Hallo zusammen,
mich würde interessieren wer von euch PID (im konkreten PGT-A) Testungen der Embryonen durchführen ließ bzw. warum ihr euch dafür oder dagegen entschieden habt.
Wir sind in Österreich, und laut unserem Arzt wäre es möglich PID zu machen, obwohl wir "erst" zwei Fehlgeburten hatten. Ich hatte das Gefühl er empfiehlt uns die Untersuchung.
Ich hab jedoch auch Negatives zur PGT-A Testung gelesen.
Einerseits, dass nicht alle "kranken" Blastos zu genetisch nicht gesunden Embryonen führen, sondern in der weiteren Zellteilung eine gewisse Korrektur stattfinden kann. Damit kann es sein, dass nach PGT-A Embryonen verworfen werden, die zu einem gesunden Kind führen könnten.
Zum anderen, dass Embryonen durch die Testung beschädigt werden.
Unsere Blastos sind schon eingefroren. Sie müssten also aufgetaut, getestet und erneut kryokonserviert werden. Da kann auch eine gute Blasto im schlimmsten Fall kaputt gehen.
Die Kosten sind außerdem auch horrend... Für unsere 4 Blastos wären es knapp 3.000€
Ich weiß nicht wirklich ob ja oder nein.
Klar ich will keine Fehlgeburt mehr, aber gleichzeitig lag unsere erste Fehlgeburt auch nicht an einem Chromosomenfehler. Ich bin deshalb nicht ganz überzeugt, dass wir die Testung brauchen...
Habt ihr Tipps? Was hat euch bei eurer Entscheidung geholfen?
Alvate mit 🌟🌟 fest im ❤️ und 🌈🌟, dass es leider ebenfalls nichts schaffen wird
PID - Ja/Nein?
Hallo Alvate, wie alt seid ihr? Und wie früh waren die Fehlgeburten? Waren das ICSIs?
Ich bin 31.
Die erste Fehlgeburt war in der 17.SSW mit eineiigen Zwillingen. Die Zwillinge waren genetisch gesund, sie sind mit großer Wahrscheinlichkeit an FFTS verstorben. Eine Komplikation, die es nur bei eineiigen Zwillinge gibt.
Damals waren die Ärzte deshalb auch überzeugt, dass wir einfach Pech hatten und absolut nichts gegen eine intakte Schwangerschaft spricht.
Dieses Mal sind wir in der 9.SSW. Also ein klassischer "Frühabort".
Ich warte noch auf den Abgang, aber unser Embryo war von Anfang an in der Entwicklung zurück. Der Arzt meint deshalb, dass es zu 80-90% an einem genetischen Defekt liegt.
Beide Schwangerschaften waren ICSIs, wobei das Spermiogramm meines Mannes in Ordnung ist. Wir haben die ICSI aus Sicherheitsgründen gemacht, weil ich bei beiden Stimulationen nur wenige Eizellen hatten.
Ich denke in dem Fall würde ich noch mindestens 1-2 Versuche ohne PID wagen.
Liebe Alvate,
ich hab mich aus genau diesen Gründen gegen eine PID Testung entschieden, einerseits die Kosten, andererseits das Risiko für die Embryonen und der evt fragwürdige Nutzen (gilt mWn nur für Mosaike, bei vollständiger Aneuploidie glaub ich nicht, dass sich da nochwas reparieren kann).
Ich persönlich würde evt einen NIPT Test erwägen bei einer möglichen weiteren ss, llerdings hauptsächlich deswegen, weil ich schon ü40 war, als unsere Embryos entstanden sind.
Die Enscheidung kann dir eh niemand abnehmen, tendenziell scheinst du ja aber eh selber schon nicht wirklich pro zu sein.
Im Endeffekt gibt es wohl kein richtig oder falsch, es muss sich für euch einfach stimmig anfühlen.
Alles Liebe!
Danke für deine Antwort.
Den NIPT haben wir in der ersten Schwangerschaft gemacht und kann ich mir auch gut vorstellen wieder zu machen.
Ich denke die Empfehlung unseres Arztes kam auch einfach daher, da wir nun schon drei Kinder verloren haben und sie uns auch nach Möglichkeit weitere zukünftige Verluste ersparen wollen.
Wir werden noch bisschen überlegen, was sich für uns richtig anfühlt bevor wir entscheiden.
Es tut mir jedenfalls sehr leid, dass es diesmal auch nicht geklappt hat. Ihr müsst schon viel aushalten..
Hoffentlich könnt ihr trotzdem eine schöne Weihnachtszeit haben und ein wenig zur Ruhe kommen.
