Hallo zusammen,
heute habe ich leider ein negatives Ergebnis unserer ersten ICSI bekommen. Bin sehr traurig und enttäuscht, obwohl uns aufgrund meines Alters und der geringen Eizellausbeute die Chancen natürlich bereits im Vorfeld klar waren.
Ich hab nun ein paar Fragen zum weiteren Vorgehen, vielleicht hat jemand ja ähnliche Erfahrungen gemacht und kann berichten oder einfach nur ein wenig aufmuntern 😅
Hier ein paar Eckdaten:
mein Mann und ich haben bereits einen zweijährigen Sohn. Dieser entstand im 3. ÜZ spontan (vorher auch keine Fehlgeburten), da war ich gerade 38 geworden.
Die Schwangerschaft verlief bis auf eine Schwangerschaftsdiabetes völlig komplikationslos.
Zweiter Kinderwunsch stellte sich ein und wir versuchten es ziemlich genau ein Jahr seit letztem November (da war ich schon fast 40).
Nach 6 Monaten Abklärung in der Kiwu. Spermiogramm und Hormonwerte unauffällig bis auf einen erniedrigten AMH (0,4). Als Vergleichswert habe ich einen AMH Wert von 2017, damals war er bei 1,0 also auch schon nicht so berauschend 😬
Nach einigen GVnP Zyklen ohne Stimulation dann die Entscheidung zur ICSI Mitte November. Ich habe eigentlich in jedem Zyklus 6 Antralfollikel. Bei der Punktion konnten 4 Eizellen entnommen werden.
Ergebnis: alle 4 reif, 2 davon befruchtet und die beiden Tag 3 zurückbekommen. Eine Beobachtung bzw. Kultivierung zur Blasto erschien uns bei so wenigen Eizellen nicht sinnvoll.
Naja, nun das ernüchternde Ergebnis des heutigen Bluttests: negativ. Hatte aber bereits schon heute Morgen kurz vor dem Bluttest Schmierblutungen und bin daher nicht ganz so aus allen Wolken gefallen.
Obwohl wir den Versuch unter dem Vorsatz unternommen haben “es jetzt zu probieren um es später nicht zu bereuen, bin ich dennoch sehr traurig und enttäuscht.
Ach ja, stimuliert wurde mit Menogen 200mg, dann Orgalutran und Ovitrelle zum Auslösen.
Nun zu meinen Fragen:
- Woran kann es liegen, dass ich in dem gesamten Jahr einfach gar nicht schwanger geworden bin? Es gab nicht mal den Hauch einer Einnistung bzw. ansatzweise einen zweiten Strich auf einem der SST. Ist das alleine mit der anzunehmenden schlechten Eizlqualität zu erklären oder kann es andere Probleme bei der Einnistung geben?
- Die Blutzuckerwerte wurden nach der Schwangerschaftsdiabetes nicht mehr untersucht (habe nun einen Termin dafür). Könnte eine nicht entdeckte/behandelte InsulinResistenz eine Einnistung erschweren bzw. ist dies wahrscheinlich?
- Macht es Sinn noch irgendeine Diagnostik zu machen? Bislang wurde bis auf die Hormonwerte gar nichts untersucht. Die Ärztin hatte sich recht schnell auf mein Alter eingeschossen und meinte es wäre halt die schlechte Eizellqualität.
Kann die sich innerhalb von zwei Jahren so verschlechtern, dass einfach gar nichts mehr geht? vor drei Jahren bin ich ja schnell und problemlos schwanger geworden. Aber gut, drei Jahre sind in Bezug auf das Schwangerwerden in diesem Alter vielleicht doch eine Ewigkeit, auch wenn das natürlich keine so schöne Erkenntnis ist 😅
Und noch die letzte Frage: Wie geht es weiter? Nochmal einen Versuch wagen? Ich hab die Stimulation ohne Probleme vertragen, das würde ich also nochmal auf mich nehmen. Es kommt mir nur vor wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen bzw. nach dem “goldenen Ei” vor allen Dingen ohne Ansatzpunkt woran es liegen könnte dass es nicht klappt.
Oder einfach auf natürlichem Wege weiter versuchen, auf ein Wunder hoffen und uns an unserem Sohn erfreuen (der scheinbar ein absoluter Glückstreffer war, so kommt es mir zumindest immer mehr vor ☺️). Allerdings ist der zweite Kinderwunsch sehr groß, kann mir noch gar nicht vorstellen diesen Wunsch aufzugeben.
Bitte entschuldigt den langen Text. Ich würde mich sehr über Eure Erfahrungen, Tipps oder was auch immer freuen.
Das Schreiben hier hat auf alle Fälle schon gut getan und erleichtert 😊
Liebe Grüße,
Marion
Negative ICSI mit 41
Hey ☺️.
