ICSI Erfahrungen - was hat euch gut getan?

Hallo ihr Lieben, in ca. 10 Tagen beginnen wir mit der ersten Stimulation. Ich bin aufgeregt und habe das Gefühl noch nicht zu wissen was jetzt alles auf mich zukommt. Was sind eure besten Tipps für die ICSI-Zeit? Was hättet ihr gerne vorher gewusst? Was lief anders als erwartet? Würdet ihr rückblickend etwas anders machen (z.B. Urlaub nehmen? oder auf etwas verzichten?). Ich freu mich über jede Antwort!

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Hallo :)
Wir haben die erste ICSI hinter uns und bereuen einiges tatsächlich. Wir sind da doch ganz schön naiv rangegangen - muss ich auch zugeben und wir wurden wahnsinnig schlecht aufgeklärt. Das kommt aber natürlich auch sehr auf die Klinik an.
Wir hätten uns definitiv genauer über die Kosten informiert und uns ALLES aufzählen lassen. Von den ganzen Zusatzkosten, die den Hauptanteil in dem ganzen Prozess ausmachen wurde nämlich nichts erzählt.
Es ging uns nicht darum, dass wir das dann nicht gemacht hätten, sondern einfach um die Planbarkeit und korrekte Einschätzung.

Außerdem haben sie immer so gesprochen, als wäre das alles ganz einfach und gar kein Problem, sie haben so getan, als wäre jede Frau beim ersten Versuch schwanger - das passiert ja sicher auch, ist aber nicht unbedingt die Regel und der erste Versuch ist oft eben einfach auch ein Versuch ins Blaue - hab ich jetzt im Nachhinein gesagt bekommen. Ich würde trotzdem immer positiv rangehen vor jedem Transfer, aber man sollte sich im Klaren sein, dass das alles auch ein Weg ist und vielleicht nicht immer so einfach ist, wie es erst mal klingt.

Informier dich so viel du kannst, tausch dich aus und hör ganz viel auf dein Gefühl, lass dir nicht so viel aufschwatzen, was sich nicht gut anfühlt. Ich finde das alles ist schon eine ganz schöne Maschinerie. Es ist dein Körper und euer Geld, also seid euch darüber bewusst und nehmt euch jedes Recht raus, Fragen beantwortet zu bekommen und alles realistisch einschätzen zu können. Eine Stimulation ist einfach keine Kleinigkeit.

Ich denke ich gehöre zu der Sorte, die eher negative Erfahrungen gemacht hat und da eben auch eher naiv rangegangen ist.

Trotzdem kann ja auch wirklich alles sofort und unkompliziert gut laufen :)
Ich drück dir fest die Daumen 🍀

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Ich habe erst beim 2. Versuch „Pimp my Egg“ mit 800mg Q10 angefangen, das hätte ich gerne schon beim ersten Mal gemacht.
Habe mit Q10 deutlich mehr und bessere EZ gehabt.

Ansonsten habe ich ab dem 2. Versuch auch mehr auf EXTREM gesunde Ernährung geachtet mit gutem Eiweiß und viel frischem Gemüse. Es machte bei mir in Summe einen DEUTLICHEN Unterschied.

Ansonsten hat mir ne Diabetikerfreundin für die Spritzen einen Tipp gegeben.
Wenn es beim Berühren der Haut mit der Nadel pickst einfach nen mm weiter gehen… nicht überall endet ein Nerv… habe durch den Tipp 100% schmerzfrei meine Spritzen gesetzt.

Bearbeitet von WirdSchonWerden
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Hey ☺️. Total schlau das zu fragen… hätte ich damals mal machen sollen.

Ich hätte jedenfalls gerne vorab gewusst dass die Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung in Deutschland ganz stark begrenzt sind, per Gesetz und auch was die Richtlinien für Ärzte betrifft. Die Erfolgsrate in Deutschland pro Blasto-Transfer liegt nur im einstelligen Bereich total niedrig. Es ist sehr wahrscheinlich dass ein Transfer nicht erfolgreich ist laut Statistik und es ist Ausnahme, wenn es klappt. Ich hatte im Deutschland über 15 erfolglose Transfers.

