Hallo,
wir möchten unseren Kleinen (wenn er sich denn entscheidet endlich zu kommen ) auf keinen Fall christlich taufen lassen.
Weder mein Mann noch ich sind Christen.
Das gilt aber leider nicht für den Rest der Familie die sich alle eine Taufe wünschen und mir damit jetzt schon in den Ohren liegen... ich selber würde eine Zeremonie zur Segnung und als Willkommen für das Kind aber eigentlich auch sehr schön finden. Nur bitte nicht christlich geprägt.
Auch so eine Art "Paten" fände ich sehr schön für das Kind.
Kennt jemand da vielleicht alternative Bräuche? Oder hatt schon Erfahrungen mit "alternativen" Taufen?
Wie habt Ihr das gemacht? Und wie habt Ihr das Euren Familien erklärt?
Liebe Grüße
Ameli
Alternative zur Taufe
"Segnung - nur bitte nicht christlich geprägt" widerspricht sich aber ganz ordentlich Der Segen kommt aus der Bibel... ("Der Herr segne und behüte Dich - der Herr lasse leuchten Sein Angesicht über DIr und sei Dir gnädig ..." aus den Psalmen als Beispiel...)
Aber von vorne
Ich finde es GUT, dass ihr Euer Kind nicht taufen lassen wollt, wenn ihr selbst nicht christlich geprägt seid. Unser Pfarrer hier tauft zB gar nicht, wenn keines der Elternteile in der Kirche ist...
Eine Segnung ist allerdings auch eine christliche Geschichte - die wird manchmal dann gewählt, wenn die Eltern das Kind schon in die Kirche einführen - aber nicht gleich mit der Taufe festlegen wollen. Es geht aber definitiv auch um eine Einführung in die christliche Kirche...
Ob es andere Alternativen gibt, weiss ich nicht. Vielleicht gibt es ja hier Mamis, die die Bräuche aus dem Osten Deutschlands noch kennen... Da waren die christlicehn Bräuche ja auch nicht so verbreitet (vorsichtig ausgedrückt). Ich weiss zB, dass es statt der Konfirmation die Jugendweihe dort gab / gibt (gut - das weiss so ca. jeder ) - aber vielleicht gibt es ja auch was statt der Taufe...
Wenn nicht, überlegt doch mal, ob ihr nicht einfach eine private Feier organisieren wollt - wo ihr "Begleiter" (als Art Paten) für das Kind ernennt - und sonst auch einfach eine schöne Feier für das Kind macht... Wäre das eine Alternative?
Sorry - sonst kenn ich mich da auch wenig aus - für uns war eigentlich immer klar, dass Judith (genau wie ihr Geschwisterchen auch) getauft wird...
LG
Frauke mit Judith (*24.04.07) und (17. SSW)
hallo Frauke,
eine christliche Segnung mit Pfarrer etc. ist natürlich auch christlich geprägt... und einen Pfarrer möchte ich nun wirklich nicht dabei haben , jedenfalls nicht als "Segenspender"
Aber es gibt ja auch andere Glaubensrichtungen außer der christlichen bzw. der großen "Weltreligionen" in denen Segnungen auch üblich sind.
Ich habe ja nicht gesagt das wir eine unspirituelle "Taufe/Segnung" etc. wünschen.
Wir gehören aber beide keiner offiziellen Glaubensgemeinschaft an, ich würde uns um es deutlicher zu machen aber schon als meinetwegen pagan, schamanisch, heidnisch oder auch new age bezeichnen... obwohl ich eigentlich vor solchen Bezeichnungen zurückschrecke da jeder damit etwas anderes verbindet und es immer schwierig ist solche Dinge näher zu erläutern wenn man eben nicht Christ, Budhist oder Moslem ist.
Ich bin also nicht gänzlich ohne "Glauben" aber ich glaube eben nicht christlich.
Ich hoffe ich konnte etwas klarer machen was ich meine.
Ich habe z.B. mal von einer sog. "Kniesetzung" oder so ähnlich gehört, leider kann ich mich aber weder an das genaue ritual noch die genauere Bedeutung oder religiöse Zusammenhänge erinnern... ist halt schon Jahre her das mir jemand davon erzählt hat und da war das Thema für mich nicht aktuell.
Vielen Dank aber auf jeden Fall für Deine Antwort.