Hallo Alvate,
Wir machen PID aufgrund einer genetischen Erkrankung, daher kann ich dir von meinen Erfahrungen mit dem Prozess berichten...allgemein dauert alles sehr lange und ist unverschämt teuer.
Die PID ist keine Garantie, dass es mit gesunden Embryonen klappt. Ich hatte bisher 4 Transfere mit "perfekten" Blastozysten - ohne Erfolg. Dabei hieß es zu uns im Voraus immer nur die Genetik sei das Problem, ich müsste ja ganz schnell schwanger werden!
Wenn ihr kein Problem mit der Genetik habt würde ich es eher nicht empfehlen. Während der Biopsie ist das Risiko sehr klein, dass die Blastos beschädigt werden. Allerdings verstehe ich deine Bedenken mit dem zusätzlichen Einfrieren - da weiß ich nicht ob das kritisch ist, aber hilfreich bestimmt nicht.
Genetik dürfte bei uns nicht das Problem sein. Mein Mann und ich haben beide vor der ersten IVF auch die Genetik durchchecken lassen.
Es dürfte bei uns wenn dann eher an einer spontanen Chromosomenanomalie gelegen haben.
Dass das immer passieren kann, ist mir natürlich bewusst.
Trotzdem hofft man, dass es einen selbst nicht trifft und vor allem nicht, wenn man gerade eben erst einen Verlust hatte.
Tut mir leid, dass es bei euch trotz Biopsie ein weiterhin schwieriger Weg ist.
Wünsch euch auch viel Kraft zum Weiterkämpfen.
Hey☺️, ich habe das ja auch gemacht mit der PiD, allerdings erst als ich gelesen habe wieviele Blastos betroffen sind in unserem Alter (ich 39/Mann 42) und wieviel Zeit und wertvolle Monate ich verliere mit Versuchen die mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt sind. Die Fruchtbarkeits-Rate geht ja unheimlich steil nach unten bei Frauen ab 35. Mein Mann hat zudem eine Adoption ausgeschlossen. Ich selbst war bei der Eizellspende kritisch. Insofern wollten wir unbedingt eigene Kinder um überhaupt Kinder zu haben und die Zeit drängte. Wir hatten schon viele Jahre KiWu hinter uns.
Die Entnahme der Zellproben bei der PiD wird laut meinem Arzt mittlerweile zu einem sehr späten Zeitpunkt ausgeführt, aber noch so rechtzeitig, dass alle Zellen der Blasto noch gleich sind und keine Funktion zugewiesen haben bekommen (das sollte zumindest der neue Standard sein). So sind Schädigungen und Fehldiagnosen laut meinem Arzt nahezu ausgeschlossen, das Risiko soll nicht erwähnenswert sein (vorausgesetzt der Entnahmezeitpunkt stimmt, es soll Kliniken geben die noch zu einem frühen Zeitpunkt entnehmen).
Bei Mosaik-Blastos kann es nach meinem Verständnis in seltenen Fällen zu Fehldiagnosen, falls man gerade keine kranken Zellen erwischt, weil bei den Mosaik Blastos nicht alle Zellen „infiziert“ sind. Es können aber wohl aufgrund des neuen späteren Entnahmezeitpunktes mehr Zellen entnommmen werden und damit auch sichere Ergebnisse erzielt werden.
Oder umgekehrt bei den Mosaiks, man weiß hier wohl leider nicht sicher ob sich die Erkrankung bei diesen Mosaik-Embryos später wirklich auswirkt beim Kind, die genetische Veränderung ist dennoch vorhanden.
Das mit den Mosaik-Embryos/Blastos sollen aber nach meinem Verständnis nur sehr wenige Blastos betreffen.
Was aber sicher ist: Man sortiert dort (wenn auch nur vereinzelt) Blastos aus die auch nur leichte Behinderungen haben können, zum Beispiel eine leichte Trisomie 21 oder Muskeldystrophie usw… also in wenigen Fällen kann es zur Leben-Geburt kommen denn der Grad der Behinderung wäre nur leicht. Das finde ich schon traurig irgendwie. Wenn man sich vorstellt dass diese Menschen keinen Chance bekommen.
Bei uns war aber klar, dass wir es ohne PID gar nicht mehr schaffen werden. Hatten es ja Jahrelang versucht.
Die Entscheidung ob man soetwas macht ist natürlich nicht leicht. 😔🤨🙈…. Ich denke hier muss jeder die Punkte gut abwägen.
