Weitermachen?

Wir haben das große Glück gehabt, dass wir ein Kind durch eine IVF bekommen haben. Der Weg war schwierig, aber wenn ich das hier teilweise lese hatten wir insgesamt doch recht viel Glück. Es war der 2. Transfer.

Jetzt haben wir gesagt wir hätten gerne noch ein zweites Kind, aber da auch einiges gegen ein zweites Kind spricht (eher rationale Gründe) haben wir gesagt, wir lassen das Schicksal entscheiden.
Also sind wir wieder in die Kinderwunschklinik und waren wohl ziemlich naiv... jetzt sind wir seit Monaten in Behandlung und es ist alles viel schwieriger als gedacht. Wir kommen langsam finanziell an unsere Grenzen und emotional ist es auch sehr sehr schwierig. Ich hatte eine Fehlgeburt, die mich ganz schön mitgenommen hat. Es müssen ständig Zyklen abgebrochen werden aus ganz vielen verschiedenen Gründen.

Eigentlich hatten wir uns das alles ganz anders vorgestellt. Ich dachte wir wären total entspannt, weil wir ja schon ein Kind haben. Und wenn es nicht klappt dann wäre es auch ok. Das ist es offensichtlich nicht, nach der FG will ich es unbedingt und es macht mich alles so fertig. Wir sind mitten drin im "Kinderwunsch Klinik Sumpf". Und ich frage mich aktuell ob es nicht besser wäre einen Cut zu machen.

Kennt ihr diese Phasen?

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Na klar…. wir sitzen ja alle im gleichen Boot 🙈…Du bist nicht alleine…. mache mir auch hin und wieder Gedanken wegen eines zweiten Kindes, obwohl das erste noch nicht mal da ist (gerade 35 SSW). Ich war immer froh selbst kein Einzelkind zu sein und hatte immer die Vorstellung von drei Kindern.

Ich überlege ob ich nicht ein paar Wochen oder Monate nach der Geburt uns beim Adoptionsamt anmelden sollte… also ein Kind adoptieren. Aber klar ich denke auch hin und wieder darüber nach es irgendwann selbst nochmal zu versuchen in der Klinik. Wäre dann bei uns in Spanien weil es dort beim letzten Mal direkt geklappt hatte nach jahrelang erfolgloser Behandlung in Deutschland. Aber ob man das dann wirklich nochmal macht, und was wenn es diesmal nicht direkt klappt usw. … wann ist man zu alt dafür und wieviel Geld soll man ausgeben 🙈.
Eine Adoption ist auch so etwas schönes und emotionales. Ich überlege dass ich das Adoptivkind ja dann auch stillen könnte wenn es dann zufällig geboren würden wenn meine erste Tochter mit Beikost startet…. Naja, das stelle ich mir so vor jetzt aber bei uns ist bislang nie etwas so gelaufen wie wir es uns zunächst vorgestellt hatten 🙈😅🙈🙈🙈. Wir mussten immer viele Extrarunden drehen und viel dafür zahlen wenn es um den Kinderwunsch geht.

Überlegt es Euch im Ruhe, vllt tut Euch auch erstmal ne kleine Pause ganz gut? Mit etwas Abstand kann man die Punkte viel besser abwägen und bewerten. Vllt einfach bis Sommer mal aussetzen?

Liebe Grüße ☺️

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Oh ja, das kenne ich auch. Gerade aktuell.
Auch wir sind jetzt seit 7 Monaten fürs Geschwisterchen in Behandlung. Drei Transfere sind es geworden, auch der aktuelle sieht nicht nach einem positiv aus.
Dazwischen gab es 4 Monate mit mehren Abbrüchen und einer selbstgewählten Pause (über die Feiertage).
Das Geld wird weniger, ich werde immer älter, meine Gesundheit leidet unter den Hormonbehandlungen und meine Psyche ist seit 7 Monaten in einem Ausnahmezustand.
Bei allem, wirklich ALLEM, denke ich dann ob es wohl nochmal für ein Geschwisterchen benutzt werden kann oder wie unsere Planung für die nächsten Monate und Jahre aussieht.

Bei uns kommt hinzu das es mit der Kommunikation der ausländischen KIWU schwierig läuft. Die Koordinatorin ist schlecht auf uns zu sprechen und verweigert alle Arztgespräche auf deutsch und in keinster Weise werden wir individuell und auf Augenhöhe behandelt. Wir müssen zu Kreuze kriechen und dürfen keine Fragen stellen.
Ich wäre so froh, wenn wir nie wieder dort hin müssten. Leider war es eine EZS und die haben unsere zwei restlichen Blastozysten und auch den Kontakt zu unserer Spenderin, falls wir noch ein zweites Mal auf eine Stimulation angewiesen wären um ein Vollgeschwisterchen zu bekommen müssten wir uns mit denen gut stellen.

Im Moment sieht es eher danach aus, als würden wir aufgeben müssen. Ob ich überhaupt noch die Kraft habe dort noch zweimal weiterzumachen, weiß ich gerade nicht. Bin zu enttäuscht gerade...

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Hi,

Ja kenne ich zu gut. Ich bin aktuell ausgestiegen. Bzw schon seit 8 Monaten. Und es tut mir gut. Ich bin ehrlich und trauere auch noch oft. Auch möchte man gerne alles versuchen. Es ist nur eben so das man es ja versucht hat. Leider nicht reich ist und auch nicht top gesund bleibt dabei 🙊🙈. Daher denke ich hat man alles mögliche getan was zur Zeit geht. Wir haben einen Plan B. Der baut mich etwas auf.

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Liebe Laura.ur

kurz gesagt: ja. Wir sind seit Mai/24 dabei mit Geschwisterchen, hatten noch 6 Blastos aus der 1. IVF, 4TF waren schon negativ und eine Blasto ist nicht aufgewacht.
Unser letzter TF wird vermutlich demnächst sein, im nächsten Zyklus schätze ich.
Ich bin derzeit an dem Punkt, wo ich sage: Göttin sei Dank. Ich will nämlich nicht mehr . Ich ertrage keine Warteschleifen mehr und keine negativen Tests und keine Anrufe nach dem BT, wenn nur die Assistentin dran ist (bei neg. ruft sie an, sonst der Arzt).
Ich wünsche mir ein zweites Kind, sehr sogar, aber ich glaube, noch mehr wünsche ich mir meinen Seelenfrieden zurück.
Aber noch liegt die letzte Chance auf Eis, wie es dann ist, wenn die auch vorbei ist, weiß ich noch nicht.

Ich wünsche die, dass du den richtigen Weg für dich findest. Auch ein bewusster Abschluss kann mglw. heilsam sein.

Alles Liebe

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Liebe Laura,

ich habe zwar noch kein Kind, kann aber nachvollziehen, dass man den Wunsch nach einem weiteren Kind nicht einfach ausschalten kann.
Die Grenze, die sich jedes Paar im Kiwu setzt, ist sehr individuell und hängt von emotionalen und finanziellen Aspekten ab.

Letztendlich könnt nur ihr für euch klären, wie weit / wie lange euer Weg nach Abwägung aller Faktoren sein wird.

Unser Weg neigt sich nach 5 Jahren Kiwu-Zeit und 4 negativen ICSIs dem Ende zu. Wir haben uns aus psychischen Gründen dafür entschieden, dass wir keine weitere ICSI mehr machen möchten, auch wenn das bedeutet, dass wir kein genetisches Kind haben werden. Wir sehen nach 2 Nullbefruchtungen und 2 kurzen SS die Chancen auf ein gesundes Kind als zu gering an.
Wir probieren es jetzt noch mit min. 3 Embryonenspenden in Tschechien. Wir haben uns aber offiziell kein Limit gesetzt, um den Druck heraus zu nehmen.

Ich wünsche dir alles Gute! 🍀