Es gibt viele Länder wo das anders ist.

In der Klinik in der ich zuletzt war (IVI Klinik in Palma) liegt die Erfolgsrate pro Blasto-Transfer bei 94 Prozent, mit Eizellspende sogar bei 97 Prozent. Hier bin ich direkt beim ersten Transfer schwanger geworden.

Das liegt daran, dass vorab mittels “PID” die Blastoqualität geprüft wird und festgestellt wird, ob es sich um eine genetisch gesunde Blasto handelt oder nicht. Das darf in Deutschland nicht ohne Weiteres festgestellt werden. (Bei mir waren aus einer Icsi 8 Blastos hervorgegangen, davon war nur eine genetisch gesund, das ist Ende 30 aber eine normale Quote), Die PID ermöglicht so nicht nur die Einnistung sondern verhindert auch genetisch bedingte Fehlgeburten, denn Bastos die Trisomien usw. in sich tragen schaffen es so gut wie nie sich bis zur Geburt weiter zu entwickeln.

Eine PID ist in Ländern z.B. wie Spanien, Tschechien, Belgien, Dänemark möglich (aber auch Österreich wenn 3 Transfers vorher gescheitert sind).

Zum anderen werden die Einnistungs-Bedingungen in der Gebährmutter im Ausland oftmals direkt optimiert, was in Deutschland oftmals erst nach unzähligen gescheiterten Transfers irgendwann auf Drängen der Patienten gemacht wird. Man kann z.B. vorsorglich (oder nach Diagnostik) Arzneimittel geben für eine bessere Durchblutung, gegen Gerinnungsstörung, für eine gute Plazentabildung, gegen Plasmazellen, gegen Killerzellen.es wird also mehr gemacht als nur ein bisschen Progesteron gegeben. Und das macht dann oftmals den Unterschied.

Bearbeitet von Rosmon
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Ich war aufgeregt aber es war nichts falsch daran. Ich fand es wichtig mir irgendwie immer mal was Gutes zu tun, als Ausgleich für die Strapazen. Ansonsten viele Fragen stellen, die Spritzzeiten gut planen und erstmal optimistisch sein.

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Wenn du bereits 2 - 3 Monate vorab mit PME angefangen hast, wäre das auf jeden Fall sinnvoll.
Mir persönlich hat es nicht viel gebracht, aber ich hatte insgesamt mehr Follikel und reife EZ als bei den beiden Katastrophen-ICSIs davor und konnte eine dritte Nullbefruchtung verhindern 😉

Eine Biopsie der GM hatten wir bereits vor dem 1. Versuch, da konnten wir schon mal Killer- und Plasmazellen ausschließen. Hat glaube ich 360 Euro gekostet.

Hatte dieses Mal eine PRP-Spülung der GM und die Schleimhaut hat sich super aufgebaut.

Ansonsten haben wir noch Embryoglue dazugenommen, ASS und Clexane nehme ich sowieso ab Punktion wegen meiner Gerinnungsstörung.

Ich habe mir in diesen Zeitraum so wenig andere Termine wie möglich gelegt und alles etwas ruhiger angehen lassen.
Außerdem habe ich mich großzügig krank schreiben lassen, weil ich als Lehrerin keinen Urlaub nehmen kann und ich vor allem dieses Mal sehr stark auf die PU und die ganzen Hormone reagiere.

Bearbeitet von Julchen486
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Für mich hat sich gelohnt, die Spritze Zeiten gut zu wählen, also Zeitraume zu nehmen, an denen ich sowieso zuhause war.
Ich habe mir den Medikamentenplan kopiert und "altmodisch" abgehackt. So war ich immer sicher, dass ich nichts vergessen habe. Gespritzt habe ich selbst, aber mein Mann war mit dabei. Das habe ich auch als hilfreich empfunden. Empfindliche Stellen habe ich weg gelassen und lieber ein paar cm weiter rechts oder links davon gespritzt. Ansonsten hab ich alles etwas ruhiger angehen lassen.
Du packst das, alles Gute!