4x keine Einnistung trotz sehr guter Blastos

Hallo liebes Forum,
ich war bisher stille Mitleserin und traue mich jetzt zum ersten Mal in ein Forum zu schreiben :-)
Kurz zu mir/uns: wir (ich 34 und mein Mann 38) haben 3 ICSIs mit 4 Blastotransferen hinter uns, kein einziges Mal der Hauch einer Einnistung. Einen positiven SST hatte ich noch nie in meinem Leben. Es gibt bei mir nix, was wirklich auffällig war: HSK unauffällig, Biopsie ergab, dass Plasmazellen minimal erhöht waren (6, 4 ist die Grenze), dann 2 Wochen AB, Genetik unauffällig, alle Blutwerte unauffällig, Zyklus wie ein Uhrwerk (28 Tage), es hieß immer "alles wie im Bilderbuch". GMSH immer dreischichtig. Ich hatte noch nie eine Zyste, lediglich einen kleinen Polyp am Gebärmutterhals, aber nicht in der Gebärmutter. Bei meinem Mann ist das Spermiogramm auffällig: Morphologie auffällig (1 Prozent) und eher "träge Masse", also viel, aber nicht schnell. Daher die Indikation der ICSI.
Unsere Blastozysten hatten bisher sehr gute Qualität, meine Eizellen sahen wohl auch "sehr gut" aus laut Biologin. Daher hat meine Ärztin mir heute das Einnistungsversagen attestiert, wodurch ich echt verzweifelt bin.
Im letzten Versuch haben wir Cortison (7.5mg) und Heparin (beides off-label) dazu genommen.
Sie empfiehlt nun einen Plan B und immunologische Werte abzuklären, auch wenn sie von den Empfehlungen (Intralipid etc.) nicht richtig überzeugt ist. Ich hab hier schon einiges über z.B. Reichel-Frentz gehört.
Jetzt endlich meine Fragen (danke fürs Lesen!!):
Habt ihr noch irgendwelche Ideen oder Erfahrungen bei Einnistungsversagen?
Kennt ihr Kliniken im Ausland, wo alles unter einem Dach gemacht wird (immunologisch, Biopsie, DNA-Analyse beim Mann,...)? Ich finde es gerade unheimlich anstrengend die ganzen Puzzleteile wieder zusammenzusammeln, zumal das auch wieder so viel Zeit kostet.
Ich danke euch sehr!!
Eve

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Hi! Klingt ähnlich wie bei mir.
Hast du Endometriose abgecheckt?
Bei mir hieß es immer kann man sich nicht erklären warum es nicht klappt, bis ich zu einem Endometrioseapezialisten gelaufen bin. Der meinte dann, kann gar nicht funktionieren...
Auch würde ich mir die Killerzellen ansehen. Und wenns das auch nicht ist, den ERA-Test.
LG

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Danke dir für deine Ideen! Endometriose wurde nicht abgeklärt, da es laut Ärztin keine Hinweise gibt. Aber ja, das werde ich nochmal als Idee aufnehmen.
Die Killerzellen wurden bei der Biopsie im Dezember nicht überprüft, obwohl ich es gern wollte. Es hieß damals, auch hierfür gebe es keine Indikation und die Maßnahme wäre Cortison, was ich eh schon probiere. Aber auch das verfolge ich nochmal weiter, danke!
ERA-Test hab ich mal im Hinterkopf, danke für den Reminder!
Hattest du auch keine Anzeichen auf Endometriose? Darf ich fragen, bei welchem Spezialisten du warst? In einer Klinik?
Danke dir!!
Eve.

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Hi Eve!
Die Killerzellenuntersuchung habe ich direkt in der KiWu Klinik gemacht. Die waren leicht erhöht und daraufhin habe ich regelmäßig Intralipid Infusionen bekommen.
Also ich hatte 0 Hinweise auf Endometriose. Nach meinem 4. negativen Vollversuch habe ich alles was mir eingefallen ist nochmal gecheckt. HSK, Coloskopie, sämtliche Abstriche inkl Pilzambulatorium und eben Endometriose.
Da habe ich mich umgehört und bin dann tatsächlich bei der Koryphäe schlechthin gelandet. Falls du aus Österreich bist, kann ich dir Dr. Hudelist wärmstens empfehlen.
Ich bin ohne großartige Beschwerden hin und er hat tatsächlich Endometriose an 3 Stellen entdeckt. Er meinte da kann ich IVF,ICSI so oft machen wie ich will, wenn ich das nicht vorher behandle, hätte ich eine 3% Chance auf Erfolg.
Sein Tipp war Downregulierung mit Enantone Gyn 3x.

