Wie mit Fehlverhalten der Klinik umgehen? (lang!)

Guten Morgen,
ich habe leider reichlich Erfahrungen mit IVF. Letzten Monat nun die 7. und letzte. Und ausgerechnet da lief so viel schief.

Das Labor hielt sich nicht an Verabredungen und vieles lief falsch und unprofessionell - vor allem die Kommunikation.
Es fing Pu+1 an. Statt meiner üblichen 90-100% Befruchtungsrate wurden nur 3 von 7 EZ befruchtet. Ich war schockiert wie skeptisch und bat um Telefonat mit dem Labor. Pu+2 nach erneuter Nachfrage der Rückruf: Ups, es sind doch 5 🤔
Die späte Info war natürlich nicht nur blöd, da die Anzahl eigentlich den Transfertag bestimmt.

Pu+3 schon der Transfer aufgrund der Verunsicherung. Der war unfassbar schmerzhaft - deutlich schlimmer als die Punktion ohne Narkose.
Ich besprach mit dem Chef-Biologen das weitere Vorgehen. Da letzter Versuch und ich mit eigenen EZ abschließen und keine weitere Fehlgeburt provozieren wollte, war klar, dass nur eingefroren wird, was taugt und zeitgerecht ist. In der Entwicklung verzögerte Embryonen sollten bis Pu+6 kultiviert und bspw. Morulas definitiv nicht an Pu+5 eingefroren werde. Er stimmte zu und versicherte, die Kollegin komme 120h nach Punktion und auf jeden Fall auch Sonntag (Pu+6) ins Labor. Leider hatte die Kollegin kurz vor Urlaub am Montag keinen Bock. Sie nahm die übrigen 3 Embryonen Samstag sogar weniger als 120h nach Punktion (mit der späten Befruchtung definitiv zu früh) gegen die Absprachen aus der Kultivierung und statt mich anzurufen sendete sie mir eine kryptische SMS („noch 3 Embryonen übrig“ o.ä.). Außerdem vergaß sie komplett das Grading zu bestimmen und fror obendrein alle 3 Embryonen zusammen ein - obwohl ein SET gebucht ist für Kryo.
Das Grading erfuhr ich erst auf mehrfache Nachfrage eine Woche später vom Biologen, der dies nachträglich über die Bilder im Time-lapse bestimmte: 1 Morula und 2 frühe Blastos IBB und 2AA. Alle drei hätten also noch einige Stunden kultiviert werden müssen und die Biologin hat genau das gemacht, was nicht hätte gemacht werden dürfen. Auf ihren Anruf, der das Vorgehen erklären oder zumindest eine Entschuldigung bringen soll und mir für 5.11. versprochen wurde, warte ich noch heute.

Zu der Schlampigkeit im Labor kam dann noch über die Rechnung raus, dass sie vor Transfer kein Assisted Hatching gemacht haben. Nachdem es bei 10 Transfers für nötig befunden wurde, muss ich davon ausgehen, dass sie es schlicht vergessen haben. Ich habe AH gebucht und es ist vertraglich zugesichert.

Fürs weitere Vorgehen schlägt der Biologe vor, die Embryonen aufzutauen, einen Tag zu kultivieren und wieder einzufrieren. Mindestens eine Blasto wird dann also mehrfach konserviert. Laut behandelndem Arzt schwächt das Qualität und Aufwachrate, was nicht hätte sein müssen. 🤬

Am meisten ärgert mich: Die Infos erhielt ich nur auf mehrfache Nachfrage. Bisher waren 6 Mails, ein Termin, unzählige Telefonate und vor Ort 15 Minuten umsonst auf die Biologin warten nötig. Noch immer sind viele Fragen ungeklärt. Statt Antworten erhalte ich Mahnungen. Selbstverständlich verlange ich eine Korrektur der Rechnungen und ein Entgegenkommen. Auf meine letzte Mail zu den Mahnungen hat niemand geantwortet und telefonisch ist keiner erreichbar.
Ich bin stinksauer und frage mich, wie ich nach so einer Kommunikation und Vertrauensbruch überhaupt noch eine Kryo da machen kann.
Was kann ich tun? Welche Schritte sollte ich einleiten?