworden sind. Ich weiß nicht ob Dich das tröstet, aber vllt ist es ja gut zu wissen dass die Möglichkeit Mutter zu werden und ein Kind zu gebähren für Dich dadurch nicht ausgeschlossen wird. Ich selbst würde ja auch Kinder adoptieren da wir im der Familie mehrere Adoptivkinder haben und alles läuft prima, die sind alle erwachsen und es gibt keine Unterschiede zu den anderen Familienmitgliedern.

Ich selbst bin durch die vielen Jahre Kinderwunsch-Zeit ein wenig zu einer Öko-Tante mutiert 😅🙈… und ich würde vllt vor derEntfernung der Eierstöcke versuchen nochmal sicher zu stellen, dass man vllt erstmal nur den angewachsenen Eierstock löst und es damit versucht, falls das möglich ist… also den Ärzten klar sagt das die Verklebung und Verwachsung entfernt wird aber der Eierstock selbst auf keinen Fall….. und dann vllt nochmal schaut wie alles auch ohne die Downregulierung klappt, ob sich das wieder einpendelt alles. Vllt gibt es auch Spezialisten, meine Tante z.B.ist Heilpraktikerin und macht Emmett Therapie, damit hilft sie vielen Menschen bei den merkwürdigsten inneren Beschwerden. Vllt kann man sowas im Anschluss a die OP nochmal ausprobieren bevor die Eierstöcke selbst entfernt werden müssen.

Hattest Du denn schonmal eine Punktion? Ich hatte nach meiner ersten Punktion auch extreme Schmerzen in den Eierstöcken, sodass ich nachts paar mal in die Klinik gefahren bin, das war die Punktionen danach dann zum Glück weg.

Ich hatte auch verwachsene Eierstöcke, sie waren im Bauchraum “verklebt” und “verwachsen” und die Eileiter selbst waren verdickt und verklebt. Die Ärzte haben die Verklebungen teils gelöst und ich hatte Glück dass der Arzt mir nicht ohne mir Bescheid zu sagen einen Eileiter entfernt hat (hatte ja keine Schmerzen insofern wäre ich da schon sauer gewesen wenn der Arzt das ohne meine Einwilligung gemacht hätte… er hatte mir im Nachhinein gesagt dass dies gerade so noch nicht erforderlich gewesen wär er aber kurz davor war die Eileiter zu entfernen und das wusste ich vor der OP gar nicht dass dies in Betracht kommt).

Naja jedenfalls bin ich danach dann in diese ausländische Klinik gegangen und bin direkt beim ersten Transfer schwanger geworden. Der Arzt dort meinte dass die Bauchspiegelung unnötig war und die Eileiter nicht entfernt werden müssen, das wäre überflüssig . (Hatte wie gesagt aber auch keine anhaltenden Beschwerden/Schmerzen, nur nach der ersten Punktion diese extremen Eierstock schmerzen)

Bearbeitet von Rosmon
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Tatsächlich wäre mein Wunsch, das erhaltend operiert wird. Diese Schmerzen ertrage ich nicht länger. Ich habe jetzt auch zwei weitere Kliniken um zeitnahe Termine beten für eine Zweitmeinung.

Ja ich hatte eine Icsi im September, daher auch eine Punktion und danach waren die Schmerzen so schlimm, dass ich Morphin bekommen habe. Es war wirklich übel.

Eizellenspende hat meine reproduktionsmedizinerin auch erwähnt, aber damit kann und will ich mich gerade noch nicht mit anfreunden. Ich wünsche mir ein Kind das auch genetisch von mir stammt. Mich lässt der Gedanke nicht los, dass mein Mann dann ein genetisches Kind mit einer anderen Frau hat… Aber die Eizellenspende käme für mich gefühlsmäßig aktuell eher in Frage als eine Adoption.

Ich weiß nicht so recht was ich tun soll, mir geht’s schlecht und ich möchte gerne die Schmerzen los werden und wissen was genau in meinem Bauch los ist. Evtl kann man es ja auch so machen, dass man erst eine BS macht und wenn nichts mehr zu retten ist, mich wach werden lässt und bespricht was die Möglichkeiten sind. Woher weiß man ja auch nicht wirklich was Sache ist.

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Das würde ich wahrscheinlich auch so machen, ein Versuch ist es Wert. Am besten in eine spezialisierte Klinik fahren, wo es mehrere erfahrende Ärzte zu diesem Thema gibt für Endometriose usw…

Vllt wurde durch die Punktion was verschoben und durch die Verwachsungen schmerzt es so sehr weil ständiger Druck irgendwo drauf ist. Vllt kann man das durch Entfernung einiger Verwachsungen beheben.

Das erinnert mich total an meine Eierstock-Schmerzen nach der ersten Punktion 😔🙈…. Die waren ebenfalls so stark dass ich schon fast nicht mehr weinen oder sprechen konnte aber die Klinik hat im Ultraschall nichts gefunden. Es bestand der Verdacht eine Verdrehung der Eierstöcke, hat sich aber nicht offiziell bestätigt. Damals wusste ich ja auch noch nichts von den Verwachsungen bei mir….

Die Schmerzen gingen aber zum Glück dann nach kurzer Zeit von selbst weg und niemand wusste was das war.

Ich hatte auch lange überlegt damals was in Betracht kommt sollten keine genetisch gesunden Blastos zu finden sein…. ich fand den Gedanken bez. der Eizellspende auch nicht so super, dass der Mann dann leiblicher Vater ist und eine fremde Frau die Mutter. Daher war ich dann auch schnell bei Adoption… Ich könnte mir das nach wie vor vorstellen, ein zweites Kind zu adoptieren aber mein Mann tut sich da einfach so sehr schwer 😔.

Bearbeitet von Rosmon
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Die Downregulierung greift leider nicht so schnell, das dauert etwas…
Bitte, bitte geh auf jeden Fall in ein zertifiziertes Endometriosezentrum!

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Ich hatte die schon mal und da hat es zwei Wochen gedauert, dann war alles gut. Jetzt sind es bald mehr als 3 Wochen… Ich habe eher das Gefühl, dass die Dosis diesmal nicht ausreicht.
Ich gehe zu Dr. Ackermann in Darmstadt

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Ok nach 2 Wochen kommt es normalerweise frühestens zur eigentlichen Wirkung. Ich hatte 3 Monate Downregulierung.
Dr Ackermann bzw Darmstadt ist nicht als Endometriosezentrum gelistet.. scheint eher ein Brustkrebsexperte zu sein..

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