Gesagt getan. Habe Okt, Nov, Dez downreguliert, Mitte Jänner mit Östrogen gestartet, intralipid Infusion bekommen und am 29.1. 2 meiner schlüpfenden 5AA Eisbären transferiert.
Stand also heute TF+13 und morgen geh ich zum Bluttest.

Das was mich einfach ärgert ist, dass ich das einfach vor 5 Jahren hätte machen sollen. Ich war in den letzten 5 Jahren in 2 KiWu Kliniken, und bei externen Frauenärzten und keiner von denen hat Endometriose auf dem Ultraschall gesehen.
Auch bei der HSK nicht. Spezialist dagegen schaut rein und entdeckt es instant.
Manchmal hat man das Gefühl in den KiWu Kliniken wird bei den ersten Versuchen einfach mal probiert. Wenn ich eins gelernt habs, dann dass man alles vorher abchecken sollte und das rate ich auch jedem.
Verschwende deine guten Blastos nicht. Klär das vorher ab.

LG aus Wien
Heda

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Hi,

Ich habe ein ähnliches Problem.
Sie haben bei der Biopsie auch ein VaginomCheck gemacht. Also wieviele gute oder schlechte Bakterien man hat. Seitdem nehm ich Omnibiotic woman, lösliches Pulver zum Trinken, ein.
Habe aber auch noch nicht positiv testen dürfen.

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Hallo :)
Ich nehme auch omnibiotic Woman! Mir fehlen alle lactobazillen . Hast du schon Befund deines Mikrobioms??

Wie lange wirst du das Omnibiotic nehmen? Hab mal vor einen Monat es zu nehmen, hab im Dezember schon 14 Tage ein anderes omnibiotic genommen
Lg

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Ich hatte einige schlechte Bakterien, ich weiß nicht mehr wie die alle hießen. Im September dann bei der letzten Biopsie war alles ok. Ich nehme das jetzt weiterhin nur morgens.

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Hallo.

Mir würde auch spontan einfallen das Mikrobiom der Gebärmutter anzusehen wie hier schon erwähnt, da kann man noch mögliche Gründe finden ( Bakterien usw).

Killerzellen und weitere immunologische Werte checken , auch KIR gene vielleicht, Bauchspieglung auf alle Fälle um endometriose auszuschließen ; auch ohne Anzeichen kann man was haben.
Und insulinresistenz checken, lg

Bearbeitet von Bambolinaa
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Ja, vielen Dank dir! Das nehme ich nochmal alles mit an Ideen. Auch die Insulinwerte gucke ich mir nochmal an, danke!

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Hallo Eve,

ich verstehe deine Enttäuschung gut.
Es war auf jeden Fall sinnvoll, dass du eine Biopsie der GMSH veranlasst hast. Wurden Killerzellen und Mikrobiom auch untersucht?

Was mir noch einfiele, wäre die Gerinnung zu testen. Vielleicht machen auch Zusatzleistungen bei ICSI Sinn, z. B. Zymot oder MFSS, um wirklich nur die besten Spermien auszusuchen.

Die Einnistung zu unterstützen wäre auch mit Embryoglue möglich oder mit PRP-Spülung, die wird nur leider nicht in jeder Klinik durchgeführt.

Manchmal ist es auch so, dass EZ und Embryonen gut aussehen, aber dennoch nicht gesund sind, was man ja leider in D. nur erschwert herausfinden kann.

Wir sind in der Gennet-Klinik in Prag, allerdings für Embryonenspende. Sie haben einen eigenen Immunologen und führen Biopsien und Untersuchungen des Spermas durch. Du kannst bei Interesse gerne mal auf deren Preisliste nachschauen 😊. Viel Erfolg! 🍀

Bearbeitet von Julchen486
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Vielen lieben Dank! Ich habe vergessen zu schreiben, dass die Gerinnung unauffällig ist. Ja, Mikrobiom und Killerzellen habe ich jetzt nochmal auf dem Zettel.
Embryoglue werden wir beim nächsten Frischtransfer machen.
Und danke dir für den Hinweis der Prager Klinik - ich durchforste gerade auch die Seiten der ausländischen Kliniken wegen PID. Da gucke ich mir eure Klinik auch nochmal genau an, danke!!

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Hallo Eve!

Es tut mir sehr leid, dass ihr so einen harten Weg hinter euch habt.

Viel Rat habe ich, ebenfalls von Einnistungsversagen geplagt und ebenfalls "eigentlich alles in Ordnung", leider nicht.

Alle unseren kleinen Wehwehchen sind nicht ausschlaggebend für die ausbleibende Einnistung.

Wir haben Heparin, Clexane und sowas auch durch. Im März sind wir in Göttingen zum ersten Termin der Partnerimmunisierung-unser aller aller letzter Strohhalm!