Liebe grüße
Ameli
Hallo,
im Osten Deutschlands wurde früher anstelle der Taufe eine "Namensgebung" gefeiert. Ob es die heut noch gibt, kann ich nicht sagen, ich habe im Web bis jetzt nichts dazu gefunden. Denn wir haben das gleiche Problem, sind nicht getauft, mögen aber trotzdem eine Art Feier haben mit Paten etc. Dazu haben wir uns überlegt, ob wir notariell einen Vormund unserer Tochter festlegen lassen, im Falle unseres Ablebens. (ja, irgendwie gruselig, aber das möchte auch gut überlegt sein) Und nach dem Termin beim Notar kann man dann zusammen feiern. *g*
hallo.
ich möchte mein kind auch nicht taufen lassen und der zukünftige papa, obwohl er katholisch ist, auch nicht, da wir selbst beide mit der kirche nix zu tun haben.
seine familie war natürlich total geschockt über mein "tauf-verbot" und nun haben wir uns auf eine "willkommen-im-leben-party" geeinigt. ohne christliches zeug, aber einfach eine feier mit den verwandten und freunden im garten (ich hoffe im september ist schönes wetter ). dabei wollen wir dann auch "paten" benennen. wie genau alles abläuft weiß ich noch nicht, ist ja auch noch bisschen zeit bis dahin und seine eltern wollen das planen, was mich aber auch nicht weiter stört, da sie mittlerweile akzeptiert haben, dass ich nix christliches haben möchte und eine sommerparty ist ja nie verkehrt.
liebe grüße,
su + zwerg
eine taufe hat ihren sinn, und da euch der sinn der taufe nicht wichtig ist braucht ihr auch keine taufe. Wenn du "Paten" haben willst, die das respektieren kannst du sie auch so, unter euch benennen.
ich finde eine alternative taufe ohne glauben genauso daneben wie ein kirchliche hochzeit nur weils so schön aussieht mit weißem kleid in der kirche. Entweder einem ist gottes segen nun wichtig oder nicht.
ich finde das zwar schade, aber ich kann dich genauso wenig zu einer taufe bewegen wie deine familie. wenn ihr keine wollt muss eure familie das akzeptieren. sie können das baby ja auch so willkmmen heißen, wenn es nur darum geht, aber taufe heißt den segen gottes für das leben des kindes zu erbitten und wenn ihr das nicht wollt finde ich es nicht richtig nur die schöne zeremonie zu kopieren...
Ich finde deine Aussagen ganz schön hart ...
dass man sein Kind nicht taufen lässt oder selbst nichts mit der Kirche zu tun hat, heißt doch nicht automatisch, dass man diesen Glauben nicht akzeptiert bzw. ihm etwas "abschauen" will ...
es geht doch lediglich um die Möglichkeit, dem "nicht-christlichen" Kind auch eine Willkommensfeier und Paten zu widmen ...
man "DARF" doch schließlich auch ohne die Kirche heiraten und es gibt die Jugendweihe, ...
es ist doch nicht den religiösen Menschen vorbehalten, Ereignisse zu feiern, oder?
Es gibt einfach viele Nicht-Christen, die ihren Nachwuchs Willkommenheißen wollen und ihnen ca. 2 Menschen zur Seite stellen wollen, die neben der direkten Familie Bezugspersonen darstellen, die eine gewisse Verantwortung übernehmen sollen/dürfen, ...
Es ist doch eine schöne Sache, oder?
lg Ines (31.SSW)
entschuldige bitte aber wer sagt denn das ich in einer "Taufe" (benutze jetzt mal diesen "christlichen" begriff in Ermangelung eines besseren) keinen Sinn erkenne?
In der christlichen Taufe sehe ich tatsächlich keinen Sinn für mich, da unser Kind nicht in die christliche Gemeinde eingeführt werden soll, da hast Du recht.
Aber nur weil ich keine Christin bin und mit diesem Gott und der Bibel nichts anfangen kann und will heißt das doch nicht das ich ohne jede Art von Glauben bin... es gibt ja schließlich auch noch andere Religionen, Götter und Weltanschauungen.
Ich hätte eben auch ohne "christlichen" Segen gerne eine Art spirituelle Taufe.
Es gibt doch sicher schamanische oder andere "alternative" Bräuche... an so etwas hatte ich eigentlich gedacht.
Und ich hatte gedacht das es hier ja eventuell die ein oder andere gibt die soetwas schon kennt, erlebt hat oder plant und mir Ihre Erfahrungen dazu schreiben kann.
Ich finde es nicht sehr nett und ziemlich engstirnig das Du mir und anderen "Nichtchristen" hier quasi das Recht auf eine spirituelle Zeremonie absprichst.
Im übrigen ist die Hälfte aller vermeintlich christlichen Bräuche und Feiertage aus anderen Religionen kopiert von daher sollte man als Christ mit dem "Copyright" an Zeromonien etc. vielleicht etwas vorsichtig sein.
Hallo Ameli,
wir haben von einem freien Theologen eine sogenannte
Namensgebung machen lassen.
Mein Mann und ich sind beide nicht mehr in der Kirche und wollten aber eine Segnung haben für unseren Sohn.
Unser Sohn wird zwar bewußt an den Glauben herangeführt, durch Gebete. Bibel lesen, Besuche in der Kirche, da ich ihm das nicht verwehren möchte, aber wir halten von der Kirche nichts, was mit dem Glauben nichts zu tun hat. Er bekommt das aber nicht zu spüren.
Wenn er sich mal entscheiden sollte, in der Kirche aufgenommen zu werden, unterstützen wir ihn natürlich.
Wir hatten einen schönen Tag und haben aber bewußt auf typische Taufrituale verzichtet. Das wäre sonst nicht richtig gewesen in unseren Augen.
Was die Angehörigen dazu gesagt haben oder bei euch noch sagen werden, ist völlig egal.
Ihr seid die Eltern und nach meiner Erfahrung beruhigt sich das alles wieder.
Wir haben im übrigen auch "Paten" bestimmt, die sich gefreut haben.
Jetzt bin ich wieder schwanger und wir werden es diesmal genau so wieder machen.
Einen freien Theologen findest du im Internet, einfach goggeln.
Alles Liebe, und lasst euch nicht beirren.
Michaela
Hallo Ameli,
uns schwebt auch etwas Ähnliches vor.
Mein Mann und ich sind beide keine Christen und auch der Kirche gegenüber nicht gerade positiv eingestellt.
Praktischerweise beschäftigt sich z.B. mein Bruder mit dem germanischen Heidentum, der beste Freund meines Mannes mit dem Buddhismus...
Die beiden werden jedenfalls "Paten" von unserem Söhnchen. Christliche Paten sollen ja das Kind in dem jeweiligen Glauben erziehen, wir möchten von unseren Paten, daß sie dem Kind eine lebensbejahende, natürliche Welteinstellung nahebringen.
Wir werden also eine Feier veranstalten mit Verwandten und engen Freunden, bei der mein Bruder als Pate den Kleinen dann im Kreis einmal rumträgt und jeder Besucher seine guten Wünsche oder Ähnliches äußern kann.
Ich kann mir gut vorstellen, daß bei der Gelegenheit mein Mann und ich noch mal sozusagen "offiziell", also vor den Andern, unseren Sohn anerkennen und bei seinem Namen nennen. Ich möchte ihn auch gern mit Salböl auf der Stirn und an den Handgelenken salben - eben als eine Form von Segen und Schutz fürs Leben.
Ein Segen hat übrigens nix mit dem Christentum zu tun - es ist dann halt kein christlicher Segen, wenn er von wem anders kommt...
Natürlich gibt es dann Kaffee und Kuchen und die Gelegenheit, den Kleinen zu knuddeln und zu beschenken.
Wenn man nach nicht-christlichen, europäischen Bräuchen sucht, kann man immer auch gut in den Märchen nachgucken. Es kennen doch alle die Geschichte von Dornröschen: zur Feier der Geburt der kleinen Prinzessin werden die weisen alten Frauen eingeladen, nur die 13., die "böse Fee", wird aufgrund des fehlenden Geschirrs () wieder ausgeladen. Und nun geben alle guten Feen Dornröschen ihre guten Wünsche mit, der Fluch der bösen Fee kann ja durch den Segen der letzten guten Fee noch abgemildert werden.
Ich denke, da hat man den Kern einer solchen Baby-Willkommensfeier: man möchte das neue Familienmitglied vorstellen und erhofft sich die guten Wünsche der anderen Familienmitglieder.
...allerdings ist es sicher wichtig, der Restfamilie klarzumachen, daß es keine christliche Taufe geben wird. Wenn ihr für euch ein paar Ritual-Bestandteile (bei uns wie gesagt Rumtragen, Salben, mit guten Wünschen versehen) klar habt, solltet ihr auch den anderen mitteilen, wie der Ablauf ungefähr sein soll.
Wir werden auch versuchen, schon mit der Einladung und der Benennung dieser Feier den Unterschied zur Taufe klarzumachen. Im Moment würde ich diese Feier "Kindsweihe" nennen, aber vielleicht fällt uns noch was Besseres ein...
Ich hab aber auch Glück, daß meine Mutter nicht nur katholisch, sondern auch seeehr esoterisch ist und die meisten engeren Verwandten, mit denen ich zu tun habe, auch wissen, daß ich nicht in der Kirche bin.
Also: es ist euer Kind! Es ist eure Feier! Setzt euch durch gegen eure Familien, tschaka!
...wenn du noch mehr Anregungen möchtest, wie so eine Feier konkret ablaufen könnte, schreib mich doch per VK an.
So, zu guter Letzt: sorry, falls sich irgendwelche Christen in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen. Ich respektiere jede Art von Glauben oder Religion, die ehrlich, tiefempfunden, heilsam und undogmatisch ist, wünsche mir aber denselben Respekt für meine eigenen Glaubensvorstellungen...
Grüße
von inis und Sonnenkönig Iulian
hallo Inis,
vielen dank für Dein Posting.
Das habe ich jetzt wirklich dringend nötig gehabt ich dachte schon ich bin doch die einzige mit diesem Problem hier.
Deine Anregungen gefallen mir gut, etwas wie die "Dornröschen" Variante hatten wir auch schon im Sinn.
Schön fand ich auch den Vorschlag eines Asatru-Freundes der sagte man könnte z.B. auch die Paten nach bestimmten Eigenschaften die man sich auch beim Kind wünscht aussuchen und das Kind wird dann vom Paten während der zeremonie mit dem Wunsch diese oder jene Eigenschaft auch zu entwickeln kurz in des Paten Schuhe gestellt während der Pate dann eben barfuss dabei ist...
Fand ich auch ganz interessant.
Liebe Grüße
Ameli
Das Thema beschäftigt uns auch schon längere Zeit, ich hatte auch schon einen Beitrag hier eingestellt. Ich bin evangelisch, aber nicht gläubig und habe mit dem Christentum nichts zu tun. Mein Mann ist katholisch, geht aber auch nicht in die Kirche. Er war erst sehr enttäuscht als ich sagte ich möchte nicht taufen lassen, obwohl ich genug Gründe genannt habe. Er selbst ist zwar nicht gläubig, aber für uns gehörts trotzdem irgendwie dazu. haben lange darüber diskutiert. von dem Segnen haben wir auch schon gehört aber wir glauben nicht dass das hier auf dem Dorf gemacht wird und wenn dann nur von freien Kirchen, wovon wir auch nichts halten. Von daher werden wir nicht taufen lassen und unser Kind später selbst entscheiden lassen. Eine Willkommensparty fürs Baby zu geben finden wir allerdings auch gut. Unsere Familien werden sicherlich auch enttäuscht sein dass wir nicht taufen, aber es ist UNSERE Entscheidung und wenn man nicht hinter seinem Glauben steht dann sollte man das auch nicht machen, zudem ich sowieso aus der Kirche dieses Jahr noch austreten will. macht Euch nicht verrückt wenn Euch die Familien reinreden, es ist EUER Kind.
Hallo,
wir haben etwas Ähnliches wie eine Taufe veranstaltet, indem wir die Person, die meine große Tochter zur Jugendweihe hatte (Freie Humanisten) und unserer Hochzeit einen anderen Stil als einer kirchlichen Hochzeit gegeben hat, gebeten haben, eine Namensfeier auszurichten. Dazu haben wir in einer Gaststätte einen Raum angemietet und alle Verwanden dazu eingeladen. Diese Person hat dann den Verwanden erklärt, warum wir gerade diesen Namen für unsere Tochter gewählt haben und dass es eine logische Schlussfolgerung war, dass alles so kommen musste. In 5-6 Wochen kommt unsere zweite Tochter und ich habe dieser Person schon Bescheid gesagt, dass er doch bitte wieder eine Namensfeier ausrichten möge. Da wir von unserer Hochzeit eine Hochzeitskerze haben mit unsrern Daten, bekam unsere erste Tochter zur Namensfeier ebenfalls eine Kerze und auch unsere zweite Tochter wird wohl wieder eine bekommen. Diese stehen jetzt zu hause in der Vitrine.