Hier nochmal eine allg. Info zu den Mosaik Blastos, bei denen die Möglichkeit besteht dass man voreilig Blastos aussortiert.
Diese kann man einzelnd identifizieren und sich einsetzen lassen, wenn man möchte. Insofern besteht meines Erachtens das Argument, dass man bei der PID grundsätzlich immer zu viele gesunde Blastos aussortieren könnte, nicht. Im Gegenteil, glaube die Ergebnisse sind schon sehr präzise und genau.
https://www.dexeus.com/blog/de/fruchtbarkeit/mosaik-embryonen/
Danke dir für die ausführliche Antwort und die Verlinkung.
Der Prozess ist wirklich interessant und ich hab mich damit davor noch nicht im Detail damit auseinander gesetzt.
Ich versteh sehr gut, warum ihr euch für die PID entschieden habt.
Konntet ihr mit der PID gesunde Embryonen transferieren?
Hallo Alvate,
also habt ihr leider keine guten Nachrichten bekommen? 😞 Das tut mir unglaublich leid, ich hätte es euch sehr gegönnt, dass es einfach "nur" ein Bummler ist😔
Bezüglich PID: Da man das in Deutschland eh nur unter bestimmten Voraussetzungen machen darf haben wir uns damit noch nicht auseinander gesetzt. Die Genetik wurde gecheckt, da haben wir eh keine Grundlage dafür, dass die Ethikkommission zustimmt.
Deine Bedenken kann ich gut verstehen, v.a. weil deine Blastos schon auf Eis sind. Das wäre mir glaube ich auch zu heikel 🙈
Auch wenn ich natürlich den Wunsch verstehennkann, keine FG mehr zu haben. Leider ist selbst eine PID-getestete gesunde Blastos keine Garantie, dass sie sich einnistet und bleibt 😞
Ich glaube, ich würde erstmal weiter probieren - so schwierig es auch ist - und sollte eine weitere ICSI nötig sein sollte - ich hoffe nicht! - könnt ihr es euch ja nochmal neu überlegen, wenn die Blastos noch nicht eingefroren wurden.
LG und ganz viel Kraft 🫂🍀🍀🍀
Danke dir ❤️
Ja leider. Letze Woche waren wir schon 5 Tage zurück. Heute waren es 8 Tage. Die Entwicklung ist also klar langsamer geworden und der Herzschlag ist auch zu niedrig.
Noch schlägt es, aber es wird wohl in den nächsten Tagen aufhören.
Ich hab jetzt die Medikamente abgesetzt und hoffe, dass es bald ein Ende nimmt. Ansonsten bekomm ich nächste Woche Cyprostol.
Irgendwie versuch ich mir einzureden, dass statistisch gesehen unsere anderen Blastos ja gute Chancen haben gesund zu sein und dann will ich nicht riskieren diese durch den Auftau- und erneuten Einfrierprozess zu beschädigen.
Ich hab bei meinem Arzt auch das Thema TSH-Wert angesprochen. Aber da meinte er, dass ein Verlust wie unserer (nicht zeitgerechte Entwicklung) nichts damit zu tun haben kann.
Meine Werte waren nämlich immer sehr grenzwertig.
Gerinnung und Genetik ist sonst schon komplett abgeklärt und da es nie an der Einnistung an sich haperte, macht wohl auch eine Untersuchung der Killerzellen oder Gebärmutterbiopsie keinen Sinn... denk ich zumindest.
Einfach richtig scheiße gerade. Könnte so viel fluchen, aber es hilft ja alles nichts.
Irgendwie geht's wieder weiter.
Oh man, das ist unglaublich ungerecht 😞
Fühl dich gedrückt 🫂
Hmmm wie hoch ist denn dein TSH? Was spricht denn für den Doc dagegen, dich mit keiner niedrigen Dosis Thyroxin einzustellen? Es ist eine Stellschraube, an der man drehen könnte....
Wobei mein TSH während der Stimulation von 1,05 (also perfekt) auf 14 oder 16 bei 6+6 oder so hoch geschnellt ist und Elli geht's wunderbar 😅
Dennoch würde ich den Arzt darum bitten, diese Stellschraube zu nutzen...
Bezüglich Schleimhautbiopsie: da kann sich auch was ändern im Lauf der Zeit, laut meiner FA.
Sollte es dieses Mal wieder nicht gut gehen lasse ich wohl eine Schleimhautbiopsie machen inklusive scratching. Das hat mir meine FA eigentlich für diesen Zyklus schon empfohlen, aber einen Versuch will ich vorher noch....