Die DNA-Fragmentation des Spermas konnten wir bei dem Arzt testen lassen, der auch das erste Spermiogramm gemacht hatte. Ansonsten kennen die Kliniken oft auch geeignete Praxen die die entsprechenden Tests durchführen können.

LG
Cr

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Vielen lieben Dank! Es tut mir auch Leid, dass ihr davon geplagt seid...es ist echt ein anstrengender Weg.
Die Partnerimmunisierung habe ich auch auf dem Zettel stehen. Darf ich fragen, was ihr an Diagnostik gemacht habt?
Ich finde es ganz schön herausfordernd zu entscheiden, welche Diagnostik und wo Sinn macht und was davon aber auch überflüssig oder doppeltgemoppelt ist.
Danke!

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Hi du liebe,
Fühl dich gedrückt.
Nahelegend wäre eine kontrollbiopsie und Untersuchung der Plasmazellen nach Behandlung mit Antibiotika.
Ist das passiert?
Bei manchen wirkt Doxy nicht.
Dazu noch das Mikrobiom.

Gerinnung?

LG und viel Glück

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Huhu ihr Lieben,
Ja zb ich hatte insgesamt 4 verschiedene Antibiotika bis ich die Plasmazellen losgeworden bin. Hat ein halbes Jahr gedauert.

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Danke dir!
Eine Kontrollbiopsie wurde nicht gemacht, dafür sei der Wert der Plasmazellen (6) zu niedrig gewesen. Nun wird aber (1 erfolgloser Versuch später) doch gesagt, ich solle die Killerzellen etc untersuchen lassen, wodurch ich auch nochmal die Plasmazellen checken kann. Danke für den Hinweis!
Die Gerinnung wurde gecheckt, laut Gerinnungsspezialisten kein Behandlungsbedarf. Haben dennoch Heparin im letzten Versuch genommen.

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Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation und musste viele Zusatzanalysen, Untersuchungen und Behandlungen selbst recherchieren. Leider gab es von meiner behandelnden Ärztin kaum Informationen – nur wenn ich aktiv nachgefragt habe. Die KiWu Klinik habe ich auch bereits ein mall gewechselt.

Aktuell bin ich bei meiner 3. IVF. Sollte es diesmal nicht klappen, werde ich den nächsten Schritt auch ins Ausland wagen. Meine letzte Untersuchung war die KIR-Genotypisierung und tatsächlich wurden Auffälligkeiten festgestellt. Ich wurde als „Hochrisiko“ eingestuft und nehme nun Granocyte ( die tatsächliche Ergebnisse bekomme ich noch diese Woche). Ob das der Schlüssel zum Erfolg ist, werde ich erst am Samstag wissen.

Es ist wirklich frustrierend, dass man sich all diese Informationen mühsam selbst beschaffen, hinterfragen und lesen muss. Hier eine Übersicht der Untersuchungen, die ich bisher gemacht habe:
- Endokrinologische Analyse
- Genetische Analyse
- Hysteroskopie + Biopsi (GMSH)
- Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit (HyFoSy)
- Untersuchung der NK-Killerzellen & Keime (Jena)
- Blutgerinnungsanalyse + Zuckerwerte
- KIR-Genotypisierung ( bei Reichel Fentz)
- Bauchspiegelung + erneute Eileiterprüfung

Wichtig ist dran zu bleiben und nicht aufgeben. Ich habe gehört, dass in der Türkei genetische Analyse von Embryos als Standard bei IVF/ICSI gemacht werden…

Bearbeitet von ilana
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Ich danke dir sehr für deine Nachricht.
Ja, es ist sehr mühsam...
Du hast ja auch einige Untersuchungen durch. Ich drücke die Daumen, dass das Granozyte euer Schlüssel ist!!
Mit endokrinologischer Analyse meinst du die klassischen Schilddrüsenwerte (TSH basal, t3, t4 und Antikörper), oder?
Die Bauchspiegelung und die Untersuchung der KIR-Gene habe ich noch nicht gemacht.
Danke!

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Liebe Luci

Neuere Studien zeigen, dass ein echtes Einnistungsversagen extrem selten ist, sofern keine bekannten extra-embryonalen Faktoren vorhanden sind (was bei dir der Fall ist).

Konkret: Nach Transfer von 5 euploiden Embryos sind 98% der Frauen schwanger. An deiner Stelle würde ich also keine Zeit verlieren und eine Klinik im Ausland suchen, die PID anbietet. So weisst du, was du einsetzt und man kann das Scheitern auch adäquat beurteilen. Finde gerade in DE ist sehr viel Missinformation diesbezüglich im Umlauf und es wird an tausend Stellen "gewerkelt", aber das, was am wahrscheinlichsten ist (der Embryo ist nicht euploid), wir quasi ignoriert. Ich hoffe, die Gesetze werden bald reformiert, so dass Frauen nicht mehr durch x chancenlose Transfers gehen müssen.

Für dein Beispiel: Wenn du 34 Jahre alt bist, sind 30% deiner Embryos aneuploid, dh. führen nie zu einer SS. Wenns doof ging, betraf das zwei deiner vier. Bei den anderen zwei euploiden hast du eine Chance von 60% auf eine SS. Ergo sind vier Transfers ohne Einnistung leider keine Seltenheit, wenn auch super nervig. Halte durch, es wird klappen!

PS. In meiner Klinik kam es in 12 Jahren noch nie vor, dass mehr als 3 euploide Embryos ohne Erfolg transferiert werden mussten. Allerdings gibt es paare, die keine euploiden Embryos generieren können, das ist dann ein Fall für die Genetik. In deinem Alter und bei deiner Ausbeute (4 Blastos aus einer Pkt) eher unwahrscheinlich.

Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38452358/

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Ich danke dir sehr für deine Nachricht.
Genau an der Weggabelung stehen wir gerade: machen wir in D noch weitere Diagnostik, die man sich zusammen puzzeln muss (und dadurch leider auch Zeit verliert) oder finden wir eine Klinik im Ausland, die mehr oder weniger alles unter einem Dach hat und - als entscheidenster Faktor - eben auch PID anbietet.
Mir würde es sicherlich helfen, zu wissen, ob die Blastos genetisch unauffällig sind. Und ja, deine Rechnung zeigt, dass es so ggfs. sogar noch im Rahmen wäre.
Wir haben Mitte März ein Online-Erstgespräch im Institut Bernabeu. Dazu wollen wir noch eine Prager Klinik aufsuchen und uns dann entscheiden, ob wir den Schritt gehen.
Leider waren die 4 Blastos aus 3 ICSIs, d.h. als nächstes steht ICSI 4 an. Ich denke mir, dass man ja auch eine ICSI im Ausland machen kann samt den ganzen Zusatzleistungen dort und dann könnte man immer noch auch wieder zurück gehen.
Da wir Selbstzahler sind, würde hier bspw. eine immunologische Untersuchung auch einiges kosten und auch bei einer Bauchspiegelung ohne Indikation weiß ich nicht, ob sich meine Krankenversicherung beteiligt.
Ich danke dir daher sehr für deinen Input! Darf ich dich noch fragen, in welcher Klinik du bist/warst?
Alles Gute für dich.

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Liebe Luci,
deine Situation kann ich sehr gut nachvollziehen! Ich habe selbst eine tiefe ovarielle Reserve (34 Jahre, AMH <0.1) und hatte aus 2 ICSIS 2 Blastos (1x euploid, gescheitert, 1x low grade mosaik, damit aktuell in der 7. SSW). Da ich in der Schweiz lebe, war eine PID möglich, allerdings ist sie teuer. In der CH werden IVF-Behandlungen nie von der Kasse übernommen. Für mich ist es allemal wert zu wissen, was ich einsetze, zumal ich schon eine Fehlgeburt hatte und lieber nichts einsetze als etwas, was nicht zu einer SS führen kann. Wäre der Transfer auch gescheitert, wär ich auch zum Instituto Bernabeu gegangen und hätte mir nebenbei eine eingermassen schöne Zeit in Spanien gemacht! habe dort gutes Infomaterial erhalten und ich glaube, die sind einfach absolut "top notch", was die Behandlungen angeht (halt auch eher experimentell). Insgesamt ist Spanien einfach weltweit führend, auch was die Kompetenzen der Biologen angeht (sehr zentral, va. für Biopsien und Kryos!) - die SS Raten sprechen für sich!
IB sei aber eher teuer, aber ach mei, wenn man es sich leisten kann, kommt es auf ein paar Tausend mehr irgendwie auch nicht mehr an. Wenn du low responder bist, kommt evtl. eine double stim (Shanghai Protokoll) für dich in Frage, das bieten die auch an. Da wird in der follikulären UND lutealen Phase stimuliert und zwei Mal (oder sogar drei Mal) punktiert. Oder aber, um keine Zeit zu verlieren, kannst du auch einen Embryo nicht testen lassen und im Frischtransfer einsetzen lassen und die anderen testen lassen. Das geht aber nur bei einfacher Stim. : ) Du siehst, ich habe mir dazu viele Gedanken gemacht, meld dich jederzeit!

LG Mandrina

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Unbedingt ERA. Bei mir muss zB der Transfer deutlich früher stattfinden. Seitdem das bekannt ist, hatte ich in 3 Versuchen 2 Schwangerschaften. Davor gab es 0 Schwangerschaften bei 3 Transferen. Für mich war das der Durchbruch.