Es gibt ja sehr viele Faktoren, die man vllt noch prüfen kann, leider verliert man dadurch extrem wertvolle Zeit. Alternativ könnte man die Transfers von Beginn a rein vorsorglich gegen Risiken absichern. Das wird in Deutschland leider nicht so gerne gemacht aber wenn man vllt drauf besteht….
Z.B.
Gerinnungsstörung, schlechte Durchblutung Gebährmutter (ASS Einnahme/Clexane)
Bakterien, Plasmazellen, Killerzellen durch z.B. Verwachsungen wegen verengten Eileiter oder unentdeckter Endometriose (Einnahme Antibiotika, Probiotika, Prednison)
Vit D und Folsäure vorsorglich
Diabetes würde ich auch untersuchen lassen.
Übrigens ist bei vielen die Eizellen Ausbeute bei der zweiten Icsi größer als bei der ersten (bin von 9 Eizellen auf 23 rauf). Es gibt verschiedene Verfahren um die Ausbeute und Qualität zu verbessern. “Doppel-Stimulation”; Pimp my Eggs; usw… vllt kannst Du da noch was ausprobieren und Dich vertieft beraten lassen.
Leider ist im Alter eine nicht unerhebliche Anzahl der Blastos genetisch defekt. Ich habe deshalb im Alter von 39 Jahren eine Präimplantationsdiagnostik im Ausland gemacht da ich trotz langjähriger KiWu-Behandlung in Deutschland nie schwanger wurde. Von 8 Blastos waren 7 leider genetisch krank und eine Einnistung war unwahrscheinlich. Das nur zur Info, also wenn man alle Blastos einsetzt in Deutschland kann es unter Umständen länger dauern, bis man die richtige dabei hat die es schaffen kann. Es braucht oft viele Transfers. Aber das ist ganz natürlich und wirklich nicht unnormal.
LG
Vielen lieben Dank für deinen Beitrag und die hilfreichen Tipps :)
Hab ich Dich richtig verstanden, dass man die genannten Maßnahmen alle auf Verdacht also ohne vorherige Untersuchung machen könnte? Also z. B. ASS, Antibiotika oder Prednisolon einnehmen?
Ich nehme an, die Untersuchungen auf die entsprechenden Sachen sind sehr aufwändig. Und dann verliert man ja wieder so viel Zeit und das in dem Alter. Oh Mann… 🤯
Bis zu Blastos kamen wir ja nun leider gar nicht, das Risiko bei einem Tag 3 Transfer ist dann ja auch nochmal höher dass was nicht in Ordnung ist.
Und ist es möglich, dass eine unentdeckte Endometriose vorliegt? Habe eigentlich keine Anzeichen außer vielleicht eine sehr starke Regelblutung.
Interessant, dass evtl. mehr Eizellen rumkommen könnten beim nächsten Mal. Wenn allerdings immer nur 6 Antralfollikel vorhanden sind, ist da überhaupt noch mehr möglich oder kann mein Körper gar nicht mehr “bereitstellen”?
Ich weiß, du hast auch keine Glaskugel aber vielleicht hast du noch eine Idee dazu 😅
Darf ich dich fragen, wie es bei dir ausgegangen ist und ob du durch eine Behandlung schwanger wurdest
Liebe Grüße
Also bez. der Arzneimittel liegt das einfach am Arzt ob er das so verschreibt oder nicht. Man muss halt abwägen was belastender ist. Die Arzneimittel vorsorglich zu nehmen oder die Bauchspiegelung, Gebährmutterspiegelung mit der Gebährmutterbiopsie sowie den Zeitverlust.
Mich persönlich hat die Bauchspiegelung sehr stark belastet…. Und mein neuer Arzt in Spanien meinte wenn wir eine genetisch gesunde Blasto finden dann ist diese gesund und will sich auch unbedingt einnisten, der Arzt meinte dass es mit der richtigen medikamentösen Absicherung wahrscheinlich direkt klappen wird. Es war also klar, dass ich dann nicht noch weitere 15 Transfers machen muss, sondern dass es nur einer sein wird oder ganz wenige. Insofern war auch das Risiko sehr gering, dass ich die Arzneimittel sehr oft nehmen muss.
Ja, eine unbemerkte Endometriose kann es geben. Man sieht diese dann nur bei der GM Spiegelung und Bauchspiegelung leider.
Ich hatte auch keinerlei Nebenwirkungen, die Dosierung war ja total moderat und es kann die Einnistung nur Unterstützen.
Was die Anzahl der Eizellen betrifft, da würde ich mal mit den Ärzten sprechen oder hier im Forum eine separate Frage einstellen, was man da noch machen kann. Da ich ab der zweiten Icsi immer genug Eizellen hatte, war das nicht so das Thema wo ich total aktiv war, habe das nur immer so nebenbei mitgelesen. Da habe ich das mit der Doppelstimulation usw gelesen. Manche nehmen da auch Arzneimittel. Viele sagen dass man da schon noch was